Kinder und Beruf

  • Hallo,ihr!


    Eine gute Freundin und ich sind beide Mütter und Lehrerin. Wir organisieren aber die Kombi von Familie plus Beruf ganz unterschiedlich. Allerdings haben unsere Kinder auch ein unterschiedliches Alter.
    Bei uns: 2 Kids, 7 und 9 Jahre. Beide nehmen an drei Tagen am Ganztag in der Schule teil, sie essen dort, machen Hausaufgaben und eine AG nach Wahl. Um 16 Uhr sind sie dann zu Hause.
    An diesen Tagen bleibe ich länger als meine eigentliche Unterrichtsverpflichtung in der Schule und bereite Unterricht vor, kopiere, organisiere, telefoniere ggf mit Eltern, was eben so an liegt. Um 16 Uhr hole ich meine Kinder vom Bus und muss dann im Regelfall nicht mehr an den Schreibtisch. Bin nachmittags für meine Kinder da und habe abends meist frei. Okay, Arbeiten korrigiere ich meist am WE abends, aber da ich nur ein Hauptfach unterrichte, ist das ja nicht so oft der Fall.


    Meine Freudin: Sohn wird 4 und geht in den KiGa. Er wird dort bis mittags betreut. Direkt nach ihrem Unterricht holt sie ihn ab. Er könnte dort auch länger betreut werden, aber das möchte sie nicht. Das führt dann dazu, dass sie sich Nachmittag ihrem Sohn widmet, ist er im Bett geht sie an den Schreibtisch. Oft bis spätabends/ nachts.
    Ich finde das total anstrengend.


    Wie macht ihr das?
    Seid ihr nachtaktiv oder habt ihr die Kids untergebracht u arbeitet Tags in der Schule bzw daheim?


    Bin mal neugierig. ;)


    LG

  • Ich mache das auch wie deine Freundin, dass ich auf dem Nachhauseweg die Kinder abhole oder Oma und Opa haben sie schon geholt und sie warten schon zu Hause.
    Ja, es ist teilweise anstrengend, aber es spart viel Geld und z.T. auch zusätzliche Fahrerei usw. bei uns.


    Achso, meine Kinder sind 1 3/4, 7 und 9. Und ich habe zwar auch ganze Tage nur mit dem Kleinen zu Hause, aber da komme ich in der Regel außer zum Haushalt zu gar nichts mehr, wenn er nicht außergewöhnlich lange schläft.

  • @'Susannea


    Huhu!


    Boah, drei Kinder und dann noch abends arbeiten... :ohh: Hut ab!
    Also, längere Betreuung möchtest du nicht aus finanziellen Gründen? Oder wegen mütterlich schlechtem Gewissen? Das nagt nämlich wohl leider an meiner Freundin. Sie ist so ne tolle Frau, aber auf Dauer ist das doch Mega anstrengend.
    Findest du es nicht auch Mega anstrengend? Wann hast du dann mal Zeit für dich?
    Wieviele Stunden arbeitest du?
    Ich habe etwas mehr als halbe Stundenzahl. Komme gut damit klar und habe beschlossen, das noch ne Weile so zu lassen.
    Bei uns kostet der Ganztag in der Schule übrigens nix, nur das Essen muss bezahlt werden.


    LG

  • Ich müsste mein jüngstes Kind überhaupt in die Betreuung geben und das möchte ich nicht. Daher wird der auf dem Hinweg bei Oma vorbei gebracht und auf dem Rückweg wieder dort abgeholt ;)
    Ich finde er ist einfach noch so klein, um wirklich in die Betreuung zu gehen.


    Zeit für mich, abends ab und an oder auch mal am Wochenende oder eben beim Mittagsschlaf.


    Ich habe das Glück aktuell nur 11 Stunden zu arbeiten und davon noch 4 Ermäßigungsstunden zu haben, dafür eine halbtägige Weiterbildung jede Woche. Somit bin ich nur 2 Tage die Woche in der Schule. Werde das aber in 6,5 Wochen wohl aufstocken auf 3 Tage und 16 Stunden. Deshalb komme ich ja z.B: auch an den Tagen wo mein Kind ganz zu Hause ist (drei Tage die Woche) zu kaum was, weil ich mir dann doch die Zeit für mich teilweise nehmen muss. Aber es funktioniert eben nur alles halbwegs, weil man mit jedem Kind scheinbar weniger Schlaf braucht ;) und ich eben wirklich in den Ferien viel vorbereite. Da müssen dann dafür meine Kinder eben auch ab und an in den Hort.

  • Huhu, Susannea!


    Ja, ok noch nicht mal zwei ist noch jung. Als meine so klein waren, war ich noch zu Hause. Ich war 5 Jahre Vollzeit daheim. Da war mein Großer 5 und die Kleine 3 Jahre alt. Allerdings war ich damals noch im Ref, vorher konnte ich mir einfach nicht vorstellen, dass Referendariat wieder aufzunehmen. Das war mit zwei Kindern von 3 u 5 Jahren schon schlimm genug, für alle.
    Aber das ist zum Glück lang genug her. Vielleicht auch deshalb, lege ich so viel Wert auf Feierabend für mich. Damals war es an der Tagesordnung bis spätnachts am Schreibtisch zu sitzen. Morgens Schule, nachmittags Seminar oder Kids, abends Schreibtisch....ich fand das :tot:
    Das möchte ich auch nimmer wieder.


    In den Ferien mache ich kaum was, da verreisen wir meist. :)


    LG

  • Meine Kinder sind auch betreut (die große bis 2 in der Schule, die Kleinen bis 3 im Kindergarten). Abends mache ich eher selten was, aber am Wochenende.

  • Hallo Füllerfuxi,


    habt ihr denn auch eine ähnliche Prozentzahl und ist sie auch in der SekI?


    Ich arbeite 75%, unterricht 23 Stunden und leite eine Grundschulklasse. Donnerstags habe ich frei. Meine Kinder sind 4 und 8.


    Ich mache es ähnlich wie deine Freundin. Ich bin an normalen Schultagen selten vor 15 Uhr zu Hause, es gibt immer irgendwas in der Schule zu tun. Dann hole ich meine Kinder ab. Abends, wenn sie im Bett sind bereite ich dann vor etc. Ich bin aber auch eine Eule und arbeite unheimlich gerne abends.


    Meinen freien Tag nutze ich allerdings nur für mich. Das heißt, da lege ich mich gerne nochmal hin, gehe shoppen und so weiter. Selten mache ich da was für die Schule. Am Wochenende muss ich die Hefte von meinen Matheklassen nachgucken und neue Wochenpläne erstellen. Das dauert so circa 3-4 Stunden.


    Ich komme so gut klar. In den Ferien mache ich eher weniger.


    LG Anja

  • ich hab 3 kinder 1,3,4 und arbeite voll. teilzeit war nie mein ding.
    meine kinder könnten bis 1630h in die kita ich hole sie aber um 14.30h ab (zumindest den kleinen). die großen bleiben immer nach lust und laune mal bis 14.30 oder auch bis 15.30.
    meist bleibe ich 2-3 tage in der woche noch eine stunde in der schule (bis 14.25h und kann in der zeit viel kopieren bzw. vorbereiten).
    korrekturen erledige ich abends.


    m.e. ist alles eine frage der organisation.. ich laminiere nicht jeden pups.. ich mache zu hause keine basteltage...
    ich versuche meine zeit effektiv zu nutzen.dann läufts..wir arbeiten parallel im team..
    ich bin nach dem elterngeld (sprich nach 12 monaten) nach jedem kind wieder voll gestartet und würds immer wieder so machen..


    was mich wirklich schlaucht ist, dass mein kurzer noch nicht durchschläft und 1-2 x in der nacht gerne noch ein fläschchen hätte...
    aber das wird ja auch nicht ewig so bleiben...

  • Ich arbeite auch VZ, wir haben 3 Kinder zwischen 4 und 11 Jahren.
    Meine Schulkinder kommen mittags heim, meine Kleine hole ich um 14:00 aus dem KiGa. Der Nachmittag gehört den Kindern, da machen wir Hausaufgaben, gehen auf den Spielplatz etc. Allerdings haben wir auch einiges an Arztterminen und Therapien zu bewältigen, da mein Ältester chronisch krank ist und meine Kleine sprachlich entwicklungsverzögert.
    Für mich kam eine längere Betreuung der Kinder nicht in Frage, da ich selbst als Kind täglich bis 17:00 im Hort war und es furchtbar fand. Außerdem wollen meine Kinder das auch gar nicht bzw. es ist ohnehin nicht bei allen möglich aufgrund der Therapien und Termine. Die Großen waren früher länger im Kindergarten, das tat ihnen nicht gut (da sind meine Kinder aber möglicherweise auch besonders, da eher zurückhaltend und schnell reizüberflutet).


    Ich mache sämtliche Unterrichtsvorbereitung und Co am Abend. Toll find ich es nicht, aber ich habe mich dran gewöhnt. Mich stört nur, dass speziell die Großen inzwischen natürlich abends länger auf sind und ich erst recht spät die nötige Ruhe zum Arbeiten finde.
    Ich denke aber, dass das in den nächsten Jahren Schritt für Schritt besser werden wird, wenn die Kinder dann auch Nachmittagsunterricht haben und insgesamt selbstständiger werden. Solange wird es mit abends und nachts wohl gehen müssen.

  • Ich arbeite ebenfalls VZ und habe zwei Jungs (6 und 12). Ich habe beim Großen 1/2 Jahr pausiert, beim Kleinen 1 Jahr, und bin dann wieder voll eingestiegen. Derzeit geht der Große in die Weiterführende, und hat 1 1/2 mal Mittagsschule. Der Kleine geht bis 13:30 Uhr in den Kindergarten und 1 bis 2 Mal pro Woche nachmittags zur Tagesmutter.
    Ich arbeite viel abends weg bzw. an den Nachmittagen, an denen die Kinder nicht da sind. Die freien Nachmittage sind dann auch frei. Bis auf ein bisschen Haushalt. Den erledige ich aber stückchenweise und habe als Unterstützung mir eine Putzfrau "angeschafft".
    Ich habe die Erfahrung gemacht (das gilt jetzt aber nur für mich persönlich), dass alles eine Frage der Organisation ist. Und der eigenen Entscheidungen. Wenn ich jetzt im Moment mit meinen Kindern lieber im Garten bin, lieber spielen oder vorlesen will, dann tu ich das und schieb die U-Vorbereitung nach hinten. (Oder auch gerne mal das Bügeln….. grins)
    Mit jedem Jahr, dass die Kinder größer werden, wird es auch für mich und meinen Mann einfacher, alles unter einen Hut zu bekommen.
    Allerdings wacht mein Kleiner jede Nacht auf und kommt dann auch nicht alleine, sprich, ich muss ihn holen. Und Schlafmangel ist für mich das Schlimmste überhaupt….. DAS strengt schon an…..
    Und dann wäre da noch das "schlechtes Gewissen Gen" ….. das begleitet mich aber schon seit 12 Jahren…. dauerhaft….. ich habe den Knopf zum Abstellen leider noch immer nicht gefunden. Auch wenn es mich nicht davon abhält, mich beruflich weiterentwickeln zu wollen. Aber das ist vielleicht auch so ne "Mama-Krankheit" ;-)

    "Du musst nur die Laufrichtung ändern..." sagte die Katze zur Maus, und fraß sie.

  • Na ja, es ist halt nicht nur eine Frage der Organisation, sondern auch eine Frage der Schulform. Wir sind eine Ganztagsschule, d.h. selbst mit meiner 50 % Stelle bin ich an 2 Nachmittagen eingesetzt, der dritte Nachmittag ist Konferenztag, der also auch alle 2-3 Wochen besetzt ist.
    Seit den Osterferien hatte ich übrigens jede Woche 1-2 Nachmittage zusätzlich.


    D.h. ist komme ja sowieso erst um 16 bzw. 16.30 Uhr nach Hause. Darauf habe ich gar keinen Einfluss.


    Wenn ich eine volle Stelle hätte, wäre ich an 3-4 Nachmittagen + Konferenztag eingesetzt. Dazu kommen dann noch 6 Korrekturen, die Hälfte davon Oberstufe, da brauch ich für eine Klausur eine Stunde. Abi etc. auch noch. Das wäre überhaupt nicht zu stemmen.


    An einer Grundschule etc. wo man jeden Tag spätestens um 13.15 Uhr Schluss hat, ist das was Anderes, da habe ich ja dann auch die Entscheidungsfreiheit, länger in der Schule zu bleiben zum Vorbereiten. Ich habe die nicht. Sonst müssten meine Kinder ja 5 Tage die Woche bis 16 Uhr in der OGS bleiben und dann noch zusätzlich vom Babysitter betreut werden, bis ich endlich mal zu Hause bin.

  • Guten Morgen!


    Zur Frage von Anja:
    Ja, meine Freundin ist auch in der Sek1 und hat die selbe Stundenzahl wie ich.


    An die anderen:
    Hier sind viele, die mit mehreren Kinder- teils noch sehr klein- Vollzeit arbeiten. Erstmal mein Respekt, dass ihr das zeitlich und kraftmäßig schafft. Ich bin ganz ehrlich, mir wäre VZ mit Kindern zu viel. Besonders, so lange sie noch recht betreuungsintensiv sind. Ich denke, wenn sie beide auf der weiterführenden Schule sind, könnte ich mich vorstellen die Stunden Stück für Stück anzuheben. Aber, das muss ich auch ehrlich sagen, es ist finanziell zum Glück nicht erforderlich. Daher lasse ich mir mit dem "mehr" Zeit.
    Darf ich fragen, was eurer Motor für VZ ist?
    Hat es finanzielle Gründe? Wenn ich zu neugierig bin, dann sagt das ruhig. ;)


    LG und schönes WE!



    P.S: Ich brüte gerade über dem Entwurf/Stunde zur Verbeamtungsstunde.... :angst:

  • Hallo!


    Ich arbeite nicht an der Grundschule, sondern an der Sek 1. Da ich aber nur TZ arbeite, entfällt für mich der Nachmittagsunterricht. Bisher musste ich ein Halbjahr mal 1 nachmittag unterrichten. Aber das ist bei uns zum Glück kein Regelfall. Da ich in zwei Klassen Deutsch unterrichte und in meiner 5. Klasse als Klassenlehrerin möglichst viele zusätzliche Stunden sein soll (WN und HW) sind augenblicklich keine weiteren Stunden ( bei 14) übrig für Nachmittagsunterricht.
    Daher kann ich dann an den drei nachmittagen länger bleiben.


    LG

  • An einer Grundschule etc. wo man jeden Tag spätestens um 13.15 Uhr Schluss hat, ist das was Anderes, da habe ich ja dann auch die Entscheidungsfreiheit, länger in der Schule zu bleiben zum Vorbereiten. Ich habe die nicht. Sonst müssten meine Kinder ja 5 Tage die Woche bis 16 Uhr in der OGS bleiben und dann noch zusätzlich vom Babysitter betreut werden, bis ich endlich mal zu Hause bin.

    Wie kommst du den auf so interessante Zeiten für die Grundschule?
    Beispiel Berlin, die Schulen sind mindestens verlässliche Halbtagsgrundschulen, wenn nicht sogar offener oder gebundener Ganztag, somit ist eine Betreuung bis 13:30 ja verpflichtend, dementsprechend sind auch die Unterrichtsstunden mindestens bis dahin, AGs finden später statt, Unterricht z.T. natürlich auch in der 7. und 8. Stunde, sprich auch da geht es dann bis ca. 15:30 Uhr. Dann kommt es ja auf die Fahrtzeiten an, wenn es leer ist (was es natürlich zu solchen Zeiten nicht ist), fahre ich 45 Minuten, sonst gut und gerne 1,5 h. Also bin ich sogar später als du zu Hause. Daher stellt sich die Frage nach länger in der Schule bleiben für mich z.B. ganz klar auch nicht, denn dann muss ich eine zusätzliche Betreuung organisieren, denn der Hort schließt um 17 Uhr und ich muss ja etwas Puffer zum Abholen einplanen!


    Also ich denke, die Unterrichtsende-Zeiten unterschieden sich zwischen Grundschule und Oberschule oftmals nicht mehr wirklich. Sprich, von der Schulform ist zumindest das vollkommen unabhängig. Vermutlich allerdings z.T. abhängig von den Regelungen zur Teilzeit, bei uns ist eben noch einmal darauf hingewiesen worden, das z.B. Konferenzen teilbare Aufgaben wären und man somit dort im Rotationsprinzip dran teilnehmen könnte usw. das scheint ja in anderen Bundesländern anders gehandhabt zu werden.

  • Darf ich fragen, was eurer Motor für VZ ist?
    Hat es finanzielle Gründe? Wenn ich zu neugierig bin, dann sagt das ruhig. ;)

    Bei mir sind das mehrere Gründe.
    Einerseits finanziell, da ich tatsächlich wesentlich besser verdiene als meine bessere Hälfte.
    Andererseits sehe ich bei vielen TZ-Kolleginnen, dass sie zwar hohe finanzielle Einbußen haben, aber nicht wesentlich weniger Arbeit, weil sie trotzdem eine Klassleitung haben, Konferenzen, Arbeitskreis, Elternarbeit etc. Das steht oft in keinem Verhältnis.
    Und zu guter Letzt mag ich meinen Beruf wirklich sehr, sehr gerne. Ich bin aber nicht nur in meiner Klasse, sondern auch anderweitig (im Bereich der individuellen Förderung einer bestimmten Schülergruppe) eingesetzt. Beides zusammen ist ideal, weil sehr abwechslungsreich und meinen Interessen und Stärken entsprechend.
    All das zusammen hat mich bislang dazu bewogen, VZ zu arbeiten.


    Allerdings werde ich zum kommenden Schuljahr erstmals 5 Std reduzieren, was aber daran liegt, dass ich eine "artverwandte" Nebentätigkeit ausbauen möchte. Ich habe jetzt im Grunde schon 3 Tätigkeiten: Klassleitung und Unterricht, Förderung und meine Nebentätigkeit. Alles davon mag ich sehr, aber jetzt wird es dann doch zu viel. Daher reduziere ich in der Schule, dabei wird es v.a. den Bereich Klassenunterricht und Klassleitung treffen. Es fällt mir tatsächlich gar nicht leicht, da Kontrolle abzugeben, das geb ich zu. Aber irgendwo muss ich "abspecken".


    Ich bin übrigens auch meist 1-2 Nachmittage länger in der Schule, das decken wir mit einem guten Netzwerk ab. Außerdem können meine Großen inzwischen auch schon mal 2 Std oder so alleine zuhause sein, das entlastet deutlich.

  • @Roswitha


    Hallo und danke für deine Antwort!


    Es klingt, als hättest du viel am Start. Wie alt sind deine Kinder?


    Ich bin noch nicht so lange im Job, bin jetzt seit 2,5 Jahren an meiner Schule. Auch wenn sich viele wundern, ich arbeite besonders dort gerne als Lehrerin. Wir sind eine Oberschule mit einem hohen Grad an "Brennpunktschule", viel Migration, Bildungsferne, Einkommensschwachen/Arbeitslosen, dazu kommt noch das dicke Pfund der Inklusion...
    Es ist ein buntes, lebhaftes und sehr vielschichtiges Arbeiten und das schätze ich.
    An einer klassischen Schule- womöglich elitär- kann ich mir augenblicklich gar nicht mehr vorstellen zu arbeiten.


    Mein Mann hat eine eigene, kleine Firma und bringt genug Geld für uns als Familie rein. Das soll jetzt kein angeben sein oder so ( es hat auch Nachteile, ich sag nur "Selbst"+"ständig"), aber es nimmt mir den Druck VZ arbeiten zu müssen.
    Theoretisch könnte ich auch ganz zu Hause bleiben.
    Das würde mich aber nicht wirklich erfüllen. Das geht sicher vielen ähnlich hier. Ich war 5 Jahre VZ daheim, als meine Kids ganz klein waren, das war gut, aber auch zeitlich genug.
    Ich brauche mein "eigenes Ding" und finde es sehr gut, finanziell unabhänig zu sein.
    Das Blöde an TZ ist, es rächt sich später übel bei den Pensionsansprüchen...Daher werde ich irgendwann stückweise hochstocken.
    Denn als Selbstständiger steht mein Mann im Rentenalter auch anders da/ nicht so gut wie Angestellte/Beamte.
    Daher werde ich irgendwann schon mehr arbeiten.


    Aber jetzt und hier reicht mir das mit 14 Stunden plus recht viel Fahrzeit, täglich etwa 90Min.


    LG


    P.S: Bin ins schwadronieren gekommen....muss ja EIGENTLICH an meinem Entwurf für die Verbeamtungsstunde arbeiten... ;)

  • ich muss gestehen, dass sich für mich nie die frage nach TZ gestellt hat.
    ich kenne es selbst von zu hause nicht anders. ich war selbst mit 8 wochen schon in der kita und es hat mir nicht geschadet.
    außerdem sehe ich bei vielen kolleginnen, dass sie sehr unglücklich mit ihrer TZ sind.. da sie ja doch das ganze "nebenbei" machen müssten UND meist auch einen partner haben der gut genug verdient und sie oftmals nur arbeiten, damit ihnen nicht die decke auf den kopf fällt.


    natürlich ist der finanzielle aspekt der hauptgrund und die pensionsansrüche.
    mein mann ist auch lehrer an einer ganztagschule.wir müssten sicherlich nicht zwangsläufig beide voll arbeiten, aber ein häuschen soll schnell abgezahlt sein.


    ich muss gestehen, dass ich gelernt habe mich sebst zu organisieren UND ich mache nicht jeden quatsch in der schule mit..
    es muss nicht alles laminiert, bunt gemalt, vergoldet ect. werden.
    diesen zahn versuche ich jetzt schon meiner neu verbeamteten kollegin zu ziehen mit der ich ab dem sommer die 1. klassen übernehmen werde.
    recht frisch aus dem ref möchte man meist ja noch die welt verändern , alles anders machen.. und nur individuell, und natülich nur mit eigens erstellten materialien.. DAS mache ich nicht mit. dafür reicht meine zeit mit 3 kleinen kindern nicht aus.
    ich arbeite hauptsächlich mit den dingen die wir als schule angeschafft haben. kopiere hier und da dinge aus anderen büchern aus meinem fundus.
    so lässt sich vieles dann auch erledigen.:-)

  • Also für mich hat sich nie die Frage gestellt, ob VZ oder nicht. Ehrlich gesagt höre ich seit 15 Jahren das Gejammer der TZ-Kräfte:
    "Oh Gott, dann auch noch Konferenz, dann auch noch Ausflug, und die ganzen Elterngespräche….ich arbeite doch mit Absicht nur TZ…"
    Ja - wenn man TZ arbeitet hat man nicht weniger Arbeit - zumindest fallen die zusätzlichen Arbeiten nicht einfach "weg". Man hat weniger Unterricht. Aber das ist leider entgegen der allgemeinen Meinung nicht alles in unserem Beruf.
    Ich hab mir immer gesagt: Ich sehe nicht ein, warum ich weniger Geld verdienen soll - wenn die Zusatzaufgaben dafür nicht weniger sind.
    Der Unterricht und die Vorbereitungen alleine stressen mich nämlich wenig.
    Und die pensionierten TZ-Kräft bekommen dann bei uns das reine Grausen, wenn sie sich ihre Pension ausrechnen lassen.
    Was ich gut verstehen kann. Ehen halten u.U. auch nicht auf Lebenszeit….. also sorge ich dafür, dass ich leben kann.


    Die Stundenzahl reduzieren kann ich ja immer irgendwie. Aber hochschrauben?? Das machen bei uns die Wenigsten…..


    Dazu kommt sicherlich, dass mir nachgesagt wird, dass ich ziemlich viel Energie habe. Das war noch nie anders und irgendwie hat sich meine Energie auch mit über 40 nicht abgebaut. Böse Zungen behaupten, ich hätte ADHS *lach* - das ist natürlich nicht der Fall…. ;-)


    Ich liebe meine Familie, aber ich liebe auch meinen Beruf. Für beides gebe ich so viel wie ich kann.
    Und für mein eigenes Wohlbefinden mache ich Sport :-)

    "Du musst nur die Laufrichtung ändern..." sagte die Katze zur Maus, und fraß sie.

  • Als ob wir uns abgesprochen hätte, NRW…. ;-)
    Echt lustig, deinen Text zu lesen :-)

    "Du musst nur die Laufrichtung ändern..." sagte die Katze zur Maus, und fraß sie.

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