Hausaufgaben - 6er

  • In Bayern fließen sie nicht direkt in die Note ein. Sprich, ich darf (schriftliche) Hausaufgaben nicht benoten, weil ich ja nicht weiß, ob der Schüler sie selbst angefertigt hat oder nicht. Konsequenterweise darf ich auf eine nicht erledigte Hausaufgabe auch keine 6 geben. Allerdings darf ich die Hausaufgabe als Basis für eine mündliche Note hernehmen, also z.B. den Schüler zur Hausaufgabe abfragen und dies benoten.


    Sarek

  • In Bayern fließen sie nicht direkt in die Note ein. Sprich, ich darf (schriftliche) Hausaufgaben nicht benoten, weil ich ja nicht weiß, ob der Schüler sie selbst angefertigt hat oder nicht.

    Aber zuhause vorbereitete und in der Schule gehaltene Referate darfst Du bewerten?

  • Wir haben noch Kopfnoten. Da sinkt die Ordnungsnote. Bewerten darf man Ha m.E. nicht, da sie ja jeder andere gemacht haben könnte. Referat vorbereiten lassen ginge dann.
    Wie Sarek schreibt: mündliche Noten gehen immer. Und da Hausaufgaben übenden Charakter haben sollen (steht bei uns in den Schulordnungen) fragst du eh was ab, was dran war.


    Allerdings müssen die Kriterien erarbeitet worden sein. Also dieses "macht mal ne PowerPointpräsi zu xy" wenn die Schüler weder zu xy was wissen, noch PowerPoint beherrschen geht nicht. Machen leider trotzdem viele Lehrer, was die Kinder benachteiligt, die keine helfenden Eltern haben :(

  • Wie mache ich das bei der Hausaufgabe "Vokabeln ins Vokabelheftle eintragen"?


    Eine mündl. Abfrage à la "Anna, was hast Du bei Aufgabe 3 c) geschrieben?" ist da ja kaum möglich.
    Ich möchte (nicht)gemachte Hausaufgaben - auch Vokabeln eintragen - in die Fachnote mit einfließen lassen.

  • Uns wurde damals im Seminar gesagt, dass man zwar HA nicht bewerten darf (aus oben genannten Gründen) aber das Nichtanfertigen als Leistungsverweigerung werten und daher in die Mitarbeitsnote einbeziehen kann.


    Ich kenne Kollegen, die bei 3x vergessen eine mündliche 6 eintragen (sie machen sonst 1x pro Woche Noten). Dies muss natürlich den Schülern transparent gemacht werden.


    Ich selbst nehme die HA nur als Entscheidungshilfe zwischen zwei Noten (Programm sagt 3,3 aber 5x ohne Hausaufgabe - ich vergebe eine 4).

  • @Zirkuskind, die 4 sagt aber, dass die Ziele des Lehrplans Mathe/ Englisch nur ausreichend, statt befriedigend erfüllt wurden. Das stimmt aber doch dann nicht?



    Wie mache ich das bei der Hausaufgabe "Vokabeln ins Vokabelheftle eintragen"?


    Eine mündl. Abfrage à la "Anna, was hast Du bei Aufgabe 3 c) geschrieben?" ist da ja kaum möglich.
    Ich möchte (nicht)gemachte Hausaufgaben - auch Vokabeln eintragen - in die Fachnote mit einfließen lassen.

    und wenn wer lieber aus dem Buch lernt? Ich hab immer aus dem Buch gelernt, weil ich meine Handschrift nicht mag. Fehler schleichen sich außerdem ein...


    Aber zu deiner Frage: höre Anna doch einfach Vokabeln ab?

  • Wie mache ich das bei der Hausaufgabe "Vokabeln ins Vokabelheftle eintragen"?

    ...wenn du sowas als "Hausaufgabe" zu geben gedenkst, solltest du dir sowohl über Techniken des Vokabellernens als auch über Hausaufgaben mal Gedanken machen. Schikanöser Unsinn, sowas. Wer durch "Abschreiben" lernen kann, macht das von selbst, den anderen (übrigens ein Großteil) bringt das gar nichts, außer Zeitverschwendung. Gib ihnen lieber etwas auf, wo sie die Vokabeln verwenden (und im Kontext lernen) - stures "Pauken" ist nicht nur vorletztes Jahrhundert, es ist in den meisten Fällen ineffizient (und wird dementsprechend auch oft verweigert).

    Der Zyniker ist ein Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung ihn Dinge sehen lässt wie sie sind, nicht wie sie sein sollten. (Ambrose Bierce)
    Die Grundlage des Glücks ist die Freiheit, die Grundlage der Freiheit aber ist der Mut. (Perikles)
    Wer mit beiden Füßen immer felsenfest auf dem Boden der Tatsachen steht, kommt keinen Schritt weiter. (Miss Jones)
    Wenn der Klügere immer nachgibt, haben die Dummen das Sagen - das Schlamassel nennt sich dann Politik (auch Miss Jones)

  • @Zirkuskind, die 4 sagt aber, dass die Ziele des Lehrplans Mathe/ Englisch nur ausreichend, statt befriedigend erfüllt wurden. Das stimmt aber doch dann nicht?



    und wenn wer lieber aus dem Buch lernt? Ich hab immer aus dem Buch gelernt, weil ich meine Handschrift nicht mag. Fehler schleichen sich außerdem ein...
    Aber zu deiner Frage: höre Anna doch einfach Vokabeln ab?

    Mir geht es ausdrücklich um die Hausaufgabe des Abschreibens.

  • ...wenn du sowas als "Hausaufgabe" zu geben gedenkst, solltest du dir sowohl über Techniken des Vokabellernens als auch über Hausaufgaben mal Gedanken machen. Schikanöser Unsinn, sowas. Wer durch "Abschreiben" lernen kann, macht das von selbst, den anderen (übrigens ein Großteil) bringt das gar nichts, außer Zeitverschwendung. Gib ihnen lieber etwas auf, wo sie die Vokabeln verwenden (und im Kontext lernen) - stures "Pauken" ist nicht nur vorletztes Jahrhundert, es ist in den meisten Fällen ineffizient (und wird dementsprechend auch oft verweigert).

    Du hast recht, dass Abschreiben (allein) keine sonderlich effektive Methode des Spracherwerbs ist - das ist mir bewusst.
    Ich nutze einfache teils banale Aufgaben um schwache Schüler zu motivieren, die nicht daran glauben, dass sie überhaupt irgendeine Art von schulischem Erfolgserlebnis haben können. Dadurch, dass sie eine sehr kleine und einfache Hausaufgabe bekommen, deren Erledigung "trotzdem" kontrolliert bzw. eingefordert wird (auch durch (einfache) Kurztests), kommt etwas Struktur in das Lernverhalten mancher Schüler, das ansonsten immer zu spät dran ist, wenn z.B. nur 2 Mal im Jahr Klassenarbeit angesagt ist.

  • @Krabappel, ich meinte die Mitarbeitsnote. 4 heißt "eine Leistung, die zwar Mängel hat, den Anforderungen aber im Allgemeinen entspricht". Die Verweigerung der HA gehört dann zu eben jenen Mängeln.

  • Alles was man im Unterricht macht, hat ein (Lehrplan-) Ziel. Benoten kann ich den Grad des Erreichens dieses Ziels. Vokabelbeherrschen kann ich auf irgendeine Weise abfragen/ bewerten. Abschreiben theoretisch auch, wenns Unterrichtsziel ist. Aber das Üben als Solches kann nicht Bewertungsgegenstand sein, weil ich nur Überprüfen kann, was hängengeblieben ist, was das Kind im Unterricht bringt.


    Extrembeispiel sind die "motivierenden Hausaufgaben" meiner Kinder, die darin bestehen, dass die Eltern Bilder ausdrucken und Texte formulieren, die die Kinder auf Plakate aufkleben. Weil wenn sie es so machen, wie sie es alleine könnten, gäbe es eine 4: alle andere Eltern machen ja schön mit. Würden die Lehrer Plakate im Unterricht gestalten lassen, wüssten sie, was 8-Jährige zu leisten im Stande sind. Weil sie es ihnen beigebracht hätten (oder auch nicht).


    Zur Vokabelfrage: Motivierend wäre doch, wenn jemand Vokabeln lernte und könnte dann im Unterricht besser mitmachen/ mehr verstehen/ im Test eine 1 schreiben. Die, die unmotiviert (oder besser: nicht selbstreflektiert/ ohne Lernkultur) sind, kriegen dann ja auch bloß eine 6 nach der anderen, weil Ha nicht gemacht.


  • Zur Vokabelfrage: Motivierend wäre doch, wenn jemand Vokabeln lernte und könnte dann im Unterricht besser mitmachen/ mehr verstehen/ im Test eine 1 schreiben. Die, die unmotiviert (oder besser: nicht selbstreflektiert/ ohne Lernkultur) sind, kriegen dann ja auch bloß eine 6 nach der anderen, weil Ha nicht gemacht.

    Ich glaube, dass ich die SuS "ohne Lernkultur" eben nur so knacke, dass ich schon vor einem noch so leichten Kurztest ansetze, indem das bloße Abschreiben der Vokabeln eingefordert wird. Ich glaube das Funktioniert deshalb, da dass bloße abschreiben eben sehr konkret und damit machbar ist, sich auf einen noch so einfachen Test vorzubereiten überfordert viele, insbesondere was die Disziplin angeht. Da werden die Vokabeln nur eine halbe Minute in Augenschein genommen, wenn überhaupt. Kontrolliert wird das ja nicht, bzw. wenn eben in einem Test und da steht dann das schlechte Ergebnis schon fest. Für mich ist die niedrigschwellige Hausaufgabe, hier das überprüfte Abschreiben, der Schlüssel. Ich will nicht behaupten, dass das immer klappt, aber ich habe damit sehr gute Erfahrungen gemacht.
    Mir scheint auch, dass manche SuS tatsächlich ein bisschen Stolz sind, wenn sie in ihrem Vokabelheft ihre "gesammelten Hausaufgaben" - Zeugnisse ihrer ("erzwungenen") Disziplin - vor sich liegen haben. Da sehen sie: ich kann es! Oft greifen SuS in offenen Schreibaufgaben auf ihr Vokabelheft als Wörterbuch oder Inspirationsquelle zurück. Ich habe das Gefühl, dass SuS einen positiven Bezug dazu aufbauen und diese enge Führung mit der Nachkontrolle, die ja auch ein Lob/Erfolgsgefühl bietet, schätzen.
    Nochmal zum Verständnis: ich könnte den Schülern auch als Hausaufgabe geben zuhause den Zählerstand vom Warmwasser abzuschreiben - es geht darum überhaupt etwas zuverlässig und regelmäßig zu tun, zu Begreifen, dass sie das können und dann - erst dann - das Niveau Stück für Stück anzuheben. Noch blöder gesagt: ich versuche einem, der sich für einen Schulversager hält, zu beweisen, zu zwingen einzusehen, dass auch er Lernerfolge haben kann. (Klappt natürlich nicht immer - ist auch klar.)


    Wie gesagt, mir scheint das für mich (!) ganz gut zu funktionieren. Ich will niemand überzeugen, aber wollte mal darlegen warum ich das so mache bzw. was der Hintergrund meiner Frage ist.
    Über weitere Kommentare und Kritik dazu freue ich mich!

  • @Morse:
    das liest sich ernüchternd, wenn auch irgendwo verständlich.
    Da kann ich ja von Glück sagen, derartige SuS-Typen bisher nicht gehabt zu haben (mag an der Schulform und vllt sogar an den Fächern liegen - ich habe zumindest zu einem gewissen Grad Wahlfächer, die meisten Kurse sind Sek II, von daher kann ich da durchaus von Interesse am Fach ausgehen (wieso sollten sie es sonst wählen...).
    Da es ja konkret um Sprache geht - auf welchem Level holst du deine Schüler ab? Komplette Anfänger, oder von welcher Spracherfahrung sprechen wir da?

    Der Zyniker ist ein Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung ihn Dinge sehen lässt wie sie sind, nicht wie sie sein sollten. (Ambrose Bierce)
    Die Grundlage des Glücks ist die Freiheit, die Grundlage der Freiheit aber ist der Mut. (Perikles)
    Wer mit beiden Füßen immer felsenfest auf dem Boden der Tatsachen steht, kommt keinen Schritt weiter. (Miss Jones)
    Wenn der Klügere immer nachgibt, haben die Dummen das Sagen - das Schlamassel nennt sich dann Politik (auch Miss Jones)

  • @Morse:
    das liest sich ernüchternd, wenn auch irgendwo verständlich.
    Da kann ich ja von Glück sagen, derartige SuS-Typen bisher nicht gehabt zu haben (mag an der Schulform und vllt sogar an den Fächern liegen - ich habe zumindest zu einem gewissen Grad Wahlfächer, die meisten Kurse sind Sek II, von daher kann ich da durchaus von Interesse am Fach ausgehen (wieso sollten sie es sonst wählen...).
    Da es ja konkret um Sprache geht - auf welchem Level holst du deine Schüler ab? Komplette Anfänger, oder von welcher Spracherfahrung sprechen wir da?

    Mir würde es auch mehr Spaß machen, hier weniger pädagogisch arbeiten zu müssen, aber den Unterricht so zu gestalten, dass Schüler Erfolgserlebnisse haben (können) scheint mir universell einsetzbar zu sein. Wahrscheinlich so sehr, dass ich hier mit meinem letzten Beitrag schon nah am Kalenderspruch bin! ;)


    Die Schüler, auf die sich das meiste Geschriebene von mir hier bezog, sind Berufsschüler von der Hauptschule oder irgendeiner Schulart für den Rest, die alle drei Jahre die Abkürzung wechselt. Manche hatten Englisch-Unterricht, aber davon nichts mitbenommen, manche hatten auch gar keinen Englisch-Unterricht! In der Berufsschule wurde das zudem erst teilweise neu eingeführt, d.h. es hat viele kalt erwischt. Sie hatten nicht damit gerechnet, dass ihnen nochmals Englisch-Unterricht blühen würde.
    (Darin sehe ich den eigentlichen Grund bzw. für mich die Notwendigkeit in der beschriebenen Art und Weise zu verfahren. Das Fach "Berufsbezogenes Englisch" hat ja auch aufgrund seines Stundenumfangs schon andere Ziele als z.B. der Fremdsprachenunterricht am allgemeinen Gym.)
    Bei denen mit Lernkultur, Realschule oder Abitur, spaltet es sich auf: manche empfinden es als unnötige Belästigung (nicht ganz zu unrecht), manchen macht es Spaß - sogar manchen, obwohl sie beim Lernen gar nicht mit dem Vokabelheft arbeiten. (Schaden tut's meiner Meinung nach aber nicht - und ich möchte in einer Klasse bei dieser Sache nicht differenzieren, ausser bei Muttersprachlern oder Schülern, die mal längere Zeit in den USA gelebt haben oder ähnlichem.)


    "Auf welchem Level": ich hatte auch schon eine Klasse, die so schwach war, dass ich mal spaßeshalber für mich als Experiment einen Vokabeltest mit 2 (in Worten: zwei) Vokabeln gemacht habe. Auch da gab es SuS, die diese einfache Gelegenheit für eine gute Note nicht genutzt haben. Manche wollen einfach wirklich nicht - das ist dann für mich auch okay, bzw. da hege ich keinen Groll oder fühle mich als Lehrer angegriffen, sondern konzentriere meine Energie auf andere SuS, aber biete allen stets eine neue Chance mit Hausaufgabe oder Kurztest. Man kann sozusagen immer wieder einsteigen! Dafür eignen sich Vokabeln sehr gut, weil sie etwas sind, dass jeder lernen kann, auch ganz ohne Vorkenntnisse (was ja wie oben beschrieben durchaus mal vorkommen kann).

  • Achso! Na wenns funktioniert, dann mach das doch. Deine Situation ist eine ganz andere, als ich sie vor Augen hatte. (Wenn die Schüler so schwach sind, könntest du das theoretisch auch im Unterricht machen: zu jedem Stundenbeginn 10 min. Karteikartenarbeit zunächst mit denselben 5 Wörtern...)


    Auch simple, seltene Aufgaben, der Art: "sammelt Schachteln für den Geometrieunterricht" werden bei uns von vielen schon nicht erledigt. Da geht's nur darum, dass sie mal 1 min. nachmittags an die Schule denken und sich einbringen. Nun denn, die Hoffnung stirbt zuletzt. Vielleicht schaffst du es mit was Monotonem, Wiederkehrendem :top:

  • OT, aber mal eine Frage aus Neugier: Morse, wie bewertest du diese leistungsschwachen Schüler? Wenn sie diese vermeintlich leichten Aufgaben bestehen sollten, bist du vermutlich erst einmal froh, freust dich für sie und erkennst ihre Leistung an. Wenn jedoch die angesetzten Lernziele nicht erreicht wurden, kann man sie aber dennoch nicht den Kurs bestehen lassen, oder? Ich sehe da einen Konflikt zwischen Entwicklung und Anerkennung der Individualleistung und der an alle Schüler gerichteten Erwartung einer Mindestleistung zum Bestehen des Kurses. Wie löst du diesen?

  • Achso! Na wenns funktioniert, dann mach das doch. Deine Situation ist eine ganz andere, als ich sie vor Augen hatte. (Wenn die Schüler so schwach sind, könntest du das theoretisch auch im Unterricht machen: zu jedem Stundenbeginn 10 min. Karteikartenarbeit zunächst mit denselben 5 Wörtern...)


    Auch simple, seltene Aufgaben, der Art: "sammelt Schachteln für den Geometrieunterricht" werden bei uns von vielen schon nicht erledigt. Da geht's nur darum, dass sie mal 1 min. nachmittags an die Schule denken und sich einbringen. Nun denn, die Hoffnung stirbt zuletzt. Vielleicht schaffst du es mit was Monotonem, Wiederkehrendem :top:

    Daran die Hausaufgabe "Vokabeln lernen" im Unterricht durchzuführen habe ich auch schon gedacht bzw. halte das für eine gute Idee. Viele wissen ja tatsächlich nicht, wie das überhaupt geht.
    Wenn diese typische Spaltung in der Schule - Starke profitieren vom Unterricht, Schwache können nicht profitieren - unterbrochen werden soll, muss man meiner Meinung nach dort ansetzen. Die Schwachen können nicht mehrere Jahre an Inhalt und Lernkultur nachholen, ganz alleine sowiso nicht. (Deshalb sind sie ja "Schwache".)


    Haha, genau das meinte ich mit - wg. Deinen "Schachteln". Es geht eben um viel mehr als "1 min. nachmittags", sondern eben daran sich überhaupt zu erinnern bzw. z.B. mal aufzuschreiben, dass und was es für eine Hausaufgabe gibt. Da fängt es ja schon bei einigen an.

  • OT, aber mal eine Frage aus Neugier: Morse, wie bewertest du diese leistungsschwachen Schüler? Wenn sie diese vermeintlich leichten Aufgaben bestehen sollten, bist du vermutlich erst einmal froh, freust dich für sie und erkennst ihre Leistung an. Wenn jedoch die angesetzten Lernziele nicht erreicht wurden, kann man sie aber dennoch nicht den Kurs bestehen lassen, oder? Ich sehe da einen Konflikt zwischen Entwicklung und Anerkennung der Individualleistung und der an alle Schüler gerichteten Erwartung einer Mindestleistung zum Bestehen des Kurses. Wie löst du diesen?

    Wg. "Kurs bestehen lassen": in der Berufsschule zählt dieses Fach (noch) nicht (!) zum Erreichen des Klassenziels oder Bestehen des Abschlusses. Schüler, die zuvor so gut wie kein Englisch hatten können sich anstatt einer Note "teilgenommen" ins Zeugnis eintragen lassen.
    Das Ministerium sieht eigentlich vor, dass jede Klasse auf einem individuellen Niveau des europäischen Referenzrahmens unterrichtet wird, das dann zu der Zeugnisnote mit angegeben wird. In der Praxis findet das - aus naheliegenden Gründen - kaum statt. Insofern ist das mit diesem Fach, zumindest noch momentan, eine etwas spezielle Situation... Unterrichte mal eine Klasse in der der eine noch nie Englisch-Unterricht hatte und der andere schon 2 Semester Anglistik studiert hat oder in den USA gelebt hat, das gibt's schon sehr extreme Fälle was Differenzierung angeht.


    Den Konflikt, wie Du ihn beschreibst, sehe ich nicht. Ich setze das Niveau für die Klasse passend an - passend heißt in diesem Kontext oft: sehr niedrig. Wer einfachste Chancen, wie hier beschrieben wurden, nicht nutzen will, z.B. auch weil man sich lieber auf Fächer konzentriert, die auch tatsächlich für's Bestehen zählen (fair enough), bekommt eben den Sechser. Den Fünfer gibt's wer sich bemüht und "die Mängel in absehbarer Zeit behoben werden könn[t]en" (Konjunktiv-Einschub von mir).

  • Wie fließen nicht gemachte Hausaufgaben in die Note ein?

    Gar nicht. Ich darf die Hausaufgaben nicht benoten und habe bessere Dinge zu tun als meinen Schüler hinterherzulaufen und deren Hausaufgaben zu kontrollieren.

    Aber zuhause vorbereitete und in der Schule gehaltene Referate darfst Du bewerten?

    Ja.

    Allerdings müssen die Kriterien erarbeitet worden sein. Also dieses "macht mal ne PowerPointpräsi zu xy" wenn die Schüler weder zu xy was wissen, noch PowerPoint beherrschen geht nicht. Machen leider trotzdem viele Lehrer, was die Kinder benachteiligt, die keine helfenden Eltern haben :(

    Habt ihr keine Office-Schlung in der Unterstufe?

    Ich selbst nehme die HA nur als Entscheidungshilfe zwischen zwei Noten (Programm sagt 3,3 aber 5x ohne Hausaufgabe - ich vergebe eine 4).

    In Bayern werden die Noten berechnet. Bei einer 3,3 kann ich keine 4 geben.

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