Verkürzung des Refs (NRW) wegen Assistenzzeit

  • Halli hallo hallöle!
    Da mittlerweile feststeht, dass auch in diesem Durchgang alle Bewerber für den Vorbereitungsdienst in NRW einen Platz bekommen werden, befasse ich mich jetzt etwas mehr mit der ganzen Thematik und mir brennt eine Frage auf der Seele, die ich gern mal geklärt hätte.
    Es geht um die Verkürzung des Referendariats aufgrund einer Assistenzzeit im Ausland. Ich habe vom 01.10.2009-31.05.2010 (also 8 Monate lang) als Fremdsprachenassistentin in England gearbeitet. Dabei habe ich jede Woche an zwei Schulen insgesamt 12h "unterrichtet"...
    Ich erinnere mich daran, dass bei Veranstaltungen zum Ref in Berlin immer gesagt wurde, man müsste mindestens 13 oder 14h pro Woche gearbeitet haben, um eine Verkürzung genehmigt zu bekommen. Eine Freundin hat mir jetzt aber erzählt, dass das trotzdem ginge, keine Ahnung wieso...
    Nun ist meine Frage, wie das in NRW gehandhabt wird!? Gibt es die Möglichkeit der Verkürzung und reicht die von mir erbrachte Arbeitsleistung aus, um das genehmigt zu bekommen? Um wie viele Monate kann das Ref denn überhaupt max. verkürzt werden?
    Die weiterführende Frage ist natürlich, ob es überhaupt klug ist, das Ref zu verkürzen!? Es reden sowieso alle von totalem Stress und Überlastung, aber andererseits ist der Gedanke, mit dem Ref schneller fertig zu werden, auch sehr verlockend...
    Das bringt mich zur nächsten Frage: Wann muss man so eine Verkürzung beantragen? Kann man erstmal zu Beginn des Refs schauen, wie man klarkommt und dann den Antrag stellen oder muss das schon vor dem Antritt eingeleitet werden?


    Ganz schön viele Fragen, oder? :D
    Ich hoffe, ihr wisst da mehr als ich (und vllt. hat ja sogar jemand sein Ref verkürzt und kann davon berichten)

    • Offizieller Beitrag

    ich erinnere mich, dass du vor kurzem sehr intensiv überlegt hast, wieviele Unterrichtsstunden pro Woche dir im Ref. machbar scheinen.
    Und nun denkst du über Verkürzung nach? Irgendwie passt das für mich nicht richtig zusammen :ka:

  • In meinem Seminar gab es eine Mitreferendarin, die nach dem Studium und vor dem Ref als Vertretungslehrerin gearbeitet hatte. Sie hätte die Rahmenvorgaben zur Verkürzung auch erfüllt, ihr wurde aber dennoch von den Fachleitern und der Seminarleiterin abgeraten. Letztendlich hat sie sich dann für die Normalzeit entschieden und war notenmäßig voll im Durchschnitt, vielleicht sogar noch etwas darunter.
    Ein weiterer Referendar hat ein ganzes Jahr als assistant teacher in GB verbracht. Er hat auch nicht verkürzt und empfand das Ref, wie fast jeder, dennoch als absolut nervenaufreibend und zeitintensiv.


    Beide haben ihre Ausbildung gemacht, als sie noch 2 Jahre dauerte. Mittlerweile wurde auf 1,5 Jahre verkürzt. Ist das im Sek II-Bereich auch so?? Wie willst du da noch schneller fertig werden?? Bei einer Verkürzung musst du die gleichen Nachweise / Leistungen erbringen wie jemand, der die Ausbildung in der Normalzeit erledigt. Wenn du da mithalten willst, musst du schon in der Anfangszeit Unterrichtsbesuche machen, wenn andere gerade aus der "Schonphase" heraus sind. Die Unterrichtserfahrung die du mitbringst, nützt dir im Ref nur bedingt. Es geht darum, dass der Unterricht an Seminaransprüche angepasst wird. Dazu musst du erst einmal wissen, wie diese aussehen.


    Aus meiner Sicht überwiegen die Nachteile einer verkürzten Ausbildung.

  • Danke für die konstruktiven Beiträge!
    Ich muss aber auch sagen, manchmal macht dieses Forum einfach keinen Spaß, weil man wegen jedem Gedankengang angemacht wird.
    Friesin: Ich habe nicht gesagt, dass ich das unbedingt machen will, denn ich habe im Ausgangpost bereits klar erwähnt, was dagegen spricht. Ich wollte lediglich hören, was andere, die selbst verkürzt haben oder Erfahrungsberichte kennen, darüber denken.
    In Sachsen ist das Referendariat ja neuerdings auch nur 1 Jahr lang und ich frage mich einfach, wie das geht. In NRW habe ich auch 18 Monate als Referendar zu arbeiten und wenn überhaupt würde ich über eine Verkürzung um lediglich 2-3 Monate nachdenken. Wahrscheinlich sind der Mehraufwand und die vllt. durch den größeren Zeitstress schlechteren Abschlussnoten die paar Monate aber nicht wert...

  • Hey hey,


    in Sachsen geht dies aufgrund einer kompletten Umstrukturierung, neuer Inhalte und Abläufe...dort wurde nicht eingedampft wie in anderen BL bei 24 auf 18, folglich nicht reorganisiert sondern neu geplant!


    Für alle Kritiker einer Verkürzung sei auch mal angemerkt, dass in NRW für 2015 die Verkürzung auf ein Jahr bereits in Planung ist! Spart natürlich viel Geld ein.


    Bei einer Verkürzung muss man sich nur überlegen, ob dies immer mit dem Beamtenrecht vereinbar ist. Wenn man das BL wechselt, kann es zu Problemen kommen. Selbst in NRW steht im Beamtengesetz, dass ein zweijähriges Referendariat nachgewiesen werden muss für eine Verbeamtung. Ausnahme: Ausgebildete nach dem Landeslehrerbildungsgesetz, dass ein Ref von 18 Monaten vorsieht.....Bei einem Wechsel in ein anderes BL kann es also bei einem kurzem Referendariat sein, dass eine Verbeamtung unmöglich wird, allerdings gibt es dort auch viele Spielräume, je nach Bedarfslage....

    • Offizieller Beitrag

    Für alle Kritiker einer Verkürzung sei auch mal angemerkt, dass in NRW für 2015 die Verkürzung auf ein Jahr bereits in Planung ist! Spart natürlich viel Geld ein.


    was NDS angeht, so war bis in den 80er Jahren das Ref. wie in damals vielen Bundelsändern nur 18 Monate lang. Es wurde dann verlängert, um.....
    taraaaaaaa..... man ahnt es bereits.....RICHTIG:


    um Geld zu sparen :schreien:


    So konnte man nämlich den Bedarf an Lehrern kostengünstig durch mehr Refstunden decken.


    Seitdem sehe ich dieses Hin und Her mit Gelassenheit ;)

  • Tja, wenn ich nicht verkürzt hätte, wäre ich trotz des Mangelfacherlasses in NRW für eine Verbeamtung zu alt gewesen, was mich auf die Lebensarbeitszeit gerechnet Tausende von Euro Einkommen gekostet hätte. Natürlich sollte man berufsstrategische Überlegungen machen, wenn es um die Entscheidung Verkürzung oder nicht geht!


    Bei mir haben übrigens eine Handvoll gehaltener universitärer Übungen und Proseminare für eine Verkürzung gereicht.


    Nele

  • Ich würde es nicht machen, denn es ist sowieso schon stressig genug, es in vorgegebener Zeit zu schaffen. Da ich während des Referendariats ein Baby bekommen habe, hätte ich eigentlich insgesamt 3,5 Monate wegen Mutterschutz verkürzt. Ich habe extra beantragt, dass mir die Zeit wieder dran gehängt wird und das war auch gut so.
    Und damals war das Ref sogar noch 2 jährig. Jetzt sind es doch sowieso nur noch 18 Monate und wenn ich dann sehe in welchen Abständen unsere LAAs ihre Unterrichtsbesuche haben, dann kann ich von einer Verkürzung nur abraten!

  • Ich sehe auch bei meiner Referendarin wie hektisch alles geworden ist. Bei 14 Stunden Unterricht verteilt auf 4 Tage plus Seminarveranstaltungen, oft auch an seminarfreien Tagen, hat sie schon viel zu tun. Im Schnitt hat sie alle 4 Wochen einen UB (10 UBs in einem Schuljahr). Das erste Vierteljahr diente der Eingewöhnung und ersten Unterrichtsversuche und im letzten ist schon die Prüfung. Sie hetzt also von einem UB zum nächsten.

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