Private Krankenversicherung vs. gesetzliche Krankenversicherung

  • hallo,


    ich bin Beamtin auf Probe. Jetzt stellt sich für mich die Frage nach der Krankenversicherung. Ich habe noch keine gute Übersicht gefunden, wie sich die Versicherungsarten unterscheiden. Eine Tabellenform wäre sehr hilfreich.


    Bei der PKV ist es doch so, dass man einen gewissen Anteil selbst tragen muß & ca. 50%-80% zurückerstattet bekommt. Das ist bei einer Erkältungsbehandlung von 180€ ja noch gut bezahlbar. Aber bei einer aufwändigen OP von 13.000€ wirds dann schon heikler. Von daher möchte ich eigentlich in der gesetzlichen Krankenversicherung bleiben, auch wenn die Beiträge dort höher sind - ca. 670€ vs. 270€. Dann gibt es noch diese Beihilfe, welche nur bei PKV greift. Aber ob die das wieder herausholt - bei wirklich aufwändigen Krankheiten/ Verletzungen.


    Ich war die letzten 15 Jahre vielleicht 3x beim Arzt. Ich brauche in der Regel nichts. Eine Erkältung verschwindet auch von alleine wieder. Bei der privaten Versicherung müsste man Schmerzmittel voll zahlen, bei der gesetzlichen zahlt man ja bei manchen Medikamenten 5€ zu. Das würde aber den Braten nicht fett machen, denke ich. So teuer wird ein Mittel ja nicht sein - wobei es da ja auch Ausnahmen geben wird. Ein Mittel gegen die Pest kostet dann pro Jahr 27.000€.


    Naja, ich finde es schwer - ohne eine Übersicht, eine Entscheidung zu treffen, welche Versicherung besser ist. Wartezeiten beim Arzt oder schnellere Terminvorgabe machen mir nichts aus. Wenn ich noch warten kann, brauche ich in der Regel keinen Arzt ;) - naja, klar gibts Ausnahmen, aber kamen bei mir noch nicht vor. So etwas wie ein gebrochenes Bein. Aber dann warte ich halt. Für sind eher die finanziellen Dinge relevant. Mir bringt es nichts, wenn ich jetzt zur PKV wechsel und ich 27 Monate weniger bezahle, dann aber eine große OP von 36.000€ ansteht und ich Pleite bin. Vorstrecken wäre kein Problem(dann legt man halt einen gewissen Betrag dafür auf Eis), aber wenn ich daruf hängen bleibe, schon.


    Von daher wäre eine einfach strukturierte Übersicht (gerne Tabelle) nice to have. Kennt Jemand eine gute Seite?


    lieben Dank


    Julia :)

  • Ich glaube, Du hast etwas mit der Beihilfeberechtigung missverstanden.


    Als Beamter bist du beihilfeberechtigt, je nachdem zwischen 50-70%. Den Rest, also 50-30%, sicherst du bei einer PKV ab.
    Ich habe 70Beihilfe und 30 PKV. Bei einer 100€ teuren Erkältung bekomme ich 70€ von der Beihilfe und 30€ von der PKV zurückerstattet. Kosten fallen für mich somit keine an.


    Was aber nicht zu unterschätzen ist, ist der Aufwand, den man betreiben muss, damit man die Rechnungen erstattet bekommt. Auch das in Vorkasse gehen ist nicht besonders toll. Da ist man mit einer GKV Versichertenkarte besser dran.
    Mit der PKV wirst du dich günstiger versichern können (je nach Risikoaufschlag), als bei der GKV. Bei der PKV kostet jedes Kind ca 35€/Monat extra. In der GKV sind Kinder kostenlos.


    Eigenanteile muss ich nicht zahlen. Kommt bestimmt auf den Tarif an. Schmerzmittel bekomme ich auch immer voll in den Teilen 70 Beihilfe und 30 PKV erstattet

  • Mit einer gesetzlichen Versicherung wirst du immer schlechter fahren, denn sie bietet keinen 50%- bzw. 30%-Tarif an. D.h. bei der gesetzlichen zahlst du immer 100% des Beitrags obwohl du nur 50% zahlen müsstest.


    Generell ist eine PKV auf jeden Fall empfehlenswert. Je älter du wirst, desto schwieriger und teurer wird es, da reinzukommen. Und wenn du älter wirst, werden sicher einige Wehwehchen dazukommen. Dann nicht versichert zu sein, ist im besten Fall riskant, im schlechtesten Fall ruiniert es dich finanziell.

  • Das mit der Vorkasse istauch nicht so dramatisch. Bei höheren Rechnungsbeträgen ist ein Zahlungsziel angegeben. Meistens 30 Tage. Die Rechnung an die PKV und die Beihilfe und das Geld ist rechtzeitig da.

  • aha danke. Da hat sich schon mal einiges in meinem Kopf zurecht gerückt. MrsPace, es geht mir ja nicht darum mich nicht zu versichern. Entweder möchte ich in der GKV bleiben oder wechsel in die PKV. Ist ein Wechsel denn so - oder so herum jederzeit möglich? Wovon hängt der Beihilfe-Quotient denn ab?

  • aha danke. Da hat sich schon mal einiges in meinem Kopf zurecht gerückt. MrsPace, es geht mir ja nicht darum mich nicht zu versichern. Entweder möchte ich in der GKV bleiben oder wechsel in die PKV. Ist ein Wechsel denn so - oder so herum jederzeit möglich? Wovon hängt der Beihilfe-Quotient denn ab?


    Der Wechsel von der GKV in die PKV ist grundsätzlich immer möglich als Beamtin, aber damit würde ich nicht zu lange warten. In den ersten 6 Monaten nach Verbeamtung auf Probe besteht für die privaten Kassen ein Kontrahierungszwang, d.h. sie müssen dich annehmen, unabhängig vom Risikoprofil. Sonst unversicherbare Risiken können dann also dennoch mit einem maximalen Aufschlag von 30% versichert werden. Ohne Kontrahierungszwang gilt dies nicht mehr, die Kassen könnten dann entweder deutlich höhere Risikoaufschläge fordern, Leistungsausschlüsse durchsetzen oder dich gar nicht erst mehr annehmen.


    Andersherum ist der Wechsel von der PKV in die GKV nur schwer möglich. Grundsätzlich musst du dafür der Versicherungspflicht unterliegen (was du als Beamtin nicht tust) und darfst ein bestimmtes Höchstalter (i.d.R. 55) nicht überschritten haben.



    Als freiwillig gesetzlich Versicherte müsstest du den vollen Beitrag (14,6% + Zusatzbeiträge...also ca. 15,5% deines Bruttos) alleine bezahlen, als privat versicherte musst du dich zunächst nur zu 50% versichern, den Rest trägt die Beihilfe (abzgl. Kostendämpfungspauschale und ausgeschlossener Leistungen). Andere Beihilfesätze ergeben sich z.B. wenn du mindestens 2 Kinder hast, für die du Kindergeld beziehst (--> 70% Beihilfeanspruch) oder im Ruhestand (-->70% Beihilfeanspruch).

  • Ohne Kinder bekommst du in NRW 50% Beihilfe. Je nach Besoldungsgruppe ist die Kostendämpfungspauschale unterschiedlich.

    Only Robinson Crusoe had everything done by Friday.

  • Mit einer gesetzlichen Versicherung wirst du immer schlechter fahren, denn sie bietet keinen 50%- bzw. 30%-Tarif an. D.h. bei der gesetzlichen zahlst du immer 100% des Beitrags obwohl du nur 50% zahlen müsstest.


    Generell ist eine PKV auf jeden Fall empfehlenswert. Je älter du wirst, desto schwieriger und teurer wird es, da reinzukommen. Und wenn du älter wirst, werden sicher einige Wehwehchen dazukommen. Dann nicht versichert zu sein, ist im besten Fall riskant, im schlechtesten Fall ruiniert es dich finanziell.

    Das sehe ich deutlich anders, wenn man als junge Frau noch Kinder plant, dann kommt man in der PKV meist viel schlechter weg, zumindest wenn der Partner in der GKV ist. Einen stehen als Eltern keine Kinderkrankentage zu von der KK, wenn man nicht in der GKV ist. Dies gleicht z.T. der AG aus, in Berlin sind das z.B. ab einem bestimmten Einkommen vier Tage im Jahr für alle Kidner zusammen, egal wieviele man hat.


    Die Erstattung bei Mitaufnahme im KK ist ein Problem, die Bezahlung der KK in der Elternzeit muss man selber leisten (einige Bundesländer schießen einen geringen Teil zu) und die Kinder dürfen nur evtl. in die GKV kostenlos mit rein. Alles Gründe für mich, sich das mit der PKV gut zu überlegen!

  • Das mit den Kindkranktagen gilt aber nicht für verbeamtete Lehrer. Ich habe 10 pro Kind, genau wie die gesetzlich versicherten, weil ich unter der Pflichtgrenze verdiene und nicht schlechter gestellt werden darf.


    Mitaufnahme im KK war bei mir auch gar kein Problem, hat sowohl die private als auch die Beihilfe gezahlt.


    Einzig und allein die Beiträge in der Elternzeit musste ich zahlen, habe aber einen Zuschuss bekommen.


    Wenn ich in der GKV wäre würde ich sehr viel mehr zahlen (auch wenn die Kinder kostenlos versichert wären), als ich jetzt mit 3 Beitragszahlern zahle. Durch den höheren Beihilfesatz zahle ich nämlich jetzt für die PKV für 3 Personen genauso viel wie ich vorher für mich alleine bezahlt habe, es hat sich also mit den Kindern nichts geändert. Dafür kriegen wir halt bessere und vor allem schnellere (!!!) Leistungen.

  • Auch das in Vorkasse gehen ist nicht besonders toll.

    Ich gehe fast nie in Vorkasse, sondern rechne zügig ab und zahle nachdem ich die Erstattung bekommen habe.

  • Das mit den Kindkranktagen gilt aber nicht für verbeamtete Lehrer. Ich habe 10 pro Kind, genau wie die gesetzlich versicherten, weil ich unter der Pflichtgrenze verdiene und nicht schlechter gestellt werden darf.

    Doch, genau wie ich es geschrieben habe, gilt es für verbeamtete, der AG gleicht es z.T. aus, wenn du unter einem bestimmten Einkommen liegst, das legt der aber auch fest, das geht bei uns meine ich bis A12 bzw. E11, ab da tut er es nicht mehr. Somit kommt es für die meisten nicht in Frage.


    Dafür kriegen wir halt bessere und vor allem schnellere (!!!) Leistungen.

    Das zweifle ich stark an, ich hatte in der PKV keine besseren, schnelleren oder andere Leistungen als davor und danach in der GKV.


    Ich gehe fast nie in Vorkasse, sondern rechne zügig ab und zahle nachdem ich die Erstattung bekommen habe.

    DAs kannst du in einigen Bundesländern leider überhaupt nicht machen, mein Vater wartet jetzt z.B. schon drei Monate auf die Beihilfe-Erstattung, solange warten die Ärzte leider nicht.

  • Wie sieht es denn aus, wenn man ein Beamtenpaar ist. Muss man sich einzeln versichern, oder läuft das alles über dem einen ehepaar?
    Ich möchte auch gerne meine Eltern (66 Jahre)wenn ich verbesmtet werde, privat versichern. Ist das ohne weiteres möglich?

  • Wie sieht es denn aus, wenn man ein Beamtenpaar ist. Muss man sich einzeln versichern, oder läuft das alles über dem einen ehepaar?
    Ich möchte auch gerne meine Eltern (66 Jahre)wenn ich verbesmtet werde, privat versichern. Ist das ohne weiteres möglich?

    Nein, es muss sich jeder einzeln versichern, auch jedes Kind und nein, deine Eltern kannst du nicht ohne weiteres privat versichern. zumal der Beitrag in dem Alter, wenn keine Anwartschaft besteht wohl ziemlich hoch sein wird und ja vermutlich 100% zu versichern sind.

  • Doch, genau wie ich es geschrieben habe, gilt es für verbeamtete, der AG gleicht es z.T. aus, wenn du unter einem bestimmten Einkommen liegst, das legt der aber auch fest, das geht bei uns meine ich bis A12 bzw. E11, ab da tut er es nicht mehr. Somit kommt es für die meisten nicht in Frage.

    Das zweifle ich stark an, ich hatte in der PKV keine besseren, schnelleren oder andere Leistungen als davor und danach in der GKV.

    DAs kannst du in einigen Bundesländern leider überhaupt nicht machen, mein Vater wartet jetzt z.B. schon drei Monate auf die Beihilfe-Erstattung, solange warten die Ärzte leider nicht.

    Allein dass ich bei Fachärzten im Vergleich kaum Wartezeiten für Termine habe, ist mir schon viel wert.
    Daneben habe ich Leistungen, die meine Frau so nicht bekommt.

  • Susannea: Doch, sowohl ich als auch meine Kollegen kriegen Kind-Kranktage bei vollen Bezügen. 10 Stück pro Kind. Bei meiner einen Kollegin hatte z.B. das Kind zu Beginn des Schuljahres einen Gips und konnte nicht in den KiGa. Da hat sie alle ihre Krankentage auf einmal genommen und hat später das Schuljahr begonnen.


    @m_sense: Das wirst du dir wohl kaum leisten können. Deine Eltern sind ja nicht Beihilfeberechtigt und müssen sich zu 100 % versichern. Wenn man in dem Alter erst einsteigt, wird man 1. wahrscheinlich überhaupt nicht mehr genommen und 2. zahlt man da bestimmt 600 / 700 Euronen pro Person im Monat + deine eigene Versicherung. Weder du noch deine Eltern werden so viel Geld haben.


    Warum hängt denn die Privatversicherung deiner Eltern von DEINER Verbeamtung ab? SIE müssen doch die Voraussetzungen erfüllen. D.h. nicht pflichtversichert und angenommen werden. Den Zusammenhang verstehe ich nicht.


    Du wirkst mit deinen vielen Fragen sehr unbedarft. Hast du denn niemanden im Bekanntenkreis, der Lehrer ist / privat versichert ist / anderer Beamter ist etc.??? Googelst du denn gar nicht?? Irgendein Vorwissen auf dem Gebiet müsste man doch haben, oder?

Werbung