Fördermaßnahmen Deutsch: Groß- und Kleinschreibung

  • Hallo,
    während des Berufsfeldpraktikums ist mir beim Korrigieren einiger SchülerInnentexte aus der 6. Klasse einer Gesamtschule aufgefallen, dass erhebliche Probleme bei der Groß- und Kleinschreibung bestehen. Während ein überwiegender Teil der SchülerInnen scheinbar noch nie etwas von Nomen gehört hat, ist es bei anderen Gang und Gebe, auch Verben groß zu schreiben. Kann mir jemand zu diesem Defizit vielleicht passende Fördermaßnahmen empfehlen?


    LG

  • Sie müssen beim Schreiben nicht nur über den Inhalt nachdenken, sondern auch noch über Sprache reflektieren. Verben als solche zu erkennen könntet ihr wiederholen. Sie dazu anzuhalten, beim Schreiben bei jedem Wort zu überlegen "kann ich das tun?" oder "kann ich der, die, das davorsetzen"..., ist m.E. Übungssache, die du sprachlich begleiten könntest. Sozusagen "kognitiv modellieren". Und viel lesen lassen.


    Es ist übrigens gang und gäbe :aufgepasst:

  • ...achso, du machst gerade erst ein Praktikum, sehe ich gerade...


    Dann setze dich vielleicht am besten in Ruhe mit der Einführung der Wortarten auseinander, also eigentlich Grundschuldidaktik. Ich denke, das führt ein bisschen zu weit, das alles hier zu erläutern.
    Hier sind z.B. viele schöne Sachen zu diesem Thema drin:


    http://www.auer-verlag.de/0615…einfach-maerchenhaft.html

  • Viele Kinder haben das Theoriewissen drauf, wenn man gezielt danach fragt. Sie wenden es, wie Pausenbrot richtig schreibt, nur nicht während des Schreibens an. Das kann verschiedene Gründe haben: Die Kinder müssen sich noch so darauf konzentrieren, zusammenhängende Sätze zu konstruieren oder sie sind auf Tempo getrimmt, aber nicht auf Qualität oder sie sind nicht motiviert, die Regeln anzuwenden, weil sie nicht wissen, für was/wen sie produzieren.


    An den drei Punkten würde ich ansetzen - in dem Alter wäre es wichtig, dass die Texte so oft es nur geht für einen bestimmten Zweck produziert werden, z.B. für die Parallelklasse, für die Eltern, für eine Veröffentlichung. Das geht nicht bei jeder Hausaufgabe, logisch, und bei Klassenarbeiten auch nicht. Interessanterweise ist den meisten Kindern klar: Wer schlecht schreibt ist doof. Probiers mal aus (anonymer Text aus dem Internet). Doof will keiner sein.


    Wenn das Tempo das Problem ist, dann sollte es in Übungen noch einmal gedrosselt werden, damit die kids Zeit bekommen, sich auf Textproduktion und Rechtschreibung zu konzentrieren. Wenn das regelmäßig geübt wird, kommt das Tempo von ganz allein.


    Ich halte wenig davon, für Groß-und Kleinschreibung eine Unterrichtseinheit zu konstruieren .- die Regeln sind hier sehr einfach und in 5 Minuten erklärt. Das kann man machen. Grammatik ohne Bezug zur Realität bringt meiner Erfahrung nach gar nichts.


    LG

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