Drogenprophylaxe - Schnüffeln von Deos

  • meine Siebtklässler fanden die Drogeninfo "voll cool"

    :lach: Ich hatte sowas befürchtet ... Ich hab ja nur die "Grossen" ab 10. Klasse, die finden es in der Regel total faszinierend mal zu überlegen, wie eine Droge eigentlich chemisch gesehen so funktioniert.


    Die schweizer Koma-Saufen-Prävention geht so:


    1.50 CHF pro Dose Bier
    15 CHF pro Flasche Wodka


    Da reicht das Taschengeld dann nicht bis zum Koma. Die meisten Läden verkaufen egal welchen Alkohol grundsätzlich erst ab 18 Jahren und Ausweiskontrollen werden halbwegs ernst genommen. Ich musste im zarten Alter von 31 Jahren zuletzt den Beweis erbringen, dass ich berechtigt bin, einen Sixpack Bier zu kaufen :)


    Da Kiffen dagegen so halblegal ist, machen es auch die meisten unserer Jugendlichen irgendwie mal. Das mit den Rahmbläserkartuschen probieren auch einige mal aus. Für mich ist irgendwie schwer vorstellbar, wie eine sinnvolle Drogenprävention eigentlich aussehen sollte. Man redet halt mal drüber ... aber bringt es was?

    • Offizieller Beitrag

    Ja ... das mit dem Aluminium gibt bei mir jetzt direkt nach den Ferien tatsächlich eine eigene Unterrichtseinheit. Ich bin sonst echt nicht paranoid mit Dingen wie Acrylamid in den Pommes etc. (meine Güte, ich bin Chemikerin ...), aber beim Deo achte ich seit einiger Zeit schon drauf, das eben keine Al-Salze drin sind.
    Was mich mal ernsthaft interessieren würde: Gibt es eigentlich irgendwo eine Statistik drüber, ob die ganze Drogenprävention an den Schulen irgendeinen signifikanten Einfluss auf das Konsumverhalten der jungen Menschen hat? Ich weiss gar nicht, wie die Veranstaltungen bei uns jetzt an der Schule aussehen, aber die Erfahrungen aus meiner eigenen Schulzeit sind schon ein recht schlechter Witz. Das hat sicher niemanden von irgendwas abgehalten.

    In Hessen gibt es jährlich die Mosyd-Studie und die stellt keine signifikanten Unterschiede fest in Bezug auf Schulen mit oder ohne Präventionsprogramme. Was wohl wirksamer ist, sind gute soziale Beziehungen und Vorbilder zu Hause. Das ist erwiesen.

  • In Hessen gibt es jährlich die Mosyd-Studie und die stellt keine signifikanten Unterschiede fest in Bezug auf Schulen mit oder ohne Präventionsprogramme.

    Nun mach mal all die Drogenbeauftragten, Präventionsprogramm-Entwickler, Sucht-Beratungsstellen-Mitarbeiter, ministeriellen Anti-Drogen-Koordinatoren und universitären Suchtmittel-Forscher nicht arbeitslos. Die haben es sich doch so gemütlich in ihren steuerfinanzierten Büros eingerichtet...


    Gruß !

  • So ist das auch mit dem Thema "Gesunde Ernährung" in der Grundschule.
    Die Kids kennen das schon zur Genüge aus dem Kindergarten und können problemlos aufzählen, was gut und schlecht für die Zähne und das Gewicht ist.
    Aber bis zur Frühstücksbrotbox scheint das Wissen nicht zu gelangen. Oft finden sich hier Butterstreuselschnecken mit Zuckerguss, schlabbrige Toastscheiben mit Schokoaufstrich oder auch mal eine Tüte Paprikachips.
    "Wir hatten nichts anderes Zuhause" oder "was anderes gibts beim Bäcker halt nicht" ist die Erklärung.

  • Ich glaube, dass es bei den Sachen zur gesunden Ernährung nicht um fehlendes Wissen geht, sondern um eben "egal" - Selbst bei Erwachsenen, wenn ich denen dieses Bild zeige, wo die Bestandteile von Nutella aufgeschlüsselt als Bild sind (und das sieht echt ekelig aus), kommt nur "Is aber so lecker!" und es wird weiter gegessen

  • Bei uns kommt immer wieder die IKK (Innungskrankenkasse) mit verschiedenen Modulen in die Schule.
    Ein Modul ist auch das Thema Sucht. Da kam z.B. schon ein trockener Alkoholiker mit oder ein ehemaliger Spielsüchtiger.
    Diese haben dann mit den Schülern ohne das Beisein eines Lehrers geredet und diskutiert.
    Laut Schüleraussagen sei das sehr interessant gewesen.


    Wahrscheinlich helfen nur richtig abschreckende Beispiele aus erster Hand.


    Das mit den Rahmbläserkartuschen ist ja der Hammer. Was es alles gibt und "toll" finde ich ja, dass es bei unsachgemäßer Behandlung (wobei, das ist es ja in jedem Fall) zu Erfrierungen der Lunge kommen kann….
    Wie kommt man nur auf so einen Schei*?
    Ist deren Leben so langweilig?

    • Offizieller Beitrag

    Wir haben solche Gäste auch mal ab und zu. Und ja, die Schüler finden das immer sehr interessant. Die Frage ist halt immer, ob eine interessante Einsicht irgendwen an irgendwas hindert.


    Die magersüchtigen Schülerinnen, mit denen ich gesprochen habe, kannten sich diplompsychologenverdächtig gut mit ihrer Krankheit aus. Was nullkomnazip Einfluss auf ihr Essverhalten oder ihre Therapiewilligkeit hat.
    Desgleichen die Jugendlichen, die Drogen nehmen oder spielsüchtig sind - absolute Experten, in der Theorie. Nur nicht willens oder in der Lage, etwas zu ändern.


    Auch was die Prävention angeht, habe ich meine Zweifel, dass große Prozentzahlen sich vom selber-Ausprobieren abhalten lassen durch vom Lehrer organisiertes Anschauungsmaterial. Für die wenigen, bei denen es wirkt, würde es sich allerdings schon lohnen - und vor allem finde ich es wichtig, über die Faktoren zu sprechen, die einem Menschen helfen, in den Kreislauf nicht dauerhaft reinzugeraten.

  • Selbst bei Erwachsenen, wenn ich denen dieses Bild zeige, wo die Bestandteile von Nutella aufgeschlüsselt als Bild sind (und das sieht echt ekelig aus), kommt nur "Is aber so lecker!" und es wird weiter gegessen

    Was ist daran eklig? Ist halt ein Haufen Fett drin, na und? Ich esse das auch gerne. Ich finde dieses ewige mit dem Finger auf alles vermeintlich Böse zeigen echt verdammt anstrengend. Das Leben kann doch nicht aus sich permanent selbst geisseln bestehen, oder? Genauso wenig wie irgendwelche Süchte den Alltag bestimmen sollten.


    Ich finde das mit dem selber Ausprobieren per se gar nicht so schlimm. Ich habe auch viel ausprobiert, ich lebe noch und aus mir ist sogar was geworden ;) Ich finde, man muss da nur ein paar Dinge echt differenzieren. Es ist schon ein riesen Unterschied, ob man sich mal die Birne zusäuft um auszuprobieren wie das so ist, oder sich einen Joint reinzieht auf der einen Seite oder ob sich einer synthetische Drogen einwirft auf der anderen Seite. In letzterem Fall ist einfach echt schwer abzuschätzen, was GENAU man da jetzt zu sich nimmt. Genau so bespreche ich es wenn dann auch mit meinen Schülern.


    Als Chemielehrer kommt irgendwie standardmässig irgendwann die Frage "Können Sie denn Crystal Meth kochen?" Ja sicher kann ich, ich hab das Handwerk ja irgendwann mal gelernt. Aber wozu sollte ich? Das ist dann immer meine Gegenfrage. Ausserdem ... ich weiss, wie schlampig selbst im Labor war. Ich würde das Zeug noch nicht mal von mir selbst nehmen und schon gar nicht von irgendeinem Freak, der keine Ahnung davon hat ;)



    Wir haben solche Gäste auch mal ab und zu. Und ja, die Schüler finden das immer sehr interessant. Die Frage ist halt immer, ob eine interessante Einsicht irgendwen an irgendwas hindert.

    Ich kann die Frage nur für mich selbst beantworten: nein. Mein ältester Bruder ist seit seinem 17. Lebensjahr Alkoholiker, das hat mich nicht davon abgehalten, selbst Alkohol zu trinken. Vielleicht hält es mich davon ab, mich kaputt zu saufen, das kann schon sein. Wobei ... ich glaube was letztendlich wirklich den entscheidenden Ausschlag gegeben hat ist, dass ich sehr früh und sehr weit von zu Hause weggegangen bin. Aber dafür braucht es keinen Drogenbeauftragten und keine Erfahrungsberichte von fremden Leuten, dafür braucht es das weiter oben schon erwähnte direkte Umfeld, das einen dazu ermutigt.


    Die Frage, die ich mir eher stelle ist: Wie weit sind wir als Lehrer dieses direkte Umfeld? Wie gross ist unser Einfluss als Mensch, der mit den Jugendlichen spricht?

    • Offizieller Beitrag

    Meine Erfahrung - und das ist wohl auch die derer, die such professionell damit beschäftigen - ist, dass wir kaum einen Jugendlichen daran hindern können, abhängig zu werden. Dafür ist das "Trockenschwimmen" im Unterricht, egal wie anschaulich, zu weit weg von der realen Verführungssituation.


    Aber es ist auch meine Erfahrung, dass man gut helfen kann, wenn der Jugendliche selbst raus will. Dann geht es im Prinzip um genau das, was auch Erwachsenen hilft: zuhören, wissen, welche Schritte nacheinander zu gehen sind, unterstützen, bestätigen, bestärken, bestärken, bestärken - Steine aus dem Weg räumen.


    Präventiv ist weniger möglich. Das Ausprobieren gehört zum Aufwachsen, die Frage, ob man drauf kleben bleibt, hängt nicht an theoretischem Wissen, sondern an Faktoren der inneren Stabilität: brauch ich die Droge oder das Verhalten für irgendwas? Darauf kann und soll man hinweisen, aber das gerät fast immer in Vergessenheit, wenn es in der praktischen Situation für den Jugendlichen um die Frage geht: Mitmachen oder nicht?

    WE are the music-makers, and we are the dreamers of dreams,
    World-losers and world-forsakers on whom the pale moon gleams
    yet we are the movers and shakers of the world for ever, it seems.

  • Ja ... das mit dem Aluminium gibt bei mir jetzt direkt nach den Ferien tatsächlich eine eigene Unterrichtseinheit.


    Hier wäre ich sehr vorsichtig. Das mit dem Aluminium ist eine Geschichte die häufig in alternativmedizinischen / esoterischen Kreisen kursiert, ist aber fachlich nicht belegt.


    Man hat tatsächlich Aluminiumanlagerungen in Alzheimergehirnen gefunden, hier stellt sich aber die Frage, a) Verursacht Aluminium(salze) Alzheimer oder b) lagern sich Aluminiumsalze gerne in eh schon alzheimerbelasteten Hirngewebe an? Hier vermutet man eher bzw. die Forschungslage geht in die Richtung, dass die Blut/Hirn-Schranke durch Alzheimer geschädigt ist und sich daher Aluminium ablagert.


    Auch zu Brustkrebs gibt es keine Zusammenhänge




    Zitat

    Ein kausaler Zusammenhang zwischen der Aufnahme von Aluminium aus Antitranspirantienund der Entstehung von Brustkrebs konnte wissenschaftlich bisher nicht belegt werden.

    und




    Zitat

    Ein Zusammenhang zwischen der erhöhten Aluminiumaufnahme durch Antitranspirantien,aber auch durch Lebensmittel bzw. Trinkwasser oder bestimmten aluminiumhaltigen Medikamenten(sog. Antazida) und der Alzheimer-Krankheit bzw. Brustkrebs wurde trotz mehrererentsprechender Studien aufgrund der inkonsistenten Datenlage bisher nicht wissenschaftlichfundiert belegt.



    http://www.bfr.bund.de/cm/343/…auchernahen-produkten.pdf

  • Hier wäre ich sehr vorsichtig. Das mit dem Aluminium ist eine Geschichte die häufig in alternativmedizinischen / esoterischen Kreisen kursiert, ist aber fachlich nicht belegt.

    Entschuldige bitte, dass ich jetzt mal ganz direkt werden muss. Ich bin Chemikerin, ich habe promoviert, ich weiss welche Informationen ich wie zu bewerten habe. Ich kenne auch die Primärliteratur - was nach meiner ganz naiven Schätzung auf über 90 % der Leute hier im Forum nicht zutreffen wird.

  • Gut. Dann nenne mir bitte "Primärliteratur" aus denen hervorgeht, dass Aluminium in zB Deos Brustkrebs und/oder Alzheimer verursacht. Idealerweise ohne methodische Schwächen.


    Sollte ja dann kein Problem sein.



    Danke.



    (eine Promotion sagt übrigens rein gar nichts aus. Wer in einer Diskussion mit seiner Promotion argumentiert... nun gut. Ich hätte gerne Fakten. Unabhängig davon: Es gibt auch Ärzte, die Homöopathen sind. Die haben in der Regel auch promoviert und sollten Ahnung haben, trotzdem hängen sie diesem Schwachsinn Homöopathie an und verticken das sogar. Es gibt promovierte Biologen, die auch Kreationisten sind)

  • 1. Habe ich hier mit keiner Silbe jemals geschrieben, dass ICH glaube, dass Alzheimer oder Brustkrebs durch Aluminiumverbindungen ausgelöst werden.


    2. Diskutiere ich sicher nicht mit jemandem, der ungefragt und ohne meine Vorkenntnisse beurteilen zu können meint mich belehren zu müssen.


    3. ... ist der Satz "eine Promotion sagt übrigens rein gar nichts aus" schon ziemlich frech. Ist ja klar, dass dann im gleichen Abschnitt gleich das Beispiel mit den promovierten Homöopathen kommt. Das Leben ist eine Gauss-Kurve. Man findet selbstverständlich in jeder Bildungsschicht genügend Beispiele, die sich eben an den Rändern dieser Gauss-Kurve bewegen. Wer in einer gar nicht stattfindenden Diskussion mit sowas argumentiert ... nun gut.

  • Ich möchte hier noch einmal kurz den Diskussionsverlauf darlegen:



    Ursprüngliche Aussage:

    Ich mache mir eher Sorgen um die Aluminiumzusätze und Mineralien in vielen Deos, die ja krebs- und alzheimerauslösend sein sollen.


    Du steigst drauf ein... Bist nicht paranoid, aber bei Al-Salzen! Da bist du doch paranoid? Und das in Bezug auf die vorherige Aussage mit "krebs- und alzheimerauslösend"...

    Ja ... das mit dem Aluminium gibt bei mir jetzt direkt nach den Ferien tatsächlich eine eigene Unterrichtseinheit. Ich bin sonst echt nicht paranoid mit Dingen wie Acrylamid in den Pommes etc. (meine Güte, ich bin Chemikerin ...), aber beim Deo achte ich seit einiger Zeit schon drauf, das eben keine Al-Salze drin sind.


    Ich gebe einen Hinweis/Tipp, dass ich mich erst in die Forschungslage einarbeiten würde und nicht vorschnell irgendwelche Unterrichtseinheiten, die auf "paranoiden Dingen" basieren, geben würde. Du hast es hier ja nicht konkret ausgesagt, aber was soll ich denn vermuten, was in diesem Zusammenhang mit Aluminium in der Unterrichtseinheit vorkommt? Dass es ein prima Werkstoff ist?

    Hier wäre ich sehr vorsichtig. Das mit dem Aluminium ist eine Geschichte die häufig in alternativmedizinischen / esoterischen Kreisen kursiert, ist aber fachlich nicht belegt.


    Du beendest die Diskussion mit deiner Promotion. Du hast sie gestartet, mit einer Aussage, dass du "sonst nicht" paranoid bist. Nur bei Al-Salzen.

    Ich bin Chemikerin, ich habe promoviert, ich weiss welche Informationen ich wie zu bewerten habe. Ich kenne auch die Primärliteratur - was nach meiner ganz naiven Schätzung auf über 90 % der Leute hier im Forum nicht zutreffen wird.


    Du bist ja Chemikern, du hast promoviert. Dann sollte die nachfolgende Frage ja relativ einfach sein: Entweder gibt die "Primärliteratur" einen Anlass zu Bedenken (sprich: Belege) - dann ist man aber nicht paranoid. Wenn ich sage, ich passe mit Asbest auf, dann sagt ja auch keiner, ich wäre paranoid, weil es hier klare Belege gibt.


    Oder gibt es nun mal einfach keine Belege?

  • Du hast es hier ja nicht konkret ausgesagt, aber was soll ich denn vermuten, was in diesem Zusammenhang mit Aluminium in der Unterrichtseinheit vorkommt?

    Eben, ich habe gar nichts konkret ausgesagt. Ich bin sehr bewusst NICHT auf die Aussage meiner Vorschreiberin eingegangen, die das mit dem alzheimer- und krebsauslösend ins Spiel gebracht hat weil es nicht zum Thema "Drogen" gehört. Alles was ich geschrieben habe, ist, dass ich es nach den Ferien thematisieren werde. Bevor Du nun irgendwelche seltsamen Vermutungen anstellst und mir Dinge unterstellst, die ich nie geschrieben habe (... dass ich paranoid mit Al-Salzen bin?!), könntest Du einfach nachfragen, wie ich das Thema aufziehen will.



    Du bist ja Chemikern, du hast promoviert. Dann sollte die nachfolgende Frage ja relativ einfach sein: Entweder gibt die "Primärliteratur" einen Anlass zu Bedenken (sprich: Belege) - dann ist man aber nicht paranoid. Wenn ich sage, ich passe mit Asbest auf, dann sagt ja auch keiner, ich wäre paranoid, weil es hier klare Belege gibt.


    Oder gibt es nun mal einfach keine Belege?

    Wie schon geschrieben ... ich diskutiere das hier nicht weiter, wenn es Dir offenbar nur darum geht, mir virtuell ans Bein zu pissen und Recht zu haben. Ich diskutiere das lieber mit meinen Klassen, das macht mehr Spass. ;)

  • also, ich habe es auch so verstanden, als wolle Wollsocke die Gefährlichkeit von Aluminium (in Deos) zum Unterrichtsgegenstand machen. Und auch mich hat das entsetzt. Aber ok, war ja nur ein Missverständnis.
    Aber wollsocke, was wird denn nun tatsächlich das Thema der Unterrichtseinheit?


    Und die Primärliteratur interessiert mich auch.

  • Hier mal zwei links auf frei verfügbare Reviews - eines schon älter, das andere etwas neuer:


    http://www.researchgate.net/pr…60530de6230f12d000000.pdf


    http://www.meerwetenoverfreek.…ic_Shaw-CMC-published.pdf


    Ich hab noch einen ganzen Haufen mehr auf dem Rechner, für den man eben einen entsprechenden Zugang über die Uni oder sowas braucht.


    Es ist entsetzlich mühsam rauszufinden, was jetzt eigentlich wirklich Sache ist. Insbesondere deshalb, weil entsetzlich viel Scheisse geschrieben wird. Mein persönliches Highlight ist die Mär von der angeblich oxidativen Wirkung von Al3+-Ionen - so beschrieben unter anderem in einer Bachelor-Arbeit (!) die an der Medizinischen Universität Graz verfasst wurde. Da zieht es einem als Chemiker echt die Socken aus. Ich weiss nicht wie lange ich gebraucht habe um rauszufinden, wie das mit dem oxidativen Stress, den Al3+-Ionen verursachen, tatsächlich funktioniert. Also es funktioniert, so viel ist bewiesen ... ABER eben nur an Experimenten an der Zellkultur.


    Nun ... das ist das Hauptproblem bei der Geschichte. Man kann natürlich epidemiologische Studien machen aber dann ist grundsätzlich nur eine Korrelation und nie eine Kausalität bewiesen. Wie will man jetzt eine Kausalität beweisen? Menschenexperimente verbieten sich irgendwie und Tierexperimente sind in den seltensten Fällen 1 : 1 auf den Menschen übertragbar. Dennoch ist es ein oft bewiesenes Faktum, das Al3+-Ionen neurotoxisch sind. Ob sie nun Alzheimer oder sonstwas auslösen ... das weiss der Geier oder halt auch nicht.


    Wenn ich mir aber andererseits überlege, wie lange es z. B. gedauert hat, bis man Bleitetraethyl endgültig als Kraftstoffadditiv verboten hat (und eigentlich ist es immer noch nicht komplett verboten ...) obwohl es längst zig Indizien dafür gab, dass es giftig ist, dann mache ich mir eben schon so meine Gedanken und verzichte mal lieber auf Al-haltige Deos. Das heisst aber noch lange nicht, dass ich davon überzeugt bin, dass diese sich schädlich auf meine Gesundheit auswirken würden und schon gar nicht heisst es, dass ich meine Schüler mit sowas indoktriniere.


    Das ist die kurze Zusammenfassung dessen, was ich gerade für den Unterricht plane. Übrigens im Zusammenhang mit der Metallbindung und der Herstellung und der Verwendung von Aluminium im Allgemeinen.


    Sind jetzt alle zufrieden und hören auf mir irgendwelche esotherischen Anflüge zu unterstellen? Da werd ich nämlich echt VERDAMMT bockig. ;)

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