• Mein Mann ist als Firmpate auserwählt worden, da wir aber beide evanglisch sind, haben wir keine Ahnung, was man denn so in etwa zu einer Firmung schenkt. Der Firmling wünscht sich Geld, aber wie viel? Ich hätte mal so an 100¤ gedacht, aber mein Mann meint, das sei viel zu wenig? Was sagt ihr?
    LG Meike

  • Hallo meike,
    100 Euro ist sehr viel! Es kommt natürlich auf eure Beziehung zu dem Firmling an, aber ich finde das wirklich zu viel. Fünfzig wären doch auch genug. Er hatte ja schon seinen Weißen Sonntag ;) , und da wurde ja schon mal groß gefeiert. Es ist ein schönes religiöses Fest, und das sollte es auch bleiben. Ich finde einen persönlichen Brief noch sehr schön, evtl. auch die Ankündigung, mit ihm zusammen mal einen Ausflug zu machen.
    Gruß venti :)

  • meike
    Mein Sohn hatte letztes Jahr. Er bekam vom Paten 50 €.
    Außerdem noch Geschenke und Geld von Omas, Opas, Onkel und Tantenetc.


    Nach dem Mittagessen im kleinen Kreis sind die "Männer" (Sohnemann, Pate, Vater und Bruder) auf die Dult (Volksfest) gezogen.
    Da hat der Pate dann nochmals ein paar Runden spendiert.

  • Hallo,


    evangelische Firmpaten sind an sich nicht zulässig. Der Firmpate muss ein gefirmter Katholik sein. Da habt ihr wohl einen toleranten Pfarrer. Die Firmpaten nehmen bei der Firmung gemeinsam mit den Firmlingen an der Kommunion teil. Auch dazu sind evangelische Christen ausdrücklich unerwünscht.


    Geschenkt wird nicht viel. Und gefeiert auch nicht. Mit einer Konfirmation ist das nicht zu verleichen. Schließlich wird die Erstkommunion meist entsprechend gefeiert.


    Bei der Firmung meines Sohnes waren zwei evangelische Firmpaten dabei. Damit das niemand bemerkte (immerhin muss der Bischof getäuscht werden), wurden sie extra trainiert. Für mich wäre das nichts. Ich bin zwanghaft ehrlich.


    Grüße Enja

  • Zitat

    Geschenkt wird nicht viel. Und gefeiert auch nicht. Mit einer Konfirmation ist das nicht zu vergleichen. Schließlich wird die Erstkommunion entsprechen gefeiert.


    Sicherlich mag es hier regionale Unterschiede geben (von mir aus von Gemeinde zu Gemeinde). In manchen Regionen ist die Firmung jedoch genauso wichtig wie die Kommunion, und wird auch entsprechen aufwändig vorbereitet (wöchentliche Firmungsstunden, Firmfahrt etc) und gefeiert. Schließlich geht es ja auch darum, ob sich der Firmling weiterhin für seine Glaubensgemeinschaft entscheidet. (Kann man ohne Firmung denn überhaupt kirchlich heiraten? Ich meine, eher nicht?)


    Zum Thema Geschenke: soweit ich das in meinem Umfeld mitbekommen habe, waren die Geschenke der Firmpaten ganz unterschiedlich großzügig, der eine bekam eine Buch, der nächste eine Uhr, der dritte eine Vespa oder einen Vorschuss auf den Führerschein. Allerdings find ich diese extrem materiellen Geschenke ein bisschen verfehlt.


    Ich würde mich daher venti und indidi anschließen: ein kleines Geschenk, auf jeden Fall eber ein Ausflug oder ähnliches wäre sicher sehr nett. Ich bin damals mit meiner Firmpatin ein Wochenende nach Straßburg gefahren - sowas ist finde ich sehr schön, damit der Pate nicht nur einfach was schenkt, sondern auch ein bisschen Kontakt zu seinem Firmling bekommt.


    LG schattentheater

  • Ich finde bei der Firmung vor allem das Inhaltliche wichtig. Wenn man nicht dahinter steht, kann man es echt lassen. Heiraten kannst du natürlich auch ohne Firmung. Als Katholik natürlich nicht katholisch-kirchlich. Aber wenn dir das nichts bedeutet, bringt es doch auch nichts.


    Deshalb finde ich den Einsatz eines Firmpaten anderer Konfession, der bekennend nicht-gläubig ist, sehr eigenartig. Wie verkraften denn das die Verwandten? Ein Firmpate spielt doch eine sehr andere Rolle als ein Taufpate, wo man mehrere haben kann, die auch von anderer Konfession sein dürfen. Bei der Firmung passt das irgendwie nicht.


    Grüße Enja

  • Hallo!
    Ich arbeite oft bei der Firmvorbereitung mit und hab die Erfahrung gemacht, dass i.d.R. sehr wenig oder gar nichts geschenkt wird, immerhin hatten wir ja schon die Erstkommunion mit ner Masse an Geschenken ...
    Bei meinen Firmlingen ist es oft so, dass sie nach der Firmung gemeinsam essen gehen und das dieses Essen von den Paten bezahlt wird. Da kommt ja dann auch schon was zusammen!
    Ich würde meinem Firmpatenkind lediglich eine Kleinigkeit, z.B. ein Buch schenken. Wie meine Vorredner das schon gesagt haben, kannst du die Firmung nicht mit der Konfirmation vergleichen.


    Ich denke, es ist besonders wichtig dass man sich einen Firmpaten aussieht, der nicht nur symbolisch hinter einem steht und auf den man sich immer verlassen kann und für dem man eine tiefe Zuneigung empfindet. Wenn dieser Mensch nun mal evangelisch ist, dann finde ich das persönlich ganz und gar nicht schlimm und bei uns in der Gemeinde wird das sehr locker gesehen, und das finde ich auch wichtig!


    VG

  • Also, eigentlich/ursprünglich muss der Firmpate schon katholisch und gefirmt sein, da er den Firmling ja auf seinem weiteren Lebensweg begleiten soll -
    auch in Bezug auf dessen "religiöse Pflichten". Aber ich finde auch, dass es nix bringt wenn der Pate zwar katholisch ist, aber sonst keinen weiteren Bezug zum Firmling hat (z.B. Verwandte, die zwar katholisch sind, die man aber halt nicht so mag). Insofern hat sich wohl auch die Lockerung dahingehend ergeben, dass auch nichtfirmierte/nicht-katholische Personen Firmpaten werden können.


    Den Vergleich mit der Kommunion a la "da wurde ja schon mal ausgiebig gefeiert"
    find ich verfehlt, denn Kommunion und Firmung sind ebenson wie Taufe, Eheschließung, Krankensalbung etc einfach unterschiedliche Sakramente bzw. Stationen in einem Leben - daher sehe ich nicht ein, wieso man die Firmung nicht genauso groß feiern soll (und damit meine ich beileibe nicht große Geschenke) wie die anderen Stationen. Zumal die Firmung ja im Gegensatz zu Taufe und Kommunion wahrscheinlich die erste BEWUSSTE Entscheidung für den katholischen Glauben ist.


    LG schattentheater

  • Ich sehe das halt zusätzlich so ein bißchen im Zusammenhang mit Meikes Äußerungen im Hinblick auf den Religionsunterricht.


    "aber wir würden unseren kinder etwas vorenthalten, wenn wir ihnen nur von gott berichten, anstatt ihn selber zu suchen und lieben zu lernen
    Das ist ein Argument, das man als Atheist nur schwer/gar nicht nachvollziehen kann. Ich bin - gemäß meiner Überzeugung - natürlich der Ansicht, dass man den Kindern da nichts wirklich vorenthalten würde, aber gut, ich glaube ja auch nicht an Götter. "


    Kann natürlich sein, dass ihr Mann gläubig ist und sie in der Familie eher für die materiellen Fragen zuständig. Teilnahme an der Kommunion ist für Nicht-Katholiken nicht zulässig. Da ist nichts gelockert. Dass das bei Firmpaten anders gesehen wird, möchte ich bezweifeln. Ich frage aber mal nach.


    Dieser Text ist vom Bischöflichen Ordinariat der Diözese Augsburg und nimmt auf die entscheidenden kirchenrechtlichen Bestimmungen Bezug:


    "Bei der Firmung soll dem Firmling "ein Pate zur Seite stehen; dessen Aufgabe ist es, dafür zu sorgen, daß der Gefirmte sich wie ein wahrer Zeuge Christi verhält und die Verpflichtungen, die mit diesem Sakrament verbunden sind, getreu erfüllt" (c. 892 CIC). Es empfiehlt sich, dass diesen Dienst der Taufpate übernimmt (c. 893 § 2 CIC).


    Um das Patenamt bei der Taufe oder bei der Firmung zu übernehmen, gelten folgende Voraussetzungen:


    *
    mind. 16 Jahre alt
    * Taufe, Firmung, Eucharistieempfang
    *
    Führung eines christlichen Lebens
    * nicht mit kirchlichen Strafen belegt
    *
    nicht Vater oder Mutter des Täuflings.


    Nichtkatholische Christen können grundsätzlich nicht Pate bei der Taufe oder Firmung werden. "Ein Getaufter, der einer nichtkatholischen kirchlichen Gemeinschaft angehört, darf nur zusammen mit einem katholischen Paten, und zwar nur als Taufzeuge [bzw. Firmzeuge], zugelassen werden." (c. 874; vgl. c. 893 CIC)."


    Grüße Enja

  • Ich glaube, jetzt hast Du die eine Meike. mit der anderen meike verwechselt.... :)


    Die Verordnung hört sich verbindlich an - allerdings scheint es in der Praxis wie in meikes Fall oder dem Deines Sohnes wohl auch andere Wege zu geben.. ;)

  • Hallo,
    noch mal zur Ausgangsfrage:
    auch ich finde 100¤ einfach viel zuviel.Dieser Betrag wurde zur Kommunion geschenkt- zur Firmung gab es wirklich nur eine Kleinigkeit.
    Wie wäre es mit einer Kombination: etwas Bleibendes ( z.B. zum Thema "Schutzengel" oder einen "Lebensstein", evtl. eine Erinnerungsalbum), den Rest in Geld oder einer gemeinsamen Aktivität?


    LG

  • Ein Tauf- oder Firmzeuge kann eben immer nur zusätzlich zum eigentlichen Paten sein. Und wenn dem nicht so ist, geht das nur, indem man sich entsprechend tarnt. Das läuft meiner Meinung nach dem Sinn der Firmung zuwider.


    Grüße Enja


  • Die Schlüsse, die du ziehst, finde ich doch etwas seltsam und die Begriffe "katholische Kirche" und "materielle Fragen" bzw. einfach nur "Geld" schließen sich nach meinem Empfinden so gar nicht aus. Das sind mir für mich recht verwandte Begriffe. Abgesehen davon gibt eine Menge Leute, die gläubig sind UND zugleich sind um "materielle Fragen" kümmern. Für mich klingt diese Unterscheidung doch ein bisschen wie "Katholik = arm = gut = desinteressiert am Geld" vs. "Atheist/nichtpraktizierender Mensch = reich = böse = nur am Geld interessiert"

  • Ich finde nun wieder deine Schlüsse ein wenig merkwürdig. Die Geschenke würde ich doch mal für den materiellen Aspekt der Firmung halten. Ich habe übrigens gar nichts dagegen, das wichtig zu nehmen. Die Kinder sind zu der Zeit in einem Alter, in dem sie jeden Cent gebrauchen können. Und wenn die Familien dabei Unterstützung erhalten, ist das schön.


    Wie Schattentheater schon feststellte, habe ich die beiden Meikes verwechselt. Mehr Geheimnis ist nicht dahinter. Und einerseits eine Anti-Religionsunterricht-Kampagne zu unterstützen, vorhaben das Kirchenrecht auf unerforschlichen Wegen zu umschiffen, um Firmpate sein zu können, hätte ich schon merkwürdig gefunden. Hat sich ja aber geklärt.


    Grüße Enja

    • Offizieller Beitrag

    Liebe Enja,
    ich finde in diesem Zusammenhang deinen rigorosen Ton sehr, sehr merkwürdig- vielleicht ist das ja der Grund, warum die katholische Kirche für so intolerant gehalten wird... zu strenge Auslegungen...
    Mein Leben war sehr streng katholisch geprägt, mein Onkel Priester, Vater Kommunionhelfer, Mutter Firmmutter- dennoch muss ich dir in vielen Bereichen widersprechen:
    - Ein nichtkatholischer Tauf- oder Firmpate wird (logischerweise!) nicht besonders gerne gesehen- ist aber durchaus zulässig. Das kommt letztendlich auf die Entscheidung des Priesters an.
    - Gefeiert wird in den meisten Familien, die ich kenne, die Firmung genauso groß wie eine Konfirmation (und ich kenne nicht nur bayrische Familien) und geschenkt wird auch. Schließlich entscheidet der Firmling sich da bewußt und selbst für die katholische Kirche und den Glauben. Und genau deswegen werden in meiner Bekanntschaft meist sehr schöne Kreuze, Ketten mit religiösen Symbolen oder ähnliches geschenkt. Ich z.B. freue mich immer noch über mein schönes Kreuz- und wenn die Paten nicht wissen, was passt, warum dann nicht Geld schenken?
    - Nicht-Katholiken dürfen nicht an der Kommunion teilnehmen- ja ,das ist die Theorie. Und in der Firmung würde ich mich als Nichtkatholik dran halten, noch dazu als Paten, wenn klar ist, dass die Konfession "nicht passt".
    Aber: Hast du in der Praxis schon mal einen Priester gesehen, der jeden bei der Kommunion fragt: "Sie sind doch hoffentlich katholisch, oder?" oder sonstwie versucht hat, das nachzuprüfen?
    Ich persönlich finde es sehr bedauerlich, wenn man sich so sehr an Paragraphen festhalten muss.
    Liebe Grüße, Hermine (die eine evangelische und eine ausgetretene Trauzeugin bei der kirchlichen Hochzeit hat und damit sehr glücklich ist)

  • Zur Firmung


    Ich wurde mit 13 Jahren gefirmt.Es ist hier nicht üblich eine Firmung riesig zu feiern,sondern man geht mit dem Firmpaten und der Familie essen.Geschenk ist dem Firmpaten überlassen wobei ich 100 Euro schon sehr hoch finde.
    Zu Enja
    Mein Patenonkel war 14 bei meiner Taufe. Die Firmung war Vorraussetzung und diese fand einen Tag vor meiner Geburt statt.
    Das 16. Lebensjahr ist also keine Vorrausetzung sondern lediglich Taufe und Firmung


    Aisha

    Träume nicht Dein Leben,lebe Deinen Traum

  • Ich habe da einen Auszug aus dem Kirchenrecht kopiert. Weiter nichts. Inzwischen habe ich im Bischöflichen Ordinariat und bei unserem Pfarrer angerufen. Ergebnis: Kirchenrecht ist Kirchenrecht.


    Das hat nichts damit zu tun, dass das nicht von allen beachtet wird. Oder wie glücklich oder nicht glücklich die dann sind. Es ist allein ihre Gewissensentscheidung.


    Beispiel: Bei der Taufe unserer Jüngsten hatten wir keinen Katholiken "zur Hand". Jedenfalls keinen, den wir als Paten für unser Kind gewollt hätten. Schließlich haben wir einen lieben Kollegen gefragt, der aufgrund seiner Herkunft aus einem rein-katholischen Staat katholisch hätte sein müssen. Er sagte uns allerdings, er sei zwar entsprechend getauft und gefirmt, "in den Laden aber nie eingetreten". Steuerlich wurde er als konfessionslos geführt. Wir fragten dann unseren Pfarrer, ob das ok sei, ausgetreten sei er ja irgendwie auch nicht, sondern eher zufällig draußen gelandet und nicht wieder eingetreten. Die Antwort: "Wenn er euch katholisch genug ist, ist er mir das auch." Sprich, die Verantwortung trägt man selber.


    Wenn man sich nicht an die Spielregeln der Kirche halten will und sich mit der auch nicht identifiziert, sondern nur den feierlichen Rahmen der Feier sucht, kann man da auch andere Formen finden.


    Grüße Enja

    • Offizieller Beitrag

    ?(

    Zitat

    Wenn man sich nicht an die Spielregeln der Kirche halten will und sich mit der auch nicht identifiziert, sondern nur den feierlichen Rahmen der Feier sucht, kann man da auch andere Formen finden.


    Jetzt weiß ich tatsächlich, warum manche die katholische Kirche für verbohrt halten- sehr schade, wenn das dann auch noch so der Öffentlichkeit vermittelt wird.
    Für mich ist die Kirche nicht irgendein Blatt Papier mit Gesetzen darauf, sondern zu allererst mein Glaube und dann als nächstes mein Seelsorger- und wenn der nicht "Kirche" genug ist, dann weiß ich es auch nicht. Dafür brauch ich keine Ordinariat und kein bischöfliches Amt und sonstnochwen- schließlich wird mein Pfarrer wissen, was er tut.
    Und ich frag mich auch, warum du hier kopierst und anrufst und tust und machst- um dann zu schreiben- "Jeder ist selbst verantwortlich"
    Und wenn jemand sich für die Kirche entscheidet und dafür als Zeugen einen nicht-katholischen Paten haben will, dann fände ich es ausgesprochen daneben, nur wegen dieses "Problems" zu empfehlen, die Feier woanders stattfinden zu lassen.
    Und ich würde tausendmal lieber einen evanglischen, gläubigen Paten haben wollen, als so einen "pseudokatholischen"- das wäre für mich scheinheilig.
    Grüße,
    Hermine

  • Hmmm..ob meike jetzt wohl geholfen ist? Wahrscheinlich wird sie samt ihrem Mann konvertieren müssen, um die Problematik von Firmung samt Geschenk angemessen zu umschiffen... :D



    Spaß beiseite: ich sehe das ähnlich wie Hermine, der Firmling hat sich für einen Paten entschieden und das wahrscheinlich mit gutem Grund. Also, wozu jetzt lange Kirchenrecht-Paragraphen reiten, solange der Sinn des Paten (und der liegt ja nun primär in der "Begleitfunktion") klar ist.

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