Elterngespräche in den Ferien?!

  • In Auftrag gegeben von der GEW, die ja bekanntermaßen für eine objektive Betrachtung der kultuspolitischen Gegebenheiten steht ;-) - aber schauen wir mal an, was die Studie zu Haupt-, Real- und Oberschullehrkräften zu sagen hat:

    Und? Was nützt mir das als Gymnasiallehrer? Kommen die Kollegen dann bei mir vorbei und mähen meinen Rasen, weil ich so viel und die so wenig tun? Ich sehe ja, du bist Sek I - Lehrer, vielleicht kannst du die Arbeitsbelastung am Gymnasium nicht nachvollziehen...


    Zitat

    Ich hab das nur hingeschrieben, um zu zeigen, dass mir eben sehr wohl bewusst ist, dass ich - als Schulleitung - auch die nötigen Rahmenbedingungen schaffen muss, wenn ich Erreichbarkeit einfordere; die Forderung an sich halte ich nämlich - im Gegensatz zu manchen anderen - überhaupt nicht für zu viel verlangt, sondern für einen völlig normalen Teil der von Lehrkräften zu erbringenden Dienstleistung.

    NUR UNTER DER VORAUSSETZUNG, DASS DIE RAHMENBEDINGUNGEN VORHANDEN SIND, sagst du doch selber. Und wenn sie nicht vorhanden sind, ist es eben doch "zu viel verlangt". Und ich behaupte, dass in den meisten Schulen die Rahmenbedingungen nicht vorhanden sind, insofern kann es kein "normaler Teil der von den Lehrkräften zu erbringenden Dienstleistung" sein.


    Gruß !

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

  • Und? Was nützt mir das als Gymnasiallehrer? Kommen die Kollegen dann bei mir vorbei und mähen meinen Rasen, weil ich so viel und die so wenig tun? Ich sehe ja, du bist Sek I - Lehrer, vielleicht kannst du die Arbeitsbelastung am Gymnasium nicht nachvollziehen...

    Mehr Geld - mehr Arbeit? Ich bin übrigens tatsächlich überrascht, dass lt. Studie die Arbeitszeit der KollegInnen am GYM so viel höher sein soll - das widersprecht meinem persönlichen Erleben in der Tat. Im Übrigen komme ich als stellvertretender Schulleiter durchaus auf mein Wochen-Soll als Beamter (auch übers Jahr gerechnet) - ich jammere aber auch nicht, hab's mir ja selbst ausgesucht ;-)

  • ...Und nicht vom Schulleiter angeordnet.
    So was muss halt abgesprochen werden.

    Eben.
    Die Diskussion um die Arbeitsbelastung ist doch überhaupt nicht relevant an dieser Stelle. Wenn, dann die der Urlaubsregelung bei der TE. Aber wie auch immer: Niemand hat ein Anrecht auf zeitnahe Gespräche, wenn es nicht gerade um Leben und Tod/ akute Kindeswohlgefährdung geht.


    Also um über Noten zu reden, die im gesamten Dezember hätten erfragt werden können, muss man nicht am nächsten Tag auf der Matte stehen. Egal ob Schulferien oder nicht.

  • Genau! Die Erreichbarkeit ist eben während der Schulzeit und nicht während der Freizeit.


    Ja, wir haben Aufgaben zu erfüllen. Aber wir sind keine Dienstleister!
    Als Dienstleister kann ich mir meine Kunden aussuchen... ich möchte den Gedanken jetzt nicht weiter ausführen. Aber wäre ich Dienstleister, müsste ich mich nicht mit dieser Mutter aus dem Ausgangspost abgeben!


    Mit Abschottung, so wie der stellvertretende Schulleiter Scooby das darstellt, hat das überhaupt nichts zu tun. Wenn ich heute ein Anliegen habe, dann muss ich bei meinem Hausarzt zu dessen Telefonsprechzeiten anrufen - halt nein! Der schottet sich ab. Der geht nie persönlich ans Telefon. Es ist immer seine Helferin. Und wenn ich außerhalb der Sprechzeiten dort anrufe, geht gleich gar niemand ans Telefon! Nein, was für eine Abschottung. Wenn ich dann einen Termin habe, ist er auch für mich da oder er ruft zurück, wenn er Zeit hat. Ist aber keine Sprechzeit,habe ich Pech!


    Ich hatte gestern eine beihilferelevante Frage. Leider habe ich als ich angerufen habe, keine Antwort von der Beihilfestelle erhalten, da diese während der Ferien die Telefonsprechzeiten reduziert haben, um Anträge abzuarbeiten. Auch die schotten sich komplett ab! Meine Güte, schon wieder Pech gehabt.


    Präsenzzeiten in der Schule in einem Büro würden das Problem mit der Erreichbarkeit zwar lösen, ob ich aber während meiner Präsenzzeit einen Klassensatz Aufsätze korrigiere oder nur einen, wäre ja dann egal. Dann hätten wir nämlich genau das, dass die Schüler dann monatelang auf ihre Arbeit warten müssen, so wie ich auf meinen Steuerbescheid. Ob dann die Jahresnoten, mündliche Prüfungen rechtzeitig fertig werden, sei dahingestellt. Aber Mutter "Panik" hat mich schließlich jeden Tag für ein Elterngespräch erreicht! Oder sollte ich dann trotz Präsenzzeit meine Erreichbarkeit reduzieren a la Beihilfestelle? Verwerflich, verwerflich! *Ironie aus*


    Das ist eben das Leben! Nicht jeder ist immer und für alle zu jeder Zeit erreichbar. Es gibt in jeder Branche Zeiten, an die ich mich halten muss. Im Ausgangspost ging es um Elterngespräche in den Ferien. Dass das grundsätzlich möglich ist, will ich ja gar nicht bestreiten, aber es ging darum, dass der TS auf ziemlich dubiose Weise während seiner Erholungsphase zu Hause überfallen und umgehend ein Gespräch gefordert wurde.


    Mal davon abgesehen hat der Vorgesetzte sich auch an die Fürsorgepflicht zu halten. Der Lehrer hat auch die Pflicht, sich um seine Gesundheit zu kümmern. Dies fordert auch angemessene Erholungsphasen. Der Lehrer erledigt seine Aufgaben pflichtbewusst, das hat aber immer noch nichts damit zu tun, dass er immer und jedem jede Zeit auf Abruf zur Verfügung steht. Das schließt ja nicht aus, dass man u. U. auch in der unterrichtsfreien Zeit ein Elterngespräch führt. Aber doch nicht so, wie im Ausgangspost geschildert!


    Wenn man diesen Beruf lange machen möchte, ist eine gewisse Abgrenzung und Achtsamkeit notwendig!


    Die geschilderte Situation aus dem Ausgangspost ist eine Zumutung und so auch nur vorstellbar, weil er Lehrer ist! In keinem anderen Beruf ist das denkbar!

  • Jetzt haben wir also n=1 mit einer auf Selbsteinschätzung beruhenden Aussage von "sicher deutlich über 41 Wochenstunden im Jahr". Da könnten wir dann gleich noch die Diskussion dranhängen, ob Lehrkräfte mit korrekturintensiven Fächern nicht zum Ausgleich ein geringeres Stundenmaß haben sollten? Oder Chemie- und Physiklehrkräfte wegen der aufwändigen Vorbereitung? Oder Sport- und Musiklehrkräfte wegen der Lärmbelastung?
    Und wieso sollte es frech sein, wenn du mich das fragst? Nein, habe ich nicht - wie auch, wenn ich in der Sek-1 arbeite? Ja, ich habe auch Deutsch als Unterrichtsfach und ich weiß, dass da viel Zeit drauf geht - deshalb hat bei uns auch jede Deutsch-Lehrkraft maximal zwei Deutschklassen zu unterrichten.


    Die Tatsache, dass du selbst deutlich über 41 Wochenstunden im Jahr arbeitest (was ich übrigens noch immer nicht ganz glaube, weil ich weiß, wie schnell man sich da selbst in die Tasche lügt...), widerspricht meiner These ja gar nicht, dass eine Mehrzahl der Lehrkräfte (quer über alle Schularten, Fächerkombinationen und v.a. Arbeitshaltungen hinweg) da deutlich drunter liegt.

    Ach n=1, nu sei mal nicht so. Ich habe doch auf Dr. Rothland verwiesen, da ist n= ganz viele.

  • Die geschilderte Situation aus dem Ausgangspost ist eine Zumutung

    In der Tat ist die geschilderte Situation eine Zumutung; aber nur deswegen, weil die Schule - warum auch immer - die Privatnummer der Lehrkraft rausgegeben hat.


    Zitat

    ...und so auch nur vorstellbar, weil er Lehrer ist! In keinem anderen Beruf ist das denkbar!

    In was für einem Universum lebst du denn? Unterhalte dich mal mit Menschen aus der Wirtschaft in Bereichen mit vergleichbaren Einkommen (> 60.000 €/a), welche Erwartungen da von seiten der Firma und der Vorgesetzten in punkto Erreichbarkeit und Reaktionszeit bestehen...


    Und mein Hausarzt ist natürlich auch per AB, E-Mail und Fax erreichbar mit einer Reaktionszeit von < 1 Werktag. Beihilfestelle und Finanzamt möchte ich wirklich nicht mit der Schule vergleichen; wer so eine Arbeitshaltung hat, sollte sich vielleicht auch besser dort bewerben. Vom riesigen (!) Gehaltsunterschied noch gar nicht gesprochen, Sachbearbeiter an der Beihilfestelle oder im FA verdienen irgendwas zwischen A7 und A9, d.h. 1000-2000 Euro weniger pro Monat als ein Lehrer. Das ist nun wirklich kein Maßstab.


    Aber ich fürchte das bringt so nix; wer einen Grund zum Jammern sucht, wird ihn als Lehrer immer finden --> EOD für mich.

  • In was für einem Universum lebst du denn? Unterhalte dich mal mit Menschen aus der Wirtschaft in Bereichen mit vergleichbaren Einkommen (> 60.000 €/a), welche Erwartungen da von seiten der Firma und der Vorgesetzten in punkto Erreichbarkeit und Reaktionszeit bestehen...

    Ach komm. Das ist noch lange nicht die Gehaltsklasse außertariflich Beschäftigter. Wenn du 50% drauflegst, dann könnte man dir langsam Recht geben...


    Für alle andern gilt: "Rufbereitschaft" gibt es nicht umsonst und das ganze über das Privattelefon abzuwickeln, das macht kein seriöser Arbeitgeber in der "freien" Wirtschaft.


    Und Vergleichsmaßstab ist für uns immer noch der restliche öffentliche Dienst (alternativ: Großunternehmen) und nicht irgendwelche Betriebe aus der "freien" Wirtschaft, die die Arbeitnehmerrechte nicht so genau nehmen. Und ein Vergleich mit Freiberuflern (Arzt) und Selbstständigen ist sowieso fehl am Platz. Die haben nämlich keine Vorgesetzen, die etwas anordnen könnten.

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

  • Scooby, es sieht so aus, als möchtest Du sehen, dass jemand jammert!


    Es hat hier niemand gejammert - weder über die Arbeit an sich, noch über die Arbeitszeit, noch über die Aufgaben.
    Es geht hier lediglich um untragbare Zustände, die in der Form auch kein Lehrer hinnehmen muss und sollte! (Herausgabe der Privatnummer und Fordern von Gesprächsterminen zu unpassenden Zeiten - nämlich während der Erholungsphase)


    Und zum Thema Gehaltsklassen kann ich sagen, dass diejenigen, die mit mir Abi gemacht haben und ein abgeschlossenes Universitätsstudium haben, sich wirklich in einer anderen Gehaltsklasse befinden wie ich. Im Vergleich zu denen, die damit in der freien Wirtschaft untergekommen sind, befinde ich mich nämlich vergleichsweise am unteren Ende. In der Gegend, in der ich wohne, ist mein Gehalt mit dem eines durchnittlichen Industriearbeiters vergleichbar. Und nein, das ist kein Gejammer über mein Gehalt, nicht, dass du das jetzt wieder falsch verstehst.


    Ansonsten gibt es ein Arbeitszeitgesetz für alle Angestellten. Da ist alles geregelt, u. a. auch außergewöhnliche Fälle. Eine hysterisch, panische Mutter, die ihren Sprössling in letzter Sekunde zu schulischem Erfolg verhelfen will, wäre aber auch nach dem Arbeitszeitgesetz in der freien Wirtschaft kein außergewöhnlicher Fall, der Angestellte müsste also deswegen nicht das Abfeiern seine Überstunden abbrechen. An dieses Arbeitszeitgesetz müssen sich Arbeitgeber halten, sonst gibt's gleich mal empfindliche Strafen bzw. Ärger mit Zoll, Betriebsrat, Gewerkschaften usw.


    Man kann aber in Deinen Äußerungen sehen, dass man Deine Argumentation mit Vorsicht genießen sollte! Wie soll man bitte Deine Aussage "...wer so eine Arbeitshaltung hat, sollte sich vielleicht auch besser dort (Finanzamt/ Beihilfestelle) bewerben..."?
    Es liest sich gerade so, als unterstellst Du dem dort beschäftigten Personal, dass auch diese ihre Arbeit nicht ordentlich erledigen? Oder Du unterstellst Lehrern, dass sie faul seien, nur weil sie nicht auf ihrer Privatnummer nicht für jeden zu jeder Zeit erreichbar sind?
    Beide Annahmen lassen an Deiner Glaubwürdigkeit zweifeln, ob Du überhaupt das im Ausgangspost dargestellte Problem erfassen kannst!


    So langsam sieht es danach aus, als arbeitet in Deiner Wahrnehmung niemand gut oder Deinen Maßstäben entsprechend. Weder Lehrer, noch Finanzbeamte, noch Verwaltungsangestellte...


    Von daher wünsche ich allen hart arbeitenden Kollegen einen stellvertretenden Schulleiter, der die Fähigkeit hat seine Mitarbeiter zu motivieren und nicht durch seine eigenen zweifelhaften, antiquierten Ansichten unter Druck setzt. Wenn man Dinge nur in einem eindimensionalen Tunnelblick erfassen kann ist man eigentlich für die Arbeit mit Kindern ungeeignet. Vielleicht auch deshalb "stellvertretender Schulleiter"...


    In diesem Sinne - macht's gut!

  • Als Dienstleister kann ich mir meine Kunden aussuchen.

    seit wann denn das?


    Zur Arbeitsbelastung unter der Woche, aufs Jahr verteilt: schreibt euch mal wirklich mehrere Monate eure effektive Arbeitszeit auf. Ich würde mich wundern, wenn man dann tatsächlich mehrere Ferienwochen täglich 7 Zeitstunden am Stück arbeitet.


    Gefühlt ist dann oft doch etwas Anderes als gemessen.


    zum Thema: mein AG muss mir einen Laptop /Handy / Tablet zur Verfügung stellen, wenn ich außerhalb der Schule erreichbar sein soll:


    wenn mir als Lehrer eine dienstliche mail Adresse zur Verfügung gestellt wird, ist das für mich in Ordnung. Wann und von wo ich mails abfrage, ist natürlich meine Sache. Wann ich sie beantworte, erst recht.
    Von den Eltern der Schüler wird auch erwartet, dass sie per mail erreichbar sind.
    Heutiger Standard.


    Ganz bestimmt ist vieles im Argen, was die Erwartung an die Verfügbarkeit von Lehrern angeht. Zum Teil haben Kollegen daran in vorauseilendem Gehorsam auch selbst schuld.


    Manche Forderungen, die ich hier lese, finde ich übertrieben und Haarspalterei.

  • Hallo Iteach,


    leider zwingst du mich dazu, mich hier noch einmal zu äußern, da ich deine persönlichen Angriffe nicht zu akzeptieren bereit bin.


    Man kann aber in Deinen Äußerungen sehen, dass man Deine Argumentation mit Vorsicht genießen sollte! Wie soll man bitte Deine Aussage "...wer so eine Arbeitshaltung hat, sollte sich vielleicht auch besser dort (Finanzamt/ Beihilfestelle) bewerben..."?
    Es liest sich gerade so, als unterstellst Du dem dort beschäftigten Personal, dass auch diese ihre Arbeit nicht ordentlich erledigen? Oder Du unterstellst Lehrern, dass sie faul seien, nur weil sie nicht auf ihrer Privatnummer nicht für jeden zu jeder Zeit erreichbar sind?


    Man kann Menschen auch das Schlechteste unterstellen; deswegen erkläre ich dir gerne, wie ich das gemeint habe: Lehrkräfte haben einen Beruf mit unregelmäßigen Arbeitszeiten. Einen wesentlichen Teil ihrer Dienstleistung erbringen Sie in selbst zu organisierender Zeit an einem dezentralen Arbeitsplatz. Das setzt ein hohes Maß an Abgrenzungsfähigkeit einerseits (um nicht im Burnout zu enden), aber auch ein hohes Maß an Organisationstalent und Engagement voraus, da auch in der dezentral zu erbringenden Arbeitszeit die Notwendigkeit besteht, für zwingende dienstliche Kommunikation (zu der das Anliegen der Mutter im Ausgangspost eher nicht zählt) zur Verfügung zu stehen. In der Regel sollte dieser Teil der Kommunikation heutzutage über dienstliche Mailadressen gut abzuwickeln sein; für Notfälle evtl. noch ergänzt durch eine Telefonkette o.ä.


    Wenn nun jemand diese Einteilung in zentral und dezentral zu erbringender Arbeitszeit für sich nicht möchte (und dies z.B. dadurch zum Ausdruck bringt, dass er sein Berufsfeld mit demjenigen von Sachbearbeitern im ÖD vergleicht), dann hinkt dieser Vergleich. Für jemanden, der nicht bereit ist, einen erheblichen Teil seiner Arbeitszeit selbstorganisiert zu leisten (mit all den damit verbundenen Vor- und Nachteilen), ist Lehrer vermutlich kein so günstiger Beruf. Eine Geringschätzung irgendwelcher Berufsbilder liegt mir völlig fern; diese aus meinen Aussagen herauszulesen, halte ich für zweifelhaft.


    Und dass ich es für einen groben Schnitzer halte, private Daten einer Lehrkraft an Eltern weiterzugeben, habe ich ja schon mehrmals geschrieben; evtl. hast du es überlesen. Und dann hätte ich gerne noch einen Beleg, wo ich geschrieben hätte, dass Lehrer "faul" seien? Ich habe eine These aufgestellt, dass über alle Schularten, Unterrichtsfächer und Arbeitshaltungen hinweg Lehrkräfte bei einem sehr anstrengenden und tlw. auch belastenden Berufsalltag rein zeitmäßig betrachtet über das Jahr gerechnet eher weniger arbeiten, als sie es rein vom Beamtengesetz verschiedener Länder her müssten. Nicht mehr und nicht weniger...


    Zitat

    Beide Annahmen lassen an Deiner Glaubwürdigkeit zweifeln, ob Du überhaupt das im Ausgangspost dargestellte Problem erfassen kannst! [...] einen stellvertretenden Schulleiter, der die Fähigkeit hat seine Mitarbeiter zu motivieren und nicht durch seine eigenen zweifelhaften, antiquierten Ansichten unter Druck setzt. Wenn man Dinge nur in einem eindimensionalen Tunnelblick erfassen kann ist man eigentlich für die Arbeit mit Kindern ungeeignet. Vielleicht auch deshalb "stellvertretender Schulleiter"...

    Das sind natürlich harte Aussagen, gegen die man sich nur schwer zur Wehr setzen kann. Gut, vielleicht geht's dir nach diesen Beleidigungen besser; dann ist das sicher schön für dich. Mich treffen sie. Deshalb möchte ich dir gerne anbieten, dir per PM meine Schule zu nennen, sowie die Mailadressen meines Schulleiters, der Elternbeiratsvorsitzenden, der Personalratsvorsitzenden und der Schülersprecher. Dort kannst du dann Infos über mich einholen und deine Wahrnehmung verifizieren. Bitte schick mir eine PM, dann sende ich dir die Daten.

  • Ich weiß gar nicht, warum das hier so aus dem Ruder läuft.


    Wir haben hier drei Komponenten.
    a) die Sicht des TE und die seiner Schulleitung - Ausgangspunkt für den Konflikt bzw. den Thread
    b) die rechliche Situation (in einigen Ländern geklärt, in anderen nicht)
    c) das individuelle Arbeitsethos gepaart mit individuellen Erfahrungen


    Gerade bei Letzterem werden wir hier keinen Konsens erzielen können - haben wir hier in diesem Forum nie und werden wir auch in diesem und in weiteren Leben nicht mehr. Das ist aber auch solange kein Problem, wie wir unsere Haltung nicht als die einzig Wahre darstellen und andere abqualifizieren.


    Letztlich muss der TE entscheiden, ob er dem Druck seiner SL nachgibt oder seine Linie beibehält - mit den entsprechenden Konsequenzen. Wie und warum WIR das anders oder genauso handhaben (und daher glauben, uns ggf. über andere erheben oder echauffieren zu dürfen), ist doch letztlich für den TE völlig unerheblich.

    Gruß
    #TheRealBolzbold

    Ceterum censeo factionem AfD non esse eligendam.

  • Von daher wünsche ich allen hart arbeitenden Kollegen einen stellvertretenden Schulleiter, der die Fähigkeit hat seine Mitarbeiter zu motivieren und nicht durch seine eigenen zweifelhaften, antiquierten Ansichten unter Druck setzt. Wenn man Dinge nur in einem eindimensionalen Tunnelblick erfassen kann ist man eigentlich für die Arbeit mit Kindern ungeeignet. Vielleicht auch deshalb "stellvertretender Schulleiter"...


    Mit Verlaub, aber dieser Kommentar ist eines Kollegen unwürdig.
    Und Scoobys Eignungsbewertung haben vermutlich Leute vorgenommen, die davon hinreichend etwas verstehen. Auf deren Urteil würde ich - bei aller unterstellbarer Fehleranfälligkeit, die es in allen Berufen gibt, wo Menschen in Führungspositionen kommen - dann doch eher vertrauen.

    Gruß
    #TheRealBolzbold

    Ceterum censeo factionem AfD non esse eligendam.

  • Mit Verlaub, aber dieser Kommentar ist eines Kollegen unwürdig.
    Und Scoobys Eignungsbewertung haben vermutlich Leute vorgenommen, die davon hinreichend etwas verstehen. Auf deren Urteil würde ich - bei aller unterstellbarer Fehleranfälligkeit, die es in allen Berufen gibt, wo Menschen in Führungspositionen kommen - dann doch eher vertrauen.

    Vor allem schlägst du damit in die gleiche Kerbe.


    Lehrer sind allesamt faule Säcke, die vormittags recht und nachmittags frei haben - stellv. SL sind nur auf der Führungsposition, weil sie zu doof / unfähig / unwillig zum unterrichten sind...


    Fällt dir was auf?


    Ich finde das ebenfalls eines Kollegen unwürdig.

  • Die Beurteilung der Arbeitszeit hängt doch von drei Faktoren ab:
    1. Meine eigene Arbeitszeit
    2. Die Kollegen, die ich beobachte
    3. Studien/Statistiken, die ich irgendwo aufschnappe


    Ich kann verstehen, dass Scooby als stellvertretender SL eine andere Sicht hat, da er vor allem bei Punkt 2 etwas anderes erleben wird als Lehrer, die nicht der SL angehören: Ständige knappe Krankmeldungen, Termine werden nicht eingehalten, für langfristige Krankmeldungen gibt es kein Material, Ersatz ist nur schwer aufzutreiben, Beschwerden bei zu vielen Springstunden, etc. etc. (das ist nur eine Vermutung ;) ). Klar bekommt man dann irgendwie den Eindruck, sooo viel arbeiten die Kollegen dann doch nicht.
    Andererseits glaube ich noch immer, dass bei Scooby auch Punkt 1 mit reinspielt, als Sek I-Lehrer weiß man die Arbeit von Oberstufenkorrekturen nicht richtig einzuschätzen (auch das wieder nur eine Vermutung), kann sich also auch nur schwer vorstellen, woher die ganzen Stunden eigentlich kommen sollen.


    Weil ich euch so gerne habe, werde ich am dem neuen Halbjahr meine Arbeitszeit genau aufschreiben, damit ihr endlich genaue Zahlen für den Durchschnittslehrer (Sek II, BK, D/Bio, n=1) habt 8) .


    Ich weiß noch, dass ich hier mal Hilfe gesucht hab, als es darum ging, wie ich meine Arbeitszeit gut auf die Woche verteile. Auch da gab es einige Leute, die mir gleich sagen mussten, ich sollte nicht jammern. Habe ich aber nie. Der Vorwurf, man würde über die viele Arbeit jammern, kommt sehr schnell, selbst wenn man nur kollegialen Rat sucht, der mit der eigentlichen Zeit gar nichts zu tun hat. Dementsprechend wird man empfindlich und verliert vielleicht schneller die Nerven, wenn man so etwas wittert. Ich nehme an, das ist hier passiert.



    Zum eigentlichen Thema: Scooby hat natürlich Recht: Ein großer Teil der Arbeit findet in freier Zeiteinteilung und meist zu Hause statt. Eben deshalb kann ich aber auch problemlos sagen: Ich habe meine Zeit so eingeteilt, dass ich jetzt Ferien habe und jetzt muss ich mit niemandem reden.


    :rose:

  • Weil ich euch so gerne habe, werde ich am dem neuen Halbjahr meine Arbeitszeit genau aufschreiben, damit ihr endlich genaue Zahlen für den Durchschnittslehrer (Sek II, BK, D/Bio, n=1) habt 8)

    Wenn man weiß, dass sich sowohl die Kultusministerkonferenz als auch praktisch alle Landesregierungen weigern, die Arbeitszeit der Lehrkräfte nach wissenschaftlichen Standards zu untersuchen (gerade wieder ein aktuelles Thema in Niedersachsen), dann kann man eigentlich nur schlussfolgern, dass die Landesregierungen wissen, dass die "durchschnittliche" Lehrkraft mehr arbeitet als der restliche öffentliche Dienst. Dies will man aber offensichtlich nicht zugeben.


    Zitat

    .Ich habe meine Zeit so eingeteilt, dass ich jetzt Ferien habe und jetzt muss ich mit niemandem reden.

    Richtig. "Freie Zeiteinteilung" heißt noch lange nicht, dass man quasi 24 Stunden an 365 Tagen im Jahr den Wünschen von Schülern, Eltern oder gar Schulleitungen hinterherhecheln muss.


    Gruß !

  • Warum geht ihr denn ans Telephon, wenn euch die Nummer unbekannt ist?

    Vielleicht, weil das tausendundein Leute sein können, die ein berechtigtes Anliegen haben? Nicht alle Menschen leben in einem Universum, das sich so leicht in bekannte (= "dürfen anrufen") und nicht bekannte (= "sollen mich in Ruhe lassen") Mitwesen einteilen lässt.

  • Das Originalproblem scheint ja Teil eines laufenden Kleinkriegs zu sein.
    Ich würde den Schulleiter schriftlich über den Datenschutzverstoß informieren und auffordern dies zu unterlassen. Schriftlich deshalb, falls sich das wiederholt und du rechtliche Schritte einleiten willst.


    Als nächstes würde ich mir eine zweite Nummer besorgen. Eine benutzt du dann privat und eine für die Schule. Die Schulnummer kannst du dann zu den passenden Zeiten auf den AB oder stumm schalten.

  • Vielleicht, weil das tausendundein Leute sein können, die ein berechtigtes Anliegen haben? Nicht alle Menschen leben in einem Universum, das sich so leicht in bekannte (= "dürfen anrufen") und nicht bekannte (= "sollen mich in Ruhe lassen") Mitwesen einteilen lässt.

    Die meisten Nummern werden angezeigt, es sei den der Anrufer hat Rufnummerunterdrückung eingestellt. Dann hat er halt Pech gehabt. Anonyme Nummern hebe ich per se nie ab. Wenn diese Personen dann auch nicht auf den AB sprechen, war es wohl auch nicht wichtig.

  • Die meisten Nummern werden angezeigt

    Es ging nicht um nicht angezeigte, sondern um unbekannte (i.e. nicht ad hoc zuordenbare) Nummern.

    Anonyme Nummern hebe ich per se nie ab.

    Ja, kann man so machen. In meinem Fall wären dann nach kurzer Zeit ca. ein halbes Dutzend ältere Tanten und Schwiegeromas traurig und/oder eingeschnappt. Ist wohl - wie so oft - ein ganz individuelles Ding. Es gibt genug Leute, die sich das schlicht nicht erlauben können. Und von denen sind sicher auch einige mit Lehrern verheiratet.

    Die Mutter der Dummen ist immer schwanger.

  • Hallo,


    schade, dass dieser Thread so durch eine Nebendiskussion zerrissen wurde... Ich wollte mich dennoch nochmal zu Wort melden. Es ist übrigens DIE TE, nicht der. ;)

    Warum hat deine Schulleitung eigentlich deine private Mailadresse?

    Stand in meinen Bewerbungsunterlagen.

    Beratungspflicht und Transparenz unbenommen, du musst nicht jederzeit für jeden verfügbar sein.

    Das sehe ich genauso.

    Wenn ich Dienstemails in den Ferien bekomme, dann ist bei mir immer mein privater Rechner/ Laptop usw. kaputt.

    Ich habe tatsächlich ein dienstliches Laptop, das auch funktioniert. ;) Mit dieser "Ausrede" komme ich also nicht davon.

    Ansonsten halte ich persönlich diese Einstellung "Ferien=Urlaub" nicht für zeitgemäß und auch mitverantwortlich für den schlechten Ruf der Lehrkräfte in der Öffentlichkeit.

    Ich habe nirgends geschrieben, dass für mich Ferien gleichbedeutend sind mit Urlaub. Aber die Weihnachtsferien und vier der sechs Wochen Sommerferien sind mir heilig! Wenn ich mich wirklich effektiv erholen möchte, brauche ich eben diese zwei oder vier Wochen in denen ich nicht, absolut gar nicht an Schule denken muss.


    Da ich an einer beruflichen Schule unterrichte, habe ich von den Herbstferien, geschweige denn den Fastnachts-, Oster-, und Pfingstferien wenig bis nichts.

    Warum geht ihr denn ans Telephon, wenn euch die Nummer unbekannt ist?

    Meine Eltern rufen zum Beispiel mit unbekannter Nummer an...

    Die Diskussion um die Arbeitsbelastung ist doch überhaupt nicht relevant an dieser Stelle.

    Genau, finde ich auch.



    So, nun wollte ich nochmal schildern, wie es weiterging. Die Mutter hat dann tatsächlich tagsdrauf nochmals angerufen und mir eine saftige Nachricht auf dem AB hinterlassen. Ich habe das Telefon abzunehmen, bzw. sie bis 18 Uhr zurückzurufen. Wenn nicht, würde sie sich wieder mit dem SL in Verbindung setzen... Nun, da ich aber tatsächlich erst um 20 Uhr zuhause war, habe ich sie natürlich dann (und bis heute) auch nicht zurückgerufen.


    Dem SL hingegen scheint auch der Feiertag nicht heilig zu sein, da er mir just am Freitag eine Mail (wieder auf meine private Mailadresse) schrieb, ich habe bei ihm am Montag im Büro aufzutauchen. Ein Umstand, der mir leider soviel Bauchschmerzen bereitet, dass ich morgen erstmal nicht in die Schule gehen werde... Wie kann man sich als Führungspersönlichkeit von Eltern so tyrannisieren und herumdiktieren lassen?!


    Ich unterrichte den Schüler wieder am Mittwoch und werde ihm da einen oder zwei Gesprächstermine für die Eltern anbieten, die in Anwesenheit des ÖPR oder des Abteilungsleiters für's Gymnasium stattfinden werden. Alleine werde ich mit denen nicht unterhalten. Der Vater hat sich bereits bei einer anderen Kollegin derart daneben benommen, dass sie sich hat anwaltlich beraten lassen...


    Der Versetzungsantrag ist übrigens bereits seit den Herbstferien gestellt...


    Vielen Dank nochmal für eure Hilfe. :)

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