Seltsame Abschlagszahlung

  • Hallo Zusammen,


    ich bin Lehramtstudenten und neu hier im Forum. =)
    Jetzt gehts aber nicht um mich sondern um meine Freundin, die seit einigen Monat eine halbe Stelle als Grundschullehrerin angetreten hat.
    Ich muss den meisten wahrscheinlich nichts mehr von den chaotischen Zuständen beim LBV NRW berichten, da es viele bestimmt schon selbst erfahren durften :top:
    Gestern flatterte aber die neue Abrechnung für den Monat Dezember ein.
    Dazu muss man noch wissen, dass das Geld aus dem halben Vormonat noch nicht bezahlt wurde.
    Also setzt sich der Bruttolohn zusammen aus


    halben Vorm. : 564,32 Euro
    Monat Dezemeber: 1302,28 Euro
    und Sonderzahlung: 347,27 Euro


    Macht zusammen: 2213,87 Euro und Netto 1598,74
    So weit alles richtig.


    Jetzt steht da aber eine Abschlagszahlung von 630 Euro die ihr abgezogen wurden,
    womit sie mit abzüglich AN Zusatzversorgung auf nur noch 940(!) Euro Netto für 1,5 Monate arbeiten kommt.
    Kann mir jemand vielleicht erklären was Abschlagszahlung bedeutet? dachte bisher immer, das sowas der Arbeitgeber zahlt, wenn er z.B noch nicht den ganzen Lohn zahlen kann.


    Ein Nettolohn von 10 Euro zuzüglich lange Vorbereitungzeiten für jede Stunde, die sie auch noch Pfichtbewusst wie die meisten Lehrer einbringt finde ich das einen ziemlichen Hungerlohn.


    Gruß
    rabbit

  • Ein Abschlagszahlung ist eine Zahlung, die sie vor der wirklichen Abrechnung bekommen hat. Was hat sie denn bisher für Zahlungen erhalten vom AG, da müsste eben eine in der Höhe von 630 Euro dabei gewesen sein, denn den Stundenlohn musst du natürlich aus den 1302,28 Brutto und dem entsprechenden Netto berechnen.

  • Vielen Dank für die schnellen Antworten ihr beiden!


    Ich dachte auch erstmal, dass es vielleicht schon mal gezahlt wurde.
    Aber wir haben die letzten Lohnabrechnungen durchforstet und es gibt keine weiteren Zahlung außer den normalen monatlichen (bei denen sie meiner speziellen Meinung auch etwas "gemogelt" haben).
    Sollte sie sich vielleicht einfach an den LBV wenden?


    Ich verstehe aber auch nicht, warum sie überhaupt Geld abgezogen bekommt.
    Denn wenn es eine Vorrauszahlung gab, dann zahlen sie dir doch nicht später zusätzlich dazu noch das richtige gehalt und ziehen es dir später wider ab? Wäre ja doppelt gemoppelt und verwirrungsstiften oder nicht?


    edit: Achso und überwiesen bekommen was nicht im Lohnblatt enthalten war, also quasi "ausversehen" hat sie auch nichts

  • Welche anderen monatlichen Zahlungen und Lohnabrechnungen meinst du denn? (Dein erster Beitrag klang nach "gerade angefangen und allererstes Mal Geld")
    Warum glaubst du denn, dass gemogelt wurde? 100% transparent mag eine LBV-Abrechnung nicht sein, aber irgendwie kann man schon ablesen, was da alles gemeint ist.


    Der Sinn eines Abschlags ist, dass sie nicht genau rechnen, was sie einem centgenau schulden. Das bedeutet, irgendjemand überschlägt grob, was das Land einem schuldet und überweist es manuell. Das Auszahlungsprogramm läuft nur einmal im Monat (ca. Mitte des Monats) und was bis zu diesem Datum (mir wurde damals der 11. genannt) nicht vorliegt bzw. bearbeitet wurde, wird in dem Monat nichts mehr. Außer eben Abschlagszahlungen, damit man nicht verhungert.
    Dafür gibt es aber keine korrekte Abrechnung, höchstens einen Wisch mit "Abschlagszahlung" und das muss im Monat darauf alles korrekt abgerechnet werden (Lohnsteuer, Abgaben, usw...) Die LBV ist nämlich nicht nur da, um dir "1200 Euro" zu überweisen, sondern auch alle Prozentwerte an die verschiedenen Kassen, die unterschiedlichen Meldungen, usw... und es ist ein klein bisschen komplizierter als die Abschlagszahlung.
    Auch du /deine Freundin braucht diese Zettel, weil du schliesslich gerne den Überblick über alles behälst (oder diesen in einn Schuhkarton wirfst). Am Ende des Jahres könntest du anhand dieser Zettel nachvollziehen, ob alles okay ist, ob Fehler bereinigt wurden (ich hatte heute morgen auf meiner Abrechnung eine Nachzahlung für 5 Monate von je 2ct (!!))...
    und diese Zettel bzw. die Daten sind für die LBV die Grundlage für die Endmeldung an das Finanzamt wegen Steuernachzahlung / Rückzahlung usw..

  • Wann hat sie denn angefangen und hat sie für November eine Abrechnung erhalten? Hat sie für November eine Zahlung erhalten?


    Die Abrechnung die du hier benennst, sagt nämlich eigentlich, sie hat erst im November angefangen und dort keine Abrechnung, sondern nur eine Abschlagszahlung erhalten.


    Bei uns ist übrigens der Auftraggeber bei Abschlagszahlung (Sen BJW) ein anderer als bei der regelmäßigen Überweisung (Landeshauptkasse).

  • Ich würde da ganz einfach nächste Woche beim LBV anrufen und mir die Sache erklären lassen. Habe ich auch schon hin- und wieder mal gemacht und habe immer eine freundliche Auskunft bekommen.


    Manchmal klärt sich das auch in einer der nächsten Abrechnungen.


    Wie hier:

    (ich hatte heute morgen auf meiner Abrechnung eine Nachzahlung für 5 Monate von je 2ct (!!))...

    Das hatte ich nämlich auch heute auf meiner Abrechnung.

    Freundlichkeit ist kostenlos, aber niemals umsonst.

  • Also mit normalen monatlichen Abrechnunge meine ich das ganz normale Gehalt, dass sie von der LBV bekommt.
    Sie arbeitet seit vier Monaten an der Schule. Also wir haben tatsächlich die letzten (mit diesem) gehaltsübersichten, die mit der Post kommen mit der tatsächlichen Überweisung verglichen und da hat sie nie eine Summe von 630 Euro Überwiesen bekommen.


    Die Sache mit November war, dass ihr erster Vertrag nur eine Vertretungstelle beinhaltete und ab mitte November ein neuer Vertrag hermusste.
    Deswegen konnten sie ihr den restlichen Monat erst jetzt zahlen.


    Mit mogeln meinte ich, dass es schon rechtens ist was sie tun, aber bei ihr haben sie zum Beispiel ihre Unterschrift unter ihren neuen Vertrag, welchen sie in der Schule unterschrieben hat und die Schulleiterin weitergeschickt hat nicht anerkannt.
    Grund dafür war das es irgendeinen kleinen Fehler im Vertrag gab. LBV hat aber zu spät bescheid gegeben (Freitag, der Tag an dem der alte Vertrag ablief) und meine freundin durfte am Montag wiedermal nach Düsseldorf düsen um was zu unterschreiben.


    Das Wochenende (Fr+sa+so hat sie dann natürlich nicht bezahlt bekommen.
    Ist zwar nur was kleines aber immerhin 130 Euro unterschied und unbezahlte arbeit)


    EDIT: @ Susannea bedeutet das im Umkehrschluss, dass man in ihrem Fall dann erstmal die Vorrauszahlung dieser Firma zurückzahlt und das volle Gehalt vom richtigen Arbeitgeber aber noch bekommt?

  • EDIT: @ Susannea bedeutet das im Umkehrschluss, dass man in ihrem Fall dann erstmal die Vorrauszahlung dieser Firma zurückzahlt und das volle Gehalt vom richtigen Arbeitgeber aber noch bekommt?

    Nein, eben genau andersrum, der AG ist und bleibt ja der selbe (das Land Berlin), aber einmal zahlt es bei uns direkt die Senatsverwaltung für Bildung und einmal die Landeshauptkasse und von der kann man eben keine Abschlagszahlungen machen.


    Und man muss auch nicht was zurückzahlen, sondern man bekommt bei einer Abschlagszahlung eben immer mehr.


    Ich würde mir die Abrechnung für den letzten Monat noch mal genau angucken, ob da nicht doch mehr als nur der halbe Monat gezahlt wurde, das würde auch erklären, warum es dann keine 630 Euro irgendwo gibt, sondern eine Summe, wo die 630 Euro drin sind.

  • Ich würde einfach mal beim LBV anrufen nächste Woche. Dann klärt sich das Rätselraten sich auf.

    Freundlichkeit ist kostenlos, aber niemals umsonst.

  • Hallo!


    Verstehe ich das richtig:
    - in November war offiziell ein Teil des Monats durch eine Vertretungsstelle abgedeckt?
    - Ende Oktober hat sie noch Geld aus ihrer Vertretungsstelle regulär bekommen
    - in November hat sie eine Planstelle mit Verbeamtung angenommen?


    Hat sie in November (Ende November) GAR KEIN Geld bekommen?


    Was ich vermuten könnte:
    Sie hat Ende November ihr normales Gehalt bekommen, das sie bekommen hätte, wäre sie länger Angestellte gewesen. Dann ist der Abschlag von 630 Euro nur ein _Teil_ des Geldes, das sie bekommen hat und jetzt wird irgendwas verrechnet. Das passt zwar nicht ganz mit der Freitag - Montag - Geschichte, aber gut...


    Dazu übrigens:
    1) Wenn der Fehler nicht bei ihr liegt: klagen / Widerspruch einlegen....
    2) Zwar nicht in NRW und es ist auch vor vielen Jahren, aber genauso hatte ich innerhalb von einem Halbjahr 7 oder 8 Verträgen und jedes Mal endete der Vertrag an einem Vertrag und began am Dienstag (ich hatte den Montag frei) War am Ende echt nicht besonders lukrativ ...
    (naja, war für den Lebenslauf gut, ich habe dann die nächste Stelle dadurch bekommen und schließlich die Planstelle... immer positiv denken...)

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