Sexualkunde - externe Angebote in Hamburg

  • Liebes Forum,


    einige Eltern meiner Klasse wünschen sich noch einmal das Thema sexuelle Aufklärung. Ich würde das gerne vor einem Unterrichtsprojekt mit dem Hamburger Verein Soorum terminieren.


    Nun suche ich einen externen Anbieter, der in Schulen kommt und den Kindern das Thema altersgerecht erneut vermittelt.
    Kennt hier jemand eine gute Adresse? Im Netz habe ich nichts finden können.


    Gruß Pedalritterin

  • Hallo Pedalritterin,


    es gibt in Hamburg eine Lokalgruppe von "mit Sicherheit verliebt". Das ist eine Arbeitsgruppe von bvmd. Es sind also Medizinstudenten, die extra dafür eine kurze Schulung machen und dann Projekte in Schulen durchführen. Ich war selbst in Hannover dabei bevor ich Lehrerin geworden bin.
    Wenn du " mit Sicherheit verliebt Hamburg" googelst, findest du sicher was.


    Liebe Grüße vom Zirkuskind

  • Nun suche ich einen externen Anbieter, der in Schulen kommt und den Kindern das Thema altersgerecht erneut vermittelt.


    Warum unterrichtest Du nicht selbst? Dafür bist Du als Lehrerin doch schließlich fachlich ausgebildet.


    Bei externen "Anbietern" ist Vorsicht geboten, es gibt sehr viele unseriöse und zwielichtige Organisationen und Gruppierungen, die gerade auf dem Gebiet versuchen ihre Ideologien in die Schulen zu tragen, mit fachgerechtem Unterricht allerdings nichts am Hut haben.

  • Bei externen "Anbietern" ist Vorsicht geboten, es gibt sehr viele unseriöse und zwielichtige Organisationen und Gruppierungen, die gerade auf dem Gebiet versuchen ihre Ideologien in die Schulen zu tragen, mit fachgerechtem Unterricht allerdings nichts am Hut haben.

    Wo bist du denn unterwegs?

  • Bei externen "Anbietern" ist Vorsicht geboten, es gibt sehr viele unseriöse und zwielichtige Organisationen und Gruppierungen, die gerade auf dem Gebiet versuchen ihre Ideologien in die Schulen zu tragen, mit fachgerechtem Unterricht allerdings nichts am Hut haben.

    So wie die Kirche zum Beispiel? Da muss ich dir echt mal Recht geben! Vorsicht!

  • Bei externen "Anbietern" ist Vorsicht geboten, es gibt sehr viele unseriöse und zwielichtige Organisationen und Gruppierungen, die gerade auf dem Gebiet versuchen ihre Ideologien in die Schulen zu tragen, mit fachgerechtem Unterricht allerdings nichts am Hut haben.

    Ich hätte es kaum für möglich gehalten, dass ich derselben Meinung wie Claudius sein könnte. Was mich jedoch beruhigt ist, dass wir mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht dieselben "Anbieter" meinen. Rixhtig ist, dass in diesem sensiblen Bereich externe Anbieter mit Bedacht, Vorsicht und uniformiert gewählt werden müssen. Versichere dich auf jeden Fall bei der Schulleitung. Auch eine Rücksprache und Abstimmung mit den Eltern muss im Vorfeld erfolgen. Mit Sicherheit solltest nicht DU, sondern die Schule Veranstalter einer derartigen Veranstaltung sein.
    Pro Familia kennt sicher kompetente Ansprechpartner und Referenten.

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

  • Bei uns kam die ortsansässige Gynäkologin in die Schulen.


    Das halte ich für eine sehr gute Idee. Ein Gynäkologe wird das Thema mit einer professionellen Distanz, fundiertem Fachwissen und einer angemessene, medizinischen Terminologie behandeln.


    Im Gegensatz dazu würde ich vor dubiosen Organisationen wie "Mit Sicherheit verliebt" dringend warnen.


    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklärst du dich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.


    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklärst du dich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.

  • Abgesehen davon, dass die Aufklärungstruppe genauso cool oder uncool ist, wie jeder Biolehrer, kann ich daran nichts Dubioses oder gar Gefährliches erkennen. Es wurde auf alle Fragen der Schüler eingegangen, nichts unreflektiert stehen gelassen und wer nicht zuhören möchte, darf rausgehen. Und zur "medizinischen Terminologie": meiner Erfahrung nach gilt, je derber die Ausdrücke, desto unsicherer die Kinder. Im Kopf das Pornohalbwissen und gleichzeitig aufgeregt wegen ihrer Zahnspange und Fragen nach ganz einfachen Dingen, manchmal noch gar keine Fragen. Das haben sie doch ganz gut gelöst?

  • Ich finde die beiden Videos auch sehr ansprechend und wenn ich Biologie unterrichten würde, würde ich auch schauen, ob dieser Verein bei mir in der Nähe ist. Ich erinnere mich mit Entsetzen an meinen eigenen Biologieunterricht. Der Lehrer, dem das ganze Thema irgendwie etwas peinlich war und der auch wusste, dass wir das auch peinlich fanden. Deshalb gab es dann einige Doppelstunden Monolog. Mitgenommen haben wir nicht viel. Fragen wurden nicht gestellt, weil....peinlich. Ich finde die Idee sehr gut, das Thema von Externen behandeln zu lassen. Ich frage mich allerdings auch, was du daran dubios findest? Ich würde mich als Lehrerin glücklich in die Cafeteria verziehen und hoffen, dass meine Schüler eine genauso entspannte Stunde haben :D

  • Ich frage mich allerdings auch, was du daran dubios findest? Ich würde mich als Lehrerin glücklich in die Cafeteria verziehen und hoffen, dass meine Schüler eine genauso entspannte Stunde haben :D


    Das finde ich an sich schon seltsam. Als Biologielehrerin bist Du fachlich und didaktisch genau dafür ausgebildet worden diesen Stoff wissenschaftlich fundiert und vernünftig zu vermitteln. Warum man den Unterricht dann an Laien "outsourcen" sollte, obwohl man selbst den Beruf professionell beherrscht, erschliesst sich mir überhaupt nicht.


    Zudem finde ich es problematisch, dass Du als Lehrerin während dieses Laien-"Unterrichts" aus dem Klassenraum verbannt wirst. Du hast insofern keine Kontrolle mehr über Inhalte und Methodik. Dabei bist Du doch gerade verpflichtet die Eltern im Vorfeld konkret über Inhalte und Methodik zu diesem Unterrichtsthema zu informieren.


    Ich frage mich auch, was es mit wissenschaftlich fundiertem und seriösem Sexualkundeunterricht zu tun haben soll, wenn Schüler dazu angehalten werden vulgäre Schimpfworte für Genitalien an die Tafel schreiben oder einen "Kondomführerschein" zu machen oder wenn Erwachsene mit 12-jährigen Kindern "den perfekten Porno gestalten" wollen.


    Sorry, aber man sollte an das Thema schon mit professioneller Distanz und wissenschaftlichem Anspruch unterrichten. Aber sowas können und wollen dubiose Organisationen und Grüppchen wie "Mit Sicherheit verliebt" gar nicht.


    Ein Gynäkologe wäre wahrscheinlich noch die mit Abstand seriöseste Variante, wenn man den Unterricht unbedingt "outsourcen" will.

  • Wenn Verhütungsmittel Teil des Lehrplans sind spricht nichts dagegen, die Verwendung von Kondomen zu erläutern. Würde ich als Biolehrer selbstverständlich auch machen. Begrifflichkeiten zu klären ist (zumindest bei uns) definitiv Lehrplaninhalt. Wenn ich also sichergehen will, dass alle über dieselben Körperteile reden, muss ich zunächst klären, was ich meine. Unsere männlichen Schüler wissen beispielsweise zum Großteil nicht, dass sie Hoden haben.
    Den "perfekten Porno" habe ich so verstanden, dass versucht wird, Jugendlichen- die über das Internet gewalttätige Sexpraktiken konsumieren, sich selber aufklären und mit lauter Fragezeichen im Kopf zurückgelassen werden- zu vermitteln, dass ein Porno eine Filmaufnahme ist und mit der Realität wenig gemein hat. Ziele erfüllt, Eltern können informiert werden.

  • Nur einmal zu der "dubiosen Organisation": Mit Sicherheit verliebt Hannover arbeitet mit der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung zusammen. Es sind alles Medizinstudenten, sie werden von der BzgA ausgebildet und bekommen ihr Material von dort. Die meisten Lehrer wollten gerne draußen warten (sie hätten bleiben dürfen), weil sie der Ansicht waren, Schüler öffnen sich eher einem Menschen gegenüber, der ihnen nicht am nächsten Tag mündliche Noten gibt, ja, den sie überhaupt mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht wieder sehen.
    Und die Themen gaben bei uns immer die Lehrer vor, also beispielsweise "bitte vier Schulstunden zu Verhütungsmitteln, AIDS und unterschiedlichen sexuellen Orientierungen" oder bitte 2 Schulstunden zu Pubertät und 2 Schulstunden zu Verhütung und Schwangerschaft". Daran haben wir uns immer gehalten.


    Jetzt bin ich raus!

  • Hallo, liebes Forum,


    hier war ja was los! Herzlichen Dank erst einmal an alle für die vielen Tipps, die ich nun beherzigen und prüfen werde. Ich bin übrigens keine Biologielehrerin, musste das jedoch - unfreiwillig - unterrichten. Die Info von SL und FL war, dass Aufklärung etc. bereits gelaufen sei.
    In meiner Klasse merke ich jedoch, dass Fragen und Gesprächsbedarf da sind. Auch, weil es mit den ersten Liebschaften beginnt.
    Ich gebe das Thema lieber an externe Anbieter aus verschiedenen Gründen. Ich finde auch eine Trennung von Jungen und Mädchen sinnvoll.


    Viele Grüße von
    Pedalritterin

  • Ich finde auch eine Trennung von Jungen und Mädchen sinnvoll.

    Nicht sinnvoll. Notwendig!
    Wenn man - wie ich - in der glücklichen Lage ist, eine Kollegin zu haben, die dafür auch Freistunden opfert (was ich im Gegenzug für ihre Klasse ebenfalls tue), kann man Jungen- und Mädchenthemen besser bereden.

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

  • Nur einmal zu der "dubiosen Organisation": Mit Sicherheit verliebt Hannover arbeitet mit der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung zusammen. Es sind alles Medizinstudenten, sie werden von der BzgA ausgebildet und bekommen ihr Material von dort. Die meisten Lehrer wollten gerne draußen warten (sie hätten bleiben dürfen), weil sie der Ansicht waren, Schüler öffnen sich eher einem Menschen gegenüber, der ihnen nicht am nächsten Tag mündliche Noten gibt, ja, den sie überhaupt mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht wieder sehen.

    Es ist ja - um es mal vorsichtig auszudrücken - schon recht naiv anzunehmen, Kinder würden sich gegenüber völlig fremden Erwachsenen und vor ihrer gesamten Klassengemeinschaft hinsichtlich dieser Thematik "öffnen". Der Biologieunterricht ist eigentlich auch nicht dazu da, daß Kinder sich gegenüber irgendwelchen Fremden "sexuell öffnen" sollen, sondern daß die Kinder einen naturwissenschaftlich fundierten Unterricht erhalten. Vulgärbegriffe für Genitalien, die "Planung" eines Pornos und die Benutzung von Latexhüllen haben mit Biologie eigentlich nichts zu tun.


    Als einzig positiv an den Videos über "Mit Sicherheit verliebt" erachte ich die Freiwilligkeit der Teilnahme für die Kinder.

  • und die Benutzung von Latexhüllen haben mit Biologie eigentlich nichts zu tun.

    Du bist also der Meinung, dass die richtige Verwendung von Verhütungsmitteln, die die Übertragung ernsthafter Krankheiten und ungewollte Schwangerschaften verhindert, im Unterricht nichts zu suchen hat? Dein Ernst? Wer sagt ihnen dann, wie man das richtig macht?

Werbung