Atlas für Klassenarbeit verpflichtend?

  • Morgen!


    Ich möchte mich gerne an das Thema anhängen (und hoffe, das ist okay):
    Wie geht ihr mit fehlenden Klassenarbeitsheften um? Es nervt mich unwahrscheinlich... Bereits zwei Stunden vor der Arbeit kontrolliere ich die Hefte, nächste Stunde ebenfalls, Eintragungen in den Schulplaner der Kids folgen, am Tag der Arbeit werden mir wilde Zettel aufs Pult gelegt. Ein vernünftiger Korrekturrand ist auch in der 8. Klasse immer noch Wunschdenken.
    Ich nehme so ein Zettelchaos nicht mit (wäre bei 30 Kids, die alle das gleiche Recht hätten, auch etwas viel verlangt). Also suchen die Kids nach der Stunde nach Mappen, sortieren aus und ein... Meine Pause ist in der Regel weg. Vor der Arbeit kann ich sie nicht wühlen lassen, weil sie dann alle anderen Kids stören würden. Auch das Thema Korrekturrand nervt mich immer wieder. Vielleicht hat jemand von euch eine gute Lösung gefunden?


    Danke für Tipps!

    • Offizieller Beitrag

    Ich hab Dir mal den Teil unterstrichen, den Dir Dein Schulleiter, spätestens aber der Verwaltungsrichter um die Ohren haut. Benotest Du das Wissen Deiner Schüler oder ihren Ordnungssinn?

    Mein Schulleiter macht alles was ich will, und vor Verwaltungsgerichten habe ich keine Angst: erstens klagt von meinen Schülern keiner, zweitens dauert das Verfahren Jahre, drittens sind Klagen gegen Einzelbewertungen nicht zulässig (da kein Verwaltungsakt), viertens was soll mir groß passieren? Wenn mir ein Richter dann nach 2 Jahren sagt, ich soll die Note ändern, stört mich das doch auch nicht! Die Angst vieler hier vor Verwaltungsgerichten kann ich sowieso nicht nachvollziehen, aber das wäre jetzt OT.



    Ganz abgesehen davon ist dieses Verfahren ja ein Entgegenkommen, ohne Atlas (bei mir eher Wörterbuch) 0 von 10 Punkte vs. mit Atlas dann x>0 von 8 Punkten ist ja eindeutig eine Verbesserung für den Schüler.

  • Auch das Thema Korrekturrand nervt mich immer wieder.

    Haben die Schüler gar keinen Korrekturrand oder nur einen zu schmalen? Wenn er zu schmal ist, gibt es eben keine weiteren Erläuterungen zu der Benotung oder Verbesserungshinweise. Wenn der Schüler diese haben möchte, muss er sich in Zukunft um den Rand kümmern.

  • Kein Heft = komplette Abschrift ins Klassenarbeitsheft unabhängig von der Note. Das machen die maximal 1-2 mal und danach sind die Hefte da. :)
    Kein Rand = Abzug bei Form und Ordnung (da ziehe ich aber nie mehr als in der gesamten Arbeit einen Punkt ab, so viel Rand braucht man in Mathe selten)

    If you look for the light, you can often find it.
    But if you look for the dark that is all you will ever see.

  • Kein Heft = komplette Abschrift ins Klassenarbeitsheft unabhängig von der Note. Das machen die maximal 1-2 mal und danach sind die Hefte da.
    Kein Rand = Abzug bei Form und Ordnung (da ziehe ich aber nie mehr als in der gesamten Arbeit einen Punkt ab, so viel Rand braucht man in Mathe selten)

    Das Problem ist, dass sie einfach kein Heft besitzen/nicht anschaffen/es verlieren. Wann lässt du sie abschreiben? Nachdem du korrigiert hast? Dann müsste ich die ollen Zettel ja doch wieder mitnehmen... Heute hatte ich wieder den Fall. Schüler hatte kein Heft dabei. Ich könnte platzen! Der Termin wurde direkt in der zweiten Schulwoche notiert und jede Woche angesprochen.



    Haben die Schüler gar keinen Korrekturrand oder nur einen zu schmalen? Wenn er zu schmal ist, gibt es eben keine weiteren Erläuterungen zu der Benotung oder Verbesserungshinweise. Wenn der Schüler diese haben möchte, muss er sich in Zukunft um den Rand kümmern.

    Sowohl als auch... Heute hatten erneut wieder 10 Kinder einen schmalen Rand. Ich möchte da ja noch nicht mal viele Hinweise einfügen, allerdings muss ich wenigstens die Korrekturzeichen mit Strichen platzieren können. So traurig wie das klingt, aber das passt bei den meisten meiner Kids dann oft nicht da hin.

  • Hallo Jazzy,
    was genau hat es denn bei euch mit den Klassenarbeitsheften auf sich?
    Lässt du alle Klassenarbeiten fortlaufend in ein Heft schreiben?
    Wenn ich das richtig verstanden habe - wäre es nicht möglich, dass du die Hefte gleich wieder zurücknimmst und aufbewahrst, nachdem du die Elternunterschrift kontrolliert hast? Okay, sicherlich gibt es auch in dem Fall Bummler, denen man ewig hinterher rennt, aber ich denke, das wäre doch stressfreier als das, was du beschreibst :)

  • Danke für deine Antwort.
    In der Regel werden alle Klassenarbeiten des Schuljahres in eine Mappe geheftet. In dieser Mappe darf/dürfen sich wahlweise ein Heft oder Collegeblockblätter befinden (aber bitte mit breitem Rand).
    Diese Mappen werden direkt nach der Elternsichtung wieder eingesammelt (gibt eine extra Ablage). Leider klappt das aber nicht immer, manchmal, selten.... Die Unterschriften mancher Eltern bekomme ich auch nicht/nie. Deshalb wird eh ständig in die Schulplaner geschrieben (die häufig nicht gelesen werden) oder auf AB gequatscht. Der Stress ist also chronisch. Nun hab ich ja auch nicht nur eine Klasse in Deutsch.
    Nachdem ich also allen betreffenden SuS nach der Arbeit 2x in den Planer geschrieben habe und schließlich die Eltern telefonisch kontaktiert habe, schließe ich das Thema erst mal ab. Es beginnt aber wieder vor der nächsten Arbeit und letztendlich bin ich wieder die Doofe, die mit flatternden Zetteln durch die Gegend rennen soll...
    Bin ich denn wirklich die Einzige mit diesem Problem?

  • Hallo Jazzy,
    ich ziehe für ein vergessenes Klassenarbeitsheft (können die Schüler zwischen Rückgabe der letzten Arbeit und dem Zeitpunkt des Schreibens der nächsten Arbeit zu jeder Unterrichtsstunde bei mir abgeben) eine halbe Note ab.
    Sind in der Regel trotzdem ein oder zwei Schüler, die es nicht dabei haben und dann auf "Fresszettel" schreiben, aber damit kann/muss ich wohl leben.
    Zusätzlich die Klassenarbeit hinterher abschreiben zu müssen, wäre vielleicht ein zusätzlicher Anreiz, das Arbeitsheft nächstes Mal abzugeben...

  • Gesichert weiß ich, dass im Abitur wegen "äußerer Form" 1-2 Notenpunkte abziehen darf.
    Eine halbe Note ist da insofern bei Klassenarbeiten mMn auf jeden Fall drin.

  • Wir geben bei Klassenarbeiten (Mathe) eine bestimmte Anzahl von Punkten für "Form und Darstellung ". Darunter ist dann auch ein Punkt für das Arbeitsheft. Das wurde in der Fachkonferenz so festgelegt. Ganz selten passiert es dann mal, dass das dann der Punkt zur nächst besseren Note war.

    Freundlichkeit ist kostenlos, aber niemals umsonst.

  • Generell - und da darf man gerne anderer Meinung sein - gibt es auch einige Sachen, die rechtlich nicht unbedingt einwandfrei abgesichert sind, die ich aber dennoch für sinnvoll halte und tue.
    Falls es irgendwann da mal einen Rüffel gibt, ist es halt so, ist aber unwahrscheinlich, weil's mein Chef auch so sieht. Und dass Eltern klagen, weil ich einen Notenabzug für ein nicht abgegebenes Arbeitsheft vorgenommen habe, ist noch unwahrscheinlicher.

  • Bin ich denn wirklich die Einzige mit diesem Problem?

    Das kommt sicher aufs Publikum an. ich habe Schüler, die immer alles haben und welche, denen immer alles fehlt (bis hin zu "ein Stift der schreibt"). Ich habe, denke ich, ALLES versucht, was man als Lehrer versuchen kann und inzwischen resigniert. Es kostet wirklich kolossal Nerven, wenn man wegen jedem vergessenen Turnschuh hinterhertelefoniert, meckert, nacharbeiten lässt... Es gibt Klientel, bei denen Schule null Relevanz hat. Das kann ich nicht ändern, nur weiter an die Kinder appellieren und am Ende doch alles verleihen oder mit Fresszetteln leben, denn Noten ziehen bei uns nicht.


    In deinem Fall könntest du vielleicht das Ziehen eines soundsobreiten Randes zu Stundenbeginn einfordern? Das geht ja keine 2 min.

  • Das kann ich nicht ändern, nur weiter an die Kinder appellieren und am Ende doch alles verleihen oder mit Fresszetteln leben, denn Noten ziehen bei uns nicht.

    Mag ja sein, dass Noten bei euch nicht ziehen. Aber Noten sollen ja auch das Arbeitsverhalten wiederspiegeln. Ich finde es daher nur fair, für fehlendes Material Punktabzüge vorzunehmen, und zwar bis zum Abschluss. Die Ausbildungsbetriebe sollen faiererweise schon wissen, wenn sie sich jemand unzuverlässigen in die Firma holen.

  • Wie erfahren das die Betriebe denn bei euch? In Sachsen gibts noch Kopfnoten.
    Ausserdem Kann einer, der nix mit hat und nie lernt kaum Einsen schreiben, da reguliert sichs sowieso recht fix notenmässig von alleine. Wenn aber einer chaotisch ist und trotzdem alles weiß, soll er/sie gerne seine 1 für die Leistung haben...

    Die Frage für Jazzy82 war ja v.a., wie sie damit umgehen kann, wenn sie sehr viele Chaoten unterrichtet, um nicht selbst am Stock zu gehen, weil sie erfolglos allem und jedem hinterherrennt. Und da könnte Pragmatismus möglicherweise helfen: "Lineal raus, Linien ziehen".

  • Ich hab sie tatsächlich Linien ziehen lassen. Leider haben selbst das einige nicht hinbekommen. Ich hab die Linie nun mit dem Rotstift gezogen und noch mal ne Botschaft dazu geschrieben.


    Es wird wohl noch mal einen Elternbrief geben, in dem ich die Ansprüche an eine Klassenarbeit notiere und den Punktabzug bei Versäumnis ankündige.

  • kannst du nicht der einfachheit halber die arbeitsblätter für leitungsnachweise vorher ausdrucken, kopieren, verteilen, fertig bzw. in die mappen einheften lassen, fertig? in bayern gibt es dafür extra papier, das in der schule lagert und nur für leistungsnachweise verwendet wird. mir wäre dieses hinterhergerenne wegen ein paar klassenarbeitsheften viel zu stressig. der job ist doch schon anstrengend genug, und sooo wichtig ist das auch wieder nicht.

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