Mangelndes Ansehen im Studium

  • Halo liebe Leute :) ,


    Ich bin die Jasmini und studiere nun seit 4 Semestern Lerhamt.
    Ansich ist auch alles super toll und ich komme auch gut in den Prüfungen mit, obwohl der Stoff schon teilweise Unmenschlich ist ;)


    Mein Problem ist nur, dass ich mich kaum noch traue zu erwähnen, dass ich Lehramt studiere.
    An der Uni selbst wird man von den "echten" Fachstudenten dafür nur ausgelacht oder blöd angeschaut. Die trauen einen danach auch nichts mehr zu! Als in einer politischen Gruppe letztens eine Podiumsdisskusion geplant wurde, wurden wir Lehrämtler zum Flyer designen weggeschickt, denn wir könnenja gerade so unsere eigenen Schuhe binden :(
    Die sogenannten selbsternannten "Experten" nahmen sich derweil der interessanten Arbeit an.
    In der Mensa tolerieren sie einen nur und in Seminaren kommt man nie zu Wort ...
    Die NaWis sind noch schlimmer, da ist ja alles unter einem angestrebten Doktor sowieso ein Studienabbruch und man umgeht ja angeblich die sogenannten harten Siebfächer


    Auch in der Familie werde ich nur belächelt. Ich soll doch lieber etwas richtiges Studieren wie meine Brüder. Bwl oder Ing. Das wäre doch was richtiges und angesehenes.
    Für das anspruchslose Lehramt wäre ich doch zu fleißig und klug.

    Dabei kennen sie gar nicht den Streß den wir haben! Die Hausarbeiten von dennen jede 3 Monate Vollzeit Bearbeitung brauch! :sauer:
    Auch mein Freund nimmt mich nicht ernst und meint ich soll mich nicht so anstellen, Lehramt wäre eh kein richtiges Studium und danach ein Halbtagsjob :autsch:
    Aber sein Jura ist ja ganz was tolles ... (Finde auch meine Eltern)
    Ich verstehe warum viele meiner Freundinnen andere Lehrer sich als Freund aussuchen. Sie denken nur solche haben ein Verständnis für unser schweres Studium und den knallharten Lehrerjob.
    Schon in den Schulpraktikas geht man immerwieder an die Grenze der Belastbarkeit, vom intellektuellen des Studiums ganz zu schweigen ...


    Dazu kommt noch, dass man selbst bei den anderen Lehrämtlern riesen Ärger hat.
    Ständige Grabenkämpfe zwischen GeWis und NaWis und den "richtigen NaWis (Bio ist ja verpöhnt) und wenn noch etwas der spärlichen Freizeit über ist, warum streiten wir uns nicht darüber welches lehramt am tollsten und schwersten ist ;(
    Ach und wenn man aufs Gymnasium möchte ist man natürlich gleichzeitig "Fachidiot" (von den Primis) und zeitgleich "fachlich schlecht ausgebildet" (von den richtigen Fachidioten ...), dazu gibt es noch beamtenbashing :( .
    Ich kann langsman nicht mehr und hoffe, dass ich wenigsten von den Schülern die verdiente Anerkennung bekomme.
    Wenigsten meine Großmutter ist für meinen Traumberuf, damit kann man ja so gut Kinder großziehen :daumenrunter:


    Habt ihr das auch so erlebt?
    Wird es im Ref/Beruf besser?
    Wenigsten hab ich super Berufschanchen und tolle Jobaussichten, das hält die Sache am laufen :)


    Lg Jasmini :)

  • Liebe Jasmini


    Du studierst für einen tollen Beruf!


    Deine genannten "Nachteile" sind eigentlich Vorteile im späteren Arbeitsleben als Lehrkraft.
    Das wissen auch deine Mitstudierenden in den "harten" Fächern. Bei mir war es im Studium ähnlich. Später habe ich ehmalige Studierende (Dr. der Chemie) auf dem Weihnachtsmarkt wieder getroffen. Rate mal wo die nach dem Studium abgeblieben sind.
    Sie haben alle nur (wenn sie Glück hatten) Zeitverträge für max. ein Jahr bekommen und versuchen sich so über Wasser zu halten. Wenn du später eine Planstelle bekommst, dann sieht das bei dir ganz anders aus und du gehst mit 3000€ Netto nach Hause und hast einen sicheren Arbeitsplatz.
    Lass dich nicht auf solche Grabenkämpfe ein. Freu dich einfach, dass du für dich die richtige Entscheidung getroffen hast und mach das Beste draus!
    Beste Grüße und viel Erfolg

  • Hey Jasmini,


    lass dich nicht ärgern. Als Lehrer hat man es meist nicht leicht: Entweder ist man ein fauler Penner, der auch noch "unberechtigterweise" verbeamtet ist und dessen Arbeitspensum jeder andere "auf einer Arschbacke" abreitet, oder man wird für seine Berufswahl bemitleidet, weil die Kinder von heute ja so unmöglich und alle Erziehungsberechtigten grausame Helikoptereltern sind.


    Meist sprechen so Leute, die selbst nicht einen Fuß an die Erde kriegen würden in einer Klasse, oder die glauben, durch das Kleinhalten anderer mehr Selbstbewusstsein zu erlangen.


    Ich habe in meinem Familien- und Bekanntenkreis viel Staub schlucken müssen, weil ich Lehrerin bin (studierte GyGe und zur Zeit Grundschule), nach dem Motto: "Ach, komm... auf der Konferenz sauft ihr doch eh nur Kaffee und am Ende gibts ne Flasche Sekt für jeden...", "Ganz ehrlich, wenn ich für das Gehalt nur 28 Stunden arbeiten gehen müsste...", "Du musst dir doch eh nichts mehr ausdenken, nach 10 Jahren Berufserfahrung ist das nur noch ein Aussitzen bis zur Pension.", "Von der Schule in die Schule - da kann ja nix draus werden"...


    Das hat mich zu Anfang auch immer hart getroffen. Irgendwann habe ich da einfach nicht mehr zugehört und mich auf meine Motive konzentriert, warum ich Lehrerin sein wollte: Ich will mit Kindern und Jugendlichen arbeiten und mich mit ihnen auseinandersetzen und ihnen nach Möglichkeit helfen, zu selbstständigen Mitgliedern der Gesellschaft zu werden. Außerdem kann ich kreativ sein, bin im Kollegium Teamplayer und im Klassenzimmer Einzelkämpfer. Kein Tag gleicht dem anderen, außerdem hat man in keinem Beruf so viel Kontakt zu unterschiedlichsten Menschen. Seitdem wurde es besser und je mehr ich den Lehrerberuf darauf zurückführe und mich nicht mehr von den z.T. echt dämlichen Vorurteilen anderer habe leiten lies, desto zufriedener wurde ich mit mir selbst und auch mit meiner Arbeit.


    Lass dich nicht beirren, jeder kann viel schnacken, aber Lehrer sein bringt Spaß und ist gesellschaftlich wesentlich wichtiger als die Juristerei und die wissenschaftliche Forschung es je sein kann, denn wir formen die Zukunft von morgen! (So, genug der Lobhudelei... aber es stimmt ;) ) :D


    Halt durch und zeig den Zweiflern, dass du mehr bist, als das Klischee von Lehrern aus den frühen 2000ern.


    Beste Grüße,


    SchmidtsKatze :)

  • Wenn du dich mit "ich bin die Jasmini" vorstellst, musst du dich nicht wundern, dass dich kein Kommilitone ernst nimmt. In deinem Text sind gefühlte 100 Fehler und noch mehr Smileys. Wirkt das kompetent? Und wenn du an einer Podiumsdiskussion teilnehmen willst, wieso gehst du dann Flyer designen? Entweder du hast Ahnung vom Thema und willst mitreden, oder du willst Flyer entwerfen. Wieso können "die alle" "euch alle" irgendwohin schicken? Wenn du abschließend darauf wartest, dass dir Schüler die ersehnte Anerkennung zollen, dann hast du selbst dein Berufsziel verfehlt, das wird nix. Vielleicht solltest du dich mit diesem noch mal auseinandersetzen. Nicht damit du besser argumentieren kannst, wenn deine Oma eine andere Meinung hat, sondern weil du doch wissen musst, warum du studierst, was du studierst. Dann ist es nämlich egal, was der Jurist oder die Politologin davon halten. Erwachsen werden sozusagen ;)


    [Blockierte Grafik: http://www.visualstatements.net/wp-content/uploads/2016/09/spruch-essen-mcdonalds-pommes-baellebad-erwachsen-kindisch-870x870.jpg]

  • Mein Problem ist nur, dass ich mich kaum noch traue zu erwähnen, dass ich Lehramt studiere.
    An der Uni selbst wird man von den "echten" Fachstudenten dafür nur ausgelacht oder blöd angeschaut.

    Ich weiß ja nicht, wie es in Bio ist. In Geschichte war zumindest zu meiner Zeit zumindest Gym-Lehramt ein wesentlich anspruchsvollerer Studiengang als der Magister. Insofern hätte es da kein Nicht-Lehrämtler gewagt, blöde Sprüche zu reißen.


    An der Uni selbst wird man von den "echten" Fachstudenten dafür nur ausgelacht oder blöd angeschaut. Die trauen einen danach auch nichts mehr zu! Als in einer politischen Gruppe letztens eine Podiumsdisskusion geplant wurde, wurden wir Lehrämtler zum Flyer designen weggeschickt, denn wir könnenja gerade so unsere eigenen Schuhe binden

    Hm, das klingt ja dramatisch. Eigentlich müssten die Lehrämtler doch in Deinen Fächern die ganz deutliche Mehrheit der Studenten stellen. Du stellst es ein bisschen so dar, als gehörtest Du einer Minderheit an, so wie Orientalisten oder Philosophen.



    Auch in der Familie werde ich nur belächelt. Ich soll doch lieber etwas richtiges Studieren wie meine Brüder. Bwl oder Ing. Das wäre doch was richtiges und angesehenes.
    Für das anspruchslose Lehramt wäre ich doch zu fleißig und klug.

    Das scheint mir ein innerfamiliäres Problem zu sein, das unter Umständen wenig mit dem Lehramt zu tun hat. Kann es sein, dass Lehramt in Deiner Familie etwas ganz tolles wäre, wenn es von Deinen Brüdern studiert würde?



    Dabei kennen sie gar nicht den Streß den wir haben! Die Hausarbeiten von dennen jede 3 Monate Vollzeit Bearbeitung brauch!
    Auch mein Freund nimmt mich nicht ernst und meint ich soll mich nicht so anstellen, Lehramt wäre eh kein richtiges Studium und danach ein Halbtagsjob
    Aber sein Jura ist ja ganz was tolles ... (Finde auch meine Eltern)

    Naja, drei Monate Vollzeit für eine Hausarbeit... vielleicht solltest Du effektiver arbeiten. In drei Monaten Vollzeit schreibt man locker eine Zulassungs- oder Masterarbeit.


    Und was zukünftige Ex-Freunde so daherreden, solltest Du nicht ganz so ernst nehmen. By the way, was machen denn Deine Eltern beruflich?



    Wenigsten meine Großmutter ist für meinen Traumberuf, damit kann man ja so gut Kinder großziehen

    Aber nicht unbedingt die eigenen. Hier irrt Omi womöglich ein bisschen.



    Wenn Lehrerin wirklich Dein Traumberuf ist, dann lass Dich nicht ins Bockshorn jagen (und such Dir andere Freunde und Bekannte). Allerdings scheint mir Deine Berufswahl nicht hundertprozentig gefestigt, soweit man das aus einem Forumsposting schließen kann. Sollte das so sein, würde ich mir an Deiner Stelle sehr, sehr gründlich überlegen, ob ein anderer Studiengang nicht besser geeignet ist. Übrigens: Der Chemiker oder Jurist oder Ingenieur, der sich von Vertrag zu Vertrag hangelt und zwischendrin am Weihnachtsmarkt Glühwein verkaufen muss, ist ebenso ein Klischee wie der Chemiker oder Jurist oder Ingenieur, der nach dem Studium mit 200.000 brutto einsteigt.


    Wie Du mit Deinen Fächern allerdings hierauf



    Wenigsten hab ich super Berufschanchen und tolle Jobaussichten, das hält die Sache am laufen

    kommst, ist mir schleierhaft. Geschichte ist massiv überlaufen und auf längere Sicht ca. vierfach überversorgt (das heißt in anderen Worten: auf jede Stelle in Geschichte kommen vier Geschichtslehrer!), in Bio sieht es etwas, aber wohl nicht viel besser aus. Ich würde auf jeden Fall in Erwägung ziehen, z.B. Chemie oder Mathe dazuzunehmen. Mit den "harten" Nawis war insgesamt betrachtet auch in Zeiten von faktischen Einstellungsstopps immer noch am ehesten was zu kriegen; zur allergrößten Not ist mit diesen Fächern auch immer Nachhilfe drin.

  • Man @Schantalle, du bist echt ein ganz schön harter Hund, auch wenn das, was du schreibst, auch seine Berechtigung hat ;) Aber erinnere dich doch mal zurück, als du vielleicht 20 warst, und noch nicht so viel Lebenserfahrung und somit nicht so viel "Arsch in der Hose" hattest, immer über dem zu stehen, was andere so über dich und deine Lebensentscheidungen von sich gegeben haben.
    Das fällt nicht jedem leicht und schon gar nicht, wenn einem immer negativ reingeredet wird. Da hilft nur positive Bestärkung.

  • Aber erinnere dich doch mal zurück, als du vielleicht 20 warst, und noch nicht so viel Lebenserfahrung und somit nicht so viel "Arsch in der Hose" hattest, immer über dem zu stehen, was andere so über dich und deine Lebensentscheidungen von sich gegeben haben.

    Vielleicht ist hier ein ganz grundlegendes Problem darin zu sehen, dass es, als wir (also, ich zumindest) 20 waren, noch keine Internetforen gab.

  • @fossi74: ich bin tatsächlich mit dem Internet als Kommunikationsmedium aufgewachsen, hält mich trotzdem nicht davon ab, einen S*** drauf zu geben, was Leute über meine Berufswahl zu nörgeln hätten.


    Selbst wenn ich mich für die Clownschule und nicht für die Uni entschieden hätte :D


    Mit 20 habe ich längst noch nicht so gedacht :grimmig:

  • Hallo Jasmini,


    zum Problem in der Uni kann ich nicht viel sagen, damals war Lehramt gleichauf mit den Magistern.


    Aber meine Familie hat auch lange Jahre gelästert über meinen Berufswunsch.


    Und heute hört sich das ganz anders an...
    Das Kind ist ja wohlversorgt, wird eine Pension bekommen (hoffentlich) und hat einen Job, den sie auch mit Familie vereinbaren kann. Na sowas!

  • Der Versuch, sich über andere zu stellen, wird oft unternommen - besonders von Schülern und Studenten, die sich noch in der Selbstfindungsphase befinden.
    BTW "Selbstfindung": Ich hatte mich nie verloren, musste mich daher nicht selbst finden. Ich kam aus der Jugendarbeit, wollte Lehrer werden - und das war gut so. Wer sich selbst sucht, sollte nicht versuchen, Kindern eine Orientierung geben zu wollen - oder einsehen, dass er/sie sich genau an dem Ort befindet, an dem er/sie steht.


    Was letztlich aus den überheblichen Großmäulern wird, die sich vor dir aufblasen, zeigt sich erst in Jahren. Kann sein, dass sie mit 200.000 € Netto pro Jahr beim nächsten Klassen- oder Semestertreffen einschlagen. Kann auch sein, dass sie nicht erscheinen, weil sie für 8,50 die Stunde Taxi fahren.


    Du wirst - vorausgesetzt du bestehst die verschiedenen Prüfungen und Tests, die dir als Hürden und "Qualifizierungstore" in den Weg gestellt werden und - ebenfalls vorausgesetzt du verbesserst deine Rechtschreibung - einer Gruppe Kinder oder Jugendlicher auf ihrem Weg in deren Zukunft behilflich sein. Das ist nicht ohne. Das ist wert- und sinnvoll.


    Das machst du auch nicht aus altruistischen Motiven heraus. Es ist eine Aufgabe, die du annimmst, die Freude, Kummer, Leid, Glücksgefühle und Selbstzweifel verursachen wird und die dir keine Reichtümer, aber eine gesicherte, planbare Existenz mit vielen Freiheiten und selbstbestimmten Momenten - aber auch exakt festgelegten Abläufen, Vorgaben und gesetzlichen Vorgaben garantiert. Dafür kannst du bei doofen Bemerkungen den Buckel schon mal krumm machen und den Rest der Großmäuler darauf runterrutschen lassen. ;-)


    In diesem Sinne: Kopf hoch, Brust raus, Kante zeigen.
    Just remember:
    21 reasons being a teacher is the best job in the world

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

    Einmal editiert, zuletzt von alias ()

  • Danke schonmal für all den lieben zuspruch, ihr seid die besten :)

    Lass dich nicht auf solche Grabenkämpfe ein. Freu dich einfach, dass du für dich die richtige Entscheidung getroffen hast und mach das Beste draus!

    Das versuche ich, nur ist das schwierig, wenn selbst unter Lehrämtlern nur von den Primimäusen, Fachidioten und Asozialen Bewacher geredet wird :/

    lass dich nicht ärgern. Als Lehrer hat man es meist nicht leicht: Entweder ist man ein fauler Penner, der auch noch "unberechtigterweise" verbeamtet ist und dessen Arbeitspensum jeder andere "auf einer Arschbacke" abreitet, oder man wird für seine Berufswahl bemitleidet, weil die Kinder von heute ja so unmöglich und alle Erziehungsberechtigten grausame Helikoptereltern sind.

    So kommt mir das auch vor, es werden immer nur die extremen Seiten erwähnt

    Lass dich nicht beirren, jeder kann viel schnacken, aber Lehrer sein bringt Spaß und ist gesellschaftlich wesentlich wichtiger als die Juristerei und die wissenschaftliche Forschung es je sein kann, denn wir formen die Zukunft von morgen! (So, genug der Lobhudelei... aber es stimmt )

    Ja, danke so seh ich das auch :)
    Irgendwo müssen die ganzen Akademiker auch erstmal vorgebildet werden, dass sollte viel höher angesehen werden-

    Wenn du dich mit "ich bin die Jasmini" vorstellst, musst du dich nicht wundern, dass dich kein Kommilitone ernst nimmt.

    Warum denn? So haben sich auch alle anderen in der Einführungswoche vorgestellt.

    Und wenn du an einer Podiumsdiskussion teilnehmen willst, wieso gehst du dann Flyer designen? Entweder du hast Ahnung vom Thema und willst mitreden, oder du willst Flyer entwerfen. Wieso können "die alle" "euch alle" irgendwohin schicken?

    Die Disskusion musste erstmal geplant und organisiert werden. Das sollte Arbeitsteilig geschehen.
    Als wir als kleine Lehrämtlergruppe mit unseren Didaktik/Pädagogikkentnissen etwas bei steuern wollten wurden wir zum Flyer erstellen verbannt.
    Hätten wir das nicht getan, wären wir rausgeflogen.

    Wenn du abschließend darauf wartest, dass dir Schüler die ersehnte Anerkennung zollen, dann hast du selbst dein Berufsziel verfehlt, das wird nix.

    Aber als Lehrerinbin ich doch Respektperson und kann diesen doch auch einforden?

    Ich weiß ja nicht, wie es in Bio ist. In Geschichte war zumindest zu meiner Zeit zumindest Gym-Lehramt ein wesentlich anspruchsvollerer Studiengang als der Magister. Insofern hätte es da kein Nicht-Lehrämtler gewagt, blöde Sprüche zu reißen.

    Das finde ich auch. Wir machen ja quasi fast 2 volle Studiengänge und noch Erziehungswissenschaften oben drauf!
    Wir haben auch manche Vorbereitungs- und Einstiegsmodule mit den Fachwissenschaftlern zusammen. Ein Drittel der Übungszettelaufgaben müssen wir auch mitbearbeiten und abgeben.

    Hm, das klingt ja dramatisch. Eigentlich müssten die Lehrämtler doch in Deinen Fächern die ganz deutliche Mehrheit der Studenten stellen. Du stellst es ein bisschen so dar, als gehörtest Du einer Minderheit an, so wie Orientalisten oder Philosophen.

    Durch die Aufteilung in NaWi und GeWi + Schularten sind wir keine wirkliche homogene zusammenhaltende Gruppe, sondern eher ein Haufen Einzelkämpfer.

    Das scheint mir ein innerfamiliäres Problem zu sein, das unter Umständen wenig mit dem Lehramt zu tun hat. Kann es sein, dass Lehramt in Deiner Familie etwas ganz tolles wäre, wenn es von Deinen Brüdern studiert würde?

    Einem meiner Brüder wurde Lehramt ausgeredet, ich glaube daran liegt es nicht.

    Naja, drei Monate Vollzeit für eine Hausarbeit... vielleicht solltest Du effektiver arbeiten. In drei Monaten Vollzeit schreibt man locker eine Zulassungs- oder Masterarbeit.


    Und was zukünftige Ex-Freunde so daherreden, solltest Du nicht ganz so ernst nehmen. By the way, was machen denn Deine Eltern beruflich?

    Wir haben aber sehr anspruchsvolle Dozenten und die Arbeiten müssen auch für den Schnitt gut werden. Da braucht man schon seine Zeit ...
    Mein Vater ist promovierter Physiker in einem Institut, meine Mami Personalmanagerin.
    UNd zukünftiger Ex-Freund ist hart, aber so kann das ja nicht weiter gehen, wenn er meinen Wunsch so lächerlich macht und meine Arbeit gar nicht wertschätzt ;(

    kommst, ist mir schleierhaft. Geschichte ist massiv überlaufen und auf längere Sicht ca. vierfach überversorgt (das heißt in anderen Worten: auf jede Stelle in Geschichte kommen vier Geschichtslehrer!), in Bio sieht es etwas, aber wohl nicht viel besser aus. Ich würde auf jeden Fall in Erwägung ziehen, z.B. Chemie oder Mathe dazuzunehmen. Mit den "harten" Nawis war insgesamt betrachtet auch in Zeiten von faktischen Einstellungsstopps immer noch am ehesten was zu kriegen; zur allergrößten Not ist mit diesen Fächern auch immer Nachhilfe drin.

    Ich weiß das geschichte eher schlecht ist, aber das ist meine Leidenschaft. Das will ich unbedingt!
    Aber ich hab ja mit Bio noch eine Naturwissenschaft dabei, die werden ja immer gesucht. Dank dem Fachkräftemangel.
    Und ich habe momentan einen super Schnitt von 2,1 damit sollte sich doch eine Planstelle finden lassen :)


    Lg Jasmini


  • Und ich habe momentan einen super Schnitt von 2,1 damit sollte sich doch eine Planstelle finden lassen :)

    Ja, das klingt vielversprechend. Und mein Trollgefühl meldet sich gerade.

  • Und ich habe momentan einen super Schnitt von 2,1 damit sollte sich doch eine Planstelle finden lassen

    Du bist doch erst im vierten Semester. Was soll denn eine Note jetzt schon in Bezug auf eine zukünftige Planstelle aussagen? (Ganz abgesehen davon, dass 2,1 kein "super Schnitt" ist.) Und der von dir genannte Fachkräftemangel hat mit den Schulen ja nun gar nichts zu tun.

  • Das finde ich auch. Wir machen ja quasi fast 2 volle Studiengänge und noch Erziehungswissenschaften oben drauf!
    Wir haben auch manche Vorbereitungs- und Einstiegsmodule mit den Fachwissenschaftlern zusammen. Ein Drittel der Übungszettelaufgaben müssen wir auch mitbearbeiten und abgeben.

    Ok, Dein Studium scheint grundlegend anders organisiert zu sein als meines es war. Ich habe jedenfalls nicht "fast", sondern tatsächlich zwei volle fachwissenschaftliche Studiengänge absolviert, während derer ich sogar mehr Scheine (aus den gleichen Veranstaltungsarten) abliefern musste als die Magistler. Naja, das war halt damals im 20. Jahrhundert noch so.


    Ich weiß das geschichte eher schlecht ist, aber das ist meine Leidenschaft. Das will ich unbedingt!
    Aber ich hab ja mit Bio noch eine Naturwissenschaft dabei, die werden ja immer gesucht. Dank dem Fachkräftemangel.

    Wow, zwei Fehler in zwei Sätzen... sag ich jetzt mal nichts dazu. Entscheidend ist nicht, ob Du Geschichte unbedingt willst, sondern ob Du für das Fach gebraucht wirst. Täusch Dich auch nicht über Bio, das ist ein sterbendes Fach und meines Wissens die einzige Naturwissenschaft, die weder in der Schule noch "draußen" ein Mangelfach ist. Was das mit dem Fachkräftemangel zu tun haben soll, weiß ich aber auch nicht.


    Mein Vater ist promovierter Physiker in einem Institut

    Frag ihn doch mal, warum es für die Habilitation nicht gereicht hat... :teufel:

    Und ich habe momentan einen super Schnitt von 2,1 damit sollte sich doch eine Planstelle finden lassen

    Sorry, aber das wäre mit Deiner Fächerkombination nicht mal umgekehrt ein super Schnitt.


    UNd zukünftiger Ex-Freund ist hart, aber so kann das ja nicht weiter gehen, wenn er meinen Wunsch so lächerlich macht und meine Arbeit gar nicht wertschätzt

    Mein Gefühl sagt mir, dass das a) sich nicht bessern würde und b) nur am Rande mit Deinem Fach, sondern mehr mit Dir als Person zu tun hat. Kann aber täuschen, ich kenn den Knaben ja nicht. Dafür viele andere Jura-Studenten, und von denen gehen zwölf aufs Dutzend.

    Die Mutter der Dummen ist immer schwanger.

    2 Mal editiert, zuletzt von fossi74 ()

  • Kenne ich--wenn auch nicht ganz so drastisch--auch.


    Ich habe nie meinen Mund halten können. Als ich studiert habe, hieß es von einem alten Geschichts-Professor bei Referaten von Lehramtskandidaten oft "naja, sie werden ja nur Lehrer, da wollen wir dann nochmal ein Auge zudrücken, einem Historiker würde ich solche Fehler aber nicht durchgehen lassen". Irgendwann habe ich dann auf so einen Spruch mal gesagt "Das eine oder andere pädagogische Seminar würde ihnen ganz gut tun, Herr Professor, dann würde man in ihren Seminaren auch was lernen und müsste sich nicht alles selbst beibringen". Das war aber auch schon der einzige Konflikt mit Lehrpersonal.


    Mit Kommilitonen hatte ich eigentlich nie Probleme. Wenn mal einer meinte, mein Studium abwerten zu wollen, dann habe ich in der Regel geantwortet "Mach du erstmal drei Diplome gleichzeitig, dann können wir uns weiter unterhalten". Heute beschränken sich meine seltenen Gespräche mit ehemaligen Fachkommilitonen darauf, dass ich ihnen sage, dass ich meine Pommes ohne Ketchup und Majo möchte. Ernsthaft, während die sich verzweifelt von prekärem Zeitvertrag zu prekärem Zeitvertrag hangeln und sich fragen, wann sie mal mit Lebensplanung anfangen können, bin ich ganz entspannt und genieße Leben und Arbeit. Also, wer von uns hat da was richtig gemacht?


    In der Familie gab es eigentlich nie Probleme. Ich bin der jüngste und erste, der überhaupt Abitur und Studium gewuppt, also den sozialen Aufstieg aus der Arbeiterschicht geschafft hat, wenn man so will. Mein älterer Bruder ist Polizeibeamter im mittleren Dienst und hat anfangs gemeint, eher spaßhaft herumlästern zu müssen. Seit seine Tochter zur Schule geht, sieht er das anders.


    Sei mal ein bisschen selbstbewusst. Du machst einen der wichtigsten Jobs überhaupt. Junge Menschen zu unterrichten und ihnen etwas über die Welt beizubringen ist etwas großartiges. Du hinterlässt in deren Leben deine Spuren. Du hast massig viel Verantwortung. Und dafür wirst du im Gegensatz zum Polizisten, der Krankenschwester, des Altenpflegers und der Erzieherin sogar fair bezahlt. Weil du was kannst.

  • Und dafür wirst du im Gegensatz zum Polizisten, der Krankenschwester, des Altenpflegers und der Erzieherin sogar fair bezahlt. Weil du was kannst.

    Hm, so aus dem Kontext gerissen klingt das... etwas eigen.

  • Also ich hab damals eher die BWLer belächelt und die wiederum mich. Wenn die da mit Hemd und Pullover, IPhone, goldener Uhr und Tablet in der Vorlesung saßen, kam ich teilweise in der Jogginghose.


    Man muss sich als Wipädler ja auch bisschen abgrenzen :)


    Im Endeffekt kanns dir doch aber egal sein, was andere über deine Berufswahl denken. Meine Eltern würden mich mit meinem Master in BWL und Englisch auch gerne in der freien Wirtschaft sehen, aber wenn ich an lange Arbeitstage im schicken Anzug und spätes Nachhausekommen denke, dann kann ich als Antwort nur müde lächeln.


    Wichtig ist es doch, dass du einen Beruf findest, der dir Freude macht. Die nächsten 30+ Jahre wirst du den Beruf ausüben, da ists völlig wurst was Hans Peter Maier von nebenan darüber denkt.


    Kann mir ja schnuppe sein, wenn der meint, dass ich nicht genug in der Birne hab oder zu wenig arbeite für mein Geld oder irgendwas in der Art.


    Wichtig ist tatsächlich nur, und das betrifft eigentlich alle Entscheidungen im Leben, dass DU dahinter stehst und dich wohl damit fühlst.


    Wenn das gegeben ist, dann weißt du, dass du das Richtige machst und dann kann es dir egal sein, was wer auch immer darüber denkt, davon hält und dazu sagt :)

  • Hm, so aus dem Kontext gerissen klingt das... etwas eigen.

    Stimmt, klingt als könnten die anderen nichts. Das war so aber nicht gemeint. Ich hoffe, der Kontext macht deutlich, was ich sagen wollte.

  • Stan87, ich gebe zu, du hast es wesentlich netter formuliert. Bin wohl schon zu lange im Osten, da gewöhnt man sich einen anderen Ton an. :rotwerd:

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