Korrekturtage Abitur

  • Hallo ihr Lieben,


    Ich bin ganz neu hier auf dieser Seite und hab mal direkt eine Frage. Da ich an einem Privatgymnasium in Baden-Württemberg arbeite, würden mich die Regelungen für die Korrekturtage zum Abitur an staatlichen Schulen interessieren. Gibt es in Baden-Württemberg generelle Regelungen dazu oder liegt das im Ermessen jeder einzelnen Schule?


    Danke schonmal für eure Hilfe und liebe Grüße
    Ines

  • Die Höchstzahl der Korrekturtage ist vom Ministerium wie folgt festgelegt:


    Erstkorrektur bis zu 2 Tagen
    Zweitkorrektur bis zu 3 Tagen
    Endbeurteilung bis zu 2 Tagen


    Bei uns an der Schule richtet sich die Anzahl der Korrekturtage nach der Anzahl der Arbeiten. Die max. 2 Tage für die Drittkorrektur werden selten ausgeschöpft.

  • Die Höchstzahl der Korrekturtage ist vom Ministerium wie folgt festgelegt:


    Erstkorrektur bis zu 2 Tagen
    Zweitkorrektur bis zu 3 Tagen
    Endbeurteilung bis zu 2 Tagen


    Bei uns an der Schule richtet sich die Anzahl der Korrekturtage nach der Anzahl der Arbeiten. Die max. 2 Tage für die Drittkorrektur werden selten ausgeschöpft.


    Heißt das, dass ich als Referentin bei 25 Arbeiten dann 50 Tage Zeit habe?


    Bei uns in Nds. wird das anders gehandhabt. Dieses Jahr haben wir für Deutsch 6 Wochen Zeit für die Erstkorrektur (egal wie viele Arbeiten anstehen), und dann noch je 1 Woche für die Zweikorrektur und für den Fachprüfungsleiter, aber ihr werdet auch andere Vorgaben haben, was die Korrektur angeht, denke ich.

  • Heißt das, dass ich als Referentin bei 25 Arbeiten dann 50 Tage Zeit habe?

    Nein, wie das? Es stand "Höchstzahl" dabei. Da die Frage von jemandem aus BW kam, dachte ich nicht, dass ich mehr Infos geben muss.
    Die Korrekturtage sind unterrichtsfrei und können natürlich nur ein teilweiser Ausgleich sein. Sie reichen in der Regel keinesfalls, obwohl ich Mathekollegen kenne, die das hinbekommen... Wir haben feste Abgabedaten; für die Erstkorrektur je nach Fach so 1,5-2,5 Wochen, weniger Korrekturtage, weil die zweite Klausur im Halbjahr wegfällt. Bei der Erstkorrektur muss man sich erstmal einarbeiten und einen EWH erarbeiten usw., das dauert länger, aber bei der Zweitkorrektur sind es deshalb mehr Tage, weil sich da ggf. jemand komplett neu einarbeiten muss, weil er z.B. aktuell keinen Kurs im betreffenden Fach hat.

  • Nein, wie das? Es stand "Höchstzahl" dabei. Da die Frage von jemandem aus BW kam, dachte ich nicht, dass ich mehr Infos geben muss.
    Die Korrekturtage sind unterrichtsfrei und können natürlich nur ein teilweiser Ausgleich sein. Sie reichen in der Regel keinesfalls, obwohl ich Mathekollegen kenne, die das hinbekommen... Wir haben feste Abgabedaten; für die Erstkorrektur je nach Fach so 1,5-2,5 Wochen, weniger Korrekturtage, weil die zweite Klausur im Halbjahr wegfällt. Bei der Erstkorrektur muss man sich erstmal einarbeiten und einen EWH erarbeiten usw., das dauert länger, aber bei der Zweitkorrektur sind es deshalb mehr Tage, weil sich da ggf. jemand komplett neu einarbeiten muss, weil er z.B. aktuell keinen Kurs im betreffenden Fach hat.


    Wir in Nds. haben keinen einzigen Tag frei und auch wir haben Erstleser, die sich einen EWH machen müssen und Zweitleser, die sich ggf. komplett neu einarbeiten müssen.


    Müsst ihr denn keine umfangreichen Gutachten machen? (Selbst in 2 Wochen würde ich hier NIE meine 25 Klausuren mit Positiv- und Negativkorrektur und Bezug zum Erwarteten und auch noch die Gutachten schaffen...). Und es gibt bei uns sogar Kollegen, die haben gleich 2 LKs im Abitur als Erstleser.

  • Automatisch frei haben wir in NRW auch nicht. Die Schule kann frei geben.
    Die Erwartungshorizonte kriegen wir vom Schulministerium zusammen mit den zentralen Klausuren. Das ist ein Punkteraster, das ausgefüllt werden muss. Gutachten sind nicht erforderlich, Positivkorrekturen auch nicht. Da ist der Aufwand also geringer als von dir beschrieben.

  • Eine gewisse Zeitentzerrung gibt es in NRW - zumindest in meiner Schulform - auch dadurch, dass der Unterricht des letzten Semesters nach den Abiturarbeiten schon weggefallen ist, d.h. im Leistungskurs hat man fünf Stunden weniger die Woche, im schriftlichen Grundkurs drei.


    Nele

  • Wir in Nds. haben keinen einzigen Tag frei und auch wir haben Erstleser, die sich einen EWH machen müssen und Zweitleser, die sich ggf. komplett neu einarbeiten müssen.


    Müsst ihr denn keine umfangreichen Gutachten machen? (Selbst in 2 Wochen würde ich hier NIE meine 25 Klausuren mit Positiv- und Negativkorrektur und Bezug zum Erwarteten und auch noch die Gutachten schaffen...). Und es gibt bei uns sogar Kollegen, die haben gleich 2 LKs im Abitur als Erstleser.

    Soweit ich weiß, muss nur in Deutsch ein "Gutachten" geschrieben werden. In E korrigiere ich sprachlich und mache ggf. noch inhaltliche Fehlerzeichen hin, in G natürlich auch, wobei das Markieren natürlich viel schneller geht, bewerte nach meinem Erwartungshorizont, tippe die Punktzahl ein und fertig. Äh, das klingt so kurz, dabei dauert das lange genug...
    Bei euch muss das ja entsetzlich sein. Und was ist der Sinn der Positivkorrektur im Abi? Bei uns sieht ein ganz kleiner Teil der S ihre Abiarbeiten ein. Da nützt niemandem, wenn ich einen tollen sprachl. Vorschlag mache.
    Dass bei uns Leute zwei Abikurse parallel haben, kommt sehr selten vor. Nette Schulleitungen würden da wohl auch die Korrekturtage großzügiger handhaben.
    Hmm, ich glaube, bei euch sollten sich die Verbände mal ein bißchen bissiger zeigen.

  • Bei euch muss das ja entsetzlich sein. Und was ist der Sinn der Positivkorrektur im Abi? Bei uns sieht ein ganz kleiner Teil der S ihre Abiarbeiten ein. Da nützt niemandem, wenn ich einen tollen sprachl. Vorschlag mache.
    Dass bei uns Leute zwei Abikurse parallel haben, kommt sehr selten vor. Nette Schulleitungen würden da wohl auch die Korrekturtage großzügiger handhaben.
    Hmm, ich glaube, bei euch sollten sich die Verbände mal ein bißchen bissiger zeigen.


    Tja, das kommt leider "von oben"! Denn Sinn dahinter zu sehen, haben wir lange aufgegeben! Auch die Korrekturzeiten werden nicht von der SL vorgegeben, sondern uns vorgesetzt. Die Doppelbesetzung war "leider" notwendig - und prompt war dann der Kolleg ein halbes Jahr krank wegen Burnout...


    Das ist auch mit ein Grund, weswegen die Oberstufenkurse in Deutsch seit Jahren immer nur in der Hand von 5-6 KollegInnen (meist Teilzeit mit Kindern) kursieren und kein anderer ins BG will! "Nö, das ist ja Arbeit!", habe ich mal als Antwort bekommen, als ich einen Kollegen gefragt habe, ob er nicht auch mal in die Oberstufe möchte... :autsch:

  • Eine Positivkorrektur empfinde ich hier definitiv als unnötig Mehrarbeit, die niemandem etwas bringt.


    Ich würde vorschlagen, dass sich die Personalräte verschiedenner Schulen untereinander verständigen und den Kollegen empfehlen, die Positivkorrektur einfach mal zu "vergessen" oder zumindest zu reduzieren - sprich, genauso aufmerksam und korrekt wie immer zu korrigieren, die Beurteilung zu schreiben (diese finde ich beispielsweise recht sinnvoll für den Drittbeurteiler) und abzuwarten. Was ist das Schlimmste, was passieren kann? Drakonische Disziplinarmaßnahmen werden sicher nicht ergriffen.

    • Offizieller Beitrag

    Das find ich dann wieder spannend. Der Arbeit selbst sieht man bei uns kaum was an. Nur Haken oder mal ein f und ein paar Rechtschreibfehler werden angestrichen. Eigentlich kann der Schüler am Schluss nur aus der Zusammenfassung raus lesen, was er gemacht hat.

  • Eine Positivkorrektur empfinde ich hier definitiv als unnötig Mehrarbeit, die niemandem etwas bringt.


    Ich würde vorschlagen, dass sich die Personalräte verschiedenner Schulen untereinander verständigen und den Kollegen empfehlen, die Positivkorrektur einfach mal zu "vergessen" oder zumindest zu reduzieren - sprich, genauso aufmerksam und korrekt wie immer zu korrigieren, die Beurteilung zu schreiben (diese finde ich beispielsweise recht sinnvoll für den Drittbeurteiler) und abzuwarten. Was ist das Schlimmste, was passieren kann? Drakonische Disziplinarmaßnahmen werden sicher nicht ergriffen.

    Leider sitzt den Schulen die Schulinspektion im Nacken. Dazu kommt, dass wir (ab irgendwann) 3 gute, 3 mittelprächtig und 3 schlechte Arbeiten jeder Prüfung an die Landesschulbehörde schicken sollen, die das dann durchsieht! Als 3. "nette" Sache kommen dann noch die "kritischen Freunde", die uns bei den Prüfungen selber über die Schulter sehen werden, um uns dann zu "helfen"... :autsch:

  • Ich häng meine Frage gerade mal hier an:
    Weiß jemand, wo ich etwas zum Thema Korrekturtage an beruflichen Gymnasien in Ba-Wü für das diesjährige Abitur finde?


    Vielen Dank und viele Grüße
    Super-Lion

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