Fürsorgepflicht Schulleiter?

  • Mein Mann und ich sind beide im Schuldienst (verbeamtete Lehrer). Ich bin hochschwanger (Termin in 8 Wochen) und mit einem individuellen Beschäftigungsverbot (Stress, Immunsystem) seit 2 Wochen zu Hause.
    Mein Mann hat immer wieder Probleme mit seiner Schulleitung (Mobbing, Gerüchte, Kleinigkeiten....). Heute ist ein Gespräch seitens der Schulleitung eskaliert. Mein Mann sollte seine kompletten Noten offenlegen, da es Gerüchte gebe, dass er nicht genügend Noten machen würde. Er wollte nur darum bitten, einen Protokollanten dabei zu haben. Die Schulleiterin hat ihn massiv bedroht und will nun rechtliche Schritte einleiten.


    Meine Frage ist nun, ob die Schulleitung nicht nur meinem Mann gegenüber, sondern auch seiner hochschwangeren Frau gegenüber eine Fürsorgepflicht hat. Mir geht es wegen dem Stress gerade überhaupt nicht gut. Habe starke Bauchschmerzen. Sollte ich dies vielleicht von eine, Arzt attestieren lassen.
    Welche Möglichkeiten hat man sich gegen solche Anfeindungen seitens der SL zu schützen? Und muss mein Mann wirklich seine kompletten Noten offenlegen ( ist das rechtens? ). Sie drohte auch mit dem dienstvorgesetzen bei der ADD.

  • Ich denke doch mal, in Rheinland-Pfalz gibt es auch einen Personalrat, der sollte immer zuerst eingeschaltet werden.

  • Der hat die Eskalation zum Teil zufällig mitbekommen (war Gerade im Seki und ist kurz reingekommen) Und ist nicht eingeschritten.

  • Der hat die Eskalation zum Teil zufällig mitbekommen (war Gerade im Seki und ist kurz reingekommen) Und ist nicht eingeschritten.

    Naja, mitbekommen ... der sollte schon formal von deinem Mann eingeschaltet werden

  • Ihr seid nicht beide an derselben Schule?
    dann hat der Sl deines Mannes natürlich keine Fürsorgepflicht dir gegenüber.


    ich kenne ja die ganzen Hintergründe nicht, aber gibt es an der Schule deines Mannes keine fachschaftsinternen Absprachen über die Anzahl der Noten, die pro Halbjahr gemacht werden sollen?


    Ich musste einmal alle Noten der SL zukommen lassen, nachdem die Eltern eines Schülers versucht hatten, gegen die Nichtversetzung einzuschreiten. Hab sie gezeigt, und gut war's.
    Kann er sie nicht einfach vorzeigen, und Ruh ist? Oder ist das jetzt zu naiv gedacht? :flieh:

  • Was mir dazu einfällt:


    Gruß
    Nitram

  • Also, der Personalrat ist doch keine Polizei, die einschreitet, wenn sie eine Straftat beobachtet.
    Wenn ich in einen Raum käme, in welchem irgendwas vor sich ginge, bei dem einer unglücklich aus der Wäsche schaut, würde ich den Teufel tun, "personalrätlich einzuschreiten": wie soll das denn aussehen? "Stop! Keiner spricht mehr! Sie haben das Recht zu schweigen oder mich ein Protokoll schreiben zu lassen! Alles, was Sie sagen kann vor Gericht...!"


    Dafür braucht es eine offizielle Beschwerde, und einen Beschluss aller PR-Mitglieder, sich dieser Beschwerde auch anzunehmen - wozu man übrigens auch nicht verpflichtet ist. "Der Personalrat nimmt berechtigte Beschweden entgegen und wirkt im Sinne der Bediensteten auf deren Erledigung hin". Wenn etwas im Rahmen der Dienstordnung vorgesehen ist, z.B. Noten vorzeigen, kann man als PR nur einschreiten, wenn das schikanös, also mehrfach nur bei einem Kollegen ohne besonderen Anlass oder aus nichtigem Anlass geschieht.


    Wenn es ein Dienstgespräch ist, kann dein Mann natürlich auch einen Beistand mitnehmen. Das muss übrigens nicht der Personalrat sein. Tür&Angel Gespräche sollte man zu solchen wichtigen Themen nicht führen, ein Protokoll ist sinnvoll und auch notwendig.

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  • Kann es sein, dass hier das Pferd von hinten aufgezäumt wird?
    Da soll ein Kollege seine Noten offenlegen.
    Sollte eigentlich kein Problem sein, denn normalerweise führt man doch Buch darüber.
    Aus irgendeinem Grund scheint aber genau das sich schwierig zu gestalten, und deshalb wird nun die Verantwortung auf Andere übertragen (SL gegenüber der Frau des Kollegen, Personalrat etc).
    Ob diese Forderung in irgendeiner Form schikanös ist, wie Maike schrieb, wird aus dem Eingangspost nicht ersichtlich. Vll gibts ja noch mehr Infos ;)

  • ..(Mobbing, Gerüchte, Kleinigkeiten....). ...
    Die Schulleiterin hat ihn massiv bedroht und will nun rechtliche Schritte einleiten.


    ...
    Und muss mein Mann wirklich seine kompletten Noten offenlegen ( ist das rechtens? ). Sie drohte auch mit dem dienstvorgesetzen bei der ADD.

    1. Natürlich muss man die Noten offenlegen.
    2. Was heißt "mit dem Dienstvorgesetzten drohen"? Mit was, wie gedroht?
    3. Was heißt "massiv bedroht"?


    Wenn dein Mann gemobbt wird, sollte er schleunigst protokollieren, was alles vorgefallen ist und sich an den Dienstvorgesetzten wenden, besser noch bevor es die SL tut.
    Solange er nicht seine Aufsichtspflicht verletzt hat, wird es schwer, ihm aus irgendwas einen Strick zu drehen.
    Umgekehrt ist es aber auch nicht einfach, Mobbing zu beweisen, mit dem Begriff sollte man vorsichtig umgehen. Wenn aber handfeste Dinge vorliegen (beschimpfen, langanhaltendes Schikanieren, anbrüllen durch SL), dann könnt ihr euch an die zuständigen Personalräte, Chefs und/ oder Anwälte wenden.


    Der PR der eigenen Schule ist- WENN denn Mobbing vorliegt- ggf. selber involviert, Bezirkspersonalrat oder wie immer das bei euch heißt vielleicht die bessere Anlaufstelle.


    Mit dir hat das aber alles nichts zu tun. Also ob dich das (noch nicht klar umrissene) Mobbing belastet, interessiert rechtlich niemanden fürchte ich. Auch wenn ich weiß, wie das die Familie belasten kann, Mobbing kann einem den Boden unter den Füßen wegziehen, das versteht nur, wers erlebt hat.


    Klärt das in Ruhe für euch erst Mal.

  • Der PR der eigenen Schule ist- WENN denn Mobbing vorliegt- ggf. selber involviert, Bezirkspersonalrat oder wie immer das bei euch heißt vielleicht die bessere Anlaufstelle.

    Mal abgesehen davon, dass in Bundesländern, wo es einen örtlichen Personalrat gibt, der Bezirks/Gesamtpersonalrat nur für dienststellenübergreifende Fragen zuständig ist und genau nicht für sowas, ist diese Haltung in etwa wie wenn man erstmal grundsätzlich davon ausgeht, dass der Lehrer immer per se die Schüler mobbt und generell nicht in ihrem Interesse arbeitet, wewegen man am besten gleich zur Schulleitung geht und nicht den Lehrer zu Rate zieht. :/

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  • meike: aus Sicht eines Personalrats ist deine Aussage verständlich. Bei Mobbing (was ich explizit als Frage an die TE gestellt habe) gelten andere Gesetze und man braucht Hilfe von außerhalb des Systems.

  • Aha. Komisch, dass ich auch bei Mobbing xzig Fälle kenne, die ein örtlicher Personalrat, sich seiner professionellen Rolle und anemessener Handlungsoptionen wohl bewusst, erfolgreich begleitet hat.


    Aber gut. Vielleicht kriegen die in deinem Budesland alle keine gescheiten Schulungen oder sind halt alle nicht in der Lage, ihren Job zu machen. Soll's ja auch bei Lehrern geben. Deswegen: immer schön gleich zum Schulleiter!


    ;)

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  • oder sind halt alle nicht in der Lage, ihren Job zu machen

    Das passiert, wenn man diejenigen wählt, die die besten Ausflüge organisieren ;)

  • Aha. Komisch, dass ich auch bei Mobbing xzig Fälle kenne, die ein örtlicher Personalrat, sich seiner professionellen Rolle und anemessener Handlungsoptionen wohl bewusst, erfolgreich begleitet hat.


    Aber gut. Vielleicht kriegen die in deinem Budesland alle keine gescheiten Schulungen oder sind halt alle nicht in der Lage, ihren Job zu machen. Soll's ja auch bei Lehrern geben. Deswegen: immer schön gleich zum Schulleiter!


    ;)

    xzig Fälle? das ist enorm ;)
    Du kannst dich sicher glücklich schätzen, dass du an einer Schule arbeitest, an der es eine Konfliktkultur gibt. Dass du deswegen andere Personalräte oder komplett andere Bundesländer pauschal für unfähig hältst, bringt aber die TE nicht weiter.


    Wie gesagt, wer Mobbing nicht kennt, kann nicht mitreden. Freu dich darüber einfach und mache keinen Kampf "wer ist der beste Personalrat" daraus. Mobbing ist wirklich schlimm und kann Menschen in den Wahnsinn treiben.
    Wer im Internet nur bekannt gibt, dass derjenige selber Schuld ist und dieses und jenes Ansinnen des Schulleiters ganz normal, der beteiligt sich indirekt daran, gerade weil er die Strukturen nicht kennt.


    Schade, dass sich die TE nicht noch mal gemeldet hat, denn um sie geht es schließlich.

  • xzig Fälle? das ist enorm

    Ja, als Bezirkspersonalrat kommt man mit so einigem in Kontakt. Wir haben hier mehr als 180 Schulen...

    Du kannst dich sicher glücklich schätzen, dass du an einer Schule arbeitest, an der es eine Konfliktkultur gibt. Dass du deswegen andere Personalräte oder komplett andere Bundesländer pauschal für unfähig hältst, bringt aber die TE nicht weiter.

    Ich bezog mich bei diesen Fällen nicht auf meine Schule, sondern auf meine Beratung örtlicher Personalräte, überregional, regional. Oder der Gemobbten. Oder beider. Wir haben hier eine Mobbing-Dienstvereinbarung entworfen, die ich zum Beisiel oft versenden und erläutern muss, oder Procedere begleite, die damit in Zusammenhang stehen. Das Eigentliche machen dann die PRen vor Ort. Oft sehr sensibel und erfolgreich. Darauf bezog ih mich weiter oben.

    Wie gesagt, wer Mobbing nicht kennt, kann nicht mitreden. Freu dich darüber einfach und mache keinen Kampf "wer ist der beste Personalrat" daraus. Mobbing ist wirklich schlimm und kann Menschen in den Wahnsinn treiben.

    Nunja, das ist ein bisschen wie "der Arzt, der selber noch keinen Krebs hatte"... Ab wann kann man da mitreden? Was heißt "Mobbing erlebt"? Selber als Opfer, oder selbsr als Berater oder Beistand, der bei Mediationen, bei Dienstgesprächen, bei runden Tischen, bei Verfahren im Amt und vor Gericht dabei war?


    Ein Kampf "wer ist der beste Personalrat" läge mir fern, fände ich auch albern. Keine Ahnung, wie du drauf kommst. Kann man aus meinen Beiträgen jedenfalls überhaupt nicht herauslesen. Ich habe lediglich die Behauptung angezweifelt, örtliche Personalräte könnten bei Mobbing grundsätzlich nicht helfen.
    Ich habe aber durchaus genug Erfahrungen und Kontakte mit Persnalräten, die ich z.B. schule, (auch zum Thema Mobbing...), ich berate sie, ich bin selber einer auf diversen Ebenen... Reicht das zum Mitreden? ;)

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  • Der PR der eigenen Schule ist- WENN denn Mobbing vorliegt- ggf. selber involviert, Bezirkspersonalrat oder wie immer das bei euch heißt vielleicht die bessere Anlaufstelle.


    Ich habe lediglich die Behauptung angezweifelt, örtliche Personalräte könnten bei Mobbing grundsätzlich nicht helfen.

    Hoffentlich deeskalierend: Ihr redet, glaube ich, ein wenig aneinander vorbei bzw. habt Wörter überlesen...

    "Et steht übrijens alles im Buch, wat ich saje. ... Nur nit so schön." - Feuerzangenbowle

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