Elterngespräch

  • Ich habe demnächst mein erstes "Elterngespräch ohne Aufsicht". Thema wird sein, dass das Elternteil den Schilderungen des Kindes zum Thema Betrugsversuch glaubt und mir vorab schriftlich mitteilte, dass das Kind keinen Betrugsversuch begangen habe. Nein, das Elternteil war in der Stunde nicht anwesend. Ja, das Kind erweckt seit einiger Zeit den Eindruck nicht aufzupassen und den Unterricht durch laute Geräusche, Gespräche/Gesprächsversuche mit Mitschülern, Arbeitsverweigerung o.ä. zu stören.


    Ich frage mich derzeit, worauf konkret dieses Elterngespräch hinauslaufen soll? Das Kind hat bereits gezeigt, dass die schlechte Note gesessen hat und unterlässt jegliche Betrugsversuche. Die Eltern werden von mir darüber informiert, dass derartige Bewertungen über meine Entscheidungen im Sinne des Kindes zu unterlassen sind.


    Ich habe dem Klassenlehrer und der stellv. Schulleitung bereits die konkrete Situation geschildert und die Rückmeldung bekommen, dass ich formal alles richtig gemacht habe (Kinder erst über Konsequenzen belehrt, dann Konsequenzen durchgezogen).


    Hattet ihr solche Fälle schon mal? Was war am Ende das Ergebnis?

    • Offizieller Beitrag

    Ich würde in ein solches Elterngespräch immer einen Zeugen mitnehmen, das Gespäch protokollieren und von allen unterschreiben lassen. So zeigt man auch gegenüber den Eltern konsequentes Verhalten. Vorab würde ich den Vorfall kurz dokumentieren und der Schulleitung zur Kenntnisnahme vorlegen.
    Wenn du das Gespräch alleine durchführen möchtest, sollte sich jedoch ein Kollege in der Nähe befinden, den du zur Not dazu bitten kannst. Verläuft so ein Gespräch unsachlich, beende ich auch schon mal und verweise auf die Schulleitung. Lass dich auf keinen Fall auf Gespräche über Mitschüler ein. Es geht nur um das von dir beobachtete Verhalten dieses Kindes.

    Ein Niederrheiner ist einer, der nix weiß und alles erklären kann.
    Hanns Dieter Hüsch


  • Ich frage mich derzeit, worauf konkret dieses Elterngespräch hinauslaufen soll?

    Wer will denn das Gespräch? Du sprichst sowohl den Betrugsversuch, als auch störendes Fehlverhalten an.


    Wenn die Eltern das Gespräch wollen, ist das Problem in 5 min. geklärt. Du kannst die Situation samt deiner Entscheidung schildern. Nicht so sehr in Verteidigungshaltung, sondern als Tatsachenschilderung- so ist das bei uns.


    Wenn du das Gespräch erbeten hast oder/ und die anderen Verhaltensweisen ansprechen willst, müsstest du dir ein Ziel überlegen. Was erwartest du von den Eltern?


    Ich finde, Elterngespräche sind auch "Gefühlssache". Rumpöbelnde Eltern eher kurz und knapp abfertigen "in dem Ton können wir uns leider nicht unterhalten...". Wütende Eltern: erst Mal spiegeln. "Sie ärgern sich darüber, dass.../ fühlen sich ungerecht behandelt, wenn..." Und mit (anschließend) aufgeschlossenen Eltern kann man natürlich tatsächlich reden und nach Lösungen suchen.

Werbung