Inklusionstagebuch

  • Freitag wieder reiner GU Tag. Aus einer Mail meiner Kollegin( mit der geplatzten Hutschnnur) erfuhr ich, dass am heutigen Tag kein gruppendifferenzierter Unterricht stattfindet, weil die Förderdiagnostik zu Ende gemacht werden soll.


    Kaum war ich auf dem Schulhof belagerten mich 3 GU Kinder mit der Frage ob ich endlich zu ihnen käme. Sie scheinen schon auf mich zu warten.


    In der Schule angekommen, erfuhr ich, dass ich für die Förderdiagnostik nicht benötigt würde, weil beide Kolleginnen meiner Stammschule das machen würden.


    Also begab ich mich in meine Förderklasse, die an diesem Freitag, laut Stundenplan dran war. Ich bin hier im Klassenraum geblieben.


    Deutsch: GE Kind : Arbeit in der Wortartenwerkstatt
    LE Kind : Zielgleiche Unterricht: Mindmapping
    Mathe: Ge Kind : Orientierung im ZR bis 100 ( Subtraktionsaufgaben
    ausgesprochen schwierig)
    LE Kind : Schriftliche Division ( klappt schon prima)
    Plötzlich kam die Mathelehrerin meiner anderen GU Klasse herein und war etwas erbost, dass ich nicht alle Förderkinder betreuen würde. (Das war die Absprache vor der Förderdiagnostik.) Die Entscheidung für das Modell B in der Durchführung beinhaltete, dass an der Freitagen die GE Kinder ohne Extrabetreuung in der Klasse bleiben.) Von dieser (zugemailten) Absprache wusste sie nichts mehr. Scheinbar hat sie meine Vorschläge nicht richtig gelesen.


    In Ermangelung eines Förderraumes (hier fand die Förderdiagnostik statt) bot ich ihr an mir die Förderkinder in den Klassenraum der Parallelklasse zu schicken, was sie jedoch nicht tat.



    Wie schon so oft: ABSPRACHEN IM GU AUßERORDENTLICH SCHWIERIG


    Danach: Dienstbesprechung mit Regelschulkollegen.


    Habe das Thema Förderpläne und Zeugnisse angesprochen. Hier scheint es trotz 12 Jahre GU Erfahrung noch keine Standards zu geben.


    Habe auf einen Termin gedrängt bis wann wir Förderschullehrer die Zeugniskommentare der Regelschulkollegen bekommen sollen, damit sie noch rechtzeitig in die (mir noch unbekannten) Regelschulzeugnisse eingearbeitet werden können.


    Mir ist es überhaupt schleierhaft wie die Zeugnisse aussehen sollen. Soweit ich mitbekommen habe, wurde nur in den Föchern Deutch und Mathe zieldifferent gearbeitet, weil ich hier fürs Material und die Betreuung der Kidas sorgte. Was werden die Kollegen hier wohl reinschreiben? Habe von meinen Kollegen gehört, dass es schon vorgekommen ist, dass die Kids dann noch eine 4 bekommen haben, damit keine Berichte geschrieben werden mussten. Gesetzt den Fall, dass es hier aus vorkommt, wie soll ich dann reagieren? Stillschweigend hinnehmen oder aufmucken?


    Nach der Dienstbesprechung Elterngespräch mit der Mutter des Kindes mit dem wir die GE Schule besichtigt haben.
    Mutter noch sehr unsicher, hat das Kind noch von einem Kinderarzt testen lassen. Habe sie nach ihren Zielen für das Kind gefragt und ihr ziemlich deutlich gesagt, dass es den Lernstoff der HS nicht wird aufholen können.


    Alternativ habe ich ihr, um der Seele des Kindes wegen, angeboten meine Förderschule L, probeweise zu besuchen, obwohl ich denke, dass sich hier die Probleme wiederholen würden und es noch ungewiss ist ob unsere Schule bestehen bleibt oder aufgelöst wird.


    Bedenkzeit bis nächste Woche. Was nach außen so schien als habe die Mutter das Wohl des Kindes im Blick hat sich leider nicht bewahrheitet: Mein Kind ist nicht behindert. Sie klebt irgendwie an den Begriffen fest. Meine Versuche ihre Blickrichtung auf den besten Förderort zu lenken, haben noch nicht so richtig gefruchtet.

  • Hallo,


    als ich die letzten 2 Jahre im GU gearbeitet habe, haben alle Förderschüler Berichtszeugnisse bekommen. Sie durften keine Noten bekommen, nur wenn der Förderstatus zur Probe aufgehoben wurde.


    Ich musste die Zeugnistexte der Fachkollegen einfordern und in das Zeugnisformular einfügen. Ich empfehle ihnen sich da früh genug drum zu kümmern, da es etwas dauern kann. Außerdem würde ich einen Abgabetermin vereinbaren, der nicht direkt vor den Zeugniskonferenzen liegt.


    LG M.

  • Am Montag wieder Reisetag. Nach 3 STd. an der Stammschule wieder zur Hauptschule.
    Wider Erwarten heute keine Förderdiagnostik mehr, weil meine Kolleginnen fast durch sind.
    Kaum angekommen standen meine beiden Förderkinder auf dem Pausenhof und rannten mir entgegen mit der üblichen Frage: Bist du heute bei uns? Die konnte ich heute bejahen. Eigentlich wollte ich mit in der Klasse des netten Kollegen bleiben, doch musste ich dann noch einige kleine Förderdiagnostikaufgaben im Förderraum erledigen. Ich beobachte zunehmend, dass die Förderkinder die Pausen zusammen verbringen. Das GE Kind der Parallelklasse ist immer alleine.


    Plötzlich standen die beiden Förderkinder samt ihres gesamten Arbeitsmaterials auf der Matte mit der Frage: Könnten wir hier arbeiten?


    Naja, sie konnten.


    Das GE Kind: Erarbeitung des Zahlenraums bis 100 - Erstaunlich erfolgreich.
    Arbeit in der Uhrenwerkstatt- Erstellen eines Domonos mit Zuordnungsübungen Wort zu Bild. Die Wortkärtchen recht unsauber ausgeschnitten, Feinmotorische Übungen wären hier notwendig. Es hat mir erzählt, dass es sich bei Arbeiten in der Küche öfter schneidet und deshalb (normale) Handschuhe anzieht. ( ????)
    Es hat auch versucht mir zu erzählen, was der Arzt, der das Kind auf Wunsch der Mutter noch mal testete gesagt hat. Habe es aber kaum verstanden, weil es große Probleme beim mündlichen Sprachausdruck hat.


    LE Kind: Schriftliche Subtraktion – Viele Aufgaben fehlerfrei erledigt. Hier sehe ich wieder wie verschwommen die Grenzen der LE Kinder zu den Nichtförderschülern ist. Hier konnten bei der Förderdiagnostik die meisten Regel-Kinder nicht schriftlich teilen. Ich hätte prima mit allen Kindern, die es nicht konnten diese Übungen machen können. Man müsste die Förderstunden irgendwie anders organisieren. Welch eine Vergeudung von Lehrerstunden.


    Frage mich langsam warum diese LE Kind Förderbedarf hat. Vielleicht sollte man ihn aufheben? Werde mit ihm noch eine Klassenarbeit schreiben, auch mit Textaufgaben, um zusehen ob der Transfer und die Anwendung geleitstet werden können. In Deutsch kann es eh schon mitarbeiten.

  • Dienstag kein Inklusionstag, weil ich mir meiner Band beim Workshop im örtlichen Gymnasium war (gelebte Inklusion?). Das wird auch eine meiner letzten geliebten Förderaufgaben sein. Im Regelschulsystem würden diese Kinder niemals in den Genuss kommen in einer Band mitzuspielen. Das gibt es eine Menge anderer Kinder, die Noten lesen können.


    - Wahrscheinlich wird die Mindestgröße für LB Schulen bei 144 bleiben, so die Aussage der Schulleitung.
    - Wahrscheinlich keine andere Lösung in Sicht.
    - Wahrscheinlich werden wir also in absehbarer Zeit geschlossen.
    Erstaunlicher Weise ließ mich das ziemlich kalt. Muss jetzt wirklich ernsthaft überlegen, was ich beruflich in den nächsten Jahren machen kann.
    - Heute nochmals erfahren: „ DIE FÖRDERUNG DER KINDER MIT SONDERPÄDAGOGISCHEM FÖRDERBEDARF IST SACHE DER REGELSCHULEN. DIE HABEN AUCH HIER DAS SAGEN. WIR KÖNNEN NUR BERATEND TÄTIG WERDEN.


    Also: Nichts für mich
    :autsch:

  • Montag wieder Reisetag. Nach den Dienstverpflichtungen in der Stammschule zur HS gefahren. Hier erwarteten mich wieder 2 meiner GU Kinder. Ein GU Kind aus der Parallelklasse wartet inzwischen auch schon auf mich. Erste Frage wie üblich:
    Bist du heute bei uns, kann ich heute mit? Dieses Mal konnte ich die Frage bejahen. Da ich die Förderkinder nicht zusammen fördern darf, ist nun die Klasse 5a dran, die mit dem netten Kollegen. Das LE Kind in der Klasse gelassen, weil es in Deutsch ganz gut mitkommt. Mit dem GE Kind die Uhr gelesen. Es kann ganze und ich hoffe inzwischen halbe Stunden lesen.


    Mit allen Möglichkeiten versucht, ihm das Lesen von ¼ Std. zu erklären. Ich glaube, dass es inzwischen weiß, dass es 15 Min. sind. Habe versucht die Stellung der Zeiger mit ihm zu „erspringen“ (hätte gerne einen großen Kreis gehabt, bei dem sich das Kind an die richtige Stelle stellen sollte nach Nennung der Uhrzeit. Die Zahlen kann es inzwischen alleine ins Ziffernblatt eintragen. Leider hatte ich weder Kreis noch andere Mittel. Für die Realisierung der Idee auf dem Schulhof einen Kreidekreis zu malen, reichte die Zeit nicht.


    In der zweiten Stunde kam das LE Kind dazu. Hatte eigentlich vor mit ihm an der schriftlichen Division weiter zu arbeiten, doch stellte sich heraus, dass auch dieses Kind die Uhrzeiten nicht richtig konnte. So haben wir daraus ein Spiel gemacht, was den Kids sichtlich Spaß machte. Das sind die Vorteile einer Förderung in kleinen Gruppen: Die Kinder können sich bewegen.


    So nebenbei habe ich erfahren, dass die Mathelehrerin meiner anderen Inklusionsklasse auch mit meinem LE Kind eine zielgleiche Mathearbeit geschrieben hat. Ich sollte dem Kind die Leistungen erklären. Leider wusste ich weder von der Arbeit, noch habe ich sie bis jetzt zu Gesicht bekommen.
    So kann es einfach nicht laufen!!!!!!!!!! :weinen:

  • Heute hat das GE Kind meiner anderen GU Klasse endlich eine Integrationshelferin bekommen. Eine nette junge Dame mit Abitur, die Lehramt studieren möchte (Glück gehabt). Mit ihr habe ich einige Absprachen getroffen wie die Betreuung des GE Kindes laufen könnte. Heute bekam ich auch Notebooks, die ich nun endlich einrichten konnte.


    Leider habe ich nur eins geschafft und dabei festgestellt, dass wohl keine Soundkarte vorhanden war oder kein Player installiert war. Da aber einige Programme über Sprache laufen, muss ich dafür sorgen, dass der Ton auch klappt.


    Nach den Weihnachtsferien wird sie kommen. Am heutigen Tag hat sie dem gesamten Unterricht beigewohnt, um sich zu informieren. Was sie mir hier berichtete, bestätigte meine Befürchtungen:
    Das Kind sitzt bei allen Stunden irgendwie dabei, bekommt kein differenziertes Material und versteht nur Bahnhof. Es sei ausgesprochen leicht ablenkbar (kann ich nur bestätigen, deshalb gehe ich liebe mit ihm in den Förderraum). Es könne eigentlich in keiner Stunde richtig mitmachen. Es saß herum, „malte“ Tafelbilder unvollständig, weil zu langsam ab. Im Physikunterricht sollte es ein Versuchsprotokoll anfertigen ( hääääääää?)


    Ich habe auch schon gemerkt, dass es an meinen Materialien nicht arbeitet. Als ich zufällig in den Klassenraum kam, schrieb es gerade 1x1 Aufgaben ab. Mein Gott: Es hat gerade erst angefangen den ZR bis 100 zu „erzählen“. Sämtliche Aufgaben in seinem Heft (Addition 10-er +1-er) waren falsch. Die Kollegin schafft es wohl nicht, diese Aufgaben nachzusehen. Hoffentlich wird des mit der I-Helferin besser klappen.


    Übrigens: Wir haben schon Ferien, am 1. 02.12 ist Zeugnisabgabe. Ich müsste eigentlich schon mit den Berichten anfangen. Ein Zeugnisformular habe ich immer noch nicht. Ich werde sie einfach formlos verfassen. Was schreibe ich da nur rein? Kann eigentlich nur zu Wahrnehmung, Motorik, Sprache und Mathe Aussagen machen.


    Am Samstag habe ich gelebte Inklusion praktiziert. Meine Schülerband der Stammschule trat gemeinsam mit Gymnasiasten auf. War eine tolle Veranstaltung. Wird wohl eine meiner letzten gewesen sein. Könnte sein, dass ich im kommenden Schuljahr mit noch mehr Stunden abgeordnet werde, auch wenn das Schulgesetz wieder um ein Jahr verschoben wurde. Bei diesem Hin-undher ist es auch besonders schwierig noch so etwas zu machen. Aufgrund der Proben habe ich auch 2 Tage im GU gefehlt. Nur gut, dass die Kids hier noch so lieb sind und die Klasse nicht aufmischen. Die Absprachen, die mit den Bandmitgliedern notwendig waren habe ich größtenteils über Facebook gemacht.


    Würde euch mal gerne den Videolink schicken, habe aber Sorgen, dass ich mich her outen würde. Falls einer Interesse hat, könnte ich ihm bei privaten Nachrichten den LINK zukommen lassen. In der Regelschule hätte meine Kids wohl kaum eine Chance in einer Schulband mitzumachen.


    Ich wünsche euch allen erholsame Weihnachtsferien!! :)

  • Weiß gar nicht wie ich die Ereignisse der letzten Tage sortieren soll. Ich glaube, dass die Zeugnisse und wie damit verfahren wird, ein guter Aufhänger sind, um das Chaos und die vielen ungeklärten Fragen zu verdeutlichen. Das AO-SF regelt eigentlich wie die Zeugnisse für Kinder mit Förderbedarf verfasst werden müssen. Das ist je nach Förderschwerpunkt unterschiedlich geregelt. Da ich es im GU mit den Förderbedarfen GE und L zu tun habe, werde ich mich hier auf die beiden beschränken.


    Förderschwerpunkt Lernen
    § 27
    Leistungsbewertung
    (1) Die Leistungen der Schülerinnen und Schüler werden auf der Grundlage der im individuellen Förderplan festgelegten Lernziele beschrieben. Die
    Leistungsbewertung erstreckt sich auf die Ergebnisse des Lernens sowie
    die individuellen Anstrengungen und Lernfortschritte.
    (2) Die Schulkonferenz kann beschließen, dass ab Klasse 4 oder ab einer
    höheren Klasse die Bewertung einzelner Leistungen von Schülerinnen und
    Schülern zusätzlich mit Noten möglich ist.
    (3) Abweichend von Absatz 2 werden die Leistungen der Schülerinnen und
    Schüler im Bildungsgang gemäß § 30 Abs. 3 in allen Fächern zusätzlich
    mit Noten bewertet.
    (4) Eine Bewertung mit Noten setzt voraus, dass die Leistung den Anforderungen der jeweils vorhergehenden Jahrgangsstufe der Grundschule
    oder der Hauptschule entspricht. Dieser Maßstab ist kenntlich zu machen.


    Zeugnisse
    (1) In den Klassen 1 und 2 erhalten die Schülerinnen und Schüler Zeugnisse jeweils zum Ende des Schuljahres, in den Klassen 3 bis 10 zum Schulhalbjahr und zum Ende des Schuljahres.
    (2) Alle Zeugnisse beschreiben die Lernentwicklung und den Leistungsstand in den Fächern und enthalten die nach § 49 Absatz 2 und 3 SchulG
    erforderlichen Angaben.
    (3) Die Schulkonferenz kann beschließen, dass in Zeugnissen ab Klasse
    4 oder ab einer höheren Klasse eine Bewertung des Leistungsstands in
    den Fächern zusätzlich mit Noten möglich ist. In diesem Fall erhalten
    Schülerinnen und Schüler Noten in einzelnen Fächern; § 27 Abs. 4 gilt entsprechend.
    (4) Abweichend von Absatz 4 enthalten die Zeugnisse der Schülerinnen
    und Schüler im Bildungsgang gemäß § 30 Abs. 3 in allen Fächern zusätzlich Noten.


    ]Geistige Entwicklung
    § 34
    Leistungsbewertung
    Die Leistungen der Schülerinnen und Schüler werden ohne Notenstufen
    auf der Grundlage der im Förderplan festgelegten Ziele beschrieben. Die
    Leistungsbewertung erstreckt sich auf die Ergebnisse des Lernens sowie
    die individuellen Anstrengungen und Lernfortschritte.
    § 35
    Versetzung, Zeugnisse
    (1) Eine Versetzung findet nicht statt. Am Ende jedes Schuljahres entscheidet die Stufenkonferenz, in welcher Stufe die Schülerin oder der
    Schüler im nächsten Schuljahr gefördert werden wird.
    (2) Die Schülerin oder der Schüler erhält am Ende jedes Schuljahres ein
    Zeugnis.


    Kurzfassung:
    Die Schülerinnen und Schüler bekommen Berichtszeugnisse, die nach den in den individuellen Förderplänen festgesetzten Ziele in ihrer Entwicklung beschrieben werden. Zusätzlich können Noten beim Förderscherpunkt LE vergeben werden.


    Nun zur Realität:
    Meine Förderschüler wurden teils mit Noten bewertet ohne, dass irgendein Kommentar oder Bericht hinzugefügt wurde. Auf einer gemeinsamen Konferenz habe ich außerdem darauf aufmerksam gemacht, dass die GE Kinder im Halbjahr kein Zeugnis bekommen. In der Schule meines Mannes (GE) gibt es zum Halbjahr ausführliche Entwicklungsberichte. Obwohl nun bekannt, hat man sich darauf geeinigt, die Noten in diesem Halbjahr noch zu belassen, weil sich das bewährt habe. Mein Einwurf, dass wir hier Gesetztesbeugung betreiben, traf auf keine offenen Ohren. In der nächsten Konferenz soll nun darüber beraten werden ( Hääääää? Was gibt es da zu beraten? )
    Die Förderpläne für Mathe und Deutsch habe ich alleine erstellt (weil für Absprachen keine Zeit war) und sie den Klassenlehrern vorgelegt) Nur wurde nicht danach gearbeitet, zumindest nicht in einer meiner beiden Klassen. Frei nach dem Motto: Dabei sein ist alles. So habe ich mitbekommen, dass mein GE Kind die 1x1 Reihen abgeschrieben hat. In meinen Augen völlig sinnlos und im Förderplan auch nicht vorgesehen. Es rechnet im ZR bis 100 ohne Zehnerüberschreitung. Das auch noch unsicher und meist mit Anschauungsmaterialien.
    Es schreibt im Physikunterricht Versuchsprotokolle und ansonsten wird nicht differenziert. Wie denn auch?
    Für das Ge Kind gäbe es eigentlich eine Möglichkeit durch die Integrationshelferin. Dazu bräuchte man aber Gesprächszeit, um ein Konzept zu erstellen, die es nicht gibt.
    Die Klassen in den Hauptschulen sind so heterogen, dass die Probleme, die hier herrschen kaum zu händeln sind. Und dann noch die Förderkinder.


    Im nächsten Schuljahr kommen noch weitere GU Gruppen dazu ohne, dass das Personal dafür da wäre.
    Wenn ich nur wüsste, was ich noch machen könnte ohne meine Pensionsansprüche zu verlieren.
    Die 7 Jahre, die ich noch bis zum Ausscheiden habe werden wohl noch sehr, sehr lang werden.


    Mein sehr, sehr schwaches LE Kind kommt nun in meine Stammschule zum Probeunterricht. Ich hoffe, dass es sich hier besser entwickeln kann. Mit einem Wechsel des Förderschwerpunktes war die Mutter nicht einverstanden.


    Nun rollt auch noch die Welle der unzählig vielen AO-SFs an, in der Hoffnung, dass die Förderschüler im GU zusätzliche Förderschullehrerstunden bekommen, aber woher nehmen, wenn nicht stehlen.


    Unsere liebe Politik lässt uns mit all den Problemen alleine. :weinen:

  • Leider komme ich erst jetzt dazu mein Inklusionstagebuch zu aktualisieren, weil in den letzen Wochen so ein hoher Arbeitsdruck herrschte, dass ich einfach keine Zeit und Kraft mehr fand, es fort zuschreiben.


    Die Zeugniskommentare habe dann doch noch rechtzeitig erhalten und konnte sie einfügen. Das GE Kind bekam einen Entwicklungsbericht. Über die Qualität der Berichte bzw. Kommentare besteht allerdings Gesprächsbedarf. In vielen Fächern stand einfach nur, dass es nicht mitarbeiten konnte. Kein Wort zu den Inhalten.


    Das sehr schwache LE Kind ist nun in meiner Stammschule bis Ostern zur Probe. Die wenigen Tage, die es schon da ist, zeigen aber, dass dieses wohl der bessere Förderort für dieses Kind ist.


    In der neuen Klasse sind auch noch 3 andere sehr schwache Kinder, mit denen es auf Augenhöhe in der Mathematikgruppe mitarbeiten kann. Es meldet sich im Unterricht und macht einen fröhlichen Eindruck. Erfolgserlebnisse und das Zusammenarbeiten mit anderen Kindern auf Augenhöhe werden ihm gut tun.


    Nun bis ich erst mal im GU nur noch für 3 Förderkinder ( 2 LE und 1 GE) in 2 Klassen zuständig. Wie schon öfter erwähnt klappt es in der einen der Klassen ganz gut, in der anderen spitzt sich die Situation immer weiter zu und die betreffende Klassenlehrerin zeigt keine Bereitschaft mal in Ruhe über die Probleme zu reden.


    Gestern fand noch ein Elterngespräch statt, das GE Kind betreffend. Vor langer Zeit beschrieben, hier noch mal die Ausgangslage:


    - Zu Anfang des Schuljahres, Klassenlehrerin bestand energisch auf einem Elterngespräch und Empfehlung eines anderen Förderortes, weil die Betreuung des Kindes unter den gegebenen Bedingungen nicht leistbar wäre.
    - Elterngespräch: Vorschlag- in Regelschule und GE Schule dem Unterricht beiwohnen und dann Eltern die Entscheidung treffen lassen.
    - Termin gemacht, Termin geplatzt, Vater schwer erkrankt.
    - Nach Besserung neuen Termin gemacht, um mit den Eltern den Entwicklungsbericht zu besprechen ( Zeugnis hat es zum Halbjahr nicht gegeben, Klassenlehrerin hat einen Brief ans Kind geschrieben, hat ihn mir aber nicht vorgelegt)
    - Inzwischen eine gute Integrationshelferin zur Seite und Kind läuft so mit.
    - Im Vorfeld habe ich versucht abzusprechen ob das dabei bleibt, dass dieses Kind an einem anderen Ort besser aufgehoben wäre. Immer zwischen Tür und Angel habe ich herausgehört, dass es ja noch solange verbleiben könnte bis es nicht mehr ginge.
    - Das Elterngespräch gestern völlig unprofessionell: Ich habe versucht den Eltern zu erklären, was wir an der Regelschule nicht leisten können, was aber wichtig wäre. Besonders wesentlich; Der Umgang mit anderen Kindern auf Augenhöhe.
    - Kollegin fühlte sich angegriffen und fiel mir mehrfach in den Rücken (Das sehe ich anders, was kann die GE Schule, was wir nicht können, die Schüler der GE Schule werden auch nicht selbstständig leben können, hier kriegt das Kind Sachen mit, die es in der GE Schule niemals mitbekommen würde ( eine Frechheit, woher will sie das wissen?)
    - Das ganze Gespräch wurde immer emotionaler, lauter und völlig unprofessionell.


    - Am Ende waren die Eltern doch damit einverstanden sich die GE Schule anzuschauen, um dann eine Entscheidung zu treffen.
    - Ich vermute, dass es nicht dazu kommen wird, diesem Kind, die ihm
    entsprechende Förderung zu kommen zu lassen.
    - Werde also nächste Woche einen neuen Besuchstermin in der GE Schule vereinbaren.


    MEIN GROßES PROBLEM:


    Kollegin steht auf dem Standpunkt, das Kind solle alles mitmachen (in Englisch zB. eine Vokabel statt 10 lernen (Lebensrelevanz?) und an den von mir zur Verfügung gestellten Materialien dann arbeiten, wenn es nicht mehr geht. Meine Materialien beziehen sich auf den Förderplan, sind systematisch aufeinander aufgebaut und um die Ziele zu erreichen bedarf es einer kontinuierlichen intensiven Übung. Gelegentliche Thematisierung bringt rein gar nichts.


    Nun müssen für das neue Schulhalbjahr Förderpläne geschrieben werden. Wie soll das gehen? Ich schreibe sie wie es sein sollte und keiner hält sich dran? Förderpläne sind eine bindende Arbeitsgrundlage.
    Sie sollten in Absprache mit den (10 Regelschulkollegen) fortgeschrieben werden. Dann würde es vielleicht auch nicht mehr passieren, dass überhaupt nicht differenziert wird und das Kind irgendwie dabei sitzt und nichts versteht. Ich wäre schon froh, wenn sie in Mathe und Deutsch eingehalten würden. Hier schreibt es völlig sinnentleert 1x1 Aufgaben ab, rechnet Aufgaben, die es nicht können kann usw. Aber: Es hat Spaß! Den hat es immer. Es ist ein fröhliches Kind.


    Mit dieser Problematik stehe ich ziemlich alleine:


    - Meine Schulleitung der Stammschule blockiert mit dem Verweis: Das ist Sache der Regelschule.
    - An die Schulleitung der Regelschule möchte ich mich nicht wenden, weil das die angespannte Situation noch mehr verschärfen würde.
    - Gesprächstermine habe ich schon nachweislich mehrfach angefordert, aber noch keinen Termin bekommen.
    - Bin ich aus dem „Schneider“, wenn ich einfach neue Förderpläne schreibe, an die sich keiner außer mir, wenn ich das Kind mal rausnehmen darf, hält? Dann sitzen wir mit 2 Erwachsenen (Integrationshelferin und ich) und einem Kind im Förderraum.
    - Gewünscht ist mein Dabeisein im Unterricht, spontan und völlig unvorbereitet im Unterricht zu helfen. (Habe ich nicht eine andere Aufgabe?)
    - Wer schreibt dann was in die Zeugnisse? Ich wüsste dann nicht in welcher Form und mit welchen Inhalten das Kind gefördert worden wäre.
    - Weiß hier wirklich nicht, wie ich mich verhalten soll.
    - An einem meiner Tage in der Regelschule habe ich schon 2 Fördergruppen aus 3 Klassen übernommen. Bin also hier nicht mehr für alle Förderkinder da. In Mathestunde habe ich dann alle 3 Förderkinder und versuche in dieser kurzen Zeit etwas zu bewirken.


    - In dieser Klasse werde ich von beiden Kolleginnen mit denen ich hauptsächlich zu tun habe, als fordernde, nie zufrieden zu stellende Konkurrenz erlebt. Das tut dem Kind bestimmt nicht gut. Sprüche wie: „Mir ist es schon ganz egal, was du machst oder „nimm sie alle mit“ stehen an der Tageordnung. Das ganze ohne vorherige Absprache, ganz spontan, wenn ich erscheine. Oder: „ Haben wir : ....... auch mal zufrieden gestellt? „


    HABT IHR EINEN RAT?


    Soviel zur „Kurzen“ Zusammenfassung meiner Arbeit im GU.


    In der Stammschule ist die Situation auch nicht viel anders. In den letzten 2 Wochen hatten wir so viele Krankmeldungen wie noch nie ( ¼ des Kollegiums). Die Klassen konnten kaum vernünftig versorgt werden. Alle sind völlig fertig und restlos überfordert. Die Stimmung unerträglich.


    Eine Kollegin lässt sich jetzt in dieser neuen „Turboausbildung“ zur Sonderpädagogin ausbilden, fällt dadurch im GU weg, weil sie noch eine Klassenleitung hat und dafür 5 Ermäßigungsstunden bekommt.


    Nun fehlt in der HS eine Kollegin, die eine dieser Fördergruppen aus 3 Klassen übernommen hat. Wie hat man es gelöst?


    Es ist kaum zu glauben, aber eine andere bereits im GU arbeitende Kollegin fährt jetzt an 2 Tagen immer zwischen Regel- und Hauptschule hin und her. Das grenzt schon an Körperverletzung. Wir sind doch keine Roboter.


    Sonderpädagische Förderung lebt von Beziehungsarbeit, schon vergessen?


    Wo ist unsere Schmerzgrenze?


    Die Fülle der anstehenden AO-SF Verfahren ist enorm. ( Wieder Unterrichtsausfall oder Vertretungsunterricht) Bei festgestelltem Förderbedarf erhoffen sich die Schulen eine Unterstützung von Sonderpädagogen (woher?)
    Welche Förderortempfehlung soll ich aussprechen:
    - guten Gewissens kann ich kein Kind mehr an unsere Stammschule empfehlen (teils sehr große Klassen, viel Vertretungsunterricht oder „Studientage“)
    - die in Frage kommende GU Klasse in einer Grundschule hat schon 28 Kinder.



    Mein Antrag auf Höherstufen meines Behindertenscheins wurde abgelehnt. :autsch:

  • Heute wieder einer meiner "Reisetage".
    Eigentlich hätte ich bereits nach der ersten Stunden eine Freistunde gehabt ( Hat mir meine "Königin" in den tollen neuen Stundenplan eingebaut. Retourkutsche für das Nichtweiterpflegen unserer Website?).
    Eigentlich wollte ich in der Freistunde die Instrumente und das Notebook mit der Partitur für meine neue Musikgruppe ( nun auch noch KL. 5, obwohl wir eigentlich in Teams arbeiten und ich schon seit Jahre im Oberstufenteam tätig bin)
    Eigentlich hätte ich noch in der Pause meine Vorräte fürs Schülercafè sichten wollen, damit ich den Einkauf fürs Mittwochscafé tätigen konnte.
    Aber: Es kam alles anders.
    Meine Freistunde wurde zur Überstunde.
    Meine Pause zur Vertretungspausenaufsicht.
    Meine geplanten Vorbereitungsarbeiten habe ich im Laufschritt zwischen Tür und Angel erledigt. Auch habe ich es auch noch geschafft die Damentoilette aufzusuchen.
    Meine Unterrichtsstunden waren dann doch noch recht erfreulich. Besonders die Musikstunde mit den 5-ern hat mir sehr viel Spaß gemacht. Aber: Danach im Laufschritt alles wieder abbauen, ausschalten, verstauen, jetzt in die Küche rennen und Vorräte sichten, danach noch eine Rücksprache mit der Schulleitung und nahtlos und ohne Pause ( haben wir nicht auch ein Recht auf Pause?) ins Auto und zur Hauptschule. Das war ein Tag mit 71/4 Zeitstunden non Stop.


    Hier ist ein Wunder geschehen :) .
    Bereits in der Freitagsdienstbesprechung bekam ich von den beiden Kolleginnen, mit denen es immer wieder Probleme mit den Absprachen gab, einen Termin zur Besprechung der neuen Förderpläne.
    Beide sind ausgesprochen freundlich zu mir. Sie fragen mich um Rat, informieren mich über geplante Unterrichtsinhalte.
    Heute bin ich mit in der Klasse geblieben. Ich durfte das Notebook mit der Vielzahl von Lernprogrammen ( auch für die Nichtförderschüler) aufbauen und vorstellen).
    Mein GE Kind hat digital an einfachen Englisch Vokabeln geübt( Ich glaube, das ist ziemlich sinnlos) Die Integrationshelferin ersatzlos krank.
    In der Mathestunde digital und mit meinen Lernkärtchen die 5-erReihe. ( Ohne Anschauung unmöglich. Ich denke, dass es auch hier ziemlich sinnlos ist, weil es die Aufgaben nur mit Anschauungsmateriel lösen kann und eigenltich nicht weiß, was es da tut)
    Das LE Kind hat mit wenig Hilfe meinerseits zielgleich am Klassenunterricht teilgenommen.
    Alles in Allem ein recht positiver GU Tag. Vielleicht gelingt es uns doch noch irgendwie im Team zusammen zu arbeiten????????


    Resümee des heutigen Tages: Ich bin ein "Förderroboter". so habe ich mich heute gefühlt. Ich habe keine Zeit und Gelegenheit mehr eine Beziehung zu den Kids aufzubauen, hechte von Klasse zu Klasse und von Ort zu Ort. Die Beziehungsarbeit ist aber ein sehr, sehr wesentlicher Bestandteil sonderpädagogischer Arbeit.
    Gehört auch das zum "Paradigmenwechsel?"
    Habe beim Konrektor der Regelschule angefragt ob ich auf der Didacta anschauliche Fördermaterialien als Arbeitsmittel anschaffen könnte: Dafür ist kein Etat vorhanden?????????? :grimmig:

  • Nun hat sich eine gewisse Routine in meine Inklusionstage eingestellt. Ich habe sehr viele Abstriche gemacht, was meinen Anspruch an die Förderung der Kinder betrifft. Ich gebe unter den gegebenen Umständen mein Bestes, aber die Effektivität meiner Bemühungen ist recht gering. Wie schon beschrieben ist eines meiner sehr sehr schwachen GU Kinder nun zum Probeunterricht an meiner Stammschule. Ob wir ihm hier gerecht werden können, wird sich noch zeigen. Eines ist aber gewiss. Wenn man dieses Kind nun sieht, hat man den Eindruck, es wäre ein anderes: Keine Spur mehr von starker Unsicherheit, Scham und Schüchternheit. Es tobt in der Pause mit anderen Kindern herum, meldet sich im Unterricht usw.. Ich denke für dieses Kind ist der gemeinsame Unterricht sicherlich der falsche Weg gewesen. Ich hoffe, dass der Wechsel des Förderortes jetzt wird satt finden können.


    Ansonsten läuft es in der Regelschule insofern etwas besser, als dass meine Kolleginnen sich jetzt mehr bemühen mit meiner Hilfe etwas mehr Struktur in die Förderung zu bekommen, was allerdings ausgesprochen schwierig ist. Es ist eher ein Herumprobieren.
    Ein kleines Erfolgserlebnis gibt es: Meine Notebooks mit den Lernprogrammen werden jetzt dankbar angenommen und auch den "Nichtförderschülern" zur Verfügung gestellt. Nun will die Parallelklasse, in der meine Kollegin arbeitet auch eines haben. Mal schauen ob es gelingen wird.
    Ich habe im Netz sehr schöne Lernprogramme gefunden, die einfach zu bedienen und sehr anschaulich sind:


    http://www.mediator-programme.de/


    Besonders den Geldtrainer und den Uhrzeitentrainer kann ich wirklich empfehlen. Alle Programme gibt es zum Gratisdownload. Einige kann man sich für kleines Geld (19 € für 8 Programme) zur Vollversion frei schalten lassen. Damit hat es mein GE Kind geschafft die Viertelstunden zu lesen. Wir versuchen uns jetzt an den 5 Minutenaufgaben.


    Ein Riesenproblem kristallisiert sich immer mehr heraus. Die Heterogenität der Klasse, auf der Nichtförderschüler, ist enorm groß. Ich bin sicher, wenn man einigen von ihnen einem AO-SF unterziehen würde, wären noch erheblich mehr sonderpäd. Förderbedarfe das Ergebnis der Gutachten. Es ist kaum zu schaffen allen diesen Kindern gerecht zu werden, zumal in Klasse 8 der erste Leistungsüberprüfung ansteht. Vielen dieser Kinder fehlen die Grundlagen, der Wortschatz ist ausgesprochen gering usw. Der Druck der Kernlehrpläne nimmt den wirklich sehr bemühten Kolleginnen und Kollegen die Möglichkeit wirklich individuell zu arbeiten. Die Kinder haben ein Thema noch nicht wirklich verstanden und schon geht es zum nächsten. Vielleicht kann ich wenigstens mit meinen Förderkindern an den Basics arbeiten.


    Meine LE Kinder können zwar jetzt die Grundrecharten, aber ihre Anwendung in Sachaufgaben gelingt ihnen gar nicht. Es wurde mal wieder eine Mathearbeit ohne mein Wissen und die Möglichkeit einer Anpassung an ihre Fähigkeiten, geschrieben. Immerhin, das eine LE Kind mit dem ich konsequent an den Urzeiten gearbeitet habe, hat es jetzt wirklich verstanden. Das andere noch nicht, weil ich es durch meinen Einsatz in 2 Klassen im ersten Halbjahr kaum unterstützen konnte.


    Gestern haben wir über eine mögliche Differenzierung der anstehenden Deutscharbeit in der Dienstbesprechung beratschlagt. Das fand ich gut. Die Kollegin fand meine Vorschläge gut und will sie umsetzen. Sie muss also jetzt eine Klassenarbeit auf 3 Niveaus vorbereiten.


    In der Stammschule wurden wir Sonderpädagogen dieses mal zum Einsatz im kommenden Schuljahr befragt. Im letzten Jahr habe ich von meiner Abordnung erst in der Konferenz erfahren. Ich habe gesagt, dass ich mit einer Abordnung nicht einverstanden sei, interessieren tut das keinen. Ich vermute, dass ich im kommenden Schuljahr noch eine dritte Klasse werde übernehmen müssen. Ich mutiere vom leidenschaftlichen Förderschullehrer zum Förderroboter. Feste Stellen für Sonderschullehrer im Sek.1 Bereich der Regelschulen gibt es bei uns noch nicht.


    Hier ein LINK zu bereits paradox laufenden Entwicklungen der sonderpäd. Förderung:


    http://www.kn-online.de/Schles…werden-zu-oft-abgeschoben


    :autsch:

  • Hier noch mehr aus dem ach so vorbildlichen Schleswig-Holstein:


    http://www.kn-online.de/Lokale…r-kritisiert-Klassenfahrt



    Bemerkenswert, dass die Mutter gleich in der Presse auf die Schule losgeht! Persönlich halte ich den vorgeschlagenen Städte-Urlaub für keine Alternative. Die anderen Kinder brauchen das Auspowern, die L brauchen ausgepowerte Kinder.


    Wie weit würde für euch die Inklusion gehen? Findet ihr die Vorwürfe der Mutter gerechtfertigt? Wenn Inklusion erstmal Standard ist, werden derartige Forderungen überall laut werden.

  • Wer seine Kinder inklusiv im Regelschulsystem beschulen lässt, kann nicht erwarten, dass alle sich nach dem Kind mit dem Handycap richten. Aber ein Kind mit einem Herzfehler hat doch eigentlich keinen sonderpäd. Förderbedarf, falls der Herzfehler die einzige Behinderung ist. Irgendwie ziemlich egoistisch von der Mutter zu erwarten, dass alle jetzt auf die körperlich anstrengenden Events verzichten sollen. Von einem Kind, das nicht laufen kann, würde man doch auch nicht erwarten, dass es am 100m lauf teilnimmt. Interessant auch die Kommentare unter dem Artikel.


  • Heißt Inklusion tatsächlich, dass jetzt die ganze Klasse auf Aktivitäten verzichten muß, die ein einzelner Schüler so nicht mitmachen kann?
    Ich empfinde diesen Anspruch, so aus der Ferne, ziemlich unverschämt.


    Grüße
    Steffen

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :_o_P


    8_o_)Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

  • Ich glaube mich zu errinnern, dass wir diesen Thread auch nicht mit Fragen und Diskussionen Zur Inklusion zerreißen wollten, oder? Dafür haben wir genug Threads. Vor Monaten hatte Jotto mal die Inklusionstagebuch-Beiträge hier zusammengefasst, damit rotherstein einen zentralen Thread hat.


    Kk. Gr. Frosch, Moderator

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