Referendariat NRW Mogelpackung

  • Hallo liebe Forumianer,


    ich habe mich für den nächsten Turnus zum Ref. in NRW beworben und wurde auch angenommen. Allerdings bekam ich keines der 4 Wunschseminare?!
    Geht das überhaupt? Ich staunte nicht schlecht als ich den Brief mit "Krefeld" bekam...hatte ich eben NICHT angekreuzt. Wie kann denn sowas passieren?
    Tage später die Schule....die die ich niemals genommen hätte, weil zu weit außerhalb....über 2 Stunden Fahrzeit. Im Seminar konnte und wollte man mir nicht helfen. Tauschbörse klappte leider auch nicht. Was kann ich sonst noch tun?
    Ich sehe nicht ein etwas zu nehmen, was ich nicht gewählt habe.


    Habt ihr ein paar Tipps?

  • Tja, da kann man in der Situation leider nur einen 'Tipp' geben: Referendariatsplatz nicht antreten (das geht folgenlos bis zum Zeitpunkt des Nichtantrens zur Vereidigung).


    Wenn das Seminar auf die Schulzuteilung besteht, kannst Du absolut nichts machen...(gegen die Seminarzuweisung erst recht nix)

  • Warum Mogelpackung? Wurde dir ein Seminar und eine Ausbildungsschule zugesichert?


    Viele Kollegen hier sind sicher auch umgezogen. Gehört zum Job dazu.


    Und viel wichtiger ist die Qualität deiner Ausbildungsschule. Was nützt dir dein Wunschort, wenn du dort nicht vernünftig unterstützt wirst?


    Sei doch einfach offen und freu dich auf deinen nächsten Lebensabschnitt.

  • Ich habe damals auch meine Wunschorte nicht bekommen. Bin dann einfach umgezogen für die 2 Jahre( damals noch). Seminar und Schule erwiesen sich als Glücksgriff. Ich war hinterher richtig froh das gemacht zu haben.

    Freundlichkeit ist kostenlos, aber niemals umsonst.

  • Wieder einmal wundere ich mich über das Anspruchsdenken mancher Berufsanfänger

  • Trantor: Anspruchsdenken...ich wundere mich über das Duckmäusertum bei Berufsanfängern.
    Ich habe vielleicht mehr Berufserfahrung als andere hier. Über 2 Stunden zum Arbeitsort sind gesetzlich sittenwidrig. Wie soll ich 300 Euro Sprit im Monat von den 1100 netto zahlen, wenn man einen eigenen Haushalt führt? Leider habe ich hier keine Mami und Papi, die mir ihren Benz zum Ref. sponsoren. Außerdem: Umziehen. Ich bin momentan blank. Kann das Land NRW die Umzugskosten übernehmen? Das Sozialamt macht das unter Umständen.


    Wie ich bereits erwähnt habe und ihr ja selber wisst: Man kann 4 Seminarorte in der Bewerbung angeben. Habe ich gemacht. Wenns wenigstens der letzte Ort der 4 gewesen wäre. Aber mit so einem System braucht man sich ja dann nicht bewerben...man nimmt was kommt.


    Keiner der vier wurde berücksichtigt. Wie kann sowas passieren?
    Man kriegt irgendwas hier aufgedrückt, was ich nicht haben wollte.


    Ich kann nicht umziehen, weil ich pleite bin und meine Mutter betreuen muss. Behinderung 100%!!! Aber noch keine Pflegestufe. 130 Minuten Hinweg sind nicht zumutbar.


    Ich komme mir leider recht verschaukelt vor.


  • Lehnst du dich da nicht etwas zu weit aus dem Fenster? Dir steht es als Arbeitnehmer absolut frei, eine Arbeitsstelle anzutreten oder eben auch nicht. Nun hast du ein Angebot an Ort X und genau zwei Möglichkeiten: Nimm es an und ziehe um, wenn du die Fahrzeit scheust oder lass es bleiben und suche dir etwas anderes. Ein Jobangebot in einer anderen Stadt ist nicht "gesetzlich sittenwidrig"...welche Norm sollte das denn regeln? Es gibt keinen Rechtsanspruch auf ein Jobangebot am aktuellen Wohnort!!


    Für Umzugskosten kann auch ein Kredit aufgenommen werden. Da du in Zukunft bei Antritt der Stelle ein geregeltes Einkommen haben wirst, dürfte das machbar sein.
    Dass keiner der vier möglichen Wünsche berücksichtigt werden konnte, kann u.a. mit der Bewerberlage zu tun haben (Extremfall: alle wünschen sich die gleichen vier Bezirke), aber auch mit dem Bedarf der Schulen...in vielen Bundesländern wird auch bei Anwärtern bereits auf Bedarf in entsprechenden Fachgruppen geschaut bei der Schulzuweisung.


    Wenn du deine Mutter wirklich pflegst, kann das ggf. als Härtefall angeführt werden. Hierzu bedarf es aber eines entsprechenden Antrags und Nachweise. Das wäre aber ein Option, die du noch probieren kannst.



    Mir persönlich ging es wie @Ruhe : Ich fand es auch wenig prickelnd, weit wegziehen zu müssen und nicht in der unmittelbaren Nähe zur Heimat bleiben zu können...im Nachhinein war die Ausbildung und Unterstützung an der Schule aber sehr gut und hat mich deutlich weiter gebracht als das bei Schulen in unmittelbarer Umgebung gewesen wäre bei denen andere MitanwärterInnen gelandet waren.

  • Wieder einmal wundere ich mich über das Anspruchsdenken mancher Berufsanfänger

    Tja, wenn er dann nur schon Berufsanfänger wäre....


    Bei uns in BaWü hat man nur Anspruch, dass man seine Ausbildung (sprich mit dem Referendariat) zuende bringen kann, aber auch nicht an welchem Seminar, geschwiege denn an welcher Schule.


    Manchmal habe ich den Eindruck, dass Referendarinnen und Referendare heutzutage sehr hohe Ansprüche haben und meinten, die Behörden und Schulen müssten diesen gerecht werden. Als Schulleitungsmitglied einer ländlichen Schule könnte ich manches Lied davon singen, wie diese "Berufsanfänger" mit den Schulen umspringen und sich das Amt/Seminar dies auch bieten lässt.



    Ich sehe nicht ein etwas zu nehmen, was ich nicht gewählt habe.

    Haben wir das denn nicht oft bei jeglichen Wahlen?
    Was bleibt? Akzeptieren oder auswandern ;-)

  • Ich habe ehrlich um Tipps und Hilfe gebeten. Anspruchsdenken verbitte ich mir! Vllt. seid ihr ja schon zu lange im Beamtendienst und zu willfährig. Ich finde fast 5 Stunden täglich durch NRW gurken gerade im Ref., wo man wenig Zeit hat, nicht zumutbar. Ich war in der Schule vorstellig und das gefiel der Leitung selber nicht. Das ist zu lang. Umziehen geht nicht, weil ich in der Nähe meine Mutter betreuen muss....man ist mit 100% Behinderung nicht immer pflegebedürftig...aber hilfsbedürtig.......außerdem kann ich mir das nicht leisten, weil ich durch meinen Studienkredit Schulden habe und dadurch keinen Kredit bekomme. Auto habe ich auch nicht. Ja, es gibt ja Menschen die 5000 Km nach Dland gereist sind, um Arbeit und Reihenhaus zu bekommen. Komisch, dass selbst Schulleitungsmitglieder sagten, dass da wohl bei der Bezreg schief gelaufen ist, ihr aber zerreißt euch das Maul hier..... echt arm.

  • Ich habe ehrlich um Tipps und Hilfe gebeten.

    Der Tipp wurde dir ja gegeben, nimm die Stelle und lebe damit oder lass es und hoffe darauf, irgendwann an das "richtige" Seminar zu kommen. Wir haben ja unsere Stellen, du musst selbst entscheiden, wie wichtig es dir ist, auch eine zu bekommen.

  • Ich würde direkt bei den entsprechenden Stellen, die für die Zuweisung verantwortlich sind, vorstellig werden und ganz sachlich und neutral deine Situation erklären. Wenn du es nicht gerade mit Unmenschen zu tun bekommst und selbst freundlich auftrittst, solltest du meiner Meinung nach durchaus etwas erreichen können.


    Ich war damals auch in der Situation, dass ich eine Schule zugewiesen bekam, die für mich schlicht und ergreifend nicht machbar war. Ich hatte auch kein Auto, hätte mir auch keines leisten können und die Schule war von Freiburg aus zur ersten Stunde nicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen. Ein Umzug war mir auch nicht möglich. So habe ich mir einen Termin bei der entsprechenden Ansprechpartnerin geben lassen, erklärte ihr meine Situation und bekam eine neue Schule.

  • Wenn Du die Betreuung Deiner Mutter angegeben hättest, wären Dir Sozialpunkte gutgeschrieben worden, die dazu geführt hätten, dass Du einen Deiner, wenn nicht gar DEN Wunschort bekommen hättest.
    Entweder hast Du Dich vorher nicht informiert oder Du suchst jetzt krampfhaft nach einer Begründung für die Ungerechtigkeit des Systems.

    Dödudeldö ist das 2. Futur bei Sonnenaufgang.

  • ICh bin frisch ausm Ref raus und durfte da zwar Einiges erleben, aber wegen sowas hab ich nie gejammert....


    das gehört dazu, mir wurde in Berlin gesagt ich käme vmtl. in die und die Richtung. Kam dann ganz anders und ich bin das erste halbe JAhr auch 2 Stunden, manchmal sogar 2 1/2 gefahren, konnte man nicht ändern wird einem auch nirgends fest zugesichert. Daher bin ich dann umgezogen. Du musst jetzt schauen, was du machst, denn den Refplatz hast du ja erst einmal. Vielleicht findest du ja eine Läösung.

    • Nicht, wer zuerst die Waffen ergreift, ist Anstifter des Unheils, sondern wer dazu nötigt. -Machiavelli-
    • Zwei Mächte gehen durch die Welt, Geist und Degen, aber der Geist ist der mächtigere. -Napoleon-
    • In dir muss brennen, was du in anderen entzünden willst! -Augustinus-
  • Du hast doch Tipps bekommen. Wenn du den naheliegensten Tipp -nämlich umziehen-aus persönlichen Gründen nicht umsetzen kannst, dann musst du dich -wie schon von Seph erwähnen- bemühen und einen Antrag stellen, den Härtefall nachweisen usw. Ansonsten kannst du das Angebot ablehnen und darauf hoffen, dass im nächsten Durchgang deine Fächerkombination zu einer Schule in deinem Umfeld passt. Es kann bei der Vergabe etwas schief gelaufen sein, ja, vielleicht gab es aber keine passende Ausbildungsschule in deinen Wunsch(!)bezirken. Da bist du nicht der erste und nicht der letzte, dem das passiert. Ansonsten solltest du dir mal vor Augen halten, dass du dich jetzt nach einem Studium um die Fortsetzung deiner Ausbildung im zweiten Ausbildungsabschnitt bewirbst. Du bist keine fertig ausgebildete Lehrkraft mit genialer Fächerkombi, die ein großer Gewinn für viele Schulen ist, sondern ein Referendar, dessen Ausbildung auch gewisse Einschränkungen und auch nicht wenig Aufwand für eine Schule bedeutet. Als angehende Lehrer haben wir den großen Vorteil, dass wir die Fortführung unserer Ausbildung ja schon fast auf dem Silbertablett serviert bekommen - immerhin hat man einen Anspruch auf die Beendigung der Ausbildung und bekommt diese Zeit noch bezahlt, oft wird sogar tatsächlich auf nachgewiesene persönliche Befindlichkeiten Rücksicht genommen. Und hinterher eine Stelle zu bekommen ist oft nicht sehr schwer - auch wenn das durchaus Mobilität voraussetzen könnte. Diesen Luxus haben wenig Berufsanfänger, die müssen häufig viele Bewerbungen schreiben, flexibel und mobil sein, Einbußen hinnehmen und "Klinkenputzen" gehen. U.U. hat man gar nicht die Chance darüber nachzudenken, ob man es einsieht, etwas zu nehmen, was man nicht gewählt hat... Ich komme ursprünglich aus der freien Wirtschaft - ich persönlich empfand die Situation einen Referendariatsplatz sicher zu bekommen tatsächlich als Luxus. Als Berufsanfänger bzw. in deinem Fall sogar nur als Referendar bist du das kleinste Licht im Betrieb, ob du das gut findest oder nicht sei mal dahingestellt. Du verbittest es dir zwar, aber realistisch betrachtet hast du schon sehr hohe Ansprüche und Erwartungen, aber natürlicherweise als Referendar nur sehr wenig zu bieten. Ich als Schulleitung würde tunlichst darauf achten, mir niemanden ins Haus zu holen, der so fordernd auftritt und auf ein Zurücktreten/Warten des angehenden Referendars hoffen.

    Sei immer du selbst! Außer, du kannst ein Einhorn sein - dann sei ein Einhorn! :verliebt:

  • also Zweisam, das ist eine Farce. Ich komme auch aus der freien Wirtschaft und weiss was Arbeit bedeutet. 2 Stunden musste ich nie pendeln, im Gegenteil. Du schreibst debilen Unsinn. Hast du überhaupt das Ref absolviert oder bist du Seiteneinsteiger? Über 2 Stunden sind zu lang, das sagt sogar die Schulleitung...was bist du, dass du das Gegenteil behaupten kannst?!?! Ich müsste jeden Tag um 4.30 aufstehen, um halbwegs pünktlich da zu sein. Ein Großteil von euch musste das nicht, das ist die Wahrheit....Wenn ich mir hier einige anschaue, Thantor, dann wird deutlich, dass hier solche Leute für den Niedergang der Gesellschaft mitverantwortlich sind....dann wird es auch keine Pensionskasse mehr geben, der euch den Sold zahlt....

  • also Zweisam, das ist eine Farce. Ich komme auch aus der freien Wirtschaft und weiss was Arbeit bedeutet. 2 Stunden musste ich nie pendeln, im Gegenteil. Du schreibst debilen Unsinn. Hast du überhaupt das Ref absolviert oder bist du Seiteneinsteiger? Über 2 Stunden sind zu lang, das sagt sogar die Schulleitung...was bist du, dass du das Gegenteil behaupten kannst?!?! Ich müsste jeden Tag um 4.30 aufstehen, um halbwegs pünktlich da zu sein. Ein Großteil von euch musste das nicht, das ist die Wahrheit....Wenn ich mir hier einige anschaue, Thantor, dann wird deutlich, dass hier solche Leute für den Niedergang der Gesellschaft mitverantwortlich sind....dann wird es auch keine Pensionskasse mehr geben, der euch den Sold zahlt....

    Wenn du allerdings so auftrittst, wird man dir schwerlich entgegen kommen...


    Ich sehe es auch so, dass bei deiner Seminar- und Schulzuweisung etwas "schief gelaufen" ist. Daher erkläre den Verantwortlichen objektiv, neutral und FREUNDLICH deine Situation und man wird dir entgegenkommen.

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