Kostenübernahme Lehrmaterialien!

  • Weiter habe ich da noch nichts übernommen, weil ich nicht weiß, ob ich mit meiner Einschätzung oder meinem Empfinden richtig liege und wir Stifte haben sollen dürften, oder ob die Stadt das machen darf.

    Meiner Einschätzung nach sollte der Sachaufwandsträger sowas zahlen --> ab mit dem Anliegen zum Personalrat.

  • Moin,


    nun ist mir klar, warum der Arbeitgeber mit den meisten Kollegen machen kann was er will.
    Ich schlage gerade meine Hände über den Kopf zusammen, denn einige der Kommentare gehen auf keine Kuhhaut.
    Ich habe jetzt alle Materialien und Zusatzmaterialien über unser Budget Spanisch/Französisch laufen lassen.
    Laut erweiterter Schulleitung überhaupt kein Problem. Heißt im Klartext, alle Hilfsmaterialien stellt die Schule.


    Wer allen ernstes meint 200-400€ im Jahr für Material auszugeben, welches dazu dient seine Arbeit für den Arbeitgeber ausreichend zu bewerkstelligen wäre ok,
    dem kann man einfach nicht helfen. Alles was ich mir anschaffe, schaffe ich mir an um meine Arbeit zu machen und nicht zu meinem Vergnügen.


    Wie wäre es, wenn Ihr alle die Kosten über Euren Arbeitgeber einreicht und das Geld spendet?
    Ich habe doch nichts zu verschenken, auf jeden Fall nicht indem ich meinem Arbeitgeber Kosten erspare.

  • Sawe, das freut uns Idioten natürlich sehr, dass das bei dir funktioniert. An meiner Schule liegt Unterrichtsmaterial in den Schränken, das teils schon 40 Jahre auf dem Buckel hat. Dem man das auch ansieht. Das ich auch nicht mehr benutzen möchte. An meiner vorherigen Schule hieß es in den FK auch immer: wir haben diesen Betrag zur Verfügung. Schreibt eure Wünsche auf. Völlig sinnvolle Vorgehensweise. Passiert an meiner derzeitigen Schule scheinbar nicht. Hier wird nicht über Geldtöpfe gesprochen. So kommt es also, dass ich mich beschwere und maule, dann aber letztendlich doch losgehen muss und mir selbst CD-Player kaufe usw.


    Allerdings wird mir ziemlich sicher auch bald die Hutschnur platzen, nachdem unlängst ein Mitglied der SL kommunizierte, dass wir uns nicht so im Lehrerzimmer ausbreiten sollen und unser Zeug in unseren Räumen verstauen sollten. Nachvollziehbarer Gedanke. Nur leider sind unsere Räume sehr klein und wir haben keine Schränke. Nachdem dann tatsächlich geäußert wurde, dann sollten wir uns Regale kaufen, es haben ja schon einige Kolleginnen gemacht, schleppe ich nun eine leicht angestaute Wut mit mir rum.


    Ja, ich weiß auch wirklich, dass ich zu viel Geld ausgebe. Aber hier decken wir zwei Probleme auf:


    1. Die Schulen zahlen zu wenig Material/Austattung
    2. Die Kollegen tauschen zu wenig untereinander aus und sammeln/horten/teilen nicht.


    Viele Ausgaben könnten vermieden wedren, wenn wir alle mal ehrlich auf den Tisch packen würden: das hab ich, das hast du. Und natürlich einen guten Umgang mit dem Material der Kollegen pflegen würden.

  • Viele Ausgaben könnten vermieden wedren, wenn wir alle mal ehrlich auf den Tisch packen würden: das hab ich, das hast du. Und natürlich einen guten Umgang mit dem Material der Kollegen pflegen würden.

    Kollegiumsintern oder auch übergreifend. In meinem Regal steht z.B. sehr viel zu Dantons Tod, Don Carlos, Effi Briest, Traumnovelle, usw. - bis ich es eines Tages vielleicht mal wieder gebrauchen kann.

  • Ich bin wirklich ein großer Verfechter des Teilens, aber es kommt leider zu wenig zurück.
    Wenn ich meine Jahrgangsstufe abgebe, geh ich ganz automatisch zu den nachfolgenden Kollegen und sage: Pass auf, das und das hab ich. Willst du das haben? Fertig. Was soll der Schmu, wieso soll ich das bunkern? So schaffe ich mir doch auch Platz! Unlängst bin ich auch zu einer anderen Kollegin gegangen, die die Jahrgangsstufe über mir hat und gab ihr einige Materialien. Fand die sooo toll. Und? Denkt irgendjemand, sie teilt es mit ihrer Parallelkollegin? Nö. Steht zuhause und sie erfreut sich privat daran. Regt mich das auf!

  • Ich bekomme alles bezahlt, was ich brauche. Im letzten Schuljahr gab ich ca. 5,- € aus für einen etwas besseren Rotstift + Minen, mit dem ich etwas besser schreiben kann als mit denen, die uns zur Verfügung stehen. Vermutlich bekäme ich den Betrag sogar zurückerstattet, wegen 5,-€ schreibe ich aber keinen Antrag.
    Für meinen Fachbereich habe ich einen kleinen Betrag, von dem ich Materialien usw. finanzieren kann.
    Was mir an Ausstattung fehlt, kann ich halt nicht benutzen. Ich käme aber nie auf die Idee, dies privat für die Schule anzuschaffen.

    • Offizieller Beitrag

    Es mag tatsächlich möglich sein, einen Teil der Materialien über die Schule zu beziehen. Seien es Bücher oder Stifte. Alles schön und gut. Meine Vorbereitung erfolgt jedoch zu Hause und nicht in der Schule.
    Entweder ich streite also um jeden Stift, arbeite nur mit dem vorhandenen oder getauschten Material, organisiere mich so, dass ich alles für die Vorbereitung rechtzeitig aus der Schule mit nach Hause nehme, oder ich kaufe Sachen selbst.


    Und ja, es sind mir die mehreren hundert Euro tatsächlich wert, dass ich unabhängig arbeiten kann mit dem Material, das ICH für richtig halte. Angesichts der sonstigen Verpflichtungen ist das für mich eine erhebliche Entlastung - genauso wie z.B. eine Haushaltshilfe oder ein Handwerker, der für micht etwas repariert oder erledigt, das ich selbst nicht schaffe. Es ist Teil meines persönlichen Lebenskomforts. Ich bin da außerdem Pragmatiker - und bisher bin ich damit gut gefahren.
    Ich glaube, es gibt hier in diesem Forum Menschen, die weitaus viel mehr Geld für Kleidung, Urlaube, Autos, Häuser ausgeben als ich, wo ich persönlich den Kopf schütteln würde und nie bereit wäre, so viel Geld auszugeben.
    Seit dem alten Preußenkönig wissen wir aber, dass jeder nach seiner Facon glücklich werden möge - und das betrifft nicht nur die Religion.

  • Für mich liest sich das gerade mal wieder wie die neueste Folge von "Gute Bundesländer, schlechte Bundesländer". :rofl:


    Wir haben ein Jahresbudget über das wir Lehrmittel kaufen. Sprich, wir haben in jeder Fachschaft eine kleine Bibliothek mit den wichtigsten Büchern und Handreichungen. Tatsächlich könnte ich sogar für jeden Rotstift, den ich kaufe, im Sekretariat die Rechnung abgeben. Aber ehrlich ... ich kauf die in der Grosspackung vom Aldi, das ist mir echt zu peinlich den Kassenzettel dafür einzureichen. Fachbücher zu Themengebieten, die in der Fachschaft nur mich interessieren, kaufe ich aus der eigenen Tasche.


    Da aber kein einziges Lehrbuch so wirklich auf den schweizerischen Lehrplan passt, klaube ich mir alles, was ich haben will, aus diversen Fachbüchern zusammen und schreibe mein eigenes Skript. Sicher so dreiviertel der Aufgaben dafür denke ich mir selbst aus, natürlich samt Musterlösung. Für schriftliche Prüfungen übernehme ich hin und wieder mal eine Übungsaufgabe aus einem deutschen Lehrbuch, das meiste an Aufgaben bastle ich mir selbst zusammen. Passend zu meinem Skript halt.


    Bekomm ich jetzt nen Keks von den Geisteswissenschaftlern? :pfeif:

  • Würde dir alles Arbeitsmaterial vom AG gezahlt werden? Auch dein Kittel/Schutzkleidung/zusätzliche Fachliteratur?

    Kleine Anmerkung am Rande - kommt auf den Arbeitgeber an. Die grossen Firmen (Roche, BASF, etc.) stellen tatsächlich auch Kittel und Laborschuhe. Hab meine guten Roche-Schlappen heute noch unterm Schul-Schreibtisch stehen und auf etwa der Hälfte unserer Kittel im Schülerlabor steht Novartis oder Roche drauf. ;)

  • Entschuldigt, dass ich diesen alten Beitrag nochmal hochhole, das Thema kam heute in einer Konferenz auf und ich wollte kein neues Thema aufmachen...
    Unser Bücherbestand der LMF ist wohl derart geschrumpft, dass das Kollegium nicht mehr mit Exemplaren der Schulbücher ausgestattet werden kann.
    Wir sollen uns die Bücher selbst anschaffen und bei der Steuer einreichen.
    Das vom Kollegium angeführte Urteil über die Kostenerstattung wurde erstmal abgetan...
    Kann die SL tatsächlich von uns erwarten, dass wir jede Anschaffung einzeln beim Land (Hessen) einreichen und auf Erstattung warten oder muss uns die Schule als Dienststelle die Bücher stellen (evtl aus einem anderen Topf)
    Hat da jemand eine Ahnung?
    Ich wäre dankbar, vielleicht auch für Hinweise auf Regelungen von anderen Schulen
    Danke

  • Ich meine mich zu erinnern, dass ich in Rheinland-Pfalz die Bücher zwar selbst bestellt habe, dann aber die Rechnung für die Schulbücher in der Schule abgab und irgendwer es bezahlte. Außerdem habe ich mir Freiexemplare beim Verlag bestellt.

  • Schick auf dem Dienstweg eine Anfrage ans Kultusministerium, wie du ohne Schulbuch unterrichten sollst, weil [Begründung der Schulleitung einfügen], du musst dafür nicht in Vorleistung gehen.
    Oder schreib die Verlage an, die schicken normal für die Fachschaft Freiexemplare wenn man nett fragt. Schau einfach mal auf der Homepage des entsprechenden Verlags wer der Vertriebler für deinen PLZ Bereich ist...

    If you look for the light, you can often find it.
    But if you look for the dark that is all you will ever see.

  • Oft klappt es ja, dass man die Freiexemplare von den Verlagen bekommt. Problematischer ist es mit "Lösungen für Lehrkräfte" oder "Vorschlägen zur Leistungsmessung" der "Handreichungen für den Unterricht" . Die gibt es oft nicht kostenlos vom Verlag und die bezahlt auch nicht die Schule.

  • Bei uns werden die Handreichungen und Zusatzmaterialien auch aus dem Fachetat bezahlt. Dazu trifft man sich doch in der Fachkonferenz. Da muss man nur sagen, was man braucht.
    Das bestellt der Fachvorsitzende dann auf den Namen unserer Schule und die Rechnung bezahlt der Schulträger.

  • Wir sollen uns die Bücher selbst anschaffen und bei der Steuer einreichen.

    Ich würde die Schulleitung auch darauf hinweisen, dass ihr über die Steuerrückzahlung nur einen Teil der Kosten wiederbekommt.

  • Es gibt ein paar Urteile, deren Studium ich empfehle:
    OVG Münster (6 B 1880/06 vom 25.10.2006),
    OVG Rheinland-Pfalz (2 A 11288/07 vom 26.02.2008)
    BAG (9 AZR 455/11 vom 12.03.2013)
    auf die bayerische Situation übersetzt (-> bay. Schulfinanzierungsgesetz Art. 3 Abs. 2 Ziff. 2 und 6 ) heißt das verkürzt:

    • Mindestens die Schulbücher, die jede(r) für den Unterricht in seinen/ihren Klassen braucht muss die Schule bereitstellen, ebenso die Stifte ("Geschäftsbedürfnisse" der Schule).
    • Einen Hinweis, dass die Stifte nur in der Schule und nicht zu Hause genutzt werden dürften, fände ich zum einen albern. Zum anderen: Das Schulhaus ist während üblicher Lehrerarbeitszeiten regelmäßig geschlossen (in den Schulwochen Samstags und in den Ferien).
    • Der Einwand auf die Steuerrückerstattung ist auch nicht hilfreich. Zum einen ist gesetzlich klar, wer den Auftrag hat (der Sachaufwandsträger), egal ob die Lehrkraft private Auslagen bei der Steuer angeben könnte. Zum zweiten bleiben auch bei einer Berücksichtigung bei der Steuer nicht nur Restkosten sondern mehr als die Hälfte bei der Lehrkraft.
    • Für die Lehrkraft ist die Schulleitung und der Dienstherr (Arbeitgeber) Ansprechpartner, ob dieser dann die Kosten an den Sachaufwandsträger weiterreichen kann, ist für die Lehrkraft egal.

    Zur Rolle der Personalvertretung: Es ist Aufgabe der Personalvertretungen dafür zu sorgen, dass die gesetzlichen Regelungen zu Gunsten der Beschäftigten durchgeführt werden ( BayPVG Art. 69 Abs.1 Buchstabe b) ) .
    Bei allen Schwierigkeiten, die es bringt, wenn man den Konflikt mit der Schulleitung (dem Schulamt) eröffnen muss bzw. die Schulleitung in den Konflikt mit dem Sachaufwandsträger bringt.


    Nach meiner (bayerischen) Einschätzung ist die Rechtslage in NRW, RLP, Ba-Wü und Niedersachsen nicht relevant anders, aber dazu möchten sich bitte Leute äußern, die vom lokalen Schulrecht mehr verstehen.

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