Machtlosigkeit...:-(

  • Wir sind bei uns die einzige Sek 1 und dennoch schmeißen wir Schüler raus. Die müssen dann in den Nachbarort (ca. 10 km entfernt).


    Hab ich von der Seite der Landesschulbehörde Niedersachsen geklaut:



    A. Allgemein bildende Schulen
    Soweit vom Schulträger Schulbezirke für einzelne Schulen festgelegt wurden, besteht korrespondierend zu der Pflicht aus § 63 Abs. 3 S. 1 NSchG, die danach örtlich zuständige Schule der gewählten Schulform zu besuchen, auch ein Anspruch auf Aufnahme in diese Schule.


    https://www.landesschulbehoerd…esuch/aufnahme-an-schulen


    Es gibt bei euch zwei Schulen im Bezirk, die andere muss also aufnehmen.

  • @Jazzy


    Nein, muss sie leider nicht. Sie selektiert schon bei der Aufnahme in Klasse 5 und nimmt schon gar nicht unsere schweren Fälle. Wir haben den Status einer normalen Regelschule (Oberschule)u sind daher verpflichtet alle aufzunehmen. Das andere ist eine KGS und da ist es anders geregelt...es gibt dafür einen besonderen Begriff...bin grad unsicher. Ich glaube, es nennt sich Angebotsschule und daher sind sie eben nicht verpflichtet wie wir.
    Darum gibt es auch ein großes Gefälle...Erste Wahl ist bei den meisten KGS, Ablehnung dort, dann zu uns.


    LG

  • In NRW ist neulich der kath. Kirche die Trägerschaft für eine Kita entzogen worden - auf Elterninitiative hin.
    Es geht also: Man muss nur lange genug Arbeit machen und/oder Ausgaben verursachen, dann knickt jede Stadtverwaltung ein.
    Dieses Zweiklassensystem, das durch die kirchlichen Träger in einigen Kleinstädten herrscht, finde ich unerträglich.

    Dödudeldö ist das 2. Futur bei Sonnenaufgang.

  • @Jule


    Hallo auch hier...:-)


    Der Begriff "Zweiklassen-System" trifft es sehr gut!
    Aber wir haben eben nicht viele wirklich engagierte Eltern, die für sowas kämpfen würden.
    Einige interessiert das einfach Null, die wissen dass ihre Kinder unsere Schule besuchen und das wars.
    Dann haben wir viele Kids mit Eltern, die nicht einmal die deutsche Sprache beherrschen...
    Andere sind bildungsfern, "verfloddert"...
    Dazwischen gibt es einige " normale"...die dafür sorgen, dass ihr Kind mit Essen u Trinken in der Schule versorgt sind, die sich für ihre Kinder interessieren, die sogar die Noten mitverfolgen...Eigentlich das was man als Basis erwartet.
    Dann gibt es die Eltern von GE Kindern, die es ja " ach wie toll" finden, dass ihr Kind eine normale Schule besucht und nicht eine Förderschule besucht.


    Wohnst du in einer Stadt? Wieviele Sek 1 Schulen gibt es dort?


    LG

  • Ich arbeite in einer Großstadt. Bei uns werden derzeit massiv Hauptschulen und vielfach auch Realschulen geschlossen, teilweise zugunsten neuer Gesamtschulen (die dann auch bis zur Oberstufe hochgezogen werden). In der Umgebung meiner Schule gibt es nun keine Hauptschule mehr, ohne dass etwas Neues entstanden wäre. Wie das sinnvoll aufgefangen wird, ist uns unklar. Wir tun es nicht, weil wir feste Kontingente haben, an denen wir nicht rütteln.


    Mir ist das Problem in Kleinstädten aber bekannt, weil ich dort gearbeitet habe. In dieser Stadt gab es nur eine städt. weiterführende Schule. Sie war verpflichtet, alle ortsansässigen Kinder aufzunehmen. Dummerweise handelte es sich um ein Gymnasium. :aufgepasst:
    (Neben kirchlicher Realschule und kirchlichem Gymnasium und keiner Hauptschule. :autsch: )

    Dödudeldö ist das 2. Futur bei Sonnenaufgang.

  • @Jule


    Und jetzt müssen die Hauptschüler in einem anderen Ort zur Schule gehen?
    In dem Ort in dem ich arbeite, gibt es mehrere Grundschulen (natürlich weit auseinander liegend), uns als Oberschule, die KGS, ein Gymnasium, Förderschule und die BBS.
    Also, ausser Grundschulen gibt es jede Schulform nur einmal.


    In dem Ort in dem ich wohne ( ca 40km entfernt) gibt es noch ganz klassisch eine reine Hauptschule, reine Realschule und ein Gymnasium. Finde ich persönlich auch besser.


    LG

  • Bei uns? Ja, sie müssen z.T. recht weit fahren, um in einem anderen Stadtteil zur Schule zu gehen, wenn sie bei uns keinen Platz zugelost bekommen haben.


    In der benachbarten Kleinstadt, von der ich sprach, haben die Eltern von Kindern mit Hauptschulempfehlung die Wahl:
    Entweder, sie versuchen, sie in der Gesamtschule in der Nachbarstadt unterzubringen, oder melden sie in der Hauptschule wieder eines anderen Nachbarortes an oder - und jetzt kommts - ignorieren die Empfehlung und melden das Kind am Gymnasium an, das es aufnehmen muss. (Wobei dann natürlich intensive Gespräche von Seiten der Gymnsialschulleitung geführt werden, um das Desaster zu verhindern.)
    Problematisch wird es natürlich auch, wenn ein Kind am Gymnasium nicht klarkommt und die Schule wechseln muss. Die kath. Realschule muss das Kind nicht nehmen, die benachbarte Gesamtschule ist ein geschlossenes System, das solche Plätze nicht vorhalten muss. Ich habe damals einen Fall erlebt, in dem ein Schüler von diesem Gymnasium unmittelbar an die Hauptschule durchgereicht wurde, weil nur dort noch ein Platz frei war.


    (Das nennt sich in NRW "Schulkonsens". Der besagt, dass alle Schulformen nebeneinander bestehen sollen. De facto ist vielerorts das dreigliedrige Schulsystem zerstört, ohne dass ein sinnvolles Alternativsystem etabliert worden ist. Die Regel ist die: Es gibt Gymnasien und Gesamtschulen. An Gesamtschulen kann man nicht abschulen, so dass die Gymnasien die schwachen, hochfrustrieten Schüler nicht abschulen können, sondern sie bis Ende Jg. 10 durchziehen müssen. Umgekehrt bedeutet das für die Gesamtschulen, dass die Gymnasien die Creme abschöpfen und der Gesamtschule den "Rest" überlassen. Das an meiner Gesamtschule noch(?) nicht der Fall, aber ich kenne auch viele "Gesamtschulen", die de facto Hauptschulen sind.)

    Dödudeldö ist das 2. Futur bei Sonnenaufgang.

    Einmal editiert, zuletzt von Jule13 ()

  • @Jule


    Lese Paralellen daraus...
    Bei uns schöpft die KGS die Creme ab und bei uns ladent der Rest.
    OFFIZIELL ist eine Oberschule eine Haupt/Realschule im kleineren Rahmen als typische Gesamtschulen.
    TATSÄCHLICH gehen die Realschul-empfohlenen Kids fast alle zur KGS rüber,die Gymis sowieso( dafür haben wir ja auch keinen Zweig in der OBS) und uns bleiben die Hauptschulkids und Förderkids. Ach ja und durch zwei bestehenden Sprachlernklassen ( haben die anderen Schulen auch nicht) noch viele Kids mit Migrations-Hintergrund.


    LG

  • Ach ja und durch zwei bestehenden Sprachlernklassen ( haben die anderen Schulen auch nicht) noch viele Kids mit Migrations-Hintergrund.

    Ich lese hier aufmerksam mit und fühle wirklich mit euch und der Problematik. Trotzdem - und jetzt versteht mich bitte NICHT falsch - will ich an der Stelle mal einhaken, weil ich jetzt schon 2 x was in die Richtung gelesen habe. Ich unterrichte am Gymnasium und stehe da vor Klassen, in denen bis zu 2/3 der SuS einen Migrations-Hintergrund haben. Das funktioniert wunderbar und ist auch in eurem Fall ganz sicher nicht die Wurzel des Problems. Ihr habt Schüler aus schwierigen Elternhäusern und da ist es echt egal, ob es nun Ur-Deutsche sind oder nicht. Es kann durch die andere kulturelle Sozialisation sicher zu zusätzlichen Problemen kommen, wie in dem eingangs geschilderten Fall. Nennen wir es aber bitte ausdrücklich ZUSÄTZLICHE Probleme, denn das eigentliche Problem ist, dass die Eltern des besagtem Jungen ihrem Kind einfach keinen Anstand und Respekt vor anderen Leuten beibringen.

  • @Wollsocken


    Hallo!


    Ich schrieb auch nicht bzw will nicht aussagen, dass einzelne ausländische Schüler per se mehr Mist bauen.
    ABER und da liegt die Krux: Es liegt in einigen Dingen ein ganz anderes Regelsystem -was ok ist u was nicht- vor. So war es ja auch in diesem Fall.
    Erschwerend kommt hinzu, dass selbst jene Eltern /Mutter sich daneben benehmen und die Slin in der Konferenz anschreien u Kommentare kommen wie " dieses sch..ss Deutschland!" von sich geben. :autsch:
    Und ja, wenn man viele ausländische Schüler hat und die untereinander aus vielen Ländern/Kulturen kommen, kracht unter ihnen öfter. Denn bestimmte ethnische Kreise ( z.B Kurden-Türken) kommen nicht gut miteinander aus.
    Und andere bestimmte ethnische Gruppen verstehen sich so prächtig, dass sie sich zu einer " Mini-Gang" zusammenzuschließen und Angst u Schrecken im Schulgebäude verbreiten.


    Ich bin auch immer dafür bestimmte Gruppen nicht für das Fehlverhalten einzelner zu verurteilen oder mit Vorurteilen zu belegen!
    Aber bestimmte Dinge ereignen sich leider so und würden eine vourteilsbehaftete Einstellung begünstigen.
    :daumenrunter:
    Du musst auch den Unterschied sehen: Du arbeitest am Gymnasium, Sek 2. Deine Schüler sind erstens freiwillig da und verfügen mit Sicherheit über andere Elternhäuser...sonst wären sie nicht am Gymnasium.
    Ich unterrichte am untersten Rand der Schulkultur. Dementsprechend stellen sich leider viele/ einige Schüler u deren Elternhöuser dar. Und das bezieht sich sowohl auf dt. Wie nicht dt Schüler.


    LG

  • Und ja, wenn man viele ausländische Schüler hat und die untereinander aus vielen Ländern/Kulturen kommen, kracht unter ihnen öfter. Denn bestimmte ethnische Kreise ( z.B Kurden-Türken) kommen nicht gut miteinander aus.

    Nein, das kann man so eben nicht sagen und den Grund dafür lieferst Du gleich selbst:



    Du musst auch den Unterschied sehen: Du arbeitest am Gymnasium, Sek 2. Deine Schüler sind erstens freiwillig da und verfügen mit Sicherheit über andere Elternhäuser...sonst wären sie nicht am Gymnasium.

    Ich hab in meinen Klassen Kurden, Tamiler, Albaner, Serben, Kroaten, ... vollkommen friedlich nebeneinander sitzen. Meine türkischstämmigen Jungs räumen selbstverständlich wie alle anderen auch ihr Arbeitsmaterial im Labor auf und wischen die Tische nach der Arbeit. Sie haben im Klassenlager auch keine Schmerzen damit zu kochen und hinterher die Küche wieder sauber zu machen. Sie sind auch mir als Frau gegenüber höflich und respektvoll, weil es für sie eine Selbstverständlichkeit ist, dass man mit ALLEN Menschen höflich und respektvoll umgeht.


    Ich wiederhole es noch mal: ich beneide euch keineswegs um eure Arbeit und die damit verbundenen Problemen. Ich finde es aber nicht in Ordnung, wenn in dem Zusammenhang immer wieder explizit auf die Herkunft der SuS verwiesen wird. Es sind unerzogene Kinder aus bildungsfernem Elternhaus - DAS ist das Problem.

  • Was mache ich mit meinen Pätricks, Dscheremies und Kevins, die sich auch nicht besser benehmen können? Die haben zu Hause auch andere Regeln (nämlich oft gar keine) als in der Schule. ;)

  • Hallo,


    bei uns müssen die Schüler dann auch in anderen Städten zur Schule (beide ca. 15 km entfernt). Meistens melden die Eltern von sich aus ihre Kinder an anderen Schulen an, um den Schulverweis zu umgehen. Das kommt so 1 bis 3 Mal im Schuljahr vor. Öfter schicken wir Schüler in die BuS Klassen (auch 15 km entfernt).


    Verstehe ich nicht, warum bei euch alles im selben Ort sein muss.


    Wir sind auch in einem ländlichen Bereich.


    LG

  • Mamimama


    Hallo!


    Meine Slin hat es mir ganz klar gesagt, sie wird Schüler nur los, wenn eine andere Schule sie nimmt. Aber das geschieht eben nur in Ausnahmefällen. Unterm Strich wollen die die abgeschobenen Störenfriede auch nicht. Wie genau sie es offiziell rechtfertigen, weiß ich nicht. Ich weiß nur, dass wir nicht einfach so verweisen können. Vielleicht liegt es auch daran, dass wir die einzige Obwrschule im ganzen Landkreis sind und die Schulformen müssen vlt gleichwertig sein??


    LG

  • Hallo,


    das ist ja echt eine bescheidene Situation.


    Da könnt ihr ja nur so weiter machen oder ihr müsst die Eltern so oft zur Schule bestellen und mit anrufen nerven bis sie ihre Kinder freiwillig woanders anmelden. ;)


    LG

  • FüllerFuxi Das ist bei uns auch so. Wie müssen alle nehmen, die andere Schule ist auch so eine "Angebotsschule". Die lehnen schon in 5 alle ab, die im Sozialverhalten nicht mindestens ein C haben.
    Förderkinder nehmen die natürlich auch nicht.
    Wir bekommen also die Schüler, die dort nicht genommen werden. Das ist natürlich nicht gut für den Ruf unsere Schule. Was dazu führt, dass bildungsinterssierte Eltern ihre Kinder eher nicht bei und anmelden.
    Wir haben also in erster Linie die Abgelehnten, Rückläufer, Schüler mit Förderbedarf und die, wo es den Eltern egal ist.
    Aber: Das ist halt so. Andere Schüler haben wir nicht und wir werden diese Schüler nicht ändern. Also müssen wir lernen, damit zurecht zu kommen.


    Ein Schulverweis muss trotzdem möglich sein. Dann ist die neue Schule halt sehr weit weg.

  • @hanuta


    Du arbeitest nicht zufällig an der Nordsee?
    Deine Beschreibung klingt wie meine Schule...lach
    Grundsätzlich arbeite ich auch gerne an meiner Schule...ich sehe mich eher manchmal mehr als Sozial-Tante und dann erst als Bildungsvermittlerin. Ich sage immer, an einer "normalen" Schule könnte ich sicher nicht mehr arbeiten, dort würde ich mich wohl langweilen... ;)
    Aber bei manchen Dingen- wie hier beschrieben- geht mir dann doch der Hut hoch... :ohh:


    LG

  • Zitat

    Du arbeitest nicht zufällig an der Nordsee?


    Doch! :D Zumindest sehr nah dran. Aber ist eine andere Schule. Dein Profil passt nicht zu unseren 5.Klassen-Leitung und wir haben keine Schulleiterin.

  • du bist ein troll, oder? sag bitte, dass du ein troll bist. mods, kann den jungen nicht wer sperren?

    Wenn eine Bedrohung des körperlichen Wohls eines Menschen durch einen andere Person akut gegeben ist, darf man mit angemessener, körperlicher Gewalt das Wohl des Opfers verteidigen. Egal, ob Lehrkraft oder nicht.
    Auch wenn das in deiner pinken Traumwelt falsch erscheint.

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