"Ich habe meine Hausaufgaben nicht gemacht, weil ich es nicht mehr geschafft habe" 5. Klasse

  • Chemie und Oberstufe kann man glaube ich aber nicht mit Deutsch / Latein und Unterstufe gleichsetzen.

    Das habe ich auch selbst schon angemerkt. Dennoch scheinst Du mir ein ganz anderes Problem als (nur) das mit den Hausaufgaben zu haben ... z. B. dass Dir Deine Schüler systematisch Unterrichtszeit vertrödeln und Du ihnen auch noch hinterherräumst (hat Friesin auch schon drauf hingewiesen).

  • Die Hausaufgabenzeiten sind im Übrigen vorgegeben, 5. Klasse 60 Minuten am Tag

    Wer überprüft, ob Du Dich daran hältst? Solche Vorgaben machen nur Sinn, wenn Sie sauber dokumentiert, überprüft und im Zweifelsfall auch eingefordert bzw. aus Sicht der SuS reklamiert werden können.

  • Was besprichst Du denn da noch? Du fängst einfach mit dem Unterricht an, fertig. Wer dann zu spät kommt, hat was verpasst. Bei uns gibt es die Möglichkeit, SuS Kompensationsarbeit für notorisches zu-spät-kommen leisten zu lassen. Du ermahnst, beim sagen wir 3. mal wird der Zettel "Vereinbarung zur Kompensation" ausgefüllt und dann geht der Schüler eine Stunde mit dem Hausmeister Blätter sammeln. Kannst Du sowas machen? Wenn ja, dann los. Ich würde sagen, die kacken Dir auf den Kopf und dagegen musst Du was unternehmen.

  • Na wenn Du das so siehst, ist es ja auch kein Problem, wenn sie ihre Hausaufgaben nicht schaffen. Sie KÖNNEN es halt nicht anders. ;)

  • Ich kann mir Aktenklammers Situation gut und lebhaft vorstellen. Ich habe zwar seit langen keine 5.Klasse mehr gehabt. Erinnere mich aber gut daran. So etwas einzutrainieren dauert eben. Die Schüler sind im Schnitt um die 10/11 Jahre alt und lernen gerade eine neue Schulform kennen.
    In der Oberstufe bei Wollsocken sind die Schüler im 11.Schuljahr, also um die 16 Jahre alt (man möge mich korrigieren, wenn ich falsch liege) und haben schon Jahre Schule hinter sich.
    Da kann man meiner Meinung nach nicht auf die gleiche Art und Weise herangehen.
    Natürlich müssen sie es lernen, aber es dauert.

    Freundlichkeit ist kostenlos, aber niemals umsonst.

  • Wir geben an Kurztagen Hausaufgaben in der Regel nur in den Hauptfächern auf und bleiben im Umfang unter dem gesetzlichen Höchstmaß. Vokabeln können immer aufgegeben werden. Das wird von den Eltern so mitgetragen, weil dieses Hausaufgabenkonzept in der Schulkonferenz so angenommen worden ist.
    Nichtsdestoweniger müssen wir uns mit dem neuen Erlass beschäftigen, der Hausaufgaben in dem Umfang im gebundenen Ganztag nicht mehr vorsieht, zumal eine ganze Reihe unserer Schüler aus verschiedenen Gründen nicht mehr fähig und/oder willens ist, regelmäßig Hausaufgaben zu machen. (Woher wir die Lernzeiten nehmen sollen, ist uns aber noch nicht klar.)


    Wobei ich ganz interessant finde, dass einige Eltern von Fünftklässlern über zu viele Hausaufgaben klagen. Wenn man aber nachfragt, wie lange das Kind effektiv an den Hausaufgaben sitzt, wird schnell klar, dass nicht der Hausaufgabenumfang das Problem ist, sondern das Verhalten des Kindes, das am Schreibtisch sitzend den größten Teil der Zeit über entweder nichts oder anderes macht.

    Dödudeldö ist das 2. Futur bei Sonnenaufgang.

    2 Mal editiert, zuletzt von Jule13 ()

  • Ich gebe extrem wenig Hausaufgabe auf (in Englisch nur Vokabeln lernen, in Geschichte nur Kontexte lernen für Leute, die ins Abitur geben.) Anders ist es in meiner Schulform nicht üblich.


    Seltsamerweise schaffen meine Schüler auch das Zentralabitur und das auch nicht schlechter als die Schüler von Regelschulen, d.h. Gymnasien...

  • Ich gebe extrem wenig Hausaufgabe auf (in Englisch nur Vokabeln lernen, in Geschichte nur Kontexte lernen für Leute, die ins Abitur geben.) Anders ist es in meiner Schulform nicht üblich.


    Seltsamerweise schaffen meine Schüler auch das Zentralabitur und das auch nicht schlechter als die Schüler von Regelschulen, d.h. Gymnasien...

    Hier geht es aber um Fünftklässler, denen ich die "Entscheidung", ob eine zusätzliche Beschäftigung in der außerunterrichtlichen Zeit noch nötig / sinnvoll ist, nicht überlasse. Die Schüler sind mit sehr unterschiedlichen Fähigkeiten zu uns gekommen und im Moment wird zugesehen, dass wir ungefähr auf eine Ebene kommen. Auch in Englisch sind manche auf einem guten Ausgangsstand, während andere mit weniger Vorwissen und -fähigkeiten gekommen sind.

  • Die Texte sind 'erfrischend' 'kreativ' in der Rechtschreibung, da hast du "kaihnne" "ede" von, wir kommen da von "höltzchn" auf "schtockschin"

    :lach: *kicher*


    Wollsocken hat absolut recht. Du willst den Kindern ja nur Gutes, machst dir viele Gedanken. Aber wer 10 min. braucht, seinen Kram auf den Tisch oder ins richtige Regalfach zu legen, der muss mal mittags länger bleiben, das zu Üben. 45 min. lang Deutsch aus- und einpacken.


    Jedenfalls wird es weiterhin 10 min. dauern, wenn du 10 min. abwartest- ist auch logisch, überlege doch mal, wie es sich für die Kids anfühlt, wenn der Lehrer 10 min. lang vorne wartet/ gute Worte gibt/ rumdiskutiert. Kein Grund, schneller zu werden. Und dann den Kram zu Hause nicht erledigen, das ist schon unverschämt.


    "Auf den Kopf kacken" klingt ein bisschen böse, deine Schüler scheinen ja nicht frech zu sein in dem Sinne. Aber je mehr Raum du ihnen lässt, desto frecher werden sie und je mehr du Mitleid hast ("sie KÖNNEN ja nicht anders") und ihnen was abnimmst, desto weniger können sie das lernen, was du eigentlich von ihnen erwartest. Und natürlich können sie und zwar ohne viel Übung und gutes Zureden, das können sogar meine Kloppis.

  • Ich werde den überdimensionalen Stundenplan am seitlichen Pinnbrett jetzt durch ein riesiges Plakat ersetzen, auf dem steht, was sie vor Schulbeginn zu erledigen haben, was in den 5-Minuten-Pausen und was vor Beginn der großen Pause. Da kann ich dann drauf verweisen und muss mich nicht mehr mit *leidendes Gesicht* "Frau Aktenklammer, mein Deutschbuch ist weg ... ich habe überall geguckt" ... *indenSchrankgreif* "Versuch es mal hiermit" beschäftigen.

  • Nur so eine Idee:
    Wie wäre es wenn du einen Kurzzeitwecker (heißen die so? Ich meine diese Dinger, die man in der Küche benutzt) stellst mit der Angabe: "In ... Minuten ist alles auf dem Tisch." Und dann fängst du an.
    Die Zeit kannst du ja im laufe der Zeit kürzen.
    Das spornt vielleicht an.

    Freundlichkeit ist kostenlos, aber niemals umsonst.

  • Nur so eine Idee:
    Wie wäre es wenn du einen Kurzzeitwecker (heißen die so? Ich meine diese Dinger, die man in der Küche benutzt) stellst mit der Angabe: "In ... Minuten ist alles auf dem Tisch." Und dann fängst du an.
    Die Zeit kannst du ja im laufe der Zeit kürzen.
    Das spornt vielleicht an.

    Ich habe so einen, wo man auch optisch sieht, wie die Zeit abläuft (von dieser Lehrerartikelfirma, ihr wisst schon) und das klappt in einigen Klassen ganz gut. Die Zeit am besten so kurz wie möglich einstellen, sonst haben die nach 2 Minuten schon vergessen, dass sie in 3 Minuten fertig sein sollen. Kann mir vorstellen, dass es bei nicht ganz so kaputten Kindern richtig gut funktionieren kann. Ist halt klassische Konditionierung, aber wenn es erst mal nicht anders geht... . :/

  • Mich stimmt bedenklich, dass Aktenklammer hier von Gymnasiasten spricht. Ich hoffe mal, dass es sich um Einzelfälle handelt. (Also, ich habe diese Einzelfälle auch. Aber auf einer Gesamtschule. )

    Dödudeldö ist das 2. Futur bei Sonnenaufgang.

  • Mich stimmt bedenklich, dass Aktenklammer hier von Gymnasiasten spricht. Ich hoffe mal, dass es sich um Einzelfälle handelt. (Also, ich habe diese Einzelfälle auch. Aber auf einer Gesamtschule. )

    Die Schüler meiner Klasse haben zum größten Teil keine bzw. keine reine Gymnasialempfehlung - insofern ist sie ziemlich 'gemischt'. So extrem kannte ich das bisher nicht.
    Rund ein Drittel schafft es, nach der Stunde das Material einzupacken und das für die Folgestunde auszupacken.

    • Offizieller Beitrag

    Ich gebe fast nur optionale Hausaufgaben. Oft auch differenzierte. "Wer meint, er müsse den Operator "analyse" nochmal üben, der kann Folgendes anhand des Textes tun ... und wenn Sie heute den politischen Kontext interessant fanden, dann recherchieren Sie doch noch mal das und das... und stellen Sie es nächste Stunde vor."
    Das machen erstaunlich viele. Auch die, die ich gar nicht so im Verdacht hatte ;)


    Zentrales Fachvokabular gebe ich öfter auf und teste es ab. Alles andere halte ich für sinnlose Beschäftigungstherapie, wenn es nicht der idividuellen Lernsituation angepasst ist.


    In meinen Unterstufenklassen habe ich dasschon angefangen: nie HA von einem auf den nächsten Tag, dann werden die oft hingerotzt. Oft differenzierte. Die Kinder haben beigebracht bekommen, sich einzuschätzen und/oder sofort zu fragen, wenn sie nicht wussten, zu welcher Gruppe sie gehören. Auch die Menge war oft differenziert - "Schreibt ein kurzes Ende der Geschichte - aber kontrolliert die Rechtschreibung 2x, oder ein längeres und spannendes, wenn euch das Erzählen Spaß macht - oder ein kurzes mit Begründung, warum das zu dieser Art Geschichte passt" (für die analytischen Köpfe). Am Anfang konnten die das nicht so wirklich und haben sich unter- oder überschätzt oder so, aber das wurde dann, mit viel Geduld und Reflexion.

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