Sek II-Stelle an Sekundarschule

  • Hallo,


    ich habe eine Frage zum Thema Sekundarschulen: Bei LEO habe ich nun schön öfter gesehen, dass Sek II- Stellen an Sekundarschulen ausgeschrieben werden. Kann mir jemand erklären, warum dies so ist? Klar bereitet die Sekundarschule auch auf die gymnasiale Oberstufe vor, aber diese findet dann doch an Partnergymnasien oder -gesamtschulen statt.


    Dank für Eure Antworten und viele Grüße!

  • Aha, aber der Unterricht erfolgt dann doch trotz der SekII-Stelle ausschließlich in der SekI, oder? Und wie sieht es mit der Besoldung bei Verbeamtung aus? A13?

  • Ich habe lediglich deine Frage beantwortet.

    Ist das die offizielle Begründung? Laut dieser Begründung müssten an Haupt- und Realschulen ebenfalls SII-Lehrer unterrichten und eingestellt werden, weil hier auch die FOR-Q als Abschluss möglich ist.


    Aha, aber der Unterricht erfolgt dann doch trotz der SekII-Stelle ausschließlich in der SekI, oder? Und wie sieht es mit der Besoldung bei Verbeamtung aus? A13?


    Natürlich, es gibt keine SekII. Ist ganz regulär höherer Dienst mit A13Z.

  • Jede Sekundarschule hat ein paar S2-Stellen, die sind quasi für die Zusammenarbeit mit den kooperierenden Oberstufen.


    Insgesamt natürlich ziemlich unattraktiv.


    Sekundarschulen müssen auch das gymnasiale Niveau abdecken.


    Es geht tatsächlich um das "gymnasiale Niveau" nicht um irgendwelche Kooperationen. Ich habe mir diese Frage auch mal gestellt und daraufhin einfach den Schulleiter angerufen, der die Ausschreibung eingestellt hat.
    Er hat mir erklärt, dass die Sekundarschule unter anderen Bedingungen arbeiten als die übrigen Schulen, die nach de 10. Klasse enden (Räumlichkeiten, Mittel, Schüler-Lehrer-Schlüssel) und dass grundsätzlich ein gewisser Prozentsatz der Stellen als Sek II-Stellen ausgeschrieben werden müssen. Ich glaube, es waren 12,5%, aber bei der Zahl bin ich mir nicht mehr ganz sicher.
    Jedenfalls handelt es sich um eine ganz normale Stelle an einer Schule, die nach der 10. Klasse endet, die mit der Kooperation mit anderen Schulen (mit Oberstufe) erstmal nichts zu tun hat, aber freundlicherweise mit A13 vergütet wird.

  • Passt zwar nicht zur Frage, aber ich muss es trotzdem loswerden ;-)

    Sekundarschulen müssen auch das gymnasiale Niveau abdecken.

    Theoretisch… In der Praxis möchte ich behaupten, dass die Sekundarschule, an der ich arbeite, eine Hauptschule ist. Von den Schüler/innen her gesehen sind dort Hauptschüler. Fast ausnahmslos. Vielleicht sind in jeder Klasse 2 oder 3, die an die Realschule könnten. Es gibt hier vor Ort keine Hauptschule mehr, aber die Hauptschüler/innen sind ja trotzdem noch da und wollen unterrichtet werden. Wenn ich mir ansehe, was hier im Unterricht gemacht wird, und dann vergleiche- meine eigenen Kinder besuchen Gesamtschule bzw. ein Gymnasium und müssen dort wesentlich mehr leisten als die Sekundarschüler/innen.


    Er hat mir erklärt, dass die Sekundarschule unter anderen Bedingungen arbeiten als die übrigen Schulen, die nach de 10. Klasse enden (Räumlichkeiten, Mittel, Schüler-Lehrer-Schlüssel)

    Wo ist denn der Unterschied? Klassen mit 29 Schüler/innen. Jeweils ein Lehrer, Doppelbesetzung nur in Technik und Hauswirtschaft, wo dann die Klasse geteilt wird. Räumlichkeiten - bescheiden, alte Schule (alte Hauptschule), schlechte Ausstattung z.B. kein Computerraum und keine Computer in den Klassen, kein WLAN. Dieselben Klassengrößen kenne ich von Grundschule, Gesamtschule und Gymnasium auch.


    Ich unterrichte die Schüler/innen hier gerne, die Bedingungen könnten aber besser sein. Vor allem die Klassen sind einfach viel zu groß!


    An meiner Schule wurde übrigens auch eine SEK II- Stelle ausgeschrieben. Verstehen muss man das nicht. - Ich gönne demjenigen zwar seinen Verdienst, bin ja selbst Sonderschullehrerin, doch finde ich die unterschiedliche Besoldung vom Grundsatz her ungerecht.

  • Passt zwar nicht zur Frage, aber ich muss es trotzdem loswerden ;-)

    Theoretisch… In der Praxis möchte ich behaupten, dass die Sekundarschule, an der ich arbeite, eine Hauptschule ist. Von den Schüler/innen her gesehen sind dort Hauptschüler. Fast ausnahmslos. Vielleicht sind in jeder Klasse 2 oder 3, die an die Realschule könnten. Es gibt hier vor Ort keine Hauptschule mehr, aber die Hauptschüler/innen sind ja trotzdem noch da und wollen unterrichtet werden. Wenn ich mir ansehe, was hier im Unterricht gemacht wird, und dann vergleiche- meine eigenen Kinder besuchen Gesamtschule bzw. ein Gymnasium und müssen dort wesentlich mehr leisten als die Sekundarschüler/innen.

    Wo ist denn der Unterschied? Klassen mit 29 Schüler/innen. Jeweils ein Lehrer, Doppelbesetzung nur in Technik und Hauswirtschaft, wo dann die Klasse geteilt wird. Räumlichkeiten - bescheiden, alte Schule (alte Hauptschule), schlechte Ausstattung z.B. kein Computerraum und keine Computer in den Klassen, kein WLAN. Dieselben Klassengrößen kenne ich von Grundschule, Gesamtschule und Gymnasium auch.
    Ich unterrichte die Schüler/innen hier gerne, die Bedingungen könnten aber besser sein. Vor allem die Klassen sind einfach viel zu groß!


    An meiner Schule wurde übrigens auch eine SEK II- Stelle ausgeschrieben. Verstehen muss man das nicht. - Ich gönne demjenigen zwar seinen Verdienst, bin ja selbst Sonderschullehrerin, doch finde ich die unterschiedliche Besoldung vom Grundsatz her ungerecht.

    Stimme dir völlig zu! Offiziell sollte die Sekundarschule das Prinzip der Doppelbesetzung in kleinen Klassen (höchstens 25) mit größtmöglicher Differenzierung fahren. In der Realität sitzen nun in einigen Kursen 36 Schüler in einem Raum, der für 25 Schüler gebaut wurde, Doppelbesetzungen gibt es höchstens in Inklusionsklassen. In meiner Klasse würden zum jetzigen Zeitpunkt über 10 Schüler keinen Schulabschluss bekommen. Kein Schüler besitzt einen Förderschwerpunkt. Allerdings habe ich dort auch Kinder, die gute Realschüler sind und einige, denen ich irgendwann das Abitur zutraue. Dennoch ist es unglaublich, welcher Spagat inzwischen von einem erwartet wird. Man könne z.B. doch locker eine spontane Vertretung in der unbekannten Inklusionsklasse übernehmen, in der 10 Kids entweder LE, GE, ADHS, LRS, Dyskalkulie oder ES (oder eine Mischung aus allem) haben und dabei noch den eigentlichen DAF Kurs mitnehmen und fördern...

  • Der Umstand, dass es an der Sekundarschule Sek II Stellen gibt leitet sich aus dem Schulgesetz ab. Dort steht:
    "Die Sekundarschule umfasst die Klassen 5 bis 10. Sie gewährleistet inallen Organisationsformen auch gymnasiale Standards." Damit "gymnasiale Standards" gewährleistet werden können, braucht es eben auch Gymnasiallehrer - also Sek II Stellen. Es sind übrigens 16,5% der Stellen an einer Sekundarschule, die für den höheren Dienst zur Verfügung stehen. Dabei handelt es sich nicht nur um Studienratstellen (A13) sondern auch Oberstudienratstellen (A14)! Diese Stellen sind keine Funktionsstellen (!) sondern lediglich mit einer Aufgabe (Sicherheitsbeauftragter, Berufswahlkoordinator, ...) verbunden.


    Ich gebe allen Recht, die geschrieben haben, dass es reine Theorie ist, dass die Sekundarschulen gymnasiale Standards abdecken müssen. KInder die gymnasiale Ansprüche haben, sind eher selten an Sekundarschulen zu finden.


    Wer eine Oberstudienratstelle an einer Sekundarschule abbekommt, kann sich glücklich schätzen. Er kommt in eine Besoldungsstufe (A 14), die eigentlich Schulen mit Oberstufe vorbehalten ist. Das heißt es entfallen bei gleicher Bezahlung und Unterrichtsverpflichtung (25,5 Stunden) Leistungskurse und damit verbundene aufwendige Korrekturen, Abiturprüfungen, "schwierige Anwalteltern" etc. Allerdings bekommt man mehr Inklusion und schwierige Schüler. Wer damit klarkommt hat eine Superstelle.

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