Erfahrungen mit dem Studium und dem Bedarf sonderpädagogischer Förderschwerpunkte an Gymnasien/Gesamtschulen

  • Guten Morgen liebes Forum,


    ich habe hier schon vor ein paar Wochen einen Thread zum Thema Sonderpädagogik geöffnet. Ich war diesbezüglich dann auch erst letztens noch bei der Studienberatung der TU Dortmund und die nette Frau dort hat mir erklärt, dass man neben dem klassischen Sonderschullehramt auch ein Lehramtsstudium für Gymnasien und Gesamtschulen mit sonderpädagogischen Förderschwerpunkten absolvieren kann. Hier noch einmal eine Tabelle dazu damit jeder weiß was ich meine - das soll wohl aber nur in Köln und Dortmund gehen:http://www.dokoll.tu-dortmund.…bau/faecherkombinationen/


    Im Vergleich zu den anderen Lehrämtern lassen sich nur "Sehen" und "Körperliche und motorische Entwicklung" studieren, wobei die Wahl hier relativ ausfällt, da man laut Studienverlaufsplan ab dem 2. Semester noch einen zweiten Förderschwerpunkt wählen muss und nur insgesamt zwei FS zur Auswahl stehen - man wird also in Sehen und KME ausgebildet:http://www.fk-reha.tu-dortmund…GYMGES_Stand_Juli2014.pdf


    Mich beschäftigt einfach eine Frage, bei der mir die Beratung an der TU Dortmund auch nicht weiterhelfen konnte:


    Falls man in Erwägung ziehen sollte an einem Gymnasium oder einer Förderschule mit (beruflichem) gymnasialen Zweig arbeiten zu wollen, wäre es da sinniger das klassische Studium in Sonderschulpädagogik zu absolvieren oder wäre es besser mit der eben beschriebenen Möglichkeit? Ich würde im Sonderschullehramt die Fächer Mathematik und katholische Relgionslehre wählen - beim Lehramt GyGe die Fächer katholische Relgionslehre und Sonderpädagogik (da ich mir die höhere Mathematik nicht zutraue und mir einen späteren Wechsel nicht leisten könnte).


    Ich habe mir die Studienverlaufspläne angeschaut und was mich einfach etwas stört ist, dass zwischen den Lehrämtern für Sonderschulen und Gymnasien solche inhaltlichen Dimensionen liegen. Ich würde nämlich schon gerne ein Fach in die Tiefe studieren - für mich selbst und um dann später auch inhaltlich interessanten Stoff im gemeinsamen Unterricht machen zu können und um andererseits auch Beauftrage im Bereich Inklusion zu sein. Im Sonderschullehramt studiert man die Unterrichtsfächer nach meinem Eindruck wohl ziemlich oberflächlich, indem man oft mit den Grundschullehrämtern zusammen in den Vorlesungen sitzt. Ohne jetzt jemanden vor den Kopf stoßen zu wollen, aber das wäre mir inhaltlich einfach zu wenig.


    Die MINT-Fächer liegen mir nicht (bis auf Mathematik auf trivialem Niveau) und die sprachlichen Hauptfächer Deutsch und Englisch sind ja ziemlich überlaufen und interessieren mich auch gar nicht, demzufolge bleiben ja auch nur noch katholische/evangelische Religionslehre über (worauf ich aber auch Lust habe). Laut der Prognosen zum Lehrerarbeitsmarkt in Nordrhein-Westfalen schaut es mit katholischer Religionslehre ja nicht wirklich toll aus, wiederum ist das Fach in bspw. Hessen wohl ein Mangelfach: http://www.tresselt.de/einstellung.htm
    Mit KME soll es wohl auch ziemlich düster aussehen, mit Sehen hingegen ausgezeichnet. KME und Sehen werden wiederum in Hessen (um bei dem Beispiel von eben zu bleiben) gar nicht ausgebildet, weswegen die FS dementsprechend dort auch sehr gefragt sein sollen: https://verwaltung1.hessen.de/…005c815960e3b4379e6080174


    Falls ich mit der Kombination Kath. Religion/FS Sehen+KME nichts bekommen sollte, könnte ich mich denn noch an anderen Schultypen bewerben? Diese GyGe-Kombi erscheint mir so extrem exotisch, wobei es ja genau das sein soll wonach momentan und für's Nächste an Schulen aufgrund der Inklusion gesucht wird? Weil was bringt es denn total überlaufene Kernfächer zu studieren, wenn katholische Religionslehre je nach Region viel gefragter ist? Oder werden Gymnasiallehrer in Sonderpädagogik zukünftig mit ein paar Zusatzkursen abgespeist, weswegen solche Kombis eher nicht zu empfehlen sind und es schwer werden könnte mit katholische Religion die Pflichtstunden vollzukriegen oder überhaupt eine Stelle zu finden? Wie viel sollte ich also überhaupt auf solche Prognosen geben?


    Fragen über Fragen. viel Text und viele first world problems, ich weiß - aber das sind Dinge, die ich gerne so gut es geht vor der Einschreibung für mich geklärt hätte.
    Ich würde mich einfach über verschiedene Erfahrungen und Meinungen von euch zu dem Thema freuen.
    Hat hier jemand so eine Kombination studiert? Oder arbeitet jemand mit so einer Person zusammen?


    Beste Grüße,
    Psy

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