Quote für männliche Lehrer an Grundschulen noch weit weit entfernt...

  • Davon abgesehen werden Quoten nicht hier im Forum geregelt, insofern ist die Diskussion ja müßig.

    Dreht sich im Kreis, stimme ich zu. Ich wollte hier eigentlich auch vorrangig keine Gender-Diskussion vom Zaun brechen.



    Eine schöne Illustration für den Hauptgrund, warum ich nicht in der GS arbeiten wollte... allein unter Frauen kann für einen Mann SEHR anstrengend werden. Nicht nur in Fällen wie dem hier beschriebenen, sondern vor allem auch dann, wenn mit Schiller "Frauen zu Hyänen" werden und alle versuchen, den Hahn im Korb auf ihre Seite zu ziehen. Da kann man dann auch sehr schnell mal die ganze Hühnerschar gegen sich haben, wenn man das Spiel nicht mitspielt.
    Disclaimer 1: Das trifft natürlich nicht auf alle GS-Kollegien zu
    Disclaimer 2: Nein, ich pflege hier kein Vor-, sondern ein Nachurteil. Mein Ausflug in ein komplett weibliches Kollegium fand zwar nicht in der GS, sondern im Pflegebereich statt, aber da dürfte es ja ähnlich sein.


    Darf man fragen an was für einer Art Förderschule du jetzt arbeitest? Lernen? Emotionale/Soziale Entwicklung?

  • Da du ja eine Erzieherausbildung hast: Könntest du dir nicht vorstellen, Sozialpädagogik und etwas zu studieren und in die Erzieherausbildung zu gehen?

    Hallo Aktenklammer.


    Nein, das kommt nicht in Frage. Ich saß vier Jahre (AHR+Erzieher) in einer puren Frauenklasse. Ich könnte es mir nicht vorstellen fast ausschließliche Frauenklassen zu unterrichten.

  • In Hamburg sind die Einstellungschancen im Bereich Grundschule eigentlich so schlecht nicht und als Mann wärst du an meiner Schule mit Kusshand genommen worden. Gab aber nur weibliche Bewerbungen und wir haben übrigens schon 2 Männer. :D

  • Wir hatten in den letzten Jahren einige FSJler, bei denen ich mir so gewünscht hätte, dass sie sich in die Richtung Soziales, vielleicht Erzieher, etc. weiter orientieren. Pustekuchen. Schreiner und Handwerker-Azubis sind sie geworden. Was handfestes in der Hand halten und damit irgendwo dran rumsägen zog mehr als Dutzende begeisterter Kinderaugen und auf Jahrzehnte sichere Arbeitsplätze.

    Tja, der Stellenwert sozialer Berufe ist in Deutschland halt nicht besonders hoch. Sowohl was das Ansehen in der Gesellschaft als auch die Verdienstmöglichkeiten betrifft. Allen Sonntagsreden zum Trotz. Dass sich dann gerade Männer für andere Berufsfelder entscheiden, ist nicht verwunderlich. Der Anwalt oder Ingenieur hat eben das bessere Image als der Lehrer oder der Erzieher. Das lernen die Jungs schon als Kinder und entscheiden sich dann später mehrheitlich entsprechend.


    Gruß !

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

  • Ich habe jetzt in Ba-Wü direkt nach dem Ref eine unbefristete Stelle zur Verbeamtung auf Probe bekommen - wie übrigens fast alle anderen aus meinem Kurs auch. Gut, die allermeisten haben mit einem super Schnitt abgeschlossen (1 -2er Schnitt), aber auch die 2er haben noch eine Stelle bekommen. Alle anderen erst mal eine KV-Stelle - aber auf der Straße stehen muss keiner.


    Unsere Seminarleitung schickt fast täglich Mails mit Stellenangeboten. Diese sind zwar teilweise extotisch (Ausland, entferne Bundesländer, Privatschulen), aber es gibt ja für jeden Topf nen Deckel (Passt das an dieser Stelle? 8o ) .


    Und seit 2 Jahren, also seit der Examenszeit und während des Refs, habe ich mir von allen Seiten von Lehrern, die seit Jahren dabei sind, anhören müssen:
    "Uhh, wie siehts denn mit Stellen aus? Nicht so gut, oder?"
    "Meinst du, du kriegst eine Stelle? Sieht ja nicht so gut aus..."
    (Was daran liegt, dass die rot-grüne Regierung 2013 viele Stellen abgebaut hat.)


    Und dazu bedrückte Gesichter. Egal, ich hab einfach mit den Schultern gezuckt und meine Standartantwort rausgehauen ("Wer weiß, ja hoffentlich, mal sehen...") und siehe da: Es hat geklappt. Meiner Meinung nach sollte man nicht allzu viel auf Prognosen geben, kann sich alles schnell wieder ändern.


    Schreib dich erst mal ein, guck, wie dir das Studium gefällt und engagiere dich in den Praktika. Dann siehste weiter.

  • Ach komm. In praktisch jedem Bundesland gibt es ein "Gleichstellungsgesetz" (früher hieß das sogar "Fraufenförderungsgesetz" oder so ähnlich), das EXPLIZIT einfordert, Frauen bei gleicher Leistung und Eignung gegenüber Männern im öffentlichen Dienst zu bevorzugen, wenn deren "Quote" zu gering ist. Warum soll das andersherum in Mangelbereichen nicht gelten? Dass zuwenig männliche Grundschullehrer vorhanden sind, ist Fakt. Deshalb sollte man die wenigen vorhandenen besonders fördern (und einstellen).
    Wenn man "positive Diskriminierung" will (und nichts anderes ist das Gleichstellungsgesetz), dann bitte für alle!


    Gruß !

    An der Grundschule in Berlin meines Neffen war ein Bewerber für die Schulleitungsstelle, der von Eltern, Schülern und Kollegen wohl gestützt wurde - aber dann funkte die Frauenbeauftragte dagegen und nun muss eine Frau auf die Stelle (gibt ja so wenige im Grundschulbereich :autsch: ) - ein Teil der Kolleginnen wandert nun ab.

  • An der Grundschule in Berlin meines Neffen war ein Bewerber für die Schulleitungsstelle, der von Eltern, Schülern und Kollegen wohl gestützt wurde - aber dann funkte die Frauenbeauftragte dagegen und nun muss eine Frau auf die Stelle (gibt ja so wenige im Grundschulbereich ) - ein Teil der Kolleginnen wandert nun ab.

    Die Geschichte scheint mir - wie das oft der Fall ist, wenn juristische Fragestellungen von Laien wiedergegeben werden - quanti- wie qualitativ um relevante Anteile gekürzt.

  • Trotz des hohen Frauenanteil in den Grunschulen sind viele Schulleitungsstellen von Männern besetzt.
    Hier sind eben Verdienst, Aufstiegsmöglichkeiten und Prestige deutlich höher / größer als beim Fußvolk.

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