Rauchen an der Schule und fällige Sanktionen

  • Das von einem Religionslehrer. Der Homosexualität kritiklos als schreckliche Abnormalität darstellt. Keine Pointe.

    Was hat meine Privatmeinung zu einer speziellen Sexualpräferenz mit dem Thema in diesem Thread zu tun? Hier geht es doch um pädagogischen Sinn oder Unsinn eines allgemeinen Verbotes des Genussmittels "Tabak" auf dem gesamten Schulgelände. Offiziell läuft das unter "Nichtraucherschutz". Inwiefern Nichtraucher dadurch beeinträchtigt werden, wenn man irgendwo auf dem Schulgelände unter freiem Himmel eine Raucherecke für diejenigen Lehrer und Schüler einrichtet, die sich selbstbestimmt dazu entschieden haben Tabak zu rauchen, konnte mir bisher niemand logisch erklären. Ebenso das vor 8 Jahren eingeführte, generelle Rauchverbot für Jugendliche unter 18 Jahren. Wie erkläre ich meinen 16jährigen Schülern, dass der Gesetzgeber sie zwar für reif und mündig genug hält mit Bier, Wein und Sekt umzugehen, mit einem Motorrad am Straßenverkehr teilzunehmen oder an Landtags- und Kommunalwahlen teilzunehmen, ie aber gleichzeitig für unmündig und unfähig hält selbstbestimmt mit Tabakwaren umzugehen. Diese Diskussionen kommen an meiner Schule immer wieder auf und nicht wenige Schüler hinterfragen diese unsinnige Gesetzgebung überaus kritisch.


    Wie nun mit der aktuellen Gesetzeslage an der Schule umgegangen wird, ist wohl von Lehrer zu Lehrer unterschiedlich. Bei uns im Kollegium gibt es militante Nichtraucher, die regelrechte "Jagd" auf unerlaubt rauchende Schüler machen. Andere Kollegen sind selbst Raucher oder zumindest liberal gesinnte Nichtraucher und sehen das Ganze ziemlich locker.


    Etwas anderes ist es natürlich, wenn ein Schüler im Unterricht damit beginnt sich demonstrativ Zigaretten zu drehen. Das würde ich als absichtliche Provokation des Lehrers werten und auch so nicht hinnehmen. Aber das hat nun weniger mit dem Rauchen zu tun, als mit einer generellen Respektlosigkeit.

  • Was auch ziemlich unlogisch ist, wenn man bedenkt, was 16Jährigen sonst alles erlaubt ist. Da sehe ich kein Argument, weshalb ausgerechnet beim Rauchen einem 16Jährigen nicht die notwendige Reife zugetraut werden sollte eigenverantwortlich für sich zu entscheiden, ob er nun Rauchen möchte oder nicht.


    Ebenso unlogisch erscheint mir ein völliges Rauchverbot auf dem gesamten Schulgelände. Was spricht gegen eine Raucherecke im Freien? Da wird kein Nichtraucher belästigt. Wenn man einen Aschenbecher aufstellt, bleibt auch alles sauber. Das halte ich für die vernünftigste Lösung.

    Das finde ich eine sehr unreflektierte Haltung. Rauchen macht süchtig. Rauchen kann Krebs erzeugen. Ich finde das Jugendschutzgesetz in seiner jetzigen Form äußerst unterstützenswürdig. Wenn es nicht einer schon vor mir formuliert hätte, würde ich es genau so auch fordern. Die Zigarettenindustrie reibt sich doch, je jünger ihre Konsumenten sind, um so intensiver die Hände, weil sie weiß, dass sie ein Klientel vor sich hat, dass schnell abhängig wird und dafür lange Jahre in barer Münze zahlen wird. An Folgeschäden denkt sie nicht.
    Es macht mir gar nichts aus, in dieser Hinsicht intolerant zu sein und Grenzen zu ziehen. Wer soll es denn sonst tun? Das ist doch klar meine Aufgabe- zu schützen bis ein Schüler volljährig ist. Nur: diese Erkenntnis hätte ich halt gerne auch von meiner Schulleitung, womit ich beim alten Thema bin

  • Das finde ich eine sehr unreflektierte Haltung. Rauchen macht süchtig. Rauchen kann Krebs erzeugen.

    Ja, aber es gibt in einer freien Gesellschaft auch das Recht Dinge zu tun, die möglicherweise ungesund sein könnten. Das ist dann die Eigenverantwortung des Einzelnen für sich selbst. Unsere Aufgabe als Schule ist die Erziehung zur Mündigkeit und Eigenverantwortlichkeit. Die Schüler sollen befähigt werden sich eigene Meinungen zu bilden und auf der Grundlage von Wissen, das wir ihnen anbieten, eigene Entscheidungen für sich und ihr Leben zu treffen.

  • Wer sich so rotzfrech verhält, würde sich auch weigern, das abzugeben/raus zu gehen. Was dann? Wie reagieren?


    Den Anweisungen des Lehrers nicht zu folgen ist deutlich schwerwiegender als sich im Unterricht die Zigarette zu drehen. Das heißt, hier deutlich empfindlichere Konsequenzen. Das dem Schüler einmal aber auch deutlich machen.

    • Offizieller Beitrag

    Wer sich so rotzfrech verhält, würde sich auch weigern, das abzugeben/raus zu gehen. Was dann? Wie reagieren?

    Bei mir trauen sich das nicht mal meine Vollhonks aus der Berufsfachschule

  • Ja, aber es gibt in einer freien Gesellschaft auch das Recht Dinge zu tun, die möglicherweise ungesund sein könnten. Das ist dann die Eigenverantwortung des Einzelnen für sich selbst. Unsere Aufgabe als Schule ist die Erziehung zur Mündigkeit und Eigenverantwortlichkeit. Die Schüler sollen befähigt werden sich eigene Meinungen zu bilden und auf der Grundlage von Wissen, das wir ihnen anbieten, eigene Entscheidungen für sich und ihr Leben zu treffen.

    Aha und deswegen sind wir ermächtigt, geltende Gesetze zu umgehen, nur weil ein Kind sich selbst und keinem anderen schadet?
    Es geht doch hier nicht um irgendjemandes Privatmeinung. Wir legen keine Gesetze fest sondern setzen sie im Rahmen unserer Möglichkeiten um. Dazu gehört das Hausrecht, dessen Einhaltung der Schulleiter zu verantworten hat.



    Ich könnte auch selber kiffen, Steuern hinterziehen, schwarzfahren oder mich sonstwie strafbar machen und trotzdem darf ich nicht auch noch meinen Schülern erlauben, das zu tun, als obs ne Bagatelle sei.


    Außerdem ist das Schulgelände ein Ort, an dem jüngere und ältere Kinder zusammen treffen. Wenn die Schule die Raucherei durch Sitzbänke und Aschenbecher unterstützt wird auch den 10-15-Jährigen vermittelt, das Rauchen ne super Sache ist und jeder, der mit den Lehrern in der Raucherecke steht, Spaß hat und "dazu" gehört.

    • Offizieller Beitrag

    Ja, aber es gibt in einer freien Gesellschaft auch das Recht Dinge zu tun, die möglicherweise ungesund sein könnten. Das ist dann die Eigenverantwortung des Einzelnen für sich selbst. Unsere Aufgabe als Schule ist die Erziehung zur Mündigkeit und Eigenverantwortlichkeit. Die Schüler sollen befähigt werden sich eigene Meinungen zu bilden und auf der Grundlage von Wissen, das wir ihnen anbieten, eigene Entscheidungen für sich und ihr Leben zu treffen.

    Ich finde es ehrlich gesagt geradezu armselig, dass ein Kollege, der ja immerhin einen Bildungs- und Erziehungsauftrag hat, solche flachen, billigen Argumente hier anzuführen wagt.


    Über so etwas muss man m.M. nach in seiner Rolle als Profi nicht diskutieren.


    Privat gehörte die Diskussion an einen Stammtisch. Vielleicht lade man sich dann noch ein paar ultrakonservative Amerkikaner mit hinzu als Verstärkung. *Schublade wieder schließe*

  • Ich finde es ehrlich gesagt geradezu armselig, dass ein Kollege, der ja immerhin einen Bildungs- und Erziehungsauftrag hat, solche flachen, billigen Argumente hier anzuführen wagt.

    Mindestens einen der von Dir verwendeten Begriffe würde ich hier nach wie vor mit einem dicken Fragezeichen versehen.



    Viele Grüße
    Fossi

  • ich glaub's ja auch nicht, aber bisher gabs immer vehementen Protest bei diesem Verdacht.


    wenn die angegebenen Fächer stimmen, wird's wohl diesesmal auch so sein... :pfeif:

  • Mich erinnert das an Evangelikale, die nur die Bibel als das einzig gültige Gesetz anerkennen. Und wenn darin eben nicht verboten ist, dass Jugendliche auf dem Schulgelände rauchen oder sie dem Schulunterricht am letzten Tag vor den Ferien fernbleiben, dann kann das in deren Augen kein bundesdeutsches Gesetz noch ein Schulgesetz verhindern.


    À+

  • Ich finde es ehrlich gesagt geradezu armselig, dass ein Kollege, der ja immerhin einen Bildungs- und Erziehungsauftrag hat, solche flachen, billigen Argumente hier anzuführen wagt.

    Was genau findest du an den Argumenten "billig"? Das Argument war doch, dass wir die Jugendlichen zur Mündigkeit und Eigenverantwortlichkeit erziehen. Siehst Du das etwa anders? Wir vermitteln den Schülern Wissen und befähigen sie auf Grundlage dieses Wissens eigene Entscheidungen für ihr Leben zu treffen.


    Bist Du wirklich der Meinung, dass ein 16Jähriger, der morgens mit dem Motorrad zur Schule fährt, der abends sein Bier trinkt, der bei Kommunal- und Landtagswahlen wählen geht, der sich nebenbei in einem Cafe als Kellner Geld verdient, dass der geistig nicht in der Lage sein soll auf Grundlage der Informationen, die wir ihm im Unterricht über das Rauchen an die Hand gegeben haben, eine selbstbestimmte Entscheidung für sich persönlich zu treffen, ob der rauchen möchte oder nicht?


    Und welchen Vorteil siehst Du in einem strikten Rauchverbot auf dem gesamten Schulgelände? Kannst Du mir einen einzigen Vorteil kennen? Ich sehe eigentlich nur Nachteile.

  • wenn die angegebenen Fächer stimmen, wird's wohl diesesmal auch so sein... :pfeif

    Keine Sorge, ich gehe auf den Kindergarten ganz sicher nicht mehr ein. Es bestätigt mich höchstens darin, dass die meisten meine 16Jährigen Raucher geistig reifer sind als so manche, angebliche Akademiker mittleren Alters. ;)

  • Bei mir trauen sich das nicht mal meine Vollhonks aus der Berufsfachschule

    Ich habe das so selbst erlebt und kenne einige Kolleginnen, denen das so erging. Da will mir noch mal einer erzählen, nur Menschen bestimmten Glaubens hätten ein Sexismusproblem. ;)

  • Und welchen Vorteil siehst Du in einem strikten Rauchverbot auf dem gesamten Schulgelände? Kannst Du mir einen einzigen Vorteil kennen? Ich sehe eigentlich nur Nachteile.

    Das man nicht überprüfen muss, wer darf rauchen und wer nicht. Sondern es darf einfach keiner.


    Ändert aber nichts daran, dass wir nicht Gesetze nach Belieben ignorieren dürfen.

  • Wer sich so rotzfrech verhält, würde sich auch weigern, das abzugeben/raus zu gehen. Was dann? Wie reagieren?


    Kollegen von nebenan bitten, Schüler mitzunehmen/ bei der Schulleitung anrufen bzw. anderen Schüler in die Schulleitung schicken, diesen Schüler abzuholen/ mit der gesamten Klasse den Raum verlassen und Jugendlichen alleine drinlassen/ Schüler, wenn er ansonsten friedlich ist, sitzen lassen, hinterher Eltern anrufen und Schüler direkt nach Hause schicken oder von Mami abholen lassen/ blauen Brief nach Hause schicken und sich weigern, Schüler weiterhin zu beschulen, bis eine Maßnahme erfolgt ist... der Möglichkeiten sind viele und situationsbedingt.


    Sexismusdebatte kann ich hier aber auch nicht erkennen.

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