Elterngespräche in den Ferien?!

  • Denk aber daran, dass du für Montag ein ärztliches Attest brauchst. Ich bin mir ziemlich sicher, dass das Lehrer am ersten Tag nach den Ferien haben sollten. Nicht, dass du dich da angreifbar machst...

  • Denk aber daran, dass du für Montag ein ärztliches Attest brauchst. Ich bin mir ziemlich sicher, dass das Lehrer am ersten Tag nach den Ferien haben sollten. Nicht, dass du dich da angreifbar machst...

    Zwischen "ziemlich sicher... haben sollten" und "du brauchst" liegt aber so einiges. Nicht zuletzt §68 Abs. 2 S.2 LBG (Baden-Württemberg)... ach, ich zitier mal selbst:


    § 68
    Fernbleiben vom Dienst, Krankheit
    (1) Beamtinnen und Beamte dürfen dem Dienst nicht ohne Genehmigung fernbleiben.
    (2) Kann aus tatsächlichen oder rechtlichen Gründen kein Dienst geleistet werden, ist das Fernbleiben vom Dienst unverzüglich anzuzeigen. Dienstunfähigkeit infolge Krankheit ist auf Verlangen nachzuweisen. Wird eine ärztliche oder amtsärztliche Untersuchung oder die Untersuchung durch eine beamtete Ärztin oder einen beamteten Arzt angeordnet, hat der Dienstherr die Kosten der Untersuchung zu tragen.


    - in nuce: Ich hätte in Deiner Situation das Attest in petto, würde es aber tatsächlich nicht unverlangt einreichen.

  • Wie kann man sich als Führungspersönlichkeit von Eltern so tyrannisieren und herumdiktieren lassen?!

    ... und dann selbst anfangen, die eigenen Mitarbeiter so zu behandeln...


    Da scheint ja einiges im Argen zu liegen. Vielleicht gibt es ja jemanden aus dem Kollegium (z.B. Lehrerrat), der dich bei dem Gespräch mit dem SL begleiten kann.

  • So, nun wollte ich nochmal schildern, wie es weiterging. Die Mutter hat dann tatsächlich tagsdrauf nochmals angerufen und mir eine saftige Nachricht auf dem AB hinterlassen. Ich habe das Telefon abzunehmen, bzw. sie bis 18 Uhr zurückzurufen.

    Ich hätte sie vielleicht doch angerufen... unmittelbar nach meiner Rückkehr, weils ja so dringend war, also gegen halb eins in der Nacht.

  • Zwischen "ziemlich sicher... haben sollten" und "du brauchst" liegt aber so einiges. Nicht zuletzt §68 Abs. 2 S.2 LBG (Baden-Württemberg)... ach, ich zitier mal selbst:

    Ich hatte gerade keine Zeit, noch nachzuschlagen und musste mich auf mein Gedächtnis verlassen. Daher wollte ich hier keine rechtliche Info posten. Ich würde es auch so machen wie du, Attest in petto aber in der Tasche.

  • Unfassbar, was sich einige Eltern erlauben und wirklich mies, wenn man dann keine Rückendeckung durch die Schulleitung erfährt.



    Ich unterrichte den Schüler wieder am Mittwoch und werde ihm da einen oder zwei Gesprächstermine für die Eltern anbieten, die in Anwesenheit des ÖPR oder des Abteilungsleiters für's Gymnasium stattfinden werden. Alleine werde ich mit denen nicht unterhalten. Der Vater hat sich bereits bei einer anderen Kollegin derart daneben benommen, dass sie sich hat anwaltlich beraten lassen...


    Den Gedanken finde ich goldrichtig und kann ich auch nur empfehlen, habe so etwas auch schon durch mit einer Mutter. Gespräche mit dieser fanden grundsätzlich nur noch unter Zeugen mit Gesprächsprotokoll statt. Günstig wäre es m.E. wirklich mehrere Termine anzubieten (2-3), die natürlich für dich günstig liegen, nicht für die Eltern. Entweder sie nehmen einen der Termine war oder das Anliegen war wohl doch nicht so dringend. Gegenüber der Schulleitung lässt sich dann auch kommunizieren, dass man entsprechende Angebote gemacht hat, die nicht wahrgenommen wurden. Wichtig finde ich es gerade nach so einem Verlauf weiterhin, dass von vorneherein klar ist, dass die Noten zwar transparent gemacht, aber nicht verhandelt werden...aber das hattest du ja so bereits geschrieben.


    Ich drücke dir die Daumen, dass die ganze Nummer bald durch ist und dass dein Versetzungsantrag klappt ;)

  • Ich lese hier bisher nur mit, weil ich den meisten Postings im Grunde nur zustimmen kann, aber nach deinem letzten Posting:


    Wenn der Schulleiter das unbedingt eskalieren möchte und du sowieso wechseln möchtest, dann schreib eine Dienstaufsichtsbeschwerde bezüglich der Datenweitergabe und schick die noch vor dem Gespräch raus. Unglaubliches Verhalten der Eltern, aber noch unglaublicheres Verhalten der Schulleitung, meine SL würde denen was husten...

    If you look for the light, you can often find it.
    But if you look for the dark that is all you will ever see.

  • Auch ich kann nur mit dem Kopf schütteln! Wie kann man in einer Führungsposition so ein (ich möchte das Wort nicht hinschreiben) sein!
    Allerdings hätte ich mich heute nicht krankschreiben lassen, ich finde, dass sieht nach "Drückeberger" aus und du bist die letzte, die sich vor irgendetwas drücken müsste. Du hast Aufzeichnungen, was der Schüler im Unterricht beigetragen hat, du hast die Klausuren - du bist also auf der sicheren Seite. Das soll jetzt nicht heißen, dass ich für die Krankmeldung kein Verständnis habe - aber ich hätte das nicht gemacht. Morgen wird das bestimmt nicht angenehmer.


    Dir alles Gute!

  • Ich habe mich wie gesagt für Montag und Dienstag krank gemeldet. Das Attest wurde natürlich verlangt...


    Am Mittwoch habe ich dem Schüler dann zwei Termine genannt, zu denen ich seine Eltern "empfangen" könnte. Das Gespräch ist nun am kommenden Dienstag. Der Schüler hat dann nochmal am Mittwoch mit mir versucht, über seine Noten zu diskutieren und wurde schließlich auch noch frech ("Na, das werden wir ja dann sehen am Dienstag."). Dafür kassierte er einen Klassenbucheintrag und einen Gesprächstermin beim Abteilungsleiter.


    Am Freitag durfte ich dann bei der Schulleitung vorsprechen. Sie ist der Auffassung, es gäbe keine Ferien sondern nur "unterrichtsfreie" Zeit, und ich hätte da zur Verfügung zu stehen. Man drohte mir erneut mit einem Vermerk in der Dienstakte, wenn "so etwas" nochmal vorkäme. Ich sprach den Schulleiter darauf an, dass die Weitergabe meiner Privatnummer datenschutzrechtlich nicht in Ordnung war und das ich mich an den entsprechenden Stellen beschweren werde. Er erwiderte, dass ich ja keine wöchentliche Sprechstunde anbiete und daher wäre die Weitergabe in Ordnung gewesen.


    Ich werde nun Wohl oder Übel meine private Nummer wechseln und nur eine Handynummer angeben, unter der ich selbstverständlich nur außerhalb der Ferien erreichbar sein werde. In wirklich dringenden Fällen haben sie ja noch meine private Mail-Adresse...


    Naja, ich habe beschlossen, solche Vorkommnisse im Zukunft einfach abzuhaken und hoffe, dass mein Versetzungsantrag durchgeht... Das sind echt Zustände bei uns... :autsch:

  • Ich sprach den Schulleiter darauf an, dass die Weitergabe meiner Privatnummer datenschutzrechtlich nicht in Ordnung war und das ich mich an den entsprechenden Stellen beschweren werde. Er erwiderte, dass ich ja keine wöchentliche Sprechstunde anbiete und daher wäre die Weitergabe in Ordnung gewesen.

    Na, dann kann er dir auch sicher die Rechtsgrundlage für seine Meinung nennen...


    Gruß !

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

  • Na, dann kann er dir auch sicher die Rechtsgrundlage für seine Meinung nennen...
    Gruß !

    Das sei auf einer GLK beschlossen worden. Entweder man bietet eine wöchentliche Sprechstunde an oder die private Nummer darf weitergegeben werden. Zu dieser Zeit war ich aber wohl noch nicht an der Schule. Ich hätte da niemals zugestimmt...

  • Das sei auf einer GLK beschlossen worden. Entweder man bietet eine wöchentliche Sprechstunde an oder die private Nummer darf weitergegeben werden. Zu dieser Zeit war ich aber wohl noch nicht an der Schule. Ich hätte da niemals zugestimmt...

    Da würde ich erst einmal nach der Rechtsgrundlage fragen, nach der Lehrkräfte zu einer wöchentlichen Sprechstunde verpflichtet sind. Eine Gesamtkonferenz hat sicherlich nicht die Befugnis, über Präsenzpflichten von Lehrkräften zu entscheiden. Und über datenschutzrechtliche Bestimmungen darf sich eine Gesamtkonferenz auch nicht hinwegsetzen, da der Datenschutz höherwertiges Recht ist. Wenn die Schule will, dass Lehrkräfte telefonisch erreichbar sind, muss sie m.E. notfalls Diensthandys anschaffen.


    Gruß !

  • Das sei auf einer GLK beschlossen worden. Entweder man bietet eine wöchentliche Sprechstunde an oder die private Nummer darf weitergegeben werden.

    Ahso, und wenn ihr auf der GLK die Todesstrafe wieder einführt? Dein Chef hat sowas wie eine legislative Funktion, oder?


    :respekt:

  • Also das Protokoll würd ich ja dann gerne sehen und prüfen lassen wollen.


    Und in den Ferien zur Verfügung stehen? Hättest du das Gespräch auch ohne Unterlagen beim Skifahren oder während der Flitterwochen führen sollen?

    Only Robinson Crusoe had everything done by Friday.

  • Schilder der Gewerkschaft oder dem Personalrat die Situation und lass dich über deine Rechte aufklären. Dein Schulleiter bewegt sich mit seinen Ansichten auf ganz dünnem Eis.

    2 Mal editiert, zuletzt von Dionysos () aus folgendem Grund: Sprichwörter...

  • Hallo,


    ich lese hier nun schon ein Weilchen mit und bin schlicht erschüttert vom Verhalten deines SL. Aber wer so auffährt... da kann ich dir nur empfehlen einen erneuten Gesprächstermin mit ihm zu vereinbaren - und du solltest sowohl deinen Personalrat als auch den Datenschutzbeauftragten und einen Vertreter der Gewerkschaft mitbringen. Das klingt ganz hart danach als ob dein SL sich gern als Monarch sieht.


    So ein Verhalten ist mMn absolut nicht tragbar für einen Schulleiter und Kollegen!

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