"Aufsatz"/Texte korrigieren ... und Zeit sparen...

  • Wenn ich Texte in der Grundschule korrigiere, würde ich gerne noch mehr Zeit sparen und wollte mal fragen, wie ihr da so vorgeht. Bei 30 Texten finde ich, muss man einfach anders arbeiten als hätte man nur 18 Texte.


    Der erste Durchgang bei mir ist Rechtschreibung. Dabei bekommt man ja schonmal einen Eindruck von dem ganzen Werk.
    Ich korrigiere die Fehler nicht mehr, sondern unterstreiche nur noch, ich denk, es ist gut möglich, dass Kinder ihre Rechtschreibung schonmal selbst mit einem Wörterbuch korrigieren. Wenn etwas schwierig ist, dann korrigiere ich schon komplett, d.h. schreibe das Wort dazu, setze Punkt, Komma o. ä.


    Erster Durchgang vorbei.


    Danach... wie macht ihr das?


    Ich habe immer den Kriterienbogen, der vorher besprochen war und wo es für die einzelnen Kriterien Punkte gibt.
    Das ist ja nicht so ganz ungewöhnlich.
    Aber wie lasst ihr überarbeiten?


    Bisher hab ich Schreibkonferenzen gemacht bzw. machen lassen, in denen sich die Kinder selbst Tipps gegeben haben (auch in Klassenarbeiten, so hatte ich zumindest diesen Durchgang nicht mit der Rechtschreibung).
    Ich habe mich komplett aus diesen Tipps herausgehalten und hauptsächlich den Ablauf beobachtet und habe hier und da interveniert, wenn die Gruppenarbeit nicht klappte.
    Nach den Konferenzen wurde das gesagte Schriftwerk nochmals geschrieben und alles berücksichtigt.


    Meine Kollegin aber schreibt genau EINEN Tipp drunter, den die Kinder dann nachtragen, also die gesamte Geschichte nicht nochmal schreiben, sondern halt nur "einfügen" - mit Sternchen oder was auch immer.


    Wie läuft es bei euch? Schreibt ihr EINEN Tipps drunter oder ALLES, was nicht ok ist?
    Ist ja schon ne Menge Arbeit und viele können ja ALLES gar nicht umsetzen.

  • Ich korrigiere die Rechtschreibfehler und schreibe in den Text "Verbesserungsfragen" (à la "Warum reagiert er so?, "Was wollte er damit erreichen?")
    Ich mache nur bei ausländischen Schülern Vorschläge für andere Ausdrücke.
    Dann gebe ich zusätzlich einen Bewertungsbogen zurück, auf dem ich mehrere Dinge angekreuzt habe, die die Kinder noch verbessern sollten (Wörtliche Rede einbauen, Hauptteil spannender machen, Schluss ändern, etc.)
    Das ist ziemlich viel, aber viele Kinder geben sich wirklich Mühe beim Überarbeiten und möchten so viel wie möglich verbessern.
    Bei schwächeren Kindern lasse ich den Bewertungsbogen weg. Die haben Mühe genug, den Text fehlerfrei abzuschreiben.

  • Mache ich ähnlich. ich habe heute einen Rückmeldebogen für die erste Nacherzählung meiner 3. Klasse entworfen, in der ich die besprochenen Dinge aufgeführt und Ankreuzmöglichkeiten gesetzt habe, so dass die Kinder und vor allem die Eltern genau sehen, wo es gehakt hat. Das habe ich vor 3 Jahren schon mal gemacht; war für die Kinder effektiv / informativ und die Eltern waren begeistert.

  • hallo prusselise!


    ich habe es in der 3. klasse auch immer mit solchen ähnlichen Kriterienbögen gemacht, von denen glaube ich Rolle spricht.


    Gute Anregungen dazu fand ich in dem Buch:


    Aufsätze beurteilen: Schnell, sicher, hilfreich, fair. Arbeitsblätter mit Schreibtipps zu den Aufsatzthemen des 3./4. Schuljahrs
    vom aol-verlag

  • Etwas in der Art findest du hier:
    http://www.autenrieths.de/ftp/…ufsatz_Nacherzaehlung.doc
    und
    http://www.autenrieths.de/ftp/…satz_Bildergeschichte.doc


    jeweils mit Punktevergabe für die einzelnen Kriterien


    Dabei kann man entweder ankreuzen oder das nicht Zutreffende streichen

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

    Einmal editiert, zuletzt von alias ()

  • Gebt ihr solche Kriterienkataloge auch schon zum Überarbeiten des Textes raus oder erst, nachdem die Note feststeht?
    Meine Mentorin im Referendariat hat auch immer einen Tipp druntergeschrieben. Wenn die Kinder den berücksichtigt haben, konnten sie ihre Note verbessern.

    Was du nicht kennst, das, meinst du, soll nicht gelten? Du meinst, daß Phantasie nicht wirklich sei? Aus ihr erwachsen künftige Welten: In dem, was wir erschaffen, sind wir frei. (Michael Ende)

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