• Hallo zusammen,


    vielleicht etwas off-topic, aber mich beschäftigt es. Nach den Ferien geht es für mich los und ich frage mich, was man am besten in der Schule anzieht. Jeans&Blazer? Bluse? Ich will ja nicht spießig wirken und aber auch nicht zu legere...


    Gruß :wink_1:

  • Ich ziehe mich nicht viel anders an als sonst auch.


    Klar, schon eher mal ne Bluse als ich in meiner Freizeit anziehen würde... aber kein Blazer, das bin nicht ich.


    Ich achte drauf, dass die Klamotten nicht zu kurz sind und der Ausschnitt nicht zu groß... gerade wenn man sich über den Overhead beugt, dann kann das ungewollte Einblicke geben.


    Eins hat sich tatsächlich geändert: Ich trage Schuhe mit etwas Absatz, seit ich unterrichte. Vorher eher Turnschuhe.

  • Liebe (vielleicht)baldLehrerin,


    das kommt auch ein wenig auf die Schule an. Viele meiner Kollegen kommen mit Jackett/Sakko, viele Kolleginnen mit Blazer/Kostüm. Warum?
    Die Berufsschüler nehmen in den (kaufmännischen) Betrieben oft wahr, dass Status auch mit Kleidung zusammenhängt. Im Prinzip ist die Schule lediglich ein weiterer Arbeitsort, schließlich ist Schulzeit bezahlte Arbeitszeit für sie. Insofern bin ich der Meinung, dass wir Lehrkräfte Professionalität ausstrahlen sollten - auch durch die Kleidung. Zudem kommen viele Lehrkräfte an den beruflichen Schulen aus dem regulären Arbeitsleben, so dass viele sich eher büromäßig anziehen.


    Hinzu kommt, dass wir uns selbst ganz anders bewegen/wahrnehmen, je nach Kleidung. Und wir werden, je nach Kleidung, auch anders wahrgenommen. Für mich heißt das auch, dass ich in schwierigeren Klassen eher nach Politesse/Stewardess aussehe als in Klassen, mit denen der Laden läuft. Und ich komme nicht jeden Tag im Kostüm, aber auch so gut wie nie im Freizeitlook.


    Wenn du noch jung bist und dich von den SuS unterscheiden willst kann auch die Kleidung helfen. Für mich hört sich die Variante Jeans/Blazer/Bluse also nicht spießig, sondern professionell an.


    Auf jeden Fall wünsche ich dir einen tollen Start.

  • Ich bin auch in einer kaufmännischen Schule, trage aber immer Jeans und T-Shirt, gelegentlich auch mal ein Hemd (über der Hose) oder im Winter einen Hoodie (meistens mit Logo der Green Bay Packers) und immer viel Metall an den Händen. Jackett habe ich am Anfang auch mal getragen, aber verkleidet bin ich auch nicht authentisch, und sowas bemerken die Schüler!

  • ach Trantor,


    du bist (soweit ich das weiß)
    1. Mitglied der SL
    2. keine 25 mehr
    3. männlich.


    Hast du oft Kontakt mit den Betrieben? Ziehst du dich da anders an? SL-Konferenzen? KUMI-Einladungen? Kreistagssitzungen? Etc... Und wie ziehst du dich da an?


    Was mich interessieren würde: Wenn dir im Vorstellungsgespräch jemand gegenübersitzt, der wie du angezogen ist - wie denkst du über die Person und wie der Rest deiner SL?
    Bin neugierig.

  • Ich bin immer gleich angezogen (also vom Stil her, schon wechselnde Kleidung ;) ), außer an den Tagen, an denen ich gleich morgens um 7:30 Uhr überfallen werde und ich erst gar nicht dazu komme, meine Fahrradkleidung zu wechseln. Mit Betrieben habe ich nicht so häufig zu tun, öfter mit freien Trägern, den Schulämtern, Sozial- und Jugendamt, Polizei, Uni, selten auch mal Kumi usw., da ziehe ich mich auch nicht um. Ich besitze auch keinen Anzug, nur ein Jackett, in dem allerdings von der letzten schwulen Verpartnerung, bei der ich war, noch jede Menge Glitter hängt ;)


    Bei Bewerbern interessiert mich, wie sie auf die Schüler zugehen können und wie sie unterrichten, das Aussehen interessiert mich eher nicht. Was mein SL meint, kann ich nicht sagen, da müsstest Du ihn selbst fragen. Allerdings war mein Mitbewerber im Auswahlverfahren im klassischen Dreiteiler mit Krawatte, und ich wurde es trotzdem. Ob das jetzt aber an meinem guten Aussehen oder an meiner überragenden Kompetenz lag, kann ich nicht sagen :victory: Aber wo du es ansprichst, mir fällt bei genauerem Nachdenken auf, dass mein SL in letzter Zeit auch keine Krawatte mehr trägt ...

  • Ich arbeite an einem BK gewerblich-technisch. Habe mir einen Kleidungsstil angewöhnt, der zwischen schick und bequem liegt. Insbesondere achte ich darauf, dass ich bei Shirts Stoffe kaufe, bei denen man nicht unbedingt sieht, dass ich schwitze (manche Farben/Stoffe sind da super anfällig). Man kann es nämlich nicht vermeiden, dass man schwitzt und wenn man dann etwas an die Tafel schreibt und alle sehen die Schwitzflecken *schüttel* Ist mir nur einmal passiert.


    Zu schick vermeide ich, da meine Jungs aus Metallberufen kommen. Also: Jeans (allerdings schon eine etwas bessere), auch mal Turnschuhe, sonst Ballerina, Stiefelletten. Dazu T-Shirts mit Cadigan wie es grad modern ist. Ich vermeide Röcke (es sei denn, ich bin an einem Tag nur in meiner fast-100%-Mädelsklasse eingesetzt) und hohe Hacken, weil ich darin nicht so gut laufen kann und man auch mal schnell was kopieren muss.


    Ich muss auch dazu sagen, dass sogar die Jungs mittlerweile echt modebewusst und markengeil sind. Die freuen sich tierisch, wenn man Marken trägt, die sie selber gern anziehen :) Damit kann man ihnen eine Freude machen.


    Bei Besuchen von Betrieben etc hole ich dann aber auch mal die Bluse und den Blazer raus.

  • Du stellst im Bewerbungsgespräch fest, wie jemand auf die SuS zugeht und unterrichtet? Oder verlangt ihr Probeunterricht?


    Vielleicht liegt das Problem ja darin, dass unsere Generation einfach nicht erwachsen werden will und denkt, sie gehöre mit Mitte 40 noch nicht zu den alten Säcken...
    Sach ma, wie alt bist de denn? Nicht gefühlt, sondern in echt.

  • Du stellst im Bewerbungsgespräch fest, wie jemand auf die SuS zugeht und unterrichtet? Oder verlangt ihr Probeunterricht?


    Bewerbungsgespräche gibt es bei uns ja nur bei Funktionsstellen (da bin ich aber ohnehin eher selten involviert), und da ist auch immer etwas praktisches dabei. Ansonsten gucke ich mir schon die Referendare an, die gerne übernommen werden wollen. Aber auch in einem Gespräch kann man viel erfahren, wie die Grundeinstellung der Lehrkraft zu den Schülern ist. Wenn jemand nicht mit einer gewissen Freude und Begeisterung über die Schüler reden kann, dann wird er i.d.R. auch praktisch eher reserviert bis ablehnend sein, und Kollegen, die Schüler (Zitat: "assoziales Pack") ablehnen habe ich genug, oft auch (gerade?) mit Anzug und Krawatte.

  • Also, ich trage privat so ziemlich das Gleiche wie in der Schule. Außer, dass ich in der Schule grundsätzlich (dünne) Strumpfhosen zu Röcken trage und keine nackten Beine bzw. dieselben in Shorts präsentiere. Oberteile: Niemals ärmellos, höchstens Ärmel in T-Shirt-Länge und dazu dann eigentlich immer Cardigans, die je nach Jahreszeit aus dünnem bzw. kuschligerem Stoff sind. Ausschnitt grundsätzlich hoch geschlossen, gerne nen Schal dazu. Meine Farbauswahl hält sich generell in Grenzen, ich besitze fast keine gemusterten Sachen, sondern Einfarbiges in schwarz, grau, braun, dunkelblau oder bordeauxrot. Schuhe trage ich immer noch Converse... die sind einfach so schön bequem und machen mich "leichtfüßig" :D

  • ich trage seit immer schon jeans und shirt und turnschuhe, ab und zu bluse und jeans, im sommer auch mal kürzere hose oder leinenhose, auch mal rock und sandalen. leger - das trifft es schon, denke ich, eher aber schlicht und klar. gar nicht businessmäßig, das bin nicht ich. habe so banker, gymnasiasten, joas (berufsschulpflicht ohne ausbildungsstelle) unterrichtet - alles kein problem. wenn deine professionalität von der bekleidung abhängt, dann passt was nicht. du musst dich wohlfühlen, authentisch bleiben können, einen guten job machen. ob du das in sneakern oder edler business-kombi machst ist wirklich - buchstäblich - jacke wie hose. und ich bin weiblich und noch nicht ganz in den mittleren jahren.

  • Ich ziehe mich kaum anders an, als zuhause.
    Tshirt, Rock und Strumpfhose. Bei den Temperaturen auch gerne mal ein Kleid.
    Worauf ich natürlich achte, nicht zu viel Ausschnit zeigen und bei Kleider Unterwäsche tragen, die sich nicht so sehr abzeichnet.


    Ansonsten halte ich nicht viel vom "Verkleiden". Klar gibt es auch Anlässe, wo man sich mal chicher anzieht, z.B. die Zeugnisausgabe letzte Woche. Wurde von den Schülern auch gleich bemerkt "Frau Gwinn, Sie sehen heute aber hübsch aus" (hach sowas hört man doch gerne :D )


    Ich halte auch nicht viel davon, dass man sich im Sommer nicht sommerlich anziehen darf. Ich laufe ja nicht rum, als würde ich zum Strand gehen, aber es gibt Kollegen die auch bei 35Grad hochgeschlossen in den Unterricht gehen.
    Und ich darf mir dann von meinen 5. Klässlern anhören: "Haben Sie auch die Schweißflecken von Frau XY gesehen?" Äh ja, ne dann lieber ein schönes, aber nicht zu offenherzoges Top

  • Ehrlich ... ich bin immer etwas "irritiert" über die vielen haarigen Männerbeine und die Krampfadern der alternden Kolleginnen im Sommer. Ich schätze das nicht besonders. Genauso wenig wie Hotpants und bauchfrei bei den Schülerinnen. Irgendwie ist das für mich eine Frage der Höflichkeit, nicht daherzukommen wie grad von der Gartenarbeit oder aus dem Schwimmbad.


    Mein Kleidungsstil ist legere, aber ich achte auch im Sommer darauf, nicht zu viel Haut zu zeigen. Ich steige dann eher auf weiss, weit und luftig um. Das einzige, was hin und wieder nicht recht passt, sind die Goretex-Trekkingschuhe. Ich komme IMMER mit dem Rad un habe keine Lust auf nasse Füsse. ;)

  • Ich finde ungepflegte Männer (Dreitagebart, ungebügelte Hemden, Motorradkluft ... ) nicht nur irritierend. Mich stören sie, sehr sogar. Bei Frauen stört es mich auch, aber ungepflegte Frauen begegnen mir im Job nicht so oft. Aufreizende Kleidung finde ich für Lehrerinnen auch nicht geeignet, wobei es da wohl Geschmacksunterschiede gibt.


    Was vermittelt man Schülern, wenn man zur Arbeit erscheint, als wäre man gerade aus dem Bett gefallen? Dass das voll authentisch ist? So läuft das in unserer Gesellschaft nicht, auch wenn das alberne Gerede vom "Authentisch sein" immer wiederholt wird. Besser man lernt früh, dass man sich im Job angemessen kleidet. Ein Job ist eine Rolle, wir können viele Rollen spielen, welche soll denn da die "echte" sein? Es ist auch eine Frage der Psychohygiene: Wenn ich eine Arbeitskleidung und ein Arbeitszimmer habe, fällt es mir viel leichter, mit Wohnzimmer in Freizeitkleidung auch wirklich auf Freizeit umzustellen.


    Ich muss lächeln über die Befürchtung, spießig zu erscheinen. Je älter ich werde, desto entspannter gehe ich mit dieser Befürchtung um: Ja, für die Schüler bin ich steinalt und grottenspießig und habe von der Jugend von heute keine Ahnung. Die jungen Menschen brauchen wohl solche Projektionsflächen, das ging mir doch als junger Mensch nicht anders. Schön, wenn sie mich trotzdem ein bisschen mögen :-)


    vielleicht_Lehrerin, mit Jeans und Blazer machst du bestimmt nichts falsch, und überhaupt sind es nicht die Klamotten, die spießig machen, es ist das, was drinsteckt.

  • Was die Dreitagebärte angeht: Auch den kann man m.E. "pflegen" und es gibt Männer, die sehen glattrasiert einfach 'blöd' oder total bubihaft hast. Unschön finde ich einen Dreitagebart eher, wenn der Bartwuchs sehr unregelmäßig und löchrig ist.


    Ich gehe inzwischen auch verstärkt auf Jeans und Blazer oder schöne Strickjacke mit Tuch oder auch ohne über.

  • Im Job trage ich gewöhnlich Kleidung im Business Casual Stil: dunkle Jeans, Ledergürtel, ein etwas lässigeres Hemd, Sakko und Lederschuhe. Diese Kombination passt mMn immer.


    Edit: Werbung entfernt

  • Ich besitze auch keinen Anzug, nur ein Jackett, in dem allerdings von der letzten schwulen Verpartnerung, bei der ich war, noch jede Menge Glitter hängt

    Musste letztes Wochenende feststellen, das Glitterzeug ist immer noch nicht weg ;)

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