Niedersächsischer Philologenverband fordert Arbeitszeituntersuchung vom Kultusministerium sonst Klage vor dem VerwG

  • @ Meike
    Ach ich streite mich gerne auch mit meinen Kollegen die im BPR sind. Die kennen meine Meinung. Aber ich verstehe zumindest die Punkte, dass viele Kollegen meinen, unser Verdienst sei so gut, dass wir uns jetzt nicht darüber aufregen sollten. Als BWLer schaue ich die dann nur verdutzt an und schüttele mit dem Kopf.


    Aber mit den Streiks muss ich klar widersprechen. Das deutsche Beamtenrecht ist in dem Punkt klar und die GEW sollte nicht anfangen hier Ressourcen zu verschwenden anstatt diese für sinnvollere Dinge zu verwenden. Das hat für mich ein ganz übles Gschmäckle; Vorteile des Beamtenstatus genießen aber nicht mit den entsprechenden Einschränkungen leben. Ich bin froh, dass mein Verband davon nichts hält.


    Mir wäre es lieber, die Gewerkschaften würden endlich mal Tacheles reden, anstatt nur ständig irgendwelche Untersuchungen im Hinblick auf die Sparmaßnahmen bei Beamten in Auftrag geben und dann in den Verbandszeitschriften sich damit zu brüsken.
    Es gab bereits Urteile bezüglich der Besoldung von Richtern. Die Gewerkschaften sollen endlich mal in die Puschen kommen und entsprechende Kürzungen bei Beamten höchstrichterlich im Hinblick aif die Fürsorgepflicht überprüfen lassen. Dann sind die Rahmenbedingungen allen klar.


    @Mikael


    Ich kann dir im Hinblick auf die politischen Maßnahmen nur zustimmen. Und ich verstehe die Mitglieder der GEW nicht. Es ist ihre zentrale Klientel, die unter diesen Fehlentwicklungen am meisten leidet. Aber dennoch erfolgt an der Basis keine Kritik, die zu einem Umdenken führt. Aber scheint es ihnen so zu passen.


    Die Konsequenz ist klar; die GEW protestiert dass diese Bildungsreformen nicht funktionieren, ohne dass viel mehr investiert wird. Die Länder wollen nicht mehr ausgeben, also muss umgeschichtet werden. Mit Graus denke ich an die Einführung der Gemeinschaftsschule in BW und wie u.a. das berufliche Bildungssystem da massiv benachteiligt wurde.


    Eltern, die es sich leisten können gehen in den Privatschulbereich bzw. fördern ihre Kinder so, dass diese auf jeden Fall das Gymnasium besuchen. So ist das auch bei uns.


    Als Konsequenz dieser Entwicklung erkennen dann die GEW und alle "Bildungsreformer", dass das Bildungssystem immer selektiver wird und nur noch die Einheitsschule hilft. Vielen Dank, aber dann würde ich meine Kinder höchstpersönlich an eine Privatschule schicken.

  • Eltern, die es sich leisten können gehen in den Privatschulbereich bzw. fördern ihre Kinder so, dass diese auf jeden Fall das Gymnasium besuchen. So ist das auch bei uns.


    Als Konsequenz dieser Entwicklung erkennen dann die GEW und alle "Bildungsreformer", dass das Bildungssystem immer selektiver wird und nur noch die Einheitsschule hilft. Vielen Dank, aber dann würde ich meine Kinder höchstpersönlich an eine Privatschule schicken.

    Hier ist viel Psychologie, Herdentrieb und Wunschdenken im Spiel. Privatschulen sind per se nicht besser - Eltern glauben dies nur. Schließlich zahlt man ja Schulgeld. Übrigens:
    Seidem in Ba-Wü Gemeinschaftsschulen installiert wurden, stagniert der Zustrom zu den Privatschulen ;)
    siehe
    https://www.statistik-bw.de/Pr…semitteilungen/2015043.pm

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll


  • Eltern, die es sich leisten können gehen in den Privatschulbereich bzw. fördern ihre Kinder so, dass diese auf jeden Fall das Gymnasium besuchen. So ist das auch bei uns.


    Als Konsequenz dieser Entwicklung erkennen dann die GEW und alle "Bildungsreformer", dass das Bildungssystem immer selektiver wird und nur noch die Einheitsschule hilft. Vielen Dank, aber dann würde ich meine Kinder höchstpersönlich an eine Privatschule schicken.

    Weil?


    Für mich ist das auch die einzig logische Konsequenz. Wenn Akademikereltern denken, ihre Kinder seien was "Besseres" und müssten früher von den "Schlechteren" (=sozial Schwachen) getrennt werden und Selektion dadurch noch befeuert wird ist doch die einzig logische Konsequenz, alle länger beieinander zu lassen. PISA-Gewinner machen das bekanntermaßen so.


    Und- ich weiß nicht, ob du Kinder im Alter der weiterführenden Schule hast- was wäre, wenn deine Kinder keine Bildungsempfehlung fürs Gymnasium bekämen? Wärst du dann nicht auch dafür, dass man ihnen noch ein paar Jahre Zeit gäbe, ihre Potentiale zu entfalten und ihre Stärken und Interessen zu erkennen? Ich kenne keinen 10-Jährigen, der schon einen realistischen Berufswunsch hätte.


    Aus Prinzip aber, weil "mit dem Abi kann man dann ja alles machen" (und: :fluester: man will ja auch unter sich bleiben), kämpfen Eltern wie die Löwen, führen Rechtsstreit um Bildungsempfehlungen, streiten sich mit Grundschullehrern, natürlich alles auf dem Rücken der Kinder, die schon in der ersten Klasse Gymnasialansprüche zu hören kriegen, in der 3. Klasse spätestens werden sie gebrieft, welche Schulart die bessere ist und dass sie auf der Ober-/ Mittelschule Looser seien... widerwärtig.
    Dass man mit Abi weder glücklicher, noch reicher wird, als mit einem anderen Schulabschluss, ist eh klar, wird aber interessanterweise immer übersehen, wenns um die eigenen Kinder geht.


    Aber wir kommen vom Thema ab...

  • Für mich ist das auch die einzig logische Konsequenz. Wenn Akademikereltern denken, ihre Kinder seien was "Besseres" und müssten früher von den "Schlechteren" (=sozial Schwachen) getrennt werden und Selektion dadurch noch befeuert wird ist doch die einzig logische Konsequenz, alle länger beieinander zu lassen.

    Das Bildungs- und Leistungsniveau sinkt durch Gesamtschulen. Wollen wir wirklich, dass die gehobene Mittelschicht aufwärts ihre Kinder in Privatschulen schickt, da die staatlichen Einrichtungen nichts mehr taugen? Chancengerechtigkeit sieht anders aus.


    Und- ich weiß nicht, ob du Kinder im Alter der weiterführenden Schule hast- was wäre, wenn deine Kinder keine Bildungsempfehlung fürs Gymnasium bekämen? Wärst du dann nicht auch dafür, dass man ihnen noch ein paar Jahre Zeit gäbe, ihre Potentiale zu entfalten und ihre Stärken und Interessen zu erkennen?

    Das dreigliedrige Schulsystem ist durchlässig (Einführungsklassen, ...) und bietet genug Übergangsmöglichkeiten.


    Dass man mit Abi weder glücklicher, noch reicher wird, als mit einem anderen Schulabschluss, ist eh klar, wird aber interessanterweise immer übersehen, wenns um die eigenen Kinder geht.

    Der durchschnittliche Abiturient verdient mehr als der entsprechende Haupt- oder Realschüler. Viele Ausbildungsplätze werden mittlerweile an Abiturienten vergeben und die Hauptschule ist zu einer Resteschule verkommen.

  • Das dreigliedrige Schulsystem ist durchlässig (Einführungsklassen, ...) und bietet genug Übergangsmöglichkeiten.

    Obwohl ich prinzipiell das dreigliedrige Schulsystem (- trotz aller Selektion -) für das bessere halte, ist diese Aussage zumindest für Bayern so nicht haltbar. Die Durchlässigkeit besteht vor allem "nach unten", das erlebe ich vor allem immer in Notenkonferenzen. "Nach oben" sieht es deutlich schwieriger aus, ab ca. der 7. Jgst hat ein Realschüler kaum mehr realistische Möglichkeiten, ans Gymnasium zu wechseln. Dann bleiben nur zusammengestückelte, mühsame Wege, die nicht immer die gleichen Möglichkeiten wie das allgemeinbildende Gymnasium bieten, wie BOS, FOS etc.


    Also ist meine Meinung: Ja zum dreigliedrigen Schulsystem, aber mit deutlich verbesserter Durchlässigkeit in alle Richtungen.

  • Selbst wenn es nur noch die Einheitsschule geben würde, würde eine Selektion durch die Einzuggebiete der Schulen stattfinden. Die Einheitsschule in Duisburg-Marxloh wird immer noch eine andere Schülerschaft haben als in Hamburg-Nienstedten. Und wo wirklich eine Durchmischung stattfindet würde, werden die Ersatzschulen z.B. in Form der konfessionsgebundenen Schulen boomen (ich vermeide hier den Begriff "Privat"schulen, da diese, sofern anerkannt, ca. 90% ihrer Kosten vom Staat erstattet bekommen). Insbesondere die Kirchen würden sich diese Möglichkeit sicherlich nicht entgehen lassen. Und Schulen mit nicht-christlicher Ausrichtung würden dann wohl auch enstehen: Mit welchen Argumenten würde man dagegen sein können?


    Die Selektion würde faktisch STÄRKER sein als aktuell. Etwas, das die (linken) Bildungsideologen auch nicht kapieren wollen. Ein Blick in Länder mit Einheitsschulsystem (USA, Frankreich) würde genügen...

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

    2 Mal editiert, zuletzt von Mikael ()

  • Obwohl ich prinzipiell das dreigliedrige Schulsystem (- trotz aller Selektion -) für das bessere halte, ist diese Aussage zumindest für Bayern so nicht haltbar. Die Durchlässigkeit besteht vor allem "nach unten", das erlebe ich vor allem immer in Notenkonferenzen. "Nach oben" sieht es deutlich schwieriger aus, ab ca. der 7. Jgst hat ein Realschüler kaum mehr realistische Möglichkeiten, ans Gymnasium zu wechseln. Dann bleiben nur zusammengestückelte, mühsame Wege, die nicht immer die gleichen Möglichkeiten wie das allgemeinbildende Gymnasium bieten, wie BOS, FOS etc.

    Der Wechsel ans Gymnasium während der der Unter- und Mittelstufe ist, wie von dir angemerkt, eine Seltenheit. Habt ihr keine Einführungsklasse für Schüler mit Realschulabschluss?

  • Das Bildungs- und Leistungsniveau sinkt durch Gesamtschulen. Wollen wir wirklich, dass die gehobene Mittelschicht aufwärts ihre Kinder in Privatschulen schickt, da die staatlichen Einrichtungen nichts mehr taugen? Chancengerechtigkeit sieht anders aus....
    Das dreigliedrige Schulsystem ist durchlässig (Einführungsklassen, ...) und bietet genug Übergangsmöglichkeiten....
    Der durchschnittliche Abiturient verdient mehr als der entsprechende Haupt- oder Realschüler. Viele Ausbildungsplätze werden mittlerweile an Abiturienten vergeben und die Hauptschule ist zu einer Resteschule verkommen.

    zu1: wo steht das? ist das dein privates Gefühl? Wie gesagt, PISA-Sieger und so.


    zu 2: Die Übergangsmöglichkeiten sind nicht realistisch, wie bereits WillG schon erwähnte- nach unten wird durchgereicht, nach oben schaffts kaum einer. Und das hängt eben wesentlich mit mangelnder Unterstützung im Elternhaus zusammen, nicht mit Intellekt oder Leistungsvermögen.


    zu 3: Ich kenne genug arbeitslose Akademiker, die jetzt Daten in Listen tippen oder Pharamafirmen vertreten und ebenso unterbezahlte, befristet eingestellte Postdoktoranden. Außerdem untermauerst du gerade selbst meine Argumente mit deinem Schlagwort: Hauptschule ist Resteschule und das wurde schon in den 80ern bemängelt, es wird aber schlimmer und nicht besser. Also muss man wohl über Veränderungen nachdenken!


  • Die Selektion würde faktisch STÄRKER sein als aktuell. Etwas, das die (linken) Bildungsideologen auch nicht kapieren wollen. Ein Blick in Länder mit Einheitsschulsystem (USA, Frankreich) würde genügen...

    Was die rechtskonservativen Schwätzer nicht kapieren wollen: Eine Wahrheit wird nicht wahrer, nur weil man anfängt unfreundlich zu werden :)
    Frankreich macht einen wahnsinns Notendruck und jeder muss in seinem Wohngebiet in die Schule gehen, was natürlich keine Durchmischung ermöglicht (Siehe hiesige Grundschulen). Außerdem Elitehochschulen, Privatschulen usw. In Deutschland dürfen Privatschulen Kinder aus weniger finanzkräftigen Familien nicht benachteiligen.


    Das Thema ist komplex und die Analyse schwierig. Schlüsse zu ziehen, à la: "Lasst uns wieder getrennte Mädchen- und Jungenschulen einrichten- schließlich schneiden Jungs in Mathe im Schnitt besser ab, als Mädchen und wir wollen doch nicht, dass deren Töchter unsere Söhne vom Lernen abhalten" halte ich doch für stark vereinfacht ;)

  • wo steht das? ist das dein privates Gefühl? Wie gesagt, PISA-Sieger und so.

    Die guten PISA-Ergebnisse liegen nicht an den Gesamtschulen.


    http://www.welt.de/politik/deu…uppt-sich-als-Irrtum.html


    zu 3: Ich kenne genug arbeitslose Akademiker, die jetzt Daten in Listen tippen oder Pharamafirmen vertreten und ebenso unterbezahlte, befristet eingestellte Postdoktoranden.

    Ich sprach vom durchschnittlichen Abiturienten.


    http://www.focus.de/finanzen/k…onen-frei_id_3573693.html


    Außerdem untermauerst du gerade selbst meine Argumente mit deinem Schlagwort: Hauptschule ist Resteschule und das wurde schon in den 80ern bemängelt, es wird aber schlimmer und nicht besser. Also muss man wohl über Veränderungen nachdenken!

    Das Problem ist, dass ein Gesamtschulsystem die Situation nur verschlimmert.

  • Was die rechtskonservativen Schwätzer nicht kapieren wollen: Eine Wahrheit wird nicht wahrer, nur weil man anfängt unfreundlich zu werden :) Frankreich macht einen wahnsinns Notendruck und jeder muss in seinem Wohngebiet in die Schule gehen, was natürlich keine Durchmischung ermöglicht (Siehe hiesige Grundschulen). Außerdem Elitehochschulen, Privatschulen usw. In Deutschland dürfen Privatschulen Kinder aus weniger finanzkräftigen Familien nicht benachteiligen.

    Was die linksradikalen linksideologischen Traumtänzer nicht kapieren wollen: Die Einheitsschule würde bei uns genauso in die Sackgasse führen wir in allen anderen Ländern mit einer ähnlich heterogenen Gesellschaft.


    Und der Witz mit PISA war gut, gerade USA und Frankreich sind hier ja echte "Vorbilder".


    Und wenn du glaubst, die Ersatzschulen finden keine Mittel und Wege, die "unerwünschten" Schüler fernzuhalten, dann bist du realitätsfremd. Da gehen nähmlich die Schulen und die Schüler bzw. Erziehungsberechtigten Veträge nach Privatrecht ein, und da ist vieles möglich, inklusive der Sanktionierung des "falschen" Verhaltens. Es geht nicht nur ums Geld.

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

    Einmal editiert, zuletzt von Mikael ()

    • Offizieller Beitrag

    Moderation:
    Mikael, bitte reiß dich mit Begriffen wie linksradikal etwas zusammen. Hier nichts Radikales Schreibenden Radikalismus zu unterstellen - Gemeinschaftssschule oder nicht ist übrigens auch nicht annähernd ein Thema radikalen Gedankenguts - geht schlicht zu weit.

  • @meike
    Warum so giftig. Ich habe zwei deiner Punkte herausgegriffen. Bei einem habe ich dir zugestimmt, bei einem anderen, den du so vehement herausgestellt hast als besondere Leistung der GEW aber klar widersprochen. Ich finde es geradezu famos wie du eine Maßnahme der GEW als Beispiel aufführst, welche per deutschem Rechtsverständnis gegen das Beamtenrecht spricht. Und dann so tun, das Dank der GEW nun die Disziplinarverfahren ruhen ist geradezu grotesk.


    Der Dienstherr will 5 Jahre lang eine Nullrunde bei einer guten wirtschaftlichen Lage durchführen? Er bedchneidet weitere Leistungen der Beamten? Und dies geschieht seit längerem und in weiteren BL?
    Warum drohen die Gewerkschaften seit Jahren nur mit dem Weg der Judikative, bei der ihrer Meinung nach, vom Dienstherr klaren Missachtung der Fürsorgepflicht? Sorgt endlich für ein höchstrichterliches Urteil und dann sind die Rahmenbedingungen klar. Aber brüstet euch nicht mit illegalen Massnahmen. Der Zweck heiligt nun einmal nicht die Mittel.


    @alias
    Ich lese in der Pressemitteilung dass der Zustrom einen neuen Höchstand erreicht hat.


    @Schantalle
    Den Artikel wollte ich auch posten. Schauen wir uns die Ergebnisse in weiteren 10 Jahren an.


    Aber ich finde es immer amüsant, wenn linke Bildungsideologen quantitative Ergebnisse von Bildungsforschern heranziehen, wenn es der Bestätigung der eigenen Bildungsvorstellung hilft.
    Zeigen aber Untersuchungen ein absolut gegenteiliges Ergebnis, dann können solche quantitatives Ergebnisse nicht für die Beurteilung der Qualität von Bildung verwendet werden, denn Bildung und Erziehung lassen sich nicht auf ein paar statistische Variablen reduzieren.


    Und natürlich bietet das dreigliedrige System genug Durchlässigkeit. Über das berufliche Bildungssystem können SuS auch die allgemeine Hochschulreife erreichen. Die Vielzahl an Wegen kennen doch die meisten aus dem allgmeinen Schulsystem gar nicht.
    Das berufliche Bildungssystem bietet jedem eine Chance; egal ob er von der Hauptschule den Weg über die zweijährige Fachschule oder direkt von der Realschule auf das Gymnasium kommt.
    Auch bieten wir die Möglichkeit nach einer Ausbildung einen schnellen Weg zum Abitur (Oberschule).


    Warum müsst ihr das System, dass Deutschland so stark gemacht hat, einfach über den Haufen werfen. Und kommt mir bitte nicht mit der Benachteiligung von Kindern mit Migratinshintergrund. Diese sind im beruflichen Bildungssystem stark vertreten und es machen viele davon ihren Schulabschluss. Aber Leistung muss erbracht werden; wer diese erbringt, der schafft den Schulabschluss. Schule hat aber auch eine Selektionsfunktion. Und diese Funktion muss auch verteidigt werden, wenn man ein Mindestmaß an Qualität behalten will.


    Ich kann doch als Fussballtrainer in meiner Jugendmannschaft auch nicht ankommen und Jungs in das Team berufen, die nicht vernünftig trainiert haben oder ständig gefehlt haben. Egal wie gut, die sitzen auf der Bank und werden nicht eingewechselt.


    Und für Jungs die nun einmal nicht so gut sind, gibt es die zweite Mannschaft, die eine Liga darunter kickt. Das entspricht ihrem Niveau und sie haben Spaß und sind nicht frustriert darüber, dass sie gegen die die anderen der über ihnen spielenden Ligen ständig verlieren würden.


    So ist nun einmal die Realität; wir sind eine Leistungsgesellschaft. Und dem muss jeder, entsprechend dem Alter auch gerecht werden. Meine Jungs würden Sturm laufen, wenn ich nach solchen linken Vorstellungen das Team aufstellen würde.

  • @alias
    Ich lese in der Pressemitteilung dass der Zustrom einen neuen Höchstand erreicht hat.

    Mit einem Anstieg von 0,7% der Schülerzahlen an Privatschulen kann man nicht von einer massiven Steigerung der Anmeldezahlen an Privatschulen sprechen - wie gesagt: der Zustrom stagniert.


    Zu deinem Vorwurf der mangelnden Leistungsanforderungen:
    Du hast das Prinzip und die Arbeitsweise der Gemeinschafts- und Gesamtschulen nicht verstanden.
    Wenn hier etwas ideologisch gefärbt ist, dann ist es deine Vorstellung dieser Schularten.

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

    Einmal editiert, zuletzt von alias ()

  • @alias


    Wo habe ich von einem massiven Anstieg gesprochen?


    Darüberhinaus sagt deine Quelle, dass die Schülerzahl an privaten allgemein bildenden Schulen auf einen neuen Höchststand geklettert ist. In Zeiten sinkender Schülerzahlen, wenn auch nicht im Ausmaß wie die Politik dies prognostiziert hat, ist der Anstieg dann doch beachtenswert.


    Bezüglich der Arbeitsweise und die Zielsetzung von Gemeinschaftsschulen habe ich schon verstanden. Das bedeutet aber nicht, dass ich davon überzeugt bin.


  • Ich kann doch als Fussballtrainer in meiner Jugendmannschaft auch nicht ankommen und Jungs in das Team berufen, die nicht vernünftig trainiert haben oder ständig gefehlt haben. Egal wie gut, die sitzen auf der Bank und werden nicht eingewechselt.

    Ehrlich? Okay, dann nehmen wir doch mal den Fußballverein, wenns denn bildlich sein soll. Jeder hat Zugang zum Fußballverein, dort wirst du nicht nur Gebildete, Bessergestellte treffen. Und wenn du ein Talent aus dem "Armenviertel" deiner Stadt entdeckst, wirst du es wohl kaum in der unteren Liga spielen lassen, weil ihm die Eltern keine teuren Stollenschuhe kaufen und nicht jeden Samstag beim Turnier zuschauen.


    Außerdem würdest du die Gruppen vermutlich nicht mit lauter Stürmern besetzen, du bräuchtest auch einen reaktionsschnellen Torwart und eine Verteidigung. Zu viel Aussieben ergibt nicht mal in Gruppen, die ein gemeinsames Ziel haben, einen Sinn.


    Und angenommen- wir müssen ja die Kurve zur Schule kriegen- du hättest alle Kinder deines Viertels zwischen 6 und 18, auch die ganz Unsportlichen, die aber schnell rechnen oder gut schreiben können- was machst du mit denen? Alle sollen einen Vereinsabschluss machen, jeder muss den Verein 12 Jahre täglich 6 Stunden lang besuchen. Was tun? die Sportskanonen möglichst schnell von den Nerds trennen? Sollen die dann alle Schach spielen? Oder Romane schreiben? Dann bräuchtest du ja für jede Begabung einen Verein.


    Das ist doch absurd. Die uralte Vorstellung, der "praktisch Bildbaren" an der Hauptschule ist einer sozialen Selektion gewichen, auch in deiner Argumentation. Die Hauptschule ist nichts mehr wert und das ist das Problem. Ich will für meine Kinder nicht mit Gewalt das Abitur, sondern dass sie gesund, zufrieden, selbstbestimmt durchs Leben gehen. Wenn sie Zahnarzt werden möchten, werden sies tun und wenn sie Steinmetz werden wollen, tun sie das. Ob Justin oder Maximilian daneben sitzen- was machts fürn Unterschied? Wenn das Ideologie ist, bin ich gern ideologisch.


    PS.: wer nach dem Abi Wirtschaftswissenschaftler wird, kann sicherlich reich werden. Geistes- und Sozialwissenschaftler im Normalfall aber nicht. Vielleicht auch das gutgläubiglinksideologischtraumtänzerisch: Ich tanze zum Glück seltener mit Vorstandsmitgliedern der Deutschen Bank, als mit letzteren armen Schluckern, denen Nachhaltigkeit aber ein Begriff ist :prost:

  • Du solltest schon richtig lesen und nicht wild deine Interpretation tippen. Ich habe nirgends geschrieben, das ich Kinder mit billigen Kickschuhen benachteiligen würde. Ich habe gesagt, dass diejenigen, die nicht den Regeln folgen, auf der Bank sitzen bleiben.


    Dir ist schon klar, dass im Training ausgesiebt wird oder? Die Besten stellen die Stammelf. Danach erfolgt nach Leistung und Talent die weitere Verteilung. Und dieses Verfahren ist die Grundlage jeder Leistungsgesellschaft.


    Und nun zurück zur Schule. Dein Beispiel ist ganz schön an den Haaren herbeigezogen. Die Trennung der SuS erfolgt nach ihrem Leistungsniveau. Ich erwarte von meinen Kollegen am Gymnasium, dass diese Unterricht entsprechend den Erwartungen an ein Gymnasium durchführen. Mit der Zielsetzung der Erlangung einer Allgemeinen Hochschulreife.
    Dasselbe erwarten meine SuS als auch die Ausbildungsbetriebe von mir. Warum denkst du, müssen Auszubildende bei vielen Ausbildern die Noten vorzeigen? Diese investieren in die Azubis und wollen dafür auch Leistung sehen. Was denkst du, passiert mit einem Auszubildenden, der sich nicht an die Regeln seines Ausbildungsbetriebs hält?


    Ist ein Schüler mit den Anforderungen überlastet, dann kann er zunächst die Realschule oder Hauptschule besuchen und dann über das berufliche Bildungssystem die Allgemeine Hochschulreife erlangen.


    Was ich aber nicht will ist, dass meine Kollegen am Gymnasium aufgrund eines massiven Anmeldungsüberhangs (Abschaffung der verbindlichen Grundschulempfehlung) nun Schüler haben, die offensichtlich völlig überfordert sind. Dies konnte man an den Statistiken der Durchfallquoten an in der 5. und 6. Klasse sehen.


    Und was ist die Antwort der linken Ideologen: Sitzenbleiben abschaffen und Binnendifferenzierungmassiv ausbauen. Also nichts anderes als eine schleichende Entmachtung und Niveausenkung des Gymnasiums sowie mehr Arbeit für die Kollegen ohne zusätzliche Entlastungsmassnahmen. Die Thematik der Inklusion lasse ich mal aussen vor.


    Und bezüglich der Hauptschule: Warum diese nichts mehr wert ist, dass ist ein eigenes Thema. Aber in Zeiten, in denen AG für Ausbildungsplätze vermehrt Abitur verlangen, würde ich mich mal fragen, was bildungspolitisch falsch gelaufen ist. Wenn SuS nicht mehr fehlerfrei Schreiben, Rechnen oder gar Lesen können, dann ist etwas gehörig aus den Fugen geraten. Und ich werfe hier nichts meinen Kollegen vor. Die haben genug mit anderen Problemen zu kämpfen. Aber diese sind diejenigen, die bildungspolitisch immer die Reformopfer sind.


    Und nun zu deinem Vorwurf bezüglich der Kinder. Natürlich entscheidet ein Mensch selber, welchen Beruf er wählt. Aber für meine Kinder habe ich eine Erziehungspflicht. Sie sind noch viel zu jung, um zu entscheiden welcher Weg wohin führt. Ihnen fehlt die Lebenserfahrung. Das ist aber die Aufgabe der Eltern; den Kindern den Weg zu weisen, damit sie am Ende die Chance haben tatsächlich eine Wahl zu treffen.


    Ob sie dann mit dem Abitur studieren gehen oder eine handwerkliche Ausbildung machen ist mir persönlich egal. Aber das Fundament für eine Entscheidung muss stabil sein.
    Und das tolle an unserem Bildungssystem ist, dass wenn er sich entscheidet, nach der Mittleren Reife eine Ausbildung zu machen und danach doch ein Interesse am Studium als Vertiefung zeigt, kann er das über die Oberschulen nachholen. Super oder? Ich bin ein großer Fan unseres Bildungssystems, denn hier hat jeder immer eine Chance.


    Aber der letzte Absatz zeigt ganz klar deine Einstellung. Reich vs. Arm, Geisteswissenschaftler gegen böse Wiwis, die nichts von Nachhaltigkeit halten.

  • Unser Missverständnis beruht weniger auf meinen mangelnden Lesefertigkeiten, als auf deiner nicht erfolgten Transferleistung. Von dir kommt das unpassende Beispiel, ich habe nur versucht, dir zu erläutern, warum es nicht zur Erklärung taugt.



    Eltern, die es sich leisten können gehen in den Privatschulbereich bzw. fördern ihre Kinder so, dass diese auf jeden Fall das Gymnasium besuchen. So ist das auch bei uns.

    Genau und gleichzeitig behauptest du, wie super durchlässig das Schulsystem sei und dass nach Leistung getrennt würde? wie widersinnig. Und für deine Kinder soll mit 10 Jahren entschieden werden, welchen Schulabschluss sie machen, (richtig, sie können es noch nicht entscheiden, genau darum geht es ja! niemand kann wissen, was in 10 Jahren ist.) Aber für Bildungsferne gilt das nicht, weil die können ja noch wechseln? Wie widersinnig.


    Die Hausaufgaben in der Grundschule sind bei uns zu zwei Dritteln so, dass sie nicht von den Kindern alleine durchgeführt werden können (PowerPoint in Klasse 2 und dergleichen). Bildungsferne Kinder fallen raus aus dem System. Und das verschärft unsere Schere in der Gesellschaft.


    Noch mal kürzer, der Klarheit wegen: Unter reichen und armen Kindern gibt es gleich viele dumme, wie schlaue Kinder. Aber die reichen Kinder haben überdurchschnittlich häufig höheren Bildungsabschluss. Woran liegt das? Das ist das zentrale Thema. Wenn die GEW Vorschläge hat, das zu ändern würde ich sagen: Lasst es uns versuchen!


    Übrigens: anderen mangelnde Bereitschaft zum Auswerten von Statistiken zu unterstellen, gleichzeitig aber nur leere Behauptungen in den Raum werfen ist ganz schlechter Stil. Belege doch mal irgendeine deiner Ängste.

Werbung