Zum ersten Mal Deutsch in der 1. Klasse- Hiiiiilfe

  • Hallo! Ich muss nach den Ferien das erste Mal Deutsch in einer 1. Klasse unterrichten (NRW) und habe keinen blassen Schimmer, wie ich das tun soll.... Habe vor fast 20 Jahren studiert und weiß so garnichts mehr! Wir haben "Niko" (Klett- Verlag), das Lehrerhandbuch habe ich mir heute besorgt.
    Aber... Wo finde ich Hilfen, wie ein möglicher Stundenverlauf aussehen kann? Wie fange ich überhaupt an, was ist wichtig, wie führe ich Buchstaben ein? Ich will das gut machen, das ist ja das a und o.... Aber wie???? Oder könnt ihr mir gute Bücher empfehlen?
    Würde mich sehr über Hilfe freuen.... Bittebittebitte....

  • Nein, ich bin nach dem Referendariat zur Lufthansa und dort glücklich als Saftschubse hängengeblieben.... Erst im letzten Herbst habe ich mich auf meinen alten "Beruf" besonnen und eine Vertretungsstelle bekommen. Und jetzt eben eine feste Stelle an einer neuen Schule, wo ich die neuen Kollegen erst kurz vor Schuljahrsbeginn kennenlerne....

  • Sind bei euch schon Ferien? Ansonsten: Hospitieren!

    dieser Ratschlag ist ziemlicher Quatsch. Normalerweise mag das hilfreich sein, aber nicht, wenn es um die erste Zeit in einer ersten Klasse geht. Am Ende des Schuljahres sind die Erstis doch schon richtige Schulprofis!


    Ich meld mich heute Nachmittag nochmal. Bin selbst gerade dabei, mir über meine erste 1. Klasse Gedanken zu machen und hab schon einige Literaturtipps etc.

  • du musst fragen-fragen-fragen.
    du hast hoffentlich parallelkolleginnen und die sind hoffentlich bereit, dich mit ins boot zu nehmen.
    vielleicht kommst du tatsächlich schon in den ferien an mailadressen und kannst dich austauschen, vielleicht ist ja auch ein treffen möglich und ihr plant die ersten 2 wochen gemeinsam.

  • dieser Ratschlag ist ziemlicher Quatsch. Normalerweise mag das hilfreich sein, aber nicht, wenn es um die erste Zeit in einer ersten Klasse geht. Am Ende des Schuljahres sind die Erstis doch schon richtige Schulprofis!


    Nein, das ist kein Quatsch. Klar, eine "neue Erste" zum Zuschauen kann sie sich jetzt nicht backen. Trotzdem ist das Wichtigste, wenn man keinen blassen Schimmer vom Umgang mit Schulklassen hat, sich welche anzuschauen. Wie lange können sie sich konzentrieren, wie spricht man mit ihnen, welche Rituale sind sinnvoll, wie diszipliniert man etc., das kannst du alles gar nicht aufschreiben, dafür gibts Referendariat und Berufserfahrung, die man halt nicht per Post schicken kann.

  • Ich kann mich den Vorrednern nur anschließen. Profitiert habe ich davon, dass ich im REF im ersten Jahr begleitend
    bei meiner Fachleiterin in einer ersten Klasse war und von Anfang an gesehen habe, wie es läuft. Mein Horror war im Studium:
    Was machst du in einer ersten Klasse? Heute kein Problem mehr. Habe bisher fünf KLassen eingeschult, drei Durchgänge von eins bis vier insgesamt,
    das macht die Erfahrung.
    Tausche dich aus mit Kollegen, schau dir die Lehrwerke an und mach dir klar: Du machst auch was falsch, aber das ist eben so.
    Auch ich werde nach den Ferien wieder mit einer ersten Klasse beginnen, da wird auch wieder was schief laufen.
    Allerdings habe ich bei meinen letzten beiden Durchgängen ein Computertagebuch für mich geschrieben und genau notiert, was ich
    wann gemacht habe, was gut war und worauf ich achten wollte beim nächsten Mal.
    Das war zwar etwas Arbeit, hat mir aber schon etwas gebracht.
    Nur Mut, LG
    Pet

    Ich bin Grundschullehrer, ich muss nicht die Welt retten!!!

  • Auch wenn direkte Erfahrungen das A und O sind,
    könntest du einfach so zu Hause anfangen:
    Lade dir von bestimmten Quellen Unterrichtsentwürfe für das Fach Deutsch (oder andere) herunter.
    4teachers, schulratgeber, ...
    Du musst dir aber klar werden, dass das Show-Stunden sind (hast ja schließlich das Ref mal gemacht).
    Trotzdem kannst du hier und da mal Ideen herausholen, was Rituale und Rhythmisierung anbelangt.
    In Klasse 1 bist du in Deutsch nun mal überwiegend mit den Buchstaben und mit dem Freien Schreiben, auch fächerübergreifend, beschäftigt. Zum Arbeiten mit dem genannten Buch kann ich in diesem Zusammenhang nix sagen, kenne ich auch nicht...
    Wenn du einmal einen Ablauf einer Buchstabenstunde hast und der dir zusagt, dann hast du die halbe Miete.








  • Hallo pepa,


    entschuldige bitte, dass ich mich jetzt erst melde. Hatte viel um die Ohren zum Schuljahresende und die Ereignisse überschlugen sich. Wie das so ist in diesem System! ;)


    Hier meine Tipps:
    - Ich habe mir das Buch "111 Ideen für das 1. Schuljahr" gekauft. Zuvor hatte ich auch einige andere 1. Klasse Ratgeber gesichtet, war aber von diesem Buch am stärksten überzeugt. Die KV aus dem Buch gibt es online auf der Verlagsseite auch zum downloaden. Das steht aber auch im Buch. Kaufempfehlung! Hier erfährst du wichtige Rituale, Organisationsabläufe etc. z.B. Buchstabenfest


    - Guck dir das Archiv der Schäfer'schen Pinguin-Klasse an. Du kannst hier nachlesen, wie Susanne alles organisiert hat. Super Grundlage.


    - Lies dich durch die Blogs.


    - Weiterhin hab ich mir ABC lernen mit Gedichten, Bildern und Arbeitsblättern gekauft. Hier gibt es zu jedem Buchstaben eine Geschichte - die man nicht genau so nutzen muss, aber sich Anregungen holen kann.


    i.d.R. wird rund um die Buchstabeneinführung
    - eine Geschichte vorgelesen
    - Gegenstände gezeigt, benannt, die den Laut enthalten
    - gemeinsam bestimmt, wo sich der Laut im Wort befindet (Anfang, Mitte, Ende) --> die Gegenstände können dann auch in drei entsprechend beschriftete Kisten einsortiert werden (immer 3 Hohlkreise pro Kiste. Position des Lautes je Kiste markiert. Wenn der Laut am Anfang ist, legst du den Gegenstand in die Kiste, wo der erste Kreis ausgemalt ist etc.)
    - solche Übungen können die Kinder danach auch auf dem Papier ausführen und ankreuzen (findest du ganz viel zu im Internet, z.B. im lernstübchen)


    - es scheint mir, als hat sich der "Buchstabenweg" heutzutage durchgesetzt. google das mal, dann erfährst du auch hierüber ganz viel. Gemeint ist damit, grob umrissen, dass die SuS einen Grundstock an Aufgabenformaten zu jedem Buchstaben/Laut durchführen (einige Übungen kann man natürlich auch immer austauschen!), z.B. kneten, im Sandtablett schreiben, an der Tafel schreiben, mit verschiedenen Schreibgeräten schreiben etc.


    Das soll zunächst reichen. Wenn mir noch was einfällt, ergänze ich gerne.

  • Buchstabenweg durchgesetzt ... Würde ich jetzt so nicht sagen, es gibt genauso viele Kollegen, die einige Übungen in Buchstabenwegen für sehr wenig zielführend halten und für totgeschlagene Zeit bzw. blinden Aktionismus.
    Außerdem kann ich aus eigener Erfahrung sagen, dass es tötend langweilig wird ... Für Kinder und auch Lehrer. Eine gewisse Routine bzw. wiederkehrende Aufgabenformate sind grundsätzlich natürlich sinnvoll.
    http://emrich.in/?p=249
    Am schlimmsten finde ich ... Mit dem Rollbrett Buchstaben abfahren oder zu Buchstaben hinfahren ... Im Deutschunterricht bei der Einführung von Buchstaben

  • Ist mir bewusst. Ich weiß selbst noch nicht, wie ich es machen werde. Schätze allerdings, einige dieser Übungen werden auch bei mir eine Rolle spielen, v.a. wenn es um den Schreibprozess geht. Stempeln o.ä. seh ich auch eher kritisch.


    Was mir gerade noch einfällt: Lange auf meiner Liste hatte ich Laute spüren - Reime rühren, ein Buch für den Kindergarten und den Anfangsunterricht, in dem viele Übungen zur Phonologischen Bewusstheit sind. Habs mir jetzt auch gekauft, aber zeitlich noch nicht geschafft, es anzugucken.

  • DAAAAAAANKE!!!!!!!! Jetzt habe ich doch schon eine Menge Ideen und freue mich darauf, mich einzulesen!!!! Super !!!!!

  • Ich kann dir nur raten, erkundige dich, wie in der Schule gearbeitet wird- evt. gibt es eine Homepage und du findest Hinweise darauf. Wenn die Schule sehr frei arbeitet, versuche dich zu vernetzen. Ansonsten würde ich in die Verlage marschieren und mir eine Fibel aussuchen, die ich für mich als Richtschnur nehme. (mit gutem Lehrerband - eher keine offene Fibel, sondern eine, bei der die Buchstaben eingeführt werden und die viele IDeen zur Buchstabeneinführung bietet und auch Anlässe zum freien Schreiben bereithält). Wenn du gut klarkommst, kannst du dich stückweit davon entfernen und eigene Wege gehen -für alle Fälle hast du die Ideen zur Fibel.


    Um frei zu arbeiten, benötigt man m.E. Erfahrung und diagnostisches Wissen, um entsprechende Stellschrauben zu drehen. Damit kannst du dich am Anfang überfordern, wenn zu viel auf dich einströmt.


    flippi

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