Verbeamtung und bisherige Krankenakte / Arztbesuche

  • Daher meine Frage: Wenn ich Arztbesuche selbst bezahle und NIE über die Krankenkasse abwickle - war es dann, als wären diese Arztbesuche NIE geschehen, d.h. bin ich dann auch nicht verpflichtet, diese irgendwo anzugeben oder zu melden, oder wie sonst erfährt der Amtsarzt von diesen Besuchen, wenn nicht über die Krankenkasse

    In der Regel musst du beim Amtsarzt ALLE Ärzte angeben, die dich behandeln. Ich musste glaube ich gar nicht angeben, bei welcher Krankenversicherung ich versichert bin...


    Nochmal der Hinweis: Ich würde keinesfalls irgendwelche Ärzte unterschlagen. Eine Freundin meiner Schwester hat das gemacht, es flog auf, das war es mit der Verbeamtung!

  • In der Regel musst du beim Amtsarzt ALLE Ärzte angeben, die dich behandeln. Ich musste glaube ich gar nicht angeben, bei welcher Krankenversicherung ich versichert bin...
    Nochmal der Hinweis: Ich würde keinesfalls irgendwelche Ärzte unterschlagen. Eine Freundin meiner Schwester hat das gemacht, es flog auf, das war es mit der Verbeamtung!

    Müsste ich dann sogar die Uni-eigenen psychologischen Anlaufstellen angeben, die vom Studentenwerk angeboten werden und die ja selbst damit werben, dass alles nie aktenkundig und anonym gehandhabt wird? Weil strenggenommen wären das ja auch "Ärzte"...


    PS: Natürlich habe ich nicht vor, Ärzte zu verschweigen. Deshalb möchte ich mich hier ja mal erkundigen, wie das so abläuft. Weil bevor ich jetzt zu irgendwelchen Therapeuten renne, obwohl es so dringend nicht wirklich wäre, dann lass ich das nämlich lieber, bevor mir da nachher die Verbeamtung verwehrt wird.


    Du sagst zudem, man müsse ALLE Ärzte angeben... Nun ist das bei meinen Standardärzten kein Problem: Hausarzt, Hautarzt, Kardiologe, Orthopäde, aber dann gibt's da noch so vereinzelte Hausärzte, die ich am Anfang als ich in meinen Studienort gezogen bin, ausprobiert habe, bis ich dann schließlich meinen richtigen Hausarzt gefunden habe. Da war ich höchstens 1x und ich weiß auch schon gar nicht mehr, wie die hießen... Selbst die muss ich dann angeben?? Oder ist damit wirklich nur der Standard-/Hauptarzt gemeint??

  • Der Hausarzt und alle Fachärzte. Ich habe damals meinen Hausarzt, meinen Zahnarzt, meinen Frauenarzt, meinen Augenarzt und meinen Hautarzt angegeben. Alle Ärzte eben zu denen ich mehr oder minder regelmäßig gehe(n muss). Wenn du ein einziges Mal einen Arzt ausprobiert hast und da auch nicht mehr vorhast hinzugehen, musst du das glaube ich nicht angeben. Würde ich zumindest nicht machen.


    Wie es bei psychologischen Beratungsstellen ist, weiß ich nicht mehr ob es dazu eine Frage auf dem Bogen gab.


    Ich würde mich trotzdem nicht nicht untersuchen/behandeln lassen nur für eine eventuelle Verbeamtung... Es gibt tausende Gründe wieso dir das Kreuz verwehrt werden könnte... Ich hatte bei der Untersuchung zum Beispiel Eiweiß im Urin (hatte ich zuvor noch nie) und musste dann nochmal kommen wo ich dann einen zu hohen Blutdruck hatte (hatte ich zuvor auch noch nie). Durfte dann nach dem Ref nochmal kommen...


  • Ich hatte bei der Untersuchung zum Beispiel Eiweiß im Urin (hatte ich zuvor noch nie) und musste dann nochmal kommen wo ich dann einen zu hohen Blutdruck hatte (hatte ich zuvor auch noch nie). Durfte dann nach dem Ref nochmal kommen...

    Oh je, das ist bei mir aber mittlerweile ein mehr oder weniger großes Problem geworden. Ich habe bei Ärzten generell immer einen erhöhten Puls und Blutdruck. Die sogenannte Weißkittel-Hypertonie.
    Zuhause ist der ganz normal - das konnte durch ein Langzeit-EKG (Puls) auch schon nachgewiesen werden. Er ist eben situativ bei den Ärzten immer erhöht.


    Eine 24h-Blutdruckmessung hatte ich allerdings noch nicht. Aber wenn ich selber zuhause messe, ist er meistens auch normal - es sei denn, irgendetwas beschäftigt mich mal wieder...

  • Oh je, das ist bei mir aber mittlerweile ein mehr oder weniger großes Problem geworden. Ich habe bei Ärzten generell immer einen erhöhten Puls und Blutdruck. Die sogenannte Weißkittel-Hypertonie.Zuhause ist der ganz normal - das konnte durch ein Langzeit-EKG (Puls) auch schon nachgewiesen werden. Er ist eben situativ bei den Ärzten immer erhöht.


    Eine 24h-Blutdruckmessung hatte ich allerdings noch nicht. Aber wenn ich selber zuhause messe, ist er meistens auch normal - es sei denn, irgendetwas beschäftigt mich mal wieder...

    Machst du Sport? Den Langzeit-EKG-Befund würde ich auf jeden Fall mitnehmen.

    • Offizieller Beitrag

    Also, wenn mir ein Facharzt wie zB ein Urologe diagnostiziert, dass das alles psychosomatische Ursache haben muss, wäre ich skeptisch. Bei dem menschlichen Körper können Beschwerden viele andere Ursachen haben, die der Facharzt nicht überblicken kann. Eine echte Diagnose kann doch eigentlich nur ein Psychologe liefern. Oder sehe ich das falsch?
    Ich hab nur manchmal das Gefühl, dass solche Diagnosen schnell gestellt werden, wenn der betreffende Arzt nichts findet.

    Aus meiner eigenen Erfahrung heraus: Ja, das geht leider sehr schnell.
    Und: Nein, ein Psychologe kann es nicht unbedingt eindeutig sagen, da die Symptomatik sehr ähnlich sein kann.
    Bei mir hat sich z.B. nach und nach die Schilddrüse verabschiedet. Die Symptome, die da auftreten können, sind so allgemein, dass sie jahrelang (!) als "psychosomatisch" hingestellt wurden - von mehreren Ärzten, ich habe um eine vernünftige Diagnostik kämpfen müssen. In der Folge sind andere Dinge durcheinander geraten (gute Schilddrüsenfunktion ist ganz ganz enorm wichtig), was zu weiteren Beschwerden und dann auch Facharztbesuchen führte, die alle mit "ohne Befund" endeten oder dem Verdacht, es könne psychosomatisch sein. (Da ich gerade EKG lese: Herzrhytmusstörungen und erhöhter oder erniedriger Puls sowie Blutdruck können von der Schilddrüse oder anderen Hormonen kommen.)
    Ein Psychologe sagt dann bestenfalls: "Lassen Sie es medizinisch abklären, das könnte körperliche Ursachen haben." Wenn der Arzt aber nichts findet und psychische Ursachen vermutet, dann geht der Psychologe im allgemeinen davon aus, dass es psychisch ist und versucht zu therapieren.
    Hinzu kommt, dass es noch viel zu viele unbekannte Einflüsse gibt oder Einflüsse, die schulmedizinisch nicht anerkannt sind. Z.B. gibt es in der Schweiz die "Eisenmangeldepression": Frauen mit niedrigen Eisenspeicherwerten (wobei "niedrig" das untere Drittel der deutschen Normwerte umfasst) und depressiven Beschwerden, Kopfweh etc. erhalten Eiseninfusionen - mit guten Erfolgen.


    So, nun zum Threadthema zurück:
    Eine Psychotherapie ist dann angebracht, wenn eine Diagnose aus dem Kapitel F der ICD-10 (Katalog der WHO, in dem alle Krankheiten aufgeführt sind) berechtigt ist.
    Wenn keine entsprechende Diagnose erfüllt ist, heißt es Coaching, das muss man allerdings privat bezahlen, kann es von der Steuer absetzen und den Arzt interessiert es eher nicht.

  • Bei mir hat sich z.B. nach und nach die Schilddrüse verabschiedet. Die Symptome, die da auftreten können, sind so allgemein, dass sie jahrelang (!) als "psychosomatisch" hingestellt wurden - von mehreren Ärzten, ich habe um eine vernünftige Diagnostik kämpfen müssen. In der Folge sind andere Dinge durcheinander geraten (gute Schilddrüsenfunktion ist ganz ganz enorm wichtig), was zu weiteren Beschwerden und dann auch Facharztbesuchen führte, die alle mit "ohne Befund" endeten oder dem Verdacht, es könne psychosomatisch sein. (Da ich gerade EKG lese: Herzrhytmusstörungen und erhöhter oder erniedriger Puls sowie Blutdruck können von der Schilddrüse oder anderen Hormonen kommen.)

    Bei mir wurde vor kurzem durch Zufallsbefund bei einem großen Blutbild einen minimal erhöhter freier T4-Wert der Schilddrüße festgestellt. Aber nur ganz leicht über dem Normwert. Daraufhin wurde ich zu einem Schilddrüsenultraschall weitergeschickt, der aber völlig ohne Befund war.


    Es wird nun vermutet, dass Stress bzw. innere Angespanntheit/Unruhe ebenfalls den Hormonhaushalt der Schilddrüse durcheinander bringen könnte.

    • Offizieller Beitrag

    Bei mir wurde vor kurzem durch Zufallsbefund bei einem großen Blutbild einen minimal erhöhter freier T4-Wert der Schilddrüße festgestellt. Aber nur ganz leicht über dem Normwert. Daraufhin wurde ich zu einem Schilddrüsenultraschall weitergeschickt, der aber völlig ohne Befund war.
    Es wird nun vermutet, dass Stress bzw. innere Angespanntheit/Unruhe ebenfalls den Hormonhaushalt der Schilddrüse durcheinander bringen könnte.

    Kann sein. Die Hormone bedingen sich gegenseitig, daher ist das durchaus möglich.
    Schilddrüsenultraschall ist aber auch nicht unbedingt ganz einfach. Bei der Schilddrüse denken viele Ärzte, das wäre einfach und sie machen das "nebenbei". Leider ist dem nicht so. Bei mir war im 1. Ultraschall nichts, im 2. waren nur die Ränder ein wenig ausgefranst, das sei aber nicht schlimm. Beim 3. verdrehte die Ärztin schon ob des 2. Befundes die Augen und ich bekam endlich einen entsprechenden Befund.
    Ich will dir da keine Angst machen, ich habe eben nur die Erfahrung, dass Schilddrüsenprobleme gerne auf die leichte Schulter genommen werden. Ich würde an deiner Stelle schauen, ob ich auf andere Art und Weise weiterkomme und die Schilddrüse längerfristig "im Hinterkopf" behalten.

  • Genau das ist eine meiner großen Fragen hier zu der ganzen Thematik.
    Wie überprüft der Amtsarzt im allgemeinen? Mir logisch wäre es, dass er sich an die Krankenkasse wendet und dort dann Einblick bekommt, denn die listen da ja sämtliche eingereichten Rechnungen auf, bzw. archivieren meine Arztbesuche - sofern ich sie eben als Privatpatient einreiche...

    Der Amtsarzt wird abfragen und dann ggf. Arztberichte anfordern. Wenn du also bei deinem Hausarzt 10x wg. Husten, Schnupfen, Heiserkeit in Behandlung warst, steht das drin. Wenn du 3x wg. Ängsten mit Herzrasen und Schwindel da warst, dann steht das drin. Wenn du zu einem Arzt gehst, wo du AUSSCHLIESSLICH privat zahlst, und du NIE etwas über die Krankenkasse laufen lässt, dann bleibt das Ganze anonym. Meine Freundin ist übrigens -wie schon von jemand anderem angemerkt- bei einem Psychotherapeuten in Behandlung, wo auf der Rechnung Coaching steht, weil ihre Beschwerden wohl auf ein drohendes Burnout zurückzuführen sind. Das zahlt tatsächlich weder Beihilfe, noch Krankenkasse und da sie sonst nicht bei ihm wegen anderer erstattungsfähiger Dinge in Behandlung ist, wird das wohl auch keiner nachvollziehen können - zumindest nicht, wenn sie es nicht irgendwann mal bei einem anderen Arzt angibt...

    Sei immer du selbst! Außer, du kannst ein Einhorn sein - dann sei ein Einhorn! :verliebt:

  • Der Amtsarzt wird abfragen und dann ggf. Arztberichte anfordern. Wenn du also bei deinem Hausarzt 10x wg. Husten, Schnupfen, Heiserkeit in Behandlung warst, steht das drin. Wenn du 3x wg. Ängsten mit Herzrasen und Schwindel da warst, dann steht das drin. Wenn du zu einem Arzt gehst, wo du AUSSCHLIESSLICH privat zahlst, und du NIE etwas über die Krankenkasse laufen lässt, dann bleibt das Ganze anonym. Meine Freundin ist übrigens -wie schon von jemand anderem angemerkt- bei einem Psychotherapeuten in Behandlung, wo auf der Rechnung Coaching steht, weil ihre Beschwerden wohl auf ein drohendes Burnout zurückzuführen sind. Das zahlt tatsächlich weder Beihilfe, noch Krankenkasse und da sie sonst nicht bei ihm wegen anderer erstattungsfähiger Dinge in Behandlung ist, wird das wohl auch keiner nachvollziehen können - zumindest nicht, wenn sie es nicht irgendwann mal bei einem anderen Arzt angibt...

    Genau darauf wollte ich im großen und ganzen hier hinaus. Vielen Dank.
    Bedeutet also im Umkehrschluss: Es wird nur aktenkundig, was über die Krankenkasse geht, alle selbst-bezahlten Dinge sind sozusagen "nie passiert"?


    Das wäre mir logisch, aber wäre so ein "Nicht-Angeben" von solchen selbst-bezahlten Arztbesuchen dann nicht doch irgendwie in gewisser Weise Verheimlichung? Es steht zwar nirgends in der Akte, aber "geschehen" ist es ja dennoch? Andererseits, kann es auf diese Weise überhaupt je rausgefunden werden?


    Ist wohl ein ziemlich "slippery slope", wie man im Englischen (eines meiner Fächer) so schön sagt.


    PS: Ach, ich sehe gerade bei erneutem Durchlesen: man darf dann wirklich bei Arzt X noch NIE zuvor andere Rechnungen über die Krankenkasse abgewickelt haben, sonst wird auch die selbst-bezahlte Rechnung XYZ sichtbar, richtig? Es muss also ein völlig neuer Arzt sein, bei dem ich noch nie war und auch noch nie Rechnungen über die Krankenkasse abgewickelt habe?!


    Alles gut zu wissen, wobei ich dennoch etwas "Angst" vor dem Ganzen habe - ich will ja schließlich auch nichts riskieren...

  • Ich würde dir ja gerne mal eine PN schicken, aber ich weiß nicht, wie das geht. Allerdings hast du das Ganze schon richtig erkannt...

    Sei immer du selbst! Außer, du kannst ein Einhorn sein - dann sei ein Einhorn! :verliebt:

  • Ich würde dir ja gerne mal eine PN schicken, aber ich weiß nicht, wie das geht. Allerdings hast du das Ganze schon richtig erkannt...

    Wenn du auf meinem Namen links mit der Maus drauf bleibst, erscheint ein Pop-Up-Fenster. Dort gibt es ganz unten rechts ein Feld namens "Konversation starten". Vermutlich ist das die PN-Funktion

  • A propos Schilddrüse, nach meinem Umzug hat der Hausarzt meiner Wahl einen umfassenden Gesundheitscheck durchgeführt. Der Schilddrüsenwert im Bluttest war leicht erhöht, die Schilddrüse war im Ultraschall aber nicht vergrößert, deswegen war das nichts zur Besorgnis.
    Ist das aber jetzt etwas, was ich beim Amtsarzt angeben muss? Ist ja weder Diagnose, noch Erkrankung...

  • Beim Überfliegen ist mir jetzt ein Aspekt nicht untergekommen: Ich musste für die Verbeamtung im Ref. nicht zum Amtsarzt. Erst danach, als ich fertig war und es im die "richtige" Verbeamtung ging.


    Vorher fürs Ref. musste ich zum Gespräch für die PKV alles offen legen.


    Der Amtsarzt war dann allerdings ein Witz. Ich musste überhaupt nichts vorzeigen und wurde nur gefragt, wie oft ich im letzten Jahr beim Arzt war. Ob ich dauerhaft Medikamente nehme. Dann die körperliche Untersuchung, bei der ich einige eindeutige OP-Narben erklären musste, aber überdeutlich machte, dass sie über 10 Jahre alt (und somit nicht zu berücksichtigen) sind. Dann gab es eine umfassende mündliche Befragung alá haben sie Probleme damit aktuell oder hatten er in der Vergangenheit, ...und dann kam eine ewige Liste.


    Die Ärztin fragte explizit nach meiner psychischen Belastung und Belastbarkeit. Beiläufig kumpelhaft. Studium und Ref geschafft, Mensch, krasse Sache, wie haben sie das gemacht? Nie am Punkt gewesen, an dem sie dachten, sie schaffen das nicht? Mal Hilfe geholt? Das machen ja viele! Wie? Ganz ohne psychologische Hilfe? Aha, aha. So ganz ohne?! Wie geht denn das? So eine junge Frau!


    Das wäre dann der Punkt gewesen, an dem man spätestens die Karten auf den Tisch hätte packen müssen.

  • Da kommt es wohl aufs Bundesland an. In BaWü muss man vor dem Referendariat zum Amtsarzt und bekommt in der Regel da schon die Zusage für die Lebenszeitverbeamtung. Falls man sie nicht bekommt, muss man nach dem Referendariat nochmals hin.


    Zu meiner psychischen Belastbarkeit bin ich auch gefragt worden. Und zu meiner Motivation, diesen Beruf überhaupt zu ergreifen.

  • Bei mir ist es auch BaWü und von einer engen Freundin, die ab Januar ins Ref geht, habe ich auch schon etwas mitbekommen bezüglich Amtsarzt. Scheinbar meinte sie, dass das alles ganz schnell über die Bühne geht. Sie musste auf einem Bein stehen, wie beim Augenarzt etwas ablesen von einer Tafel und einen Hörtest mit Piepstönen, mehr war da scheinbar nicht.


    Vielleicht wird da wieder mehr Wind drum gemacht als nötig wäre, aber meine Sorge ist halt (bzw so wurde es mir bislang von meinen Eltern immer eingetrichtert, wo ich nicht immer so genau weiß, ob die nicht auch übertreiben), dass man Probleme kriegen kann, wenn man zu häufig beim Arzt war.


    Ich bin ja der Meinung, dass nicht die Anzahl der Arztbesuche wichtig ist, sondern dass man keine schlimmen Diagnosen bekommt. Wenn man für "gesund" befunden wird, ist das doch das, was zählt oder?


    Allerdings meinte letztens mein Vater, dass es zweierlei Dinge sind zwischen Diagnose und Befund im Arztbrief (den die Patienten ja bekommen und sehen) und der persönlichen Kundenkartei beim Arzt, die der Arzt über einen erstellt und die dann höchstwahrscheinlich an den Amtsarzt weitergeleitet wird.


    Mein Vater meinte letztens, er hätte für seine Berufsunfähigkeitsversicherung ebenfalls mal die Ärzte für die Schweigepflicht entbunden und dort wären aufsatz-lange Texte in der Kundenkartei über ihn erfasst worden, obwohl im eigentlichen Befundbericht, den er vom Arzt bekommen hat, nur die harmlose Diagnose und die Ergebnisse der Untersuchung standen.


    Das macht mir nun allerdings ein wenig Sorge... Nicht dass da ein Arzt wegen meiner Prüfungsangst oder sonstigen Unruhe schon in Richtung "Depression" oder "psychische Labilität" geschrieben hat. Sowas würde ich ja gar nie rausfinden und nachher stehen da solche Stichpunkte in der Kartei...

  • Irgendwie klingt es mir schon seit einigen deiner Post so, als wäre das, was der Amtsarzt rausfinden könnte, eher das vordergründige Problem...


    Du musst das nicht beantworten, aber es ist vielleicht hilfreich im Stillen mal darüber so reflektieren:


    Machst du dir Sorgen, dass du diesem Job nicht gewachsen sein könntest? Hast du Angst im Referendariat dem Druck nicht standhalten zu können?


    Wieso ist diese Verbeamtung so dermaßen wichtig für dich? Klar, sie hat viele Vorteile. Leider aber mindestens genauso viele Nachteile. Man kann auch Lehrer sein ohne verbeamtet zu sein...

    • Offizieller Beitrag

    Hier von mir bunt gemischte Antworten...


    1) Keine Ahnung, was dieser "Arztbrief" sein soll. Als ich den Antrag auf PKV gestellt habe, habe ich die Ärzte, die noch aktuell waren, nach den Diagnosen gefragt, die sie mal in den letzten 2-3 Jahren gestellt haben. Von den 3 Ärzten (2 Haus-, 1 Facharzt) habe ich interessante Nummern bekommen. Die eine Hausärztin hatte bei einer (lehrertypischen) Müdigkeitserkältung (ich war schon Vertretungslehrerin und habe Korrekturfächer. Wenn man im Winter bis zur letzten Klassenarbeit durchkorrigiert und nicht fehlen will, irgendwann einfach zu grippig ist und zum Arzt geht)... Auf jeden Fall hat diese Ärztin eine sogenannte "F-Diagnose" aufgeschrieben und aus der Erkältung eine "chronische Erschöpfung" gemacht.
    Mit einem F in einer der Diagnoseschlüssel kannst du es einfach sofort vergessen. Keine PKV hätte mich je genommen, wenn ich nicht über den Kontrahierungszwang gekommen wäre.


    und von DIESER Diagnose hatte ich noch nie was gehört. Ärzte schreiben einfach irgendwelche Zahlen und Buchstaben auf, wissen auch gar nicht, was es für eine Konsequenz später haben kann. Schließlich wechseln "normalerweise" die Patienten die Kasse nicht.


    Bei einer Fachärztin stand auch eine Diagnose, da habe ich echt nicht gestaunt. Stunden später rief mich aber die Ärztin an (die Sekretärin hatte mir die Liste aus dem Computer ausgedruckt) und meinte "nee nee, das müssen Sie nicht angeben, das habe ich nie auf einer Rechnung an die GKV geschickt, das ist nur eine Notiz für mich, ist nie irgendwo als Diagnose oder gar gar Verdacht auf Diagnose aufgetaucht...)



    2) Auch ich glaube, dass der Amtsarzt nicht die einzige Baustelle ist.
    und wenn du zu psychosomatischen Problemen neigst: lass dich behandeln. Egal wie. Ob über Coaching, Heilzauberer oder konservative Schulmedizin.. Du schaffst niemals das Ref in einem guten / gesunden Zustand, wenn du zu solchen Problemen neigst und unter Prüfungsangst leidest...

  • Doch, ich bin natürlich auch besorgt, ob das Ref gut gehen wird - man hört und ließt ja teilweise echt Grauenhaftes. Auch bin ich besorgt, ob ich mich für den richtigen Weg entschieden habe, aber das kann ich halt erst wissen, wenn ich es probiert habe. Das viel zu theoretische Studium mit so gut wie keinem Praxisbezug lässt solche Sorgen und Gedanken halt leicht aufkommen, vor allem weil es ja immer wieder heißt, das Lehramtsstudium sei eine Art Einbahnstraße. Danach etwas anderes machen zu wollen wird halt schwer.


    Aber wenn ich für mich herausfinde, dass der Weg der Richtige ist, dann will ich natürlich auch verbeamtet werden. Für mich als sicherheits-suchenden und risikoarmen Menschen, war das, neben einigen anderen Dingen (u.a. die Arbeit mit Jugendlichen) das, was mich auf diesen Weg gebracht hat.

  • Und wenn ich solche Arztbesuche schlicht und einfach nie bei der Krankenkasse einreiche, sondern selber zahle, ist das dann als wären sie nie geschehen und ich muss das auch nie jemandem mitteilen?

    Du bist verpflichtet sie mitzuteilen. Tust du das nicht und sie wären negativ ausgewirkt auf die Verbeamtung, kannst du auch rückwirkend aus dem Beamtenverhältnis entfernt werden und es wird ein Strafverfahren eingeleitet

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