krankes Kind- wer entscheidet, ob es in die Schule kommen muss?

  • Wir haben häufig SchülerInnen, die in WGs leben. Wenn sie sich vormittags verletzen oder erkranken/ krank in die Schule kommen lehnen die ErzieherInnen häufig ab, die Kinder zu holen, bzw. schicken sie am nächsten Tag wieder in die Schule, weils nicht in ihren Dienstplan passt, wenn ein Kind zu Hause bleibt.


    Frage: muss ich ein Kind beschulen, dass z.B. erkältet ist und sich deutlich schlecht fühlt oder erbrochen hat? Oder kann ich verlangen, dass es abgeholt wird und wenn ja, wie setze ich das durch?

  • Bei uns schickt man solche Schüler ins Sekretariat, die haben nebenan einen Raum wo sich ein Schüler auch hinlegen kann, und organisieren dann den Rest...

  • Bei uns ist es zum Glück meist kein Problem und Eltern holen kranke Kinder in der Regel problemlos ab (wobei ich auch schon mal einen anderen Fall hatte, wo sich ein Kind im Unterricht übergeben hatte und die Mutter es nachmittags zum Klassenfest lassen wollte).
    Gerade bei Magen Darm Geschichten würde ich auch keinen Spaß verstehen.
    Es gibt Vorgaben, wie lange Kinder je nach Krankheit Gemeinschaftseinrichtungen nicht besuchen dürfen. Die findest du auch im Netz und oft steht ist dann zwar von Besuch der KiTa die Rede, aber Schulen sind doch auch Gemeinschaftseinrichtungen, also wieso sollte es da anders sein?


    http://www.kinderarzt-cuxland.…htungen-nach-infektionen/


    Bei MD 48h und auch bei über 38,5 °C gehört ein Kind nach Hause! Darauf würde ich bestehen.
    Vieles andere ist leider Ermessenssache, aber ich finde das geht echt gar nicht. Dienstplan hin oder her. Kinder,die sich unwohl fühlen und potentiell ansteckend sind, müssen abgeholt werden. Das könnt ihr als Schule entscheiden, davon gehe ich aus. Machen KiTas ja auch so.

  • Wenn aus einer Einrichtung immer wieder Kinder krank zur Schule geschickt werden, mal über eine Überprüfung auf Kindeswohlgefährdung nachdenken.

    Vor allem, wenn sich Dinge häufen. Klamotten kaputt, keine Wechselsachen dabei für Kind, das einnässt, Vesperbrotentzug als Strafe für Trotz beim Frühstück :(

  • Hier muss man sich auch mal die andere Seite anschauen (ich habe während des Studiums in einem Kinderheim gearbeitet):
    - für Bekleidung gibt es ein festgesetztes Budget vom Jugendamt (das reicht im Normalfall aus, aber wenn andauernd was kaputtgeht, ist einfach kein Geld da)
    - Frühstück und auch das Schulfrühstück machen sich die Kinder üblicherweise selbst (Tisch ist gedeckt, aber den Rest kriegen Kinder üblicherweise allein hin) - wenn ein Kind dann meint beim Frühstück den Aufstand zu proben, hat es selbstverständlich nix dabei, weil es sich ja nichts schmieren konnte, es war ja beschäftigt
    - Wechselsachen hätte ich jetzt (außer bei Kindern bei denen das regelmäßig passiert) auch nicht mitgegeben und wenn das regelmäßig passiert, hätten wir versucht die in der Schule zu deponieren
    - Abholen während der Schulzeit ist in den regulären Einrichtungen (also denen in die "normale" Kinder kommen) auch selten durch das Budget gedeckt, in der Zeit in der die Kinder in der Schule sind, bezahlt das Jugendamt sicherlich niemanden dafür im Heim Däumchen zu drehen. Im Regelfall gibt es allerdings eine Bereitschaft, die man in ernsten Fällen auch erreicht


    Und noch was: Ein Kind was erkältet ist, ist natürlich krank, aber es gibt da schon noch einen Unterschied zwischen leichtem Husten und hohem Fieber. Bei Fieber oder Erbrechen würde ich definitiv auf Abholung bestehen und falls das wiederholt abgelehnt wird das Jugendamt einschalten. Das geht einfach nicht...

    If you look for the light, you can often find it.
    But if you look for the dark that is all you will ever see.

  • Ja, klar bockt mal ein Kind und hat sich dann halt kein Brot geschmiert. Es geht aber nicht um schwererziehbare Jugendliche, sondern um psychisch behinderte, die keiner Fliege was zu Leide tun und 3 Stunden später nicht mal kapieren, warum sie jetzt das dritte Mal kein Essen mit haben.
    Klamottengeld reicht in anderen Einrichtungen auch, da läuft nie einer mit zu kleinen, zerrissenen Sachen rum.
    Und wenn eins regelmäßig einlullert, erwarte ich, dass ein Stapel Klamotten in der Schule liegen, immerhin müssen sich die Lehrer um den Schlamassel kümmern, abgesehen davon, wie peinlich das für das Kind ist.
    Naja, es ist halt wie immer alles Ermessenssache. Ich weiß nicht gesichert, ob ein Kind Fieber hat, wenn es aber zu denen gehört, die gerne in die Schule kommen und an einem Tag fühlen sie sich scheiße, sind heiser und wollen heim, dann gehe ich davon aus, dass sie krank sind.
    Die Sammlung der Vorfälle ist das Problem und freundliche Gespräche hatten bisher keine Besserung der Bedingungen oder der Beziehungen zur Schule zur Folge. Deswegen überlege ich, wie das weitergehen könnte :/

  • Ich glaube da muss man im Einzelfall einen Arzt konsultieren, welcher dann die nötigen Schritte einleiten kann. Gegen ein ordentliches ärztliches Attest können die Erzieherinnen wohl wenig einwenden.

  • Darf das ein Lehrer? In einer Fobi wurde uns gesagt: "Kindeswohl ist Chefsache." Wenn der Chef sich aber mit niemandem anlegt, darf dann der Kollege...?

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