Grundthematik LehrerInnen mit/ohne TZ, mit/ohne Kinder, Orga, Warum hilft der Vater nicht...

  • Zum Thema "Ich kann nicht zur 1. Stunde!" möchte ich auch mal was sagen: Wir haben auch keine Großeltern vor Ort und der Kindergarten öffnet so, dass ich es ganz klar nicht zu 1. Stunde schaffen würde. Wenn mein Mann beruflich bedingt unsere Kinder nicht bringen kann, (passiert ca. 3 Mal im Monat, also umgerechnet auf die Schulwochen im Schnitt jede Schulwoche einmal) dann macht das jemand, den wir dafür (ordentlich, siehe Uhrzeit...) bezahlen! So "einfach" ist das. Natürlich ist es schön, wenn der Stundenplan-Verantwortliche darauf Rücksicht nehmen kann und das Kollegium nicht darunter leidet, aber bei einem bestimmten höheren Deputat geht es halt irgendwann nicht mehr bei uns, dann man nie zur 1. Stunde Unterricht hat.


    Das nächste Problem, das hier gar nicht angesprochen wird: Wenn ein Elternteil das/die Kind/er bringen und holen muss, kann das bei entsprechend knapper Berechnung der Buchungszeit ja nur in Stress ausarten.

  • Ich habe "einfach" in Anführungszeichen gesetzt... Meine Güte. Ja, natürlich muss man bei Kindern zeitlich, nervlich und finanziell zurückstecken.
    Ich finde es unglaublich, dass sich manche auf knappe Buchungszeiten, einen super Stundenplan und zwei Menschen, nämlich die Eltern, verlassen. Nachbarn, Freunde, Babysitter etc. sollte man schon als Netzwerk haben.
    Im Übrigen gibt es auch sehr viel schlechter bezahlte Berufe , z.B. Krankenschwester/Pfleger, die das gleiche Problem haben.

  • Zum Thema Frühaufsicht: Das ist doch Unfug. Für Frühaufsichten braucht man gerade einmal fünf KollegInnen, für die erste Stunde eben für jede Klasse und jeden Kurs einen KollegInnen, da kann man eben keine Forderungen stellen.


    Aber was rede ich? Du hast natürlich Recht :bete:

  • Jetzt kommt bestimmt wieder, Kinder seien das eigene Privatvergnügen. Jein.
    Leider ist es so, dass die heute geborenen Kinder unser aller Renten, Pensionen und Pflegeversicherungen zahlen werden. Auch/Gerade die der Kinderlosen.
    Insofern ist die ganze Gesellschaft darauf angewiesen, dass Kinder zur Welt kommen.
    Ansonsten sieht es nämlich mau auch mit unserer Altersversorgung aus.

    Also bitte, das kann nicht dein Ernst sein. Ich kenne zumindest keine Eltern, die aus Pflichtbewusstsein gegenüber der Gesellschaft/dem Allgemeinwohl Kinder bekommen haben... Das ist immer ein individueller Wunsch und eine persönliche Entscheidung, ergo "Privatvergnügen". Es ist ähnlich, wenn ich mir einen Hund zulege. Das ist MEIN Privatvergnügen! Und bitte komme jetzt nicht mit "Hunde haben keinen gesellschaftlichen Nutzen"... Doch, haben sie sehr wohl!


    Ganz nebenbei: Bis die Kinder soweit sind, dass sie unsere Renten/Pensionen zahlen, haben sie die Gesellschaft (und die Eltern) soviel Geld gekostet... Kindergarten, Schule, Ausbildung/Studium... Das können sie mit den Rentenzahlungen gar nicht mehr gut machen...


    Ob die Gesellschaft daher auf Kinder angewiesen ist, ist doch fraglich. Klar, aus biologischer Sicht sicher. Aber aus finanzieller Sicht? Würde man das Geld was die Bildung/Ausbildung der Kinder kostet direkt dafür verwenden, die Renten/Pensionen zu bezahlen, hätte man rein finanziell gesehen keine Probleme.


    Am Ende ist es eine Milchmädchen-Rechnung... Diese hier als Argument anzuführen um den persönlichen, individuellen Kinderwunsch zu rechtfertigen, klappt leider nicht.

  • Zum Thema Frühaufsicht: Das ist doch Unfug. Für Frühaufsichten braucht man gerade einmal fünf KollegInnen, für die erste Stunde eben für jede Klasse und jeden Kurs einen KollegInnen, da kann man eben keine Forderungen stellen.


    Aber was rede ich? Du hast natürlich Recht :bete:

    Wieviele Kollegen man braucht hängt doch wohl sehr von der Schule ab!


    Und ja, für die 1. Stunde braucht man ca. 20 Betreuer, das können Lehrer oder Erzieher sein (denn Berlin hat eine verlässliche Halbtagsschule, also Betreuungszeiten von 7:30 Uhr bis 13:30 Uhr für alle Kinder kostenlos!


    Wir sind ca. 80 Mitarbeiter, wo liegt also das Problem, wenn bei 60, die nicht gebraucht werden, ein oder zwei das immer fest sind?!?


    Ich sehe da kein Problem und wie gesagt unsere Stundenplanbauer auch nicht.


    Und nein, für die Schülerzahl (drei-vierzügig, 1-6.Klasse) braucht man sicherlich nicht nur 5 Leute von 7:30 Uhr bis 8 Uhr, um die zu beaufsichtigen!

  • Natürlich ist es schön, wenn der Stundenplan-Verantwortliche darauf Rücksicht nehmen kann und das Kollegium nicht darunter leidet, aber bei einem bestimmten höheren Deputat geht es halt irgendwann nicht mehr bei uns, dann man nie zur 1. Stunde Unterricht hat.

    Da liegt genau der Punkt, ich arbeite aktuell 39%, da kann ich schon erwarten, dass dies an mindestens einem von zwei tagen klappt! Bei drei tagen erwarte ich dies dann an zwei von drei Tagen, wenn ich 50% arbeite und das ist meine ich nicht zu viel verlangt. Denn wie gesagt, über 50% der Mitarbeiter werden zu der Zeit nicht benötigt!

  • Da liegt genau der Punkt, ich arbeite aktuell 39%, da kann ich schon erwarten, dass dies an mindestens einem von zwei tagen klappt! Bei drei tagen erwarte ich dies dann an zwei von drei Tagen, wenn ich 50% arbeite und das ist meine ich nicht zu viel verlangt. Denn wie gesagt, über 50% der Mitarbeiter werden zu der Zeit nicht benötigt!

    Wenn ich Deine bisherigen Beiträge richtig verstanden habe und Dein Profil lese, arbeitest Du in Berlin an einer Grundschule. 28 Unterrichtsstunden sind Vollzeit, 39% macht dann 11 Unterrichtsstunden, die dann auf zwei Tage verteilt werden. Hast Du dann auch Nachmittagsunterricht an den beiden Tagen?

  • Hm, also ich schreibe bei uns mit am Stundenplan und wir sind ein BK mit ca 110 Kollegen. Es wird schon immer Rücksicht auf die Wünsche der Kollegen genommen, denn dann ist die Zufriedenheit höher und die Ausfallquote geringer. Ich hab auch eine Kollegin, die ist single und korrigiert gerne nachts. Die hat frühestens zur 4. Stunde und dann halt auch mal die 10. dafür. Wenn eine Mutter gern nur 2.-6. hat versuchen wir auch das zu schaffen. Geht auch meist irgendwie. Ist nur aufwendig. Aber das muss man auch wollen.... und wir werden auch mit Haribos von der Schulleitung bestochen ;)

    Only Robinson Crusoe had everything done by Friday.

  • - diese TZ-Kräfte verzichten auf einen Teil ihres Gehaltes. Es ist nicht unbekannt, dass TZ-Kräfte aber anteilig mehr arbeiten, als sie Bezüge erhalten.
    - Mit einer TZ-Tätigkeit sinken auch die Pensionsansprüche.
    - Mit Familie und einer beruflichen Tätigkeit ergibt sich für die meisten Frauen leider immer noch eine Doppelbelastung, die Kräfte aufzehrt.
    - Kinder bedeuten also eine Minderung der Bezüge jetzt und im Alter.

    Und daraus schließt du was genau? dass Mütter erst zur 2. Stunde anfangen dürfen? Das ist das einzige, worauf hier rumgeritten wird. Wenn es nämlich die betrifft, die daraus Nachteile erfahren.


    Schräg, diese "Die faulen Mütter machen sich den Lenz"- threads. Was soll das? Wollt ihr zeigen, wer die härteste Muttischnute ist? Und alle anderen sind Weicheier?


    Du verwechselst alles. Es geht nicht darum, wer die beste Mutter ist, sondern um Arbeitsbedingungen bei Teilzeit.


    Mit der Kinderbegründung müssten ja Vollzeitkollegen mit Kindern noch viel mehr Anspruch auf Entlastung haben. Das Thema ist hier nicht die Problematik der Vereinbarkeit von Familie und Beruf, sondern die Arbeitszeit von Teilzeitkräften.


    Um wieviel Uhr der Vater deiner Kinder aufsteht und auf welche Weise er für deine Rente mit aufkommt ist in diesem Fall deine Privatsache. Du könntest dich z.B. politisch engagieren und für die Rechte der Frauen kämpfen, das ist immer nötig. Aber deswegen fängt trotzdem jeden Morgen halb 8 für alle die Schule an.

    Einmal editiert, zuletzt von Schantalle () aus folgendem Grund: Grammatik am Ende eines langen Schultages ;-)

    • Offizieller Beitrag

    OT:

    Hm, also ich schreibe bei uns mit am Stundenplan und wir sind ein BK mit ca 110 Kollegen. Es wird schon immer Rücksicht auf die Wünsche der Kollegen genommen, denn dann ist die Zufriedenheit höher und die Ausfallquote geringer. Ich hab auch eine Kollegin, die ist single und korrigiert gerne nachts. Die hat frühestens zur 4. Stunde und dann halt auch mal die 10. dafür.


    Oh!
    Ich gehe mal Haribos kaufen und stelle den Versetzungsantrag!!
    :D


    Vor ein paar Jahren hat die damalige Schulleitung erklärt, dass von Wünschen zum Stundenplan abzusehen ist, wenn es sich nicht um zwingende Gründe handelt (damit meinte er eben Kinder oder Pflege). Schließlich würde ja jeder gerne zur 2. kommen und nach der 6. Schluss haben. Ab sofort seien alle Wünsche bei der Schulleitung abzugeben.
    Ich als Vollzeit-Korrekturlerin mit Pendeln (ich weiß, mein Privatvergnügen) habe es dann mit dem Zettelchen gelassen, den ich die Jahre davor abgegeben hatte. (Wunsch: mindestens einmal die Woche nicht zur 1. Stunde. Dieses (mindestens) eine Mal "Ausschlafen" rettet mich WIRKLICH. Nachmittagsunterricht auch bis zur 10. ist wiederum gar kein Problem, Freistunden machen mir nichts aus).


    In Gesprächen mit Kollegen weiß ich: es gibt tatsächlich Kollegen, die ihre 25 Stunden jeden Tag von der 3. zur 6. haben wollen (klappt logischerweise gar nicht), aber es gibt auch diejenigen, die grundsätzlich lieber zur 1. haben (weil sie eh mit schulpflichtigen Kids aufstehen), aber nachmittags gerne zu Hause oder so sind. und es gibt die Kollegen wie mich und deine Korrekturkollegin: Schlafbedürfnis, leicht verschiebener Biorhythmus, usw...


    In dem Halbjahr, wo ich im Übrigen kein einziges Mal "spät" hatte, bin ich jedes 2. Wochenende zusammengebrochen und war in den kleinen Ferien durchgehend krank (Grippe zu Ostern und Pfingsten, genial).
    Ich habe jetzt zur Zeit abwechselnd mittwochs und donnerstags spät. und drei Nachmittage Unterricht. auch mal zur 10. Stunde. Ergebnis: Ich mache an einem 4. Nachmittag freiwillig eine AG. WEIL es mir gut geht.
    Ich warte nur, dass der Schulleitung eine Korrelation des Glücks / der Zufriedenheit mit der Arbeitsleistung auffällt. (Im Übrigen wie bei uns zur Zeit im Gespräch bei der Verteilung der Fächer/ Stufen aufs Deputat)

  • Also bitte, das kann nicht dein Ernst sein. Ich kenne zumindest keine Eltern, die aus Pflichtbewusstsein gegenüber der Gesellschaft/dem Allgemeinwohl Kinder bekommen haben... Das ist immer ein individueller Wunsch und eine persönliche Entscheidung, ergo "Privatvergnügen". Es ist ähnlich, wenn ich mir einen Hund zulege. Das ist MEIN Privatvergnügen! Und bitte komme jetzt nicht mit "Hunde haben keinen gesellschaftlichen Nutzen"... Doch, haben sie sehr wohl!
    Ganz nebenbei: Bis die Kinder soweit sind, dass sie unsere Renten/Pensionen zahlen, haben sie die Gesellschaft (und die Eltern) soviel Geld gekostet... Kindergarten, Schule, Ausbildung/Studium... Das können sie mit den Rentenzahlungen gar nicht mehr gut machen...


    Ob die Gesellschaft daher auf Kinder angewiesen ist, ist doch fraglich. Klar, aus biologischer Sicht sicher. Aber aus finanzieller Sicht? Würde man das Geld was die Bildung/Ausbildung der Kinder kostet direkt dafür verwenden, die Renten/Pensionen zu bezahlen, hätte man rein finanziell gesehen keine Probleme.


    Am Ende ist es eine Milchmädchen-Rechnung... Diese hier als Argument anzuführen um den persönlichen, individuellen Kinderwunsch zu rechtfertigen, klappt leider nicht.

    Es mag zwar sein, dass Eltern keine Kinder aus Pflichtbewusstsein gegenüber der Gesellschaft bekommen, diese aber als Privatvergnügen zu bezeichnen, geht an der Realität vorbei. Das wäre es nur, wenn ausschließlich Eltern Rentenzahlungen aus den aktuellen Beitragszahlungen der arbeitenden Generation erhalten würden...ansonsten profitieren auch kinderlose Rentner/Pensionäre sehr wohl von den Kindern anderer! Und dafür kann man gerade im Kleinkindalter durchaus Entgegenkommen der anderen erwarten!


    Deine Vermutungen gehen im Übrigen ganz schön fehl. Den Staat kostet ein Schüler in Deutschland ca. 500€ pro Monat bzw. 6000€ im Jahr...das Ganze 10-12 Jahre lang. Sollte das Kind ggf. noch studieren (und dafür oft später höhere Bruttoeinkommen erreichen) kostet das zunächst im Mittel weitere ca 8600€ pro Jahr...über etwa 5 Jahre hinweg. Damit kommen im Worst-Case Bildungskosten von ca. 115000€ zusammen, wobei davon ca. 40% auf ein Studium entfallen. Die scheinbar hohen mittleren Kosten an den Unis ergeben sich übrigens vor allem durch extreme Ausreißer nach oben, wie z.B. die Humanmedizin...der gesellschaftliche Nutzen dürfte aber klar sein.


    Auf der anderen Seite steht ein Rentenbeitragssatz von derzeit 18,6% einem Durchschnittseinkommen von ca. 33000€ gegenüber....wie gesagt, bei Akademikern häufig deutlich höher.
    Aber selbst mit dem Durchschnittseinkommen ergibt sich bei einer Lebensarbeitszeit von 40 Jahren eine Einzahlung von ca. 250000€ in die Rentenkassen....und damit deutlich mehr als die Ausbildung kostete.

  • um meine "persönliche wunschschule" zu erwischen hat es auch einige jahre gedauert bzw einige vesetzungen.
    jetzt bin ich sehr zufrieden.
    der fahrtweg ist kurz, die kita meiner kinder gleich um die ecke.
    gut, ich sehe oft eltern in meiner "freizeit", kenne einige persönlich ( durch die kita),
    das muss man mögen. ich lebe sehr gut damit.
    bin öfter auch "mal eben" am nachmittag oder am wochenende in der schule, um schnell was zu kopieren, holen ect.
    das ist wirklich superpraktisch. daher passt es bei mir auch wirklich gut mit VZ und 3 kindern.


    natürlich ist mir klar, dass das bei vielen nicht so ist. daher habe ich für die wünsche meiner tz kolleginnen auch verständnis.
    nur das "dauerjammern" nervt.
    mir muss keiner erzählen, dass man gut organisiert sein muss, um alles unter einen hut zu bekommen.

  • Aber ist das nicht auch typabhängig? Ich glaube ich jammere nicht wirklich rum. Ist ja klar, dass es nicht einfach ist, aber wie gesagt, wenn die Schule einem beim Stundenplan entgegen kommt, geht das schon, jedenfalls bei mir, wenn die Großeltern und der Vater mal bei Konferenzen, Sprechtagen etc einspringen. Aber wir haben jetzt auch nicht wahnsinnig viele davon.
    Aber es gibt halt Menschen die jammern auch als Single mit 20 Stunden über die Arbeitsbelastung...

    Only Robinson Crusoe had everything done by Friday.

  • [...]


    Ach so, MrsPace: Kinder, wenn auch nur im geringen Maße die eigenen, sind für Dich wie auch für die übrigen Teilnehmer dieses Forums nicht nur von biologischer, sondern sogar von existenzieller finanzieller Bedeutung. Denk mal drüber nach. Oder willst Du an der Hundeschule unterrichten, wenn es keine Kinder mehr gibt? Obwohl, wenn ich so drüber nachdenke... wäre vielleicht sogar so ein win-win-Ding.


    Kopfschüttelnde Grüße
    Fossi


    ----
    Edit by Mod: beleidigender Absatz wurde entfernt. kl. gr. frosch, Moderator

    Die Mutter der Dummen ist immer schwanger.

  • Für einige ist ja das Abgeben von Wünschen schon rumjammern und einfordern von Extrawürsten.


    An meiner Schule gibt es am Ende des Schuljahres einen Wunschzettel. Und fast alle Wünsche werden erfüllt. Wir sind keine 20 Kollegen und davon weit über die Mehrheit Teilzeit.

  • Wenn ich Deine bisherigen Beiträge richtig verstanden habe und Dein Profil lese, arbeitest Du in Berlin an einer Grundschule. 28 Unterrichtsstunden sind Vollzeit, 39% macht dann 11 Unterrichtsstunden, die dann auf zwei Tage verteilt werden. Hast Du dann auch Nachmittagsunterricht an den beiden Tagen?

    Nein, habe ich natürlich nicht, denn bis auf die Wahlpflichtkurse gibt es ja nur vereinzelte 7. Stunden, sonst ist nach der 6. Stunde spätestens für alle Schluss. Wie gesagt, Halbtagsschule!
    Nun habe ich einmal zur 1. und einmal 7./8. weil wir nur so die Wasserzeiten haben, da ließ sich also nichts machen.


    Aber ansonsten werden die Wunschzettel, die wir jedes Jahr abgeben sollen eigentlich fast immer zu "Bekommzetteln".



    Susannea hat den Jackpot gezogen, sie hat glaube ich an mehreren Stellen hier geschrieben, dass sie nicht alle Stunden hält sondern einige als Entladtung für irgendeine Aufgabe?

    Das war im letzten Schuljahr so, da blieben nur 7 Stunden übrig und da hatte ich dann logischer Weise nie zur 1. an den zwei Tagen.

  • Noch einmal: Väter/meist Mütter verzichten auf einen Teil ihres Gehaltes und auf einen Teil ihrer Pensionsansprüche, um die Kinder großzuziehen.
    Sie haben oft die Entscheidung getroffen, sie wünschen sich die Kinder (zum privatvergnügen sozusagen).
    Die Kosten für die Aufzucht und Erziehung leisten zu einem großen Teil die Halter (ich stelle mal meine Sprache um, damit auch die Hundeliebhaber mich verstehen.)


    Im Alter der Eltern dienen diese Kinder aber nicht nur der Absicherung der eigenen Eltern( wozu sie durch zusätzlichen Elternunterhalt aber verpflichtet werden können), sondern sie sichern die gesamten Senioren finanziell und pflegerisch ab.


    Das klassische Dinks-Paar (double income no kids) sieht finanziell wesentlich besser aus: beide mit Vollverdienst, beide mit voller Rente/Pension, die Möglichkeit, Rücklagen zu bilden. Im Alter eine Absicherung in Geld und Pflegeleistungen durch die Kinder von Fremden.


    Eine Familie wird zudem stärker besteuert, da sie ja auch mehr verbraucht, in den grundlegenden Abgaben ist sie gestellt wie die Dinks.
    Die Dinks profitieren also von den Familien, ohne sich einschränken zu müssen. Im Alter stehen sie mit mehr Geld da als die Eltern von Kindern und erhalten dieselbe Rente und Pflegegeld ohne Abzüge.


    Das BVerfG hat schon öfter aufgefordert, Familien gleich zu stellen mit Kinderlosen. Bisher ist da wenig passiert.


    Natürlich darf jeder selbst entscheiden, ob er die Nachteile in Kauf nehmen will. Gut, dass das noch ein paar Leute tun - sonst sind wir Lehrer bald arbeitslos.
    Aber wenn Kinder da sind, leistet die Familie einen hohen Beitrag zur Konsolidierung der Gesellschaft, der nicht honoriert wird.


    Eben auch nicht im Berufsleben. Natürlich ist es nicht mein persönlicher Spaß, wenn mein Mann im Schichtdienst arbeitet, er tut das nicht aus Spaß an der Freud und 40 % seines Gehaltes gibt er an den Staat ab. Wenn ich arbeite mache ich nicht meine eigenen Zeiten - ich muss mich danach richten, was mir vorgesetzt wird. Dafür gibt es nun Gesetze die besagen, dass ich nicht zur Bilokation fähig sein muss, wenn ich Kinder geboren habe, sondern der Arbeitgeber mir mir gemeinsam daran arbeitet, mir die Berufstätigkeit zu ermöglichen.


    Da hier im lehrerforum offenbar ganz viele Leute unterwegs sind, die von Kindern gar nichts halten probiere ich es einmal mit einem anderen Beispiel:


    Stell dir vor, dein Partner/deine Partnerin erleidet in jungen Jahren einen Schlaganfall und wird pflegebedürftig. Du willst ihn/sie nicht ins Heim geben und versuchst, den Alltag mit Pflegediensten zu organisieren.
    Du musst dann einen Tag um 6 zur Öffnung der Prüfungsaufgaben sein und jeden Tag zur ersten Stunde anfangen, der Pflegedienst kommt aber erst später. Du lässt den Partner also entweder allein liegen oder weckst ihn um 4.30, um ihn zu waschen und anzuziehen.
    Dein Partner isst schlecht allein, der Pflegedienst bekommt das Füttern aber nicht bezahlt und macht es auch nicht - dann macht das sicher die Nachbarin von nebenan? Und auch mal Windeln wechseln sollte da drin sein, oder? Oder möchtest du gar etwa darum bitten, nicht zur ersten Stunde kommen zu müssen?
    Du sitzt in der GLK - heute ist Physio bei dir zu Hause, du hättest gern mit dem Therapeuten gesprochen. Die Konferenz dauert aber noch eine Stunde. Der Hausarzt kommt gegen Mittag zur Untersuchung - du bist nicht mal da, um die Tür aufzumachen. Macht das wieder der Nachbar? Oder möchtest du einen festen freien Nachmittag, der für Therapien und Arztbesuche wirklich frei bleibt?

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