Vereinbarkeit Familie und Beruf- Stundenplan

  • leute die keine kinder haben sollten mal schön still sein.. die wissen oft gar nicht was man als familie leisten muss...


    Entschuldige, das hatte ich überlesen. Dann halte ich jetzt meinen Mund.

    ok,. vielleicht hätte ich es anders formulieren sollen, aber ich habe die jahre bevor ich mutter wurde auch schlechte pläne gehabt und nie gemault und komischerweise verständnis für mütter/väter gehabt, wenn die einen besseren plan hatten.


    ich war auch an einer ganzstagsschule und hatte sehr viel unterricht am nachmittag. das war nicht immer dolle, aber trotzdem ok für mich, da ich keine weitere verantwortung für andere hatte (ich seh das auch so, wenn jemand seine eltern pflegen muss. da ist es für mich auch völlig normal, wenn der stundenplan "besser" ist als meiner).


    nun bin ich selbst mutter und habe wieder angefangen und erwartet das gleich verständnis. wobei ich sagen muss, dass das bei mir eigentlich gar kein problem ist, da ich an einer klitzekleinen schule bin und wir keinen nachmittagsunterricht haben.. daher haben alle einen guten plan.

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  • Zitat

    @coco77: "Leute die keine kinder haben sollten mal schön still sein.. die wissen oft gar nicht was man als familie leisten muss..."


    .. leisten MUSS? Wer hat dich gezwungen, Kinder in die Welt zu setzen? Und wer zwingt dich jetzt dazu, als Kindhabende zu arbeiten? Auf Kosten anderer sein eigenes Lebensmodell zu verwirklichen ist auch nicht gerade sozial und rücksichtsvoll. Und klar, mit Kind/ern hat man in unserer ach so kinderfeindlichen Gesellschaft das Totschlagargument per se in der Hand, insbesondere Kinderlosen gegenüber - die ja auch in diesem Thread den Mund halten sollen, da eh keine Ahnung. Oh Mann, wie mir solche Zickereien zum Hals heraushängen.


    Ich muss - als gezwungen Teilzeitbeschäftigte - zweimal nachmittags einem Nebenjob nachgehen, um meine Existenz zu sichern. Kann ich daraus das selbstverständliche Recht auf freie Nachmittage ableiten? Nein, kann ich nicht und würde mir nie einfallen. Ebenso meiner Kollegen, die ihre beiden! pflegebedürftigen Eltern pflegt und deswegen Stunden reduziert hat. Unsere Stundenplaner versuchen auf all solche Besonderheiten so weit es geht Rücksicht zu nehmen. Aber alles geht nun mal nicht.


    - Und DIESE Diskussion stell ich mir grad wieder in der "freien" Wirtschaft vor. Nein, lieber nicht und gute Nacht aus dem Wald.

  • Erst mal danke für die vielen Antworten.
    Ich antworte mal in aller Kürze: Ja, ich habe einen freien Tag (wobei mir der nicht so wchtig ist) und ich habe 5 Springstunden, in denen ich gern aUch mal jemand vertreten darf. Das stört mich jetzt aber nicht so sehr, ich bin ja ohnehin da.


    Einige Antworten führen meines Erachtens am Thema vorbei, wenn man auf andere Berufsgruppen verweist. Der Lehrerberuf hat seine spezifischen Vor- UND Nachteile, aber das stand ja gar nicht zur Debatte. Wenn man nicht mal in einem Lehrerforum solche Fragen stellen darf ohne angegriffen zu werden, wo dann?
    Wenn ich soviel Nachmittagsunterricht habe wie Vollzeitkollegen, welchen Sinn hat dann die Stundenreduktion außer beträchtlichen finaziellen Einbußen? Man muss ja auch den Grund der Reduzierung beachten, so meine Meinung!


    Mein Kind ist in der Grundschule bis max. 14 Uhr betreut und selbst DAS gibt es hier erst seit 2 Jahren - vorher war um 12 Uhr Schluss. Und Großeltern vor Ort gibt es nicht. Es sit also wirklich ein logistisches Problem - und die ganzen anderen Nachmittage (Konferenzen, Sportfest, Wandertag etc. kommen ja noch dazu wie bei jeder Vollzeitkraft!).
    Eine mutter genau dann mit der Arbeit anfangen zu lassen, wenn ihr Kind aus der Schule kommt (und das zweimal wöchentlich), finde ich zumindest ignorant, zumal wenn es von der aussage gekrönt sit: "Meine Frau ist 10 Jahre zu Hause gebleiben, um dieses Problem zu lösen".
    Kann es DAS sein im Jahr 2013????

  • Nein, ich hab nur einen freien Tag. Ich fange an den beiden Nachmittagstagen zwar um 10 Uhr an, hab aber Springstunde, die jedoch nicht als solche zählen, weil die Mittagspause drin ist.


    Findest Du das weiter so schlimm, wenn Du nochmal in Ruhe drüber nachdenkst? Bei 14 Stunden und zwei Mal bis 16 Uhr, da wirst Du an zwei, wenn nicht sogar drei Tagen unterrichtsfrei haben und kannst da Deine Zeit frei einteilen. 16 Uhr ist wahrscheinlich später als der Schulschluss Deiner Tochter, aber da werden sich auch Lösungen finden lassen, die Deine Anwesenheit nicht voraussetzen. Vielen Eltern im Schichtdienst geht das doch an jedem zweiten Arbeitstag so, andere arbeiten z. B. auf Honorarbasis mit immer wechselnden Arbeitszeiten ... Ich verstehe schon Dein Problem, denke aber, dass jeder zweite arbeitende Elternteil so oder schlechter dran ist.

  • Ich hab ja selbst 10 Jahre Vollzeit gearbeitet VOR meinem Kind und wär im Leben nicht fdrauf gekommen, mich über Nachmittagseinsatz zu beschweren!


    Volles Gehalt = volle Arbeitszeit, so MEINE Einstellung!

  • Meine Frau ist 10 Jahre zu Hause gebleiben, um dieses Problem zu lösen".
    Kann es DAS sein im Jahr 2013????


    Was hat das mit dem Jahresdatum zu tun? Kinder wollen betreut sein. Ob vom Vater oder von der Mutter, ob von Oma oder Tagesmutter.
    Auch das eigene Lebensmodell mit finanziellen Ansprüchen kann man prinzipiell mal hinterfragen. ;)
    Hast du dich schon mal nach einer Tagesmutter umgesehen, bzw. ob deine Tochter an den 2 Nachmittagen nicht zu einer Schulfreundin gehen kann (gegen Bezahlung)?


    Zum Thema Teilzeit: Teilzeit arbeitet man als Lehrer ja wohl nicht, um weniger Randstunden oder nur Vormittags Unterricht zu haben. Dafür müsste man in einer Behörde arbeiten, dort kann man sich alle möglichen Modelle "aussuchen". Teilzeit für Lehrer bedeutet auch, weniger Zeit für Vorbereitungen,Nachbereitungen, Elterngespräche, Korrekturen aufwenden zu müssen. Der Lehrerberuf ist nunmal kein Halbtagsjob, und genau das ist es auch, was allüberall gefordert wird, Stichwort Ganztagsbetreuung. Wenn das für die Kinder gefordert wird, muss natürlich auch jemand zur Betreuung/ Unterrichten zur Verfügung stehen.


    Hast du schon mal darüber nachgedacht aufzustocken? Wenn dir der freie Tag nicht so wichtig ist, wäre das vll eine Option. Dann lohnt sich das Ganze wenigstens finanziell mehr.
    Die Frage nach dem vollen Konferenzumfang bei Teilzeit stelle ich mir allerdings auch jede 2. Woche..... Klassenfahrt ist dann eben nicht mir kleinerem Kind. Geht nicht.

  • Ach wie viele kinderlose habe ich sagen hören, dass das doch alles kein Problem sei, manche Kitas doch bis 17 Uhr aufhaben. Aber als sie dann selbst Kinder hatten, war das plötzlich alles ganz anders.


    Und wir sollten doch bitte schön über jeden Akademiker froh sein, der noch Kinder kriegt.


    Der Lehrerjob bietet die Möglichkeit nur vormittags zu arbeiten, dann sollte man das doch auch versuchen und bei 2 Müttern auf 50 Kollegen dürfte der einzelne Kollege auch nicht übermäßig belastet werden.


    Übrigens auch in der "freien Wirtschaft" wird durchaus auch Rücksicht auf Mütter genommen. Eine Freundin von mir arbeitet Teilzeit bei H&M und kann nur vormittags bis 13 Uhr arbeiten, darf schon um 7 anfangen. Und da kenne ich noch viele Beispiele mehr.


    LG Anja mit zwei kleinen Kindern (6 und 1) und 75% arbeiten was bei uns alleine schon 23 Stunden sind. ;)

  • jinny44 hat durch diese handreichung genau aufgezeigt, dass du RECHTE hast... egal was hier manche von sich geben.
    Es sollte (MUSS) besondere rücksicht auf deine familiensituation gemommen werden.
    daher unbedingt zur gleichstellungsbeauftragten gehen und deine wünsche formulieren.


    nutzt das alles nichts dann musst du etwas weiter nach oeben gehen.
    akzeptieren würde ich es nicht.



    immer das gleiche geschrei der kinderlosen... ihr habt dich kinder gewollt etc... ja wollte ich, aber ich will auch arbeiten und nicht 10 jahre zu hause bleiben...
    trotzdem erwarte ich rücksicht.. am lautesten schreien die, die keine kinder haben oder die alles "anders organisiert" haben und den anderen die butter auf dem brot nicht gönnen, weil sie die möglichkeiten nicht hatten darf auch kein anderer vorteile haben...


    ich drück dir die daumen, dass es im nächsten schuljahr besser aussieht.

  • .. leisten MUSS? Wer hat dich gezwungen, Kinder in die Welt zu setzen?

    Diese Frage finde ich ziemlich assig. Die TE _hat_ KInder. Es hat sie niemand gezwungen, sie hat sich aus freien Stücken dafür entschieden (so vermute ich zumindest). Damit man sich frei entscheiden kann, gibt es eben Regelungen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf.


    Pausi

  • Walter Sobchak
    Volle Zustimmung!


    leute die keine kinder haben sollten mal schön still sein.. die wissen oft gar nicht was man als familie leisten muss...


    Die Leute, die Kinder haben, habden sich in aller Regel auch dafür entschieden, also sollen sie auch die Verantwortung für ihre Entscheidung übernehmen. D.h. ausdrücklich nicht, dass Familien mit Kindern nicht von der Gesellschaft/vom Staat unterstützt werden sollen, aber ich habe stark den Eindruck dass sich da unverschämte Anspruchshaltungen entwickeln.


    dabei schreit die gesellschaft nach kindern, aber entgegenkommen will man den familien nicht....


    Nein, die Gesellschaft sicher nicht, sondern die Leute, insbesondere auch Politiker, die das mit der Wachstumsfunktion nicht verstanden haben. Etwas Nachhilfe in Mathe täte da wohl sehr gut.


    GrüßeSteffen

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :_o_P


    8_o_)Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

  • Ich fände einen solchen Stundenplan unter den Bedingungen auch nicht akzeptabel und würde was unternehmen.
    Als Teilzeit-Lehrerin hat man sowieso diverse Nachteile, weil sich die effektive Arbeitszeit eben nicht mal annähernd proportional zu der Stundenanzahl verringern lässt.


    Ich finde die Kommentare mancher hier wirklich erschreckend!


    Bei uns darf jeder Wünsche äußern. Natürlich lassen sich nicht alle Stundenplanwünsche immer erfüllen, aber so... Nein, das finde ich nicht akzeptabel und da die Threadstarterin ja sogar bereit wäre, z.B. auf ihren freien Tag zu verzichten und für Vertretung in ihren Springstunden zur Verfügung steht, finde ich absolut nicht verständlich, dass es nicht anders gehen soll als mit zweimal Nachmittagsunterricht. Geben und nehmen - so sollte es doch sein. Und zum Glück ist es bei mir an der Schule auch so! Ich springe gern mal hier und dort ein, mache immer mal wieder Überstunden oder engagiere mich, aber dafür bin ich mir auch sicher, dass ich mit so manchem Anliegen kommen könnte und es zumindest versucht würde, mir das zu ermöglichen.

  • Ich finde es sehr schade, dass die Kinderthreads immer wieder so ausufern.


    Meine Direktorin und die Stundenplanmacherin sind sehr darauf bedacht, die Wünsche der Kollegen zu beachten. Genau das trägt dazu bei, dass wir eine großartige Arbeitsatmosphäre haben und jeder gerne mit seinen Problemchen zur Chefin geht. Dadurch ergibt es sich bei uns z.B auch, dass eine Kollegin wegen eines Termins für ihr Kind (Pflegekind) eher gehen kann und wir eine Vertretung organisieren. Und wir tun das gerne, da wir uns alle unterstützen. Da werden keine Pragraphen gewälzt, ob man nun ein Recht darauf hätte, sondern es wird menschlich betrachtet. So konnte ich auch zur Hochzeit meines Bruders, obwohl sie Freitag in der Früh stattfand. Dafür revanchiert man sich irgendwann, oder baut schon vorher Überstunden auf.


    Ich kann absolut nachvollziehen, dass man sich ärgert, wenn der Stundenplan nicht zur lebenssituation passt. Ich hätte als Vollzeitkraft allerdings auch ungerne 3 Tage bis 16h Unterricht, damit eine andere Kollegin nur 1x bleiben muss (du schriebst ja, dass die Vollzeitkräfte 2x in der Woche bis 16h bleiben müssen).

  • Nein, ich hab nur einen freien Tag. Ich fange an den beiden Nachmittagstagen zwar um 10 Uhr an, hab aber Springstunde, die jedoch nicht als solche zählen, weil die Mittagspause drin ist.


    Bei 14 Stunden an vier Tagen in die Schule zu müssen, finde ich viel schlimmer als den Einsatz an zwei Nachmittagen (wenn man die Betreuungsproblematik mal außen vor lässt). Das ließe sich ja gut an drei Tagen unterbringen und ich meine, auch mal was von einer Regelung gelesen zu haben: Stundenzahl geteilt durch 4,5, das Ergebnis ggf. aufgerundet, ergibt die maximale Anzahl an Tagen, an denen man eingesetzt werden darf. Ich weiß aber nicht mehr, wo das stand.


    EDIT: Wobei, 14:4,5 =3,111, das wird aufgerundet zu 4, so dass diese Regelung, wenn es sie tatsächlich gibt, Dir auch nicht hilft.


    Du hast die Zitierfunktion hier noch nicht verstanden:


    [quote... ]Hier steht der Beitrag, den Du zitierst [/quote]


    Dann erst kommt Deine Antwort.

    Einmal editiert, zuletzt von Th0r5ten ()

  • Ich kann absolut nachvollziehen, dass man sich ärgert, wenn der Stundenplan nicht zur lebenssituation passt. Ich hätte als Vollzeitkraft allerdings auch ungerne 3 Tage bis 16h Unterricht, damit eine andere Kollegin nur 1x bleiben muss (du schriebst ja, dass die Vollzeitkräfte 2x in der Woche bis 16h bleiben müssen).

    Das stimmt so nicht, es gilt die Regel, dass man maximal 2 Nachmittage hat - auch als Vollzeitkraft! Mnache haben auch gar keinen Nachmittagsunterricht mit voller Stelle... und ich eben mit 14 Stunden AUCH 2 Nachmittage! Und das vior dem bekannten hintergrund der Stundenreduzierung :rauchen:

  • Als stellv. Schulleiter und derjenige, der bei uns den Stundenplan macht, muss ich den lieben KollegInnen, die hier so vehement argumentieren, dass das doch kein Grund zur Aufregung ist, mal vehement entgegensetzen: Ich halte so einen Stundenplan für eine Frechheit.


    Vereinbarkeit von Familie und Job heißt in unserem Fall doch ganz klar, die Kolleginnen mit kleinen Kindern und wenig Stunden am Vormittag einzusetzen. Ich bemühe mich außerdem noch, die Randstunden möglichst freizuhalten (viele Kindergärten auf dem Land öffnen erst zwischen 7:45 und 8:00 Uhr) und zudem gibt es eine Garantie auf freie Tage:


    Darf ich dich – als Stundenplanfuzzi - um mal bei deiner eigenen Diktion zu bleiben, fragen, wie groß deine Schule ist?

    Ja, jeder darf seine Wünsche äußern. Und ja, wenn's hart auf hart geht, zählen harte Fakten ("Der Kindergarten öffnet erst um 8") mehr als "Ich schlaf gern mal aus."


    Das ist doch aber - mit Verlaub - recht selbstgerecht. (Gut, populistisch aufgebaut als Gegensätze "Ausschlafen vs. Kind" eventuell zunächst geeignet, ein scheinbares Argument zu aufzubauen; insgesamt aber dann doch zu kurz gedacht.) Wie bestimmt du die tatsächliche Qualität hinter einer solchen Aussage? Was ist, wenn dieser Wunsch Indikator für tiefergreifende Probleme ist, beispielsweise einer sich ankündigen Überlastung, eines beginnenden Burnout? Was ist, wenn sich hier der Wunsch ausdrückt, eventuell auch einmal mit der Frau/Familie in Ruhe zu frühstücken? Kennst du alle persönlichen Hintergründe? Muss man dir diese nahelegen?
    Oder anders herum: Was rietest du mir, träte ich mit der Bitte an dich heran, eben doch nicht für Frau XYZ, die am Nachmittag ihre Kinder betreuen muss, einen Nachmittag zu übernehmen, damit ich die Ruhe, Entspannung und Energie habe, die mir sonst fehlte, um die eigene Familienplanung von der praktischen Seite anzugehen? "Das tut mir leid für Sie, Herr Sobchak, da kam Ihnen Frau XYZ nun einmal zuvor und die Kinderbetreuungszeiten kann ich - faktisch gesichert - am Kinderhortschild ablesen. Wer weiß, was Sie mir erzählen?" Oder etwas generöser, mit der stellvertretenden Schulleiterhand meine Schulter klopfend: "Ach, Herr Sobchak - das kann einen deutschen Beamten doch nicht schrecken! Besorgen Sie sich auf dem Heimweg mal eine schöne Flasche Wein und dann lassen Sie es mal richtig krachen. Das hat ja bei Frau XYZ auch geholfen!"


    Was ich damit meine: Wenn man individuelle Wünsche - ohne Kenntnis aller persönlichen Hintergründe aller KuKs und deren persönliche Priorisierung (was faktisch für die Majorität der Fälle ausgeschlossen und darüber hinaus eine beängstigende Vorstellung ist) - wertet, öffnet man tatsächlicher Ungleichbehandlung und Ungerechtigkeiten Tür und Tor.
    Nichts Anderes geschieht allerdings, wenn der Status "Mutter, die ihre Kinder zu betreuen hat" als Killerphrase benutzt wird (und dieses so durch geht).


    Ganz grundsätzlich bleibe ich dabei: Die Berücksichtigung individueller Wünsche bei der Stundenplanerstellung ist nur für recht kleine Systeme machbar und kann dann ein Vorteil sein. Sehr schnell verkehren sich die Vorteile in größeren System allerdings in das Gegenteil: Schlechtere Pläne für die Majorität.
    Da hilft es auch nichts, abermals und abermals herauszustellen, dass doch mit 50 zu zwei ein "so günstiges" Verhältnis bestünde. Das kann man verstehen, muss es aber nicht!

    Die Wahrheit liegt im Blickwinkel des Betrachters.

  • Die Argumentation in diesem Thread ist ja teilweise haarsträubend. Irgendwo in diesem Thread wurde doch schon der passende Ansatz erwähnt - nämlich "freie Wahl" ob Kind oder nicht bzw. keine Nachteile durch Kinder.


    Ja, Kinder zu bekommen ist die freie Wahl eines Menschen. Diese Wahl wird aber eingeschränkt, wenn es keinen entsprechenden Nachteilsausgleich gibt. Wenn Frau nach der Geburt nicht mehr arbeiten kann, das aber gerne möchte, hat sie im Prinzip keine Wahlfreiheit mehr. Sie muss sich zwischen Beruf und Kind entscheiden. Schlimm genug, dass auf Grund mangelnder Ganztagsbetreuung eine Reduzierung der Stelle stattfinden muss. Dann aber zu behaupten, jeder hätte doch die gleichen Rechte, halte ich für sehr kurz gedacht. Kinder sind sicherlich gewünscht in unserer Gesellschaft (nicht vergessen, letztlich sichern sie unsere Jobs!). Ist es eigentlich auch ungerecht, dass Frauen vor und nach der Geburt Mutterschutz (bei vollen Bezügen) haben? Ich meine, sie haben sich das doch selbst ausgesucht. Der Logik folgend wäre Arbeiten bis zum letzten Tag und nach dem Verlassen des Krankenhauses doch wieder angesagt, denn sonst geht das doch zu Lasten der kinderlosen Kollegen...


    Und ja, eine arbeitende Frau finanziert ihr Kindergeld selbst. Wenn man sich die steuerlichen Abzüge anschaut, kommen da ein paar Euro zusammen. Zusätzlich leistet sie Dienst an der Gesellschaft. Rein ökonomisch ist jede arbeitende Frau für die Gesellschaft wertvoller als eine, die zuhause bleibt (wenn man sich auf dieses niedrige Niveau herab begeben möchte). Mal davon abgesehen, dass Kinder später unsere Rente mitfinanzieren. Und da finde ich, dass eine Abwägung zwischen dem reinen Wunsch nach Freizeit und dem begründeten Wunsch nach Freizeit auf Grund von Betreuungspflichten unbedingt notwendig ist. Sicherlich ist auch eine drohende Überlastung mit Burn-Out eine Sache, die berücksichtigt werden muss. Es gibt eine Menge Gründe, auf die Rücksicht genommen werden kann. In einem solidarischen System sollte genau das überhaupt kein Problem sein.


    Und nur, weil es in anderen Berufen noch beschissener (sorry) zugeht, kann doch nicht ernsthaft gesagt werden, dass wir uns freuen sollen, wie gut es uns als Lehrer geht. Nur weil es anderswo größere Ungerechtigkeiten gibt, sind kleine Ungerechtigkeiten doch nicht weniger schlimm. Ich hoffe, keiner von euch wird jemals seinen Partner pflegen müssen. Doch nach eurer Logik wären dann ja lange Nachmittage auch kein Problem - immerhin hat man sich ja selbst ausgesucht, jemanden zu lieben.


    Edit: Bei uns an der Schule ist es Gott sei Dank menschlich geregelt. Wir bekommen zur geplanten Unterrichtsverteilung einen Fragebogen mit Wünschen zur Verteilung. Dieser ist gestaffelt nach Wichtigkeit : 1. Dienstliche Anlässe (z.B. Koordinationen, Seminartage), 2. Private Gründe, die Pflege von Angehörigen oder Betreuung von Kindern betrifft (hier kann man angeben, ob man. z.B. erst zur zweiten Stunde möchte oder möglichst vormittags oder nachmittags Unterricht haben will) 3. Sonstige Wünsche zur Planung. In genau dieser Reihenfolge werden die Wünsche bearbeitet. Eine Garantie auf die gewünschte Verteilung gibt es natürlich nicht, aber bei uns (100 Kollegen) klappt die Verteilung wohl ohne große Schwierigkeiten.

  • Die Leute, die Kinder haben, habden sich in aller Regel auch dafür entschieden, also sollen sie auch die Verantwortung für ihre Entscheidung übernehmen. D.h. ausdrücklich nicht, dass Familien mit Kindern nicht von der Gesellschaft/vom Staat unterstützt werden sollen, aber ich habe stark den Eindruck dass sich da unverschämte Anspruchshaltungen entwickeln.



    Nein, die Gesellschaft sicher nicht, sondern die Leute, insbesondere auch Politiker, die das mit der Wachstumsfunktion nicht verstanden haben. Etwas Nachhilfe in Mathe täte da wohl sehr gut.

    Das kann ja wohl nur jemand sagen, der das Prinzip Schule nicht verstanden hat. Etwas Nachhilfe in der Frage, wer unser aller Arbeitsplätze sichert, täte da wohl sehr gut :autsch: .



    Gruß
    Fossi

    Die Mutter der Dummen ist immer schwanger.

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