Zeiteiste im Anfangsunterricht Geschichte

  • Hallo,
    ich mache das erste Mal Anfangsunterricht im Fach Geschichte (6. Klasse Gymn.) Dazu will ich das Zeitkonzept mit einer Zeitleiste erarbeiten. Dazu die folgenden Fragen


    - wie mache ich das ganz praktisch: eine dünne Zeitleiste mit zusätzlich angebrachten Pappkartons zu den Themen oder ein breites, durchlaufendes Papier (woher nehmen) oder...?
    - fange ich an mit der Entwicklung der Erde, des Lebens auf der Erde, den Säugetieren oder den Primaten?
    - ich muss ja irgendwann den Maßstab ändern. Wie mache diese Änderung sichtbar?
    - bespreche ich alle diese Probleme mit den Schülern (Stichwort problemorienterter Unterricht) oder ist das alles viel zu schwierig und langweilig für die 6.?
    - Wie sieht sieht hier der Stundenaufbau aus? Wieviele Stunden werde ich brauchen?


    Fragen über Fragen - hoffentlich kann jemand von euch helfen.


    Danke, Julie Mango

  • Aaaaaaalso:


    Die Zeitleiste kannst Du entweder auf einem Pappkarton anbringen oder aber Du nimmst DinA2 Papier, das sollte groß genug sein. Was den Maßstab angeht, so ist es m.E. nicht so wichtig, die Einheiten penibel genau durchzuhalten. Schau Dir mal in Geschichte und Geschehen oder anderen Werken die Zeitstrahlen an. Die verändern alle den Maßstab in Richtig Gegenwart hin. Die Änderungen könntest Du aber farblich kennzeichnen, in dem einzelne Abschnitte mit Anfangs- und Endzeit markiert und farblich abgehoben werden.


    Die Frage ist aber eine andere:
    Du sprichst von problemlösendem Unterricht. Also ich kenne nur den problemorientierten Unterricht, den Du vermutlich meinst. (Es geht im Geschichtsunterricht ja nicht darum, Probleme zu lösen sondern sich ihnen zu widmen und sie zu diskutieren. Schließlich lassen sich Probleme der Vergangenheit heute nicht mehr lösen).
    Was wäre für Dich das problemorientierte Thema? Was wäre eine problemorientierte Fragestellung?


    Angesichts der knapp bemessenen Stunden für den GU würde ich außerdem überlegen, ob ich für den Zeitstrahl bzw. den Zeitbegriff wirklich mehrere Stunden einplanen würde.


    Gruß
    Bolzbold

    Gruß
    #TheRealBolzbold

    Ceterum censeo factionem AfD non esse eligendam.

  • Hi Julie,
    ich hab das auch mal so gemacht, war eine nette Bastelstunde. Ich habe jedem der SuS einen individuellen Suchauftrag gegeben (zum Beispiel: Finde mit Hilfe eines Lexikons heraus, in welchem Jahr Kolumbus in Amerika gelandet ist, und verfasse einen kurzen Text dazu.). Einige weitere Daten haben wir gemeinsam einsortiert.


    - ich habe eine Rolle Faxpapier als Grundlage genommen, war aber etwas dünn. Vielleicht geht es besser, wenn man es doppelt nimmt?
    - Maßstabänderung habe ich nicht gemacht. Statt dessen habe ich die Mathe-Asse zusammengesetzt und sie ausrechnen lassen, wie weit der Anfangspunkt (Erdentstehung) und wie weit die Entstehung des Menschen weg wäre. Beeindruckend für die Kids war, dann zu sagen "das wäre jetzt da und da in der Stadt" oder "in Afrika", wenn sie selbst Düsseldorf wohnen, vielleicht kannst du sie auch Punkte auf einer karte suchen lassen, wo die Zeitleiste anfinge.
    - Erdentstehung hab ich reingenommen, dann Säuigetiere und dann schon Neandertaler, Menschen. Ich hab ein Schema vorgegeben, ich glaube 1 m = 1000 Jahre. Dann Tische lang zusammengeschoben, und zu dritt mussten sie "ihre" Daten aus der HA einkleben (-> Kontrolle, damit sich niemand verklebt). Alle mussten auch ein Foto von sich einkleben am Geburtstag, da drängelte es sich natürlich. Weitere Daten hab ich den schnellen Gruppen gegeben.
    - Mit entsprechend vorbereiteter HA hat eine Stunde locker gereicht incl. Reflexion (wofür ist die Zeitleiste gut - wofür nicht, was lässt sich gut erkennen, was nicht...)


    Grüße,
    JJ

  • Hallo,


    ich habe mal eine Zeitleiste mit billiger Tapete gemacht. Das Ding war aber wirklich extrem blöd zum an der Wand anbringen.
    Im Jahr danach habe ich nur noch eine rote Kordel genommen und diese in der Vergangenheit wellig aufgehängt und in Richtung Gegenwart dann gerade (als Zeichen dafür, dass das wellige einen größeren Zeitabstand darstellen soll als das Gerade). Die jeweiligen Jahreszahlen bzw. Epochen (z.B. 1000 v. Chr, 500 v. Chr, 0, usw.) haben wir mit roten Wortkarten befestigt. Am Anfang und Ende der Kordel kannst du dann noch jeweils einen Pfeil anbringen als Zeichen dafür, dass es da ja noch weitergeht (in beide Richtungen irgendwie). Du kannst auch ganz links (also Entstehung der Erde) die Kordel zu einer Schnecke wickeln, schaut hübsch aus und die Schüler merken, dass das schon eeeeeeeeewig her ist 8) .


    LG,
    MrsX

    Vermeintliche Rechtschreibfehler sind ein Vorgriff auf kommende Rechtschreibreformen und deren Widerruf.

  • Packpapier ist sehr stabil und eignet sich gut, wie ich finde. Ich habe erst einmal eine persönliche Zeitleiste von jedem Schüler erstellen lassen. In der ersten Stunde gab es einen Fragebogen, in dem unter anderem auch Daten (Geburtstage SchülerIn, Eltern, Großeltern) eingetragen werden sollten. In der zweiten Stunde haben wir exemplarisch wichtige Ereignisse der letzten 110 Jahre zeitlich eingeordnet (Deutsche Einigung, Weltkriege, Fußball-WM...) und als Hausaufgabe haben die Kinder dann ihre eigenen Daten in diese Zeitleiste eingetragen. Mir ging es aber vor allem um die Erkenntnis, daß die eigene Geschichte mit der "Weltgeschichte" verknüpft ist.


    Wir werden für die einzelnen Epochen neue Zeitleisten erstellen, die dann in der Klasse hängen sollen.

  • Daaaanke für die vielen guten Ideen!!


    Jetzt sehe ich schon viel klarer.
    Mir gefällt die Idee mit der Kordel und sehr gut, denn da habe ich nicht so viele Probleme mit der Befestigung (und, hoffentlich, mit dem Hausmeister). Ich stelle mir vor, dass ich erst die Jahreszahlen anbringe, dann die Epochen. Und dann unter der Kordel (an der Kordel selbst??) auf Pappkarton einzelne Ausschnitte der Zeitleiste (in der ersten Stunde die Zeitleisten der Schüler) und Einzelereignisse.
    Ist das eine Idee oder übersehe ich hier etwas?


    LG
    Julie Mango

  • Ne, so in etwa habe ich das auch gemeint. Deiner Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Ich habe dann auch noch in einem andersfarbigem Tonpapier die Namen der Epoche hingehängt, z.B. Steinzeit oder Römer. Und viele Bilder. Im Referendariat alles mit PC erstellt und laminiert, später dann von den Schülern machen lassen und nicht mehr laminiert :rolleyes: .

    Vermeintliche Rechtschreibfehler sind ein Vorgriff auf kommende Rechtschreibreformen und deren Widerruf.

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