schockierende Zahlen aus Bayern....

  • Zitat

    Auch als Lehrer gibt es Alternativen.

    • freie Träger (Kirchen, ...)
    • Nachilfesektor
    • Verlage
    • ...

    Das meinst du doch nicht ernst? Wieso nicht gleich "Taxifahrer"?


    Zitat

    Beispiele?

    Wenn du da nicht selber drauf kommst, kannst du froh sein, es doch noch zum Lehrer geschafft zu haben!


    Zitat

    Ein Wechsel in das Ausland ist möglich, meist reicht schon ein anderes Bundesland.

    Kein einziger Staat auf dieser Welt akzeptiert ein fremdes Lehramtsstudium ohne zusätzliches Studium oder zusätzliche Nachprüfungen und Sprachprüfungen.


    Zitat

    Die Anforderungen (mindestens zweimal vollbefriedigend) sind noch höher als bei den Lehrern.

    Klar, für einige sind die nicht erfüllbar... die können dann froh sein, dass es doch noch zum Lehrer gereicht hat.


    Gruß !

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

  • Zitat von Mikael

    Das meinst du doch nicht ernst? Wieso nicht gleich "Taxifahrer"?

    Nicht alle bekommen den Jackpot (Beamter, Konzernmitarbeiter, ...), das ist vollkommen normal.


    Zitat von Mikael

    Wenn du da nicht selber drauf kommst, kannst du froh sein, es doch noch zum Lehrer geschafft zu haben!

    Bitte erleuchte mich.


    Zitat von Mikael

    Kein einziger Staat auf dieser Welt akzeptiert ein fremdes Lehramtsstudium ohne zusätzliches Studium oder zusätzliche Nachprüfungen und Sprachprüfungen.

    Ohne die erforderlichen Kenntnisse bekommst du auch in anderen Berufen keinen hochdotierten Job im Ausland.

  • Landlehrer, könntest du bitte deinen Beitrag 60 bearbeiten? Das Zitat stammt nicht von mir.

    WE are the music-makers, and we are the dreamers of dreams,
    World-losers and world-forsakers on whom the pale moon gleams
    yet we are the movers and shakers of the world for ever, it seems.

  • Danke für den Hinweis. Ich kann den Beitrag leider nicht mehr anpassen.

    Ich warte weiterhin auf eine Antwort von Mikael. Wo bekommt man eine "deutlich bessere Kombinationen aus Chance auf einen angemessenen Job und Chance auf angemessenes Gehalt"?

  • Wo bekommt man eine "deutlich bessere Kombinationen aus Chance auf einen angemessenen Job und Chance auf angemessenes Gehalt"?

    In den Klassikern würde ich mal spontan sagen:


    [Blockierte Grafik: http://26.media.tumblr.com/tum…9p0iy3OY1qaavgho1_500.jpg]



    Was für ein Pech nur, dass meine Veranlagungen irgendwo zwischen Mid Tier und Shit Tier herumpendeln, diese doofe Volkswirtschaft immer... :_o_D:_o_D
    ...wobei ich zugegebenermaßen damals sogar eine Zulassung für Humanmedizin im wilden Osten hatte, aber 550km Richtung Rostock umzuziehen und die gefürchtete Vorklinik dort irgendwie zu überleben wären mir dann doch eine Nummer zu viel geworden.. X/


    Zum Thema Nachhilfe: Ich habe mal eine Zeit lang in einem bekannten Nachhilfeinstitut an zwei Tagen für je drei Stunden (2x90Min) gearbeitet. Am Ende des Monats waren das 240 Euro. Als Studentenjob sicherlich ganz nett, weil flexibel und fachnah, aber ganz bestimmt keine Basis, um ein einigermaßen durchschnittliches Leben zu führen.


    Zum Thema Verlagswesen: Wer sich hier im Forum öfter herumtreibt oder auch nur still mitliest wird regelmäßig mitbekommen, wie viele Studenten/Absolventen aus den Bereichen Medien, PR, Geschichte, Germanistik, Sozialwissenschaften usw. irgendwie nach Möglichkeiten suchen ins Lehramt zu wechseln und dann auch hier die bittere Realität zu schmecken bekommen, siehe bspw.:


    Seiteneinstieg nicht möglich. Nachstudium? Nur Frust
    Lebensentscheidung BITTE um HILFE


    Freie christliche Träger und Privatschulen kommen da schon eher in Frage. Aber je nach Unterrichtsfach/Fachrichtung ist das auch unterschiedlich und kein Kinderspiel dort rein zu kommen. Es gibt irgendwo im Inet einen Zeitungsartikel über einen Privatschulrektor einer Realschule aus Bayern, der seit zwei, drei Jahren täglich Unmengen an Bewerbungen hereinbekommt. Ggf. kommen noch soziale Berufe in Frage. Für Grundschullehrer Jobs in OGSen, Hauptschullehrer event. in der Kinder- und Jugendhilfe oder in der Schulsozialarbeit, ich arbeite bspw. als examin. Erzieher + ehemaliger Zivi + Sonderschullehrer mittlerweile neben dem Studium auf dem Posten eines HEPs, ich musste dafür einen Pflegekurs nachholen....aber ganz ohne Praxiserfahrung ist das recht schwierig dort reinzukommen. Die richtig ausgebildeten Erzieher oder Heilerziehungspfleger sind meiner Erfahrung nach oftmals besser darin. Auf Lehrer, die nicht richtig bei der Sache sind und sich in der Kinder- und Jugendhilfe oder in einem Behindertenwerk bewerben, weil sie gerade nichts Besseres gefunden haben und nur zeitweise etwas brauchen um sich bis zur nächsten Einstellungsperiode über Wasser zu halten, verzichtet man gerne.


    Wie auch immer - wer nicht in höheren mathematischen Sphären denken kann, der sollte auch besser nicht höhere Naturwissenschaften oder Ingenieurwissenschaften studieren, es ist nun einmal nicht jeder für ein Physik-Diplom gemacht. Der recht wenig aufmunternde Vorteil ist wenigstens, dass man durchaus schnell in den Übungsaufgaben vermittelt bekommt, ob das etwas für jemanden auf längere Dauer ist oder nicht. Sollte im Umkehrschluss jedoch nicht so gedeutet werden, dass das an als angenehmer Vorwand genutzt werden darf, um allem nur irgendwie mathematischen aus dem Weg gehen zu können. Ich war in Mathe auch immer nur durchschnittlich. Die Mathematik-Vorlesungen für bspw. Sonderschullehrer finden aber mit den Grundschullehrämtern statt. Das ist auch für diejenigen machbar, die eigentlich Grundschullehrer für Deutsch und Kunst oder Sport werden möchten, aber nun diese nervige Mathematik studieren müssen. Trotzdem schafft es ein Großteil, also kein Hexenwerk. Von daher besser eine Stufe kürzer treten und Fächer mit hoher Nachfrage studieren, wenn auch dann im Light-Format. Es soll nämlich neben dem Gymnasium auch noch andere Schulformen geben, so toll fand ich das dort damals nun wirklich nicht :S ...

  • Lehrer gibt es in weitgehend allen Bereichen, von Mathematics bis Political Science.
    Ich kann die Einschränkung von Mikael ("als ausgerechnet das Berufsbild des Lehrers") deswegen nicht nachvollziehen.

  • Du hast es immer noch nicht verstanden. Studiert man z.B. Ingenieurswissenschaften oder Medizin, kann man praktisch in jedem zivilisierten Land der Welt einen entsprechenden Job finden. Studiert man auf Lehramt legt man sich auf einen einzigen Arbeitgeber fest: Den deutschen Staat.


    Man sollte sein Talent nicht verschwenden (sofern man es hat).


    Gruß !

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

  • Zitat von Mikael

    Du hast es immer noch nicht verstanden. Studiert man z.B. Ingenieurswissenschaften oder Medizin, kann man praktisch in jedem zivilisierten Land der Welt einen entsprechenden Job finden. Studiert man auf Lehramt legt man sich auf einen einzigen Arbeitgeber fest: Den deutschen Staat.

    Das Auswandern (meist reicht ein Wechsel in ein anderes Bundesland!) ist möglich und die Wahl zwischen unterschiedlichen Arbeitgebern ist auch gegeben.


    Zitat von Mikael

    Man sollte sein Talent nicht verschwenden (sofern man es hat).

    Ich warte weiterhin auf Beispiele. Welche "deutlich bessere Kombinationen aus Chance auf einen angemessenen Job und Chance auf angemessenes Gehalt als ausgerechnet das Berufsbild des Lehrers" gibt es?

  • Ich brauche auch keine Nachhilfe.


    Zitat von Mikael

    Man sollte sein Talent nicht verschwenden (sofern man es hat).

    Die vergleichsweise guten Berufsaussichten in manchen Bereichen (vor allem Medizin & MINT) sind unabhängig vom Lehrerdasein.
    Beispiel: Sowohl der Mathematik-Student als auch der Mathematik-Lehramtsstudent braucht sich nur wenige Gedanken über seine Zukunft machen.

  • Nach der Tabelle aus dem Eingangspost wurden in der letzten Einstellungsrunde aber "nur" 51% der Mathematiker eingestellt. Grenznoten von 1,98-2,04 in Mathe/Sport und 2,22 in Mathe/Wirtschaft - wenige Gedanken über die Zukunft machen sieht meines Erachtens nach anders aus...wer Wartezeit mitbringt, der wird mit Mathe schon irgendwann reinkommen. Aber ohne eindeutige Mangelfächer oder exotische Richtungen, die nur in bestimmten Bundesländern ausgebildet werden (bspw. Pflegepädagogik) schaut's für längere Zeit sehr mau aus. Das belegen die Zahlen doch ganz eindeutig. Wer sich heutzutage entgegen aller Vernunft für Deutsch/Geschichte oder ähnliches entscheidet, der/die sollte sich gleichzeitig auch mit dem Gedanken anfreunden damit nicht im Lehrerberuf arbeiten zu können oder zumindest noch rechtzeitig auf alternative Formen wie die Berufsschulen, Sek 1 oder Förderschulen ausweichen. Im Falle einer Verlegenheitsentscheidung bieten die FHs und viele Betriebe zukunftsträchtigere Ausbildungen als das Gymnasiallehramt.

  • Die Berufsaussichten für Lehrer unterliegen einem ständigen Wandel - der oft von Zufällen bestimmt wird:
    -Sind Wirtschaftslage und Löhne sowie Zukunftsaussichten gut, entscheiden sich Paare für die Planung einer Familie. 5 Jahre nach dem Boom sitzen die Ergebnisse in der ersten Klasse.
    -Sind Kredite niedrig, entscheiden sich Paare für den Nestbau. Sie bauen ein Haus. Das will man nicht der Großtante hinterlassen, also produziert man Erben - man hat ja Platz. Den Platz beanspruchen diese ebenfalls in Klassenzimmern.
    -Sind Krisen in Nachbarländern vorhanden kommen erwachsene Flüchtlinge - oft genug mit Kindern. Prompt schwappt die Schülerzahl über den Klassenteiler - und zudem werden Germanisten bei der Einstellung bevorzugt eingestellt, weil Sprachkurse abgehalten werden müssen. Dann ist die Einschätzung, dass nur Naturwissenschaftler eine Chance haben, Makulatur. In Baden-Württemberg sind bereits jetzt in zahlreichen Schulamtsbezirken die Lehrerreserven ausgeschöpft. In zwei Monaten rollt die Grippewelle an. Eine Spontanbewerbung bei Schulämtern in Ba-Wü kann durchaus zur Einstellung führen - besonders, wenn man sich nicht auf die (mietkostenexpansiven) Großstädte beschränkt:
    http://www.schulaemter-bw.de


    Die Berufsaussichten sind auch nicht auf den Arbeitgeber Schule beschränkt.
    Wer in der Internen Fortbildung von Firmen tätig ist, erzielt oft ein höheres Einkommen als im Beamtenstatus. Eine Weiterbildung in Erwachsenenbildung öffnet hier Tore.
    Ich hatte nach dem Studium ein interessantes Angebot, das ich dann doch für den Beamtenstatus und für die Arbeit mit Kindern ausgeschlagen habe: Eine Firma suchte jemanden, der die Handbücher für die hergestellten Produkte schreibt. ("Technische Dokumentation"). Wir Lehrer sind dazu durchaus geeignet: Wir haben gelernt, Sachverhalte verständlich und strukturiert an Menschen zu vermitteln. Das ist unsere Hauptaufgabe und eigentliche Qualifikation. Und die ist in vielen Bereichen gefragt.


    Einige Perspektiven und Alternativen zum Lehrerberuf sind hier aufgelistet:
    http://www.autenrieths.de/links/lehrerberuf.htm


    In diesem Sinne:
    Kopf hoch. Ihr könnt was!

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

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