Vitamin A und B und was man dagegen tun kann...

  • Hallo zusammen,


    seit nun drei Jahren funktioniert an meiner Schule das folgende Vorgehen und ich frage mich, ob wir als Kollegium da wirklich vollkommen wehrlos sind ODER ob man etwas unternehmen kann, wenn man das nicht einfach so hinnehmen möchte...


    Fallbeispiel: Eine Stelle (A14/A15) wird (z.B. durch Pensionierung) frei. Die Schulleitung guckt sich dann jemanden aus, den sie gern auf dieser Stelle hätte, und "setzt" ihn/sie gezielt da drauf. Und zwar still und heimlich. Dabei geht die SL nicht nach Qualifikation sondern nach privaten Vorlieben. Dem Kollegium wird dann der Nachfolger bzw. der, der die Stelle dann bekleiden soll, mehr oder weniger nachträglich präsentiert. Mittlerweile hat es die SL geschafft, nahezu alle Ämter mit ihren "Kumpels" aus den diversen Freizeitrunden zu besetzen. Das lief nun bisher viermal so. Und das bei nicht unerheblichen Ämtern... Zweimal Abteilungsleitung (A15) und zweimal Assistenz der Abteilungsleitung. Die nächsten beiden Stellen, bei denen das so laufen soll, sind schon ausgeschrieben. Einmal A14, einmal A15. Jedem im Kollegium ist klar, wer diese Stellen bekommen soll. Konkurrenzbewerbungen werden aller Voraussicht nach scheitern...


    Durch den Einsatz einiger weniger Kollegen ist es zumindest nun soweit, dass diese Stellen tatsächlich ausgeschrieben werden. Die ersten vier Stellen, die derart besetzt wurden... Die wurden einfach verschachert. Ohne offizielles Bewerbungsverfahren. Herr xy übernimmt diese Stelle. Fertig. Viele dieser Kollegen haben übrigens keine 10 Jahre Berufserfahrung und hocken nun in der SL. Einige davon nicht einmal fünf Jahre. Wie das die dienstälteren Kollegen finden, die tatsächlich schon Gelegenheit hatten, sich verdient zu machen und vielleicht noch auf einen Karriereschritt gehofft hatten, dürfte klar sein...


    Gibt es wirklich NICHTS, was man gegen so ein Vorgehen unternehmen könnte? Ich weigere mich das zu glauben, dass ich so einer Maschinerie hilflos ausgesetzt bin... Wie gesagt haben einzelne Kollegen (mich eingeschlossen) bei der Schulleitung deswegen vorgesprochen. Es half aber nichts.


    ÖPR und BfC nehmen dieses Vorgehen stillschweigend hin.


    Habt ihr einen Rat?


    Vielen Dank,
    Mrs Pace

  • https://rp.baden-wuerttemberg.…tellenbesetzungen.aspx#3b


    "Für die allgemeinbildenden Gymnasien und die Beruflichen Schulen haben die Regierungspräsidien im jeweiligen Regierungsbezirk die Aufgabe, alle Funktionsstellen auszuschreiben und zu besetzen."


    Alle Kollegen, die sich darüber wundern (vor allem die, die die Stelle wollen), machen einen Termin im Regierungspräsidium und fragen mal nach.


    Auf der anderen Seite: die Leiter müssen sehr eng miteinander zusammenarbeiten. Wenn ich Schulleiterin wäre, würde ich wohl auch gucken, dass ich mir die Aufgaben mit jemandem Teile, den ich auch als Mensch/ Führungskraft gut finde und nicht automatisch mit dem Dienstältesten. Golfclubmitgliedschaft alleine reicht nicht, aber nur weil ihr euch nicht leiden könnt heißt es ja nicht, dass er immer und ausschließlich aus niederen Motiven handelt ;)

  • Ich frage mich, wie bei unseren streng formalisierten Besetzungsverfahren für Funktionsstellen (siehe Schantalles Link) z.B. bei der Abteilungsleitung, das hier:


    Hallo zusammen,


    seit nun drei Jahren funktioniert an meiner Schule das folgende Vorgehen...


    Fallbeispiel: Eine Stelle (A14/A15) wird (z.B. durch Pensionierung) frei. Die Schulleitung guckt sich dann jemanden aus, den sie gern auf dieser Stelle hätte, und "setzt" ihn/sie gezielt da drauf. Und zwar still und heimlich. Dabei geht die SL nicht nach Qualifikation sondern nach privaten Vorlieben.

    überhaupt möglich sein kann. Dass es möglich ist, die Ausschreibungen ein bißchen zuzuschneiden (RP guckt da aber schon!), Lieblinge dabei zu bevorzugen, zur Bewerbung ermuntern und ein gutes Wort einzulegen, denke ich durchaus, aber ohne Ausschreibung ?!? Glaub ich nicht.
    A14 ist ja informeller, das muss man als SL vielleicht nicht an die große Glocke hängen, wenn ÖPR nicht muckt. Aber ausschreiben muss man die auch und das geht nicht ohne RP. Irgendwer muss doch schließlich dem LBV das OK für die Bezüge geben ...
    Wenn das Kollegium schon länger Schmu vermutet, sollte es regelmäßig KuU und die Online-Liste für A14 durchforsten. Und dann einfach selbst bewerben...
    Der ÖPR hält still? Vielleicht lief es auch alles regelkonform. Wenn ihr dem ÖPR nicht traut, kontaktiert jemanden vom BPR und bittet die, da mal nachzuhaken.

  • Ich kann ein Beispiel machen, das nicht allzu konkret ist... Möchte nicht zu konkret werden, da ich sonst nicht ausschließen kann, dass evtl. die Schule erkannt wird...


    Also, Assistenzstelle von AL. Es wurde ein Kollege "angesprochen", ob er das gerne "machen" würde. Dabei wurde es im Kollegium nicht bekannt gemacht, dass so eine Stelle überhaupt zu besetzen ist. D.h. andere Kollegen hatten nicht einmal die Chance, sich zu bewerben, etc. Diese Person hatte damals noch keine drei Jahre Berufserfahrung, bzw. war gerade aus der Probezeit raus. Der Kollege wurde dann auch, wohl in der Hoffnung es fiele keinem auf, stillschweigend ins Organigramm aufgenommen... Nun machte er das quasi ein Jahr "kostenlos" und jetzt wurde eine A14-Stelle dermaßen auf ihn zugeschustert, dass quasi nur er sich bewerben kann. D.h. neben den allgemeinen Aufgaben, die halt eine Assistenz von der AL so hat, wurde explizit seine Aufgaben, die er so nebenher macht, mit dazu geschrieben, die aber absolut nichts mit der Stelle zu tun haben. Dazu dann das Argument, er habe ja schon ein Jahr Erfahrung, schon läuft die Sache. Es werden sich zwar andere Kollegen bewerben, aber mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit vergebens.


    Nach diesem Muster läuft es nun seit mehreren Jahren. Immer das gleiche Schema. Bei der derzeitigen A15-Stelle zeichnet sich das gleiche ab. Der, dem die Stelle zugedacht ist, assistiert jetzt das zweite Halbjahr dem scheidenden AL ein bisschen, bewirbt sich dann und hat ja deshalb ach so viel Erfahrung. Und wird die Stelle auch bekommen. Auch dieser Kollege ist Mitte 30 und gerade das dritte Jahr im Schuldienst.


    Wie gesagt, die Kollegen Ende 40, Anfang 50 kochen, weil für sie der Karrierezug an unserer Schule abgefahren ist, ohne, dass sie eine echte Chance gehabt hätten... Dafür hocken jetzt lauter Leute Mitte Ende 30 auf den Stellen, die absolut nicht dafür qualifiziert sind... Und SL wundert sich dann, dass der Laden nicht läuft und sich die Versetzungsanträge häufen...


    Ach so, der ÖPR hat der SL auch "viel zu verdanken"... Man beißt ja wohl kaum die Hand, die einen füttert...


  • ..., die absolut nicht dafür qualifiziert sind... Und SL wundert sich dann, dass der Laden nicht läuft und sich die Versetzungsanträge häufen...

    Wunderbar, dann sammelt alles "was nicht läuft" und beschwert euch beim zuständigen Amt. Dass sich Versetzungsanträge häufen sehen die ja auch. Wie sagte hier mal jemand (Meike.?) Divide et impera. Wenn du nicht die einzige bist- pfeif auf die Personalvertretung.

  • Naja, so gute Buddies können die Verantwortlichen mit einem Junglehrer der gerade einmal drei Jahre dort ist, nicht sein.


    Vielleicht gibt es andere Gründe, dass die SL ihm den Jobchance offeriert hat? Inwieweit kann ein normaler Kollege die Qualifikation einem anderen derart absprechen, sofern er nicht ständig Mist baut?


    Und Vitamin B ist schon immer und überall Realität.
    Mir Gefallen auch viele Dinge nicht, die häufig bei Stellenausschreibungen in Bezug auf Bevorteilungen von bestimmten Gruppen einhergehen.

  • Naja, so gute Buddies können die Verantwortlichen mit einem Junglehrer der gerade einmal drei Jahre dort ist, nicht sein.


    Vielleicht gibt es andere Gründe, dass die SL ihm den Jobchance offeriert hat? Inwieweit kann ein normaler Kollege die Qualifikation einem anderen derart absprechen, sofern er nicht ständig Mist baut?

    Um die Fantasie ein bisschen anzuregen... Junglehrer x kann ja der Sohn von y sein, der mit der SL schon seit Jugendtagen im Verein z aktiv ist. ;)


    Fällt "sich beim Abiball mit den Schülern derart betrinken, dass man die Treppe runterstürzt und mehrere Wochen ausfällt" unter Mist bauen? Die Führungskräfte von morgen... ;) Um nur ein Beispiel zu nennen.


    Aber darum geht es ja eigentlich gar nicht. Es geht darum, dass sich die SL gezielt junge, naive Kollegen in die SL-Etage hoch holt, die alles abnicken. So "regiert" es sich natürlich leichter. Für mich nur ein Zeichen von Führungsschwäche.


    An den Bezirkspersonalrat werde ich mich wenden. Hat jemand noch weitere Ideen?

  • Dass manche Schulleiter gezielt Kollegen mit bestimmten Aufgaben betrauen, um sie für eine spätere Ausschreibung zu profilieren, ist leider nicht ungewöhnlich. In manchen Bundesländern kann die GeKo "Grundsätze für die Übertragung von Aufgaben" beschließen, an die sich der SL dann halten muss. Dazu kann natürlich auch gehören, dass die Vergabe transparent ist und dass offene Aufgaben an das ganze Kollegium kommuniziert werden. Lies doch mal im Schulgesetz oder der Konferenzordnung nach, ob so etwas zu den Aufgaben der GeKo bei euch gehört, dann könntest du einen Antrag stellen.
    Allerdings muss man auch sagen, dass Anträge "aus dem Nichts" eine GeKo schnell sprengen können und dann ins Leere laufen. Hier wäre eine vorbereitende Personalversammlung wichtig, in die die Diskussion ausgelagert wird, so dass das Kollegium dann in der GeKo als (mehr oder weniger) geschlossene Front auftreten kann. Da müsste aber der PR ran. Bzw. gibt es in manchen?/vielen?/allen? Personalvertretungsgesetzen auch den Passus, dass eine PV von einem bestimmten Prozentsatz des Personals eingefordert werden kann, so dass der PR sie dann einberufen MUSS. Vielleicht wäre das ein Weg, wenn euer PR hier nichts taugt.


    Ansonsten ist in vielen BLs auch der PR zu beteiligen bzw. anzuhören, bevor Aufgaben und Ämter verteilt werden (- bei Beförderungen und der Besetzung der meisten Funktionen sowieso). Hier könnte man also auf den PR einwirken, seinen verdammten Job zu machen.


    Überhaupt: Schau möglichst frühzeitig (also schon jetzt), dass du geeignete Kollegen findest, die bei der nächsten PR-Wahl kandidieren. Und achte darauf, dass das Kollegium merkt, wie unfähig der jetzige PR ist. Es ist halt wirklich so, dass jedes Kollegium den PR bekommt, den es verdient.


    Vielleicht noch eine Anmerkung aus PR-Sicht: Ich kann nicht beurteilen, wie kompetent wir als Gremium sind und ob wir vielleicht noch mehr bei der SL erreichen könnten, wenn wir streitbarer wären. Das kann schon sein. Allerdings neigen wir auch dazu, uns nicht für alle Diskussionen mit der SL und für alles, was wir erreicht haben, gleich im Kollegium zu rühmen. Will sagen: Bei vielem, was wir bewirken, bekommt das Kollegium gar nicht so genau mit, dass bzw. wie stark wir da beteiligt waren. Vielleicht tust du deinem PR hier also auch ein wenig Unrecht und sie versuchen schon, dagegen vorzugehen, scheitern aber an der Schulleitung?

  • Ok, jetzt wird das nachvollziehbarer. Im Nachhinein wird sich da natürlich nicht mehr viel machen lassen, vor allem, wenn die unterlegenen BewerberInnen nicht Widerspruch einlegen (weiß die korrekte Bezeichnung nicht) und ggf. sogar den Rechtsweg beschreiten. Das kommt immer wieder vor, u.a. hier im Raum bei der Besetzung einer Schulleiterstelle.
    Außer BPR und RP einzuschalten fällt mir aber auch nichts mehr ein.

  • In manchen Bundesländern kann die GeKo "Grundsätze für die Übertragung von Aufgaben" beschließen, an die sich der SL dann halten muss. Dazu kann natürlich auch gehören, dass die Vergabe transparent ist und dass offene Aufgaben an das ganze Kollegium kommuniziert werden. Lies doch mal im Schulgesetz oder der Konferenzordnung nach, ob so etwas zu den Aufgaben der GeKo bei euch gehört, dann könntest du einen Antrag stellen.

    Darüber werde ich mich informieren. Vielen Dank. Wobei die Transparenz nun dank dem Einsatz weniger Kollegen zumindest insoweit erreicht ist, dass offizielle Ausschreibungen bekannt gemacht werden. Die ganzen inoffiziellen Stellen, die dafür gedacht sind, dass die Kollegen später mal auf A14/A15 gelupft werden, gehen natürlich weiter unter der Hand weg... Dagegen kann man vermutlich nichts tun?

    Ansonsten ist in vielen BLs auch der PR zu beteiligen bzw. anzuhören, bevor Aufgaben und Ämter verteilt werden (- bei Beförderungen und der Besetzung der meisten Funktionen sowieso). Hier könnte man also auf den PR einwirken, seinen verdammten Job zu machen.

    Ja, der Personalrat muss auch beteiligt werden, wenn Stundenpläne etc. gemacht werden. Es gibt Vollzeit-Kollegen, die haben jedes Jahr einen freien Tag und Teilzeit-Kollegen, die jeden Tag kommen müssen und bis zu 13 Hohlstunden haben. Ich denke nach diesem Beispiel kann man sich denken, wie viel unser Personalrat taugt... :-(

    Überhaupt: Schau möglichst frühzeitig (also schon jetzt), dass du geeignete Kollegen findest, die bei der nächsten PR-Wahl kandidieren. Und achte darauf, dass das Kollegium merkt, wie unfähig der jetzige PR ist. Es ist halt wirklich so, dass jedes Kollegium den PR bekommt, den es verdient.

    Ich werde mich gleich noch informieren, wann bei uns die nächste Personalratswahl ist. Ich glaube, die Kollegen, die es im Moment machen, sind jetzt das dritte Jahr dabei. Sollte ich dann noch an der Schule sein, bin ich die erste, die sich notfalls eigenhändig auf die Liste schreibt. ;)


    Geeignete Kollegen finden... Das ist so eine Sache. Es gibt wie gesagt ein paar wenige, die versuchen Widerstand zu leisten... Alles andere sind so klassische Abnicker- oder Mir-Egal-Leute. Das mag zum Einen an der Altersstruktur des Kollegiums liegen (Altersdurchschnitt: Anfang 40!) zum Anderen sicher aber auch daran, dass viele diese "Maschinerie" leider übersehen oder nicht durchschauen. Und dann wie gesagt, die Abnick-Problematik... Ich erlaubte mir vergangene Woche in der GLK eine kritische Frage zu stellen. Nicht, damit eine kritische Frage gestellt ist, sondern weil ich tatsächlich von dem Gegenstand der Frage betroffen war und einfach verhindern will, dass es nochmal derart gemacht wird... Da wurde von nicht wenigen Kollegen genervt mit den Augen gerollt... Solange das so ist, sehe ich da leider wenig Chancen, was zu verändern.


    Aber wie gesagt, Versetzungsantrag ist gestellt. :)

  • Die ganzen inoffiziellen Stellen, die dafür gedacht sind, dass die Kollegen später mal auf A14/A15 gelupft werden, gehen natürlich weiter unter der Hand weg... Dagegen kann man vermutlich nichts tun?

    Genau das ist meiner Meinung nach mit "Aufgaben" gemeint. Bei der Besetzung von offiziellen Stellen ist der PR ja ohnehin beteiligt.
    Und der PR sollte sich zumindest mit den Rechtsgrundlagen auskennen - oder bereit sein, sich einzuarbeiten. Dafür gibt es in der Regel entsprechende Schulungen - und es kostet natürlich Zeit. Aber Kenntnis der rechtlichen Grundlagen ist ordentliche PR-Arbeit kaum möglich. Selbst bei wohlwollenden, kooperativen Schulleitungen, weil die oft die Rechtslage selbst nicht gut genug kennen.

  • Genau das ist meiner Meinung nach mit "Aufgaben" gemeint. Bei der Besetzung von offiziellen Stellen ist der PR ja ohnehin beteiligt.Und der PR sollte sich zumindest mit den Rechtsgrundlagen auskennen - oder bereit sein, sich einzuarbeiten. Dafür gibt es in der Regel entsprechende Schulungen - und es kostet natürlich Zeit. Aber Kenntnis der rechtlichen Grundlagen ist ordentliche PR-Arbeit kaum möglich. Selbst bei wohlwollenden, kooperativen Schulleitungen, weil die oft die Rechtslage selbst nicht gut genug kennen.

    Ok, danke. Werde mich mal nach solchen Schulungen umsehen. Ich gehe davon aus, dass man da auch hin darf, wenn man noch nicht PR ist? :)


    Gibt es außer des Schulgesetzes noch weitere Rechtsgrundlagen mit denen man sich auskennen sollte? Vermutlich das Personalvertretungsgesetz. Aber dann war's das auch schon bei mir mit Kenntnis der Rechtsgrundlagen. :(

  • Kommt aufs Bundesland an. Die wichtigsten sind meiner Meinung nach (- auch wenn sie in anderen Bundesländern anders heißen können):


    "allgemeines Schulgesetz" (in Bayern BayEUG und jetzt auch BaySCHG)
    "Schulordnung der eigenen Schulform" (in Bayerin GSO, in Hessen gibt es, glaube ich, ich ein "Gesetz zum Schulverhältnis" oder so)
    "Dienstordnung" (in Bayern LDO)


    Dann diverse Erlasse/Verordnungen, die folgendes Regeln:
    Konferenzordnung
    Pflichtstunden
    manchmal gibt es eigene Verordnungen zu Stellenbesetzungen und Beförderungen


    allgemeiner:
    Beamtengesetz
    Beamtenstatusgesetz
    Arbeitschutzgesetz


    Das Personalvertretungsgesetz regelt die Rechte und Pflichten der Personalvertretung. Für den "normalen" Lehrer nur insofern interessant, als er dann eine Grundlage hat, auf den PR einzuwirken, seine Arbeit zu machen. Für den PR aber absolut unabdingbar.


    Wenn du mit dem Schulgesetz noch nicht so vertraut bist, würde ich einen Einstieg über die Informationen der Verbände (GEW etc.) versuchen. Die fassen das ganz gut zusammen und man bekommt ein Gefühl dafür, welche Gesetzestexte im Alltag relevant sind. Die wichtigsten würde ich tatsächlich in voller Länge durchlesen (wobei es immer wieder ganze Abschnitte gibt, die man dann nur überfliegt), weil es ganz erstaunlich ist, was alles deutlich geregelt ist, obwohl es an der Schule keiner weiß - oder bewusst ignoriert.
    Auch die regelmäßige Lektüre des Amtsblatts ist zu empfehlen, da man sich so mit der Zeit eine recht gute Grundlage bzgl. aktueller Regelungen und Änderungen erarbeitet.


    Ich wurde auf meinen PR-Schulungen niemals nach einem "Nachweis" gefragt, ob ich wirklich PR bin. Allerdings kann es natürlich sein, dass der SL dich für eine solche Schulung nicht freistellt, wenn du nicht PR-Mitglied bist. Als Mitglied des PR hat man hingegen nach Personalvertretungsrecht Anspruch auf Freistellung.


    Das ist alles sehr zeitaufwändig. Mit meiner einen PR-Deputatsstunde komme ich damit nicht hin. Aber es verschafft mir in der PR-Arbeit - und auch im Vertreten meiner eigenen Interessen - sehr viel Selbstbewusstsein und Sicherheit.
    Damit zusammenhängend gibt es natürlich das Problem, wie man damit umgeht, wenn der SL auch auf Hinweis des PR nicht einsichtig ist. Hier gibt es dann dienstliche Beschwerden durch den PR beim Vorgesetzten (- im Gegensatz zu "Dienstaufsichtsbeschwerden", die nur vom einzelnen im konkreten Fall eingereicht werden) und Stufenverfahren, d.h. man leitet die nächste Eskalationsstufe ein, dann oftmals schon beim HPR und dem Kultusministerium liegt. Bislang war das bei uns nicht nötig, bzw. waren die "Vergehen" der Schulleitung eher so lapidar, dass es uns übertrieben erschien. Das meinte ich oben damit, dass wir vielleicht streitbarer sein könnten. Aber unsere Schulleitung ist auch insgesamt sehr kooperativ und legt viel Wert auf die Zusammenarbeit mit dem PR. Bei euch klingt das so, als müsse man der SL erstmal die Allmachtsphantasien nehmen, so dass es vielleicht schneller zu solchen Eskalationen kommen könnte.
    Aber all das hängt davon ab, wie das bei euch im Bundesland geregelt ist. Das lernt man aber auch auf den Schulungen.

  • Zu den Modi der Verteilung / Ausschreibung von Beförderungsstellen kann man natürlich auch eine Dienstvereinbarung abschließen. Wie bei allem, bei dem man Mitbestimmung hat. Darf nur bestehenden Gesetzen und Erlassen nicht zuwider laufen.
    Dann könnte man zum Beispiel festlegen, nach welchen Kriterien die Ausschreibungen erfolgen, welche Mitwirkung der PR dabei hat, wie der Bedarf erhoben wird, wann informiert wird, usw usf. Da kriegt man das schon alles transparenter.

    WE are the music-makers, and we are the dreamers of dreams,
    World-losers and world-forsakers on whom the pale moon gleams
    yet we are the movers and shakers of the world for ever, it seems.

  • Habt ihr einen Rat?

    Ja, es müssen sich meherer Kollegen auf die jeweilige Stelle bewerben (die Stellen müssen ja offiziell ausgeschrieben werden).
    Dann kann keiner einfach durchgewunken werden, sondern es muss ein ordentliches, im Zweifel gerichtssicheres Verfahren durchgeführt werden. Das ist dann auch juristisch überprüfbar.

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :_o_P


    8_o_)Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

  • Ja, es müssen sich meherer Kollegen auf die jeweilige Stelle bewerben (die Stellen müssen ja offiziell ausgeschrieben werden).Dann kann keiner einfach durchgewunken werden, sondern es muss ein ordentliches, im Zweifel gerichtssicheres Verfahren durchgeführt werden. Das ist dann auch juristisch überprüfbar.

    So sieht es aus. Denn auch im Beamtenbereich spielt immer noch die Bestenauslese eine Rolle. Es kann natürlich sein, dass die Kolleginnen, welche die Stellenbekommen haben so überqualifiziert sind, dass sie alle Mitbewerberinnen und Mitbewerber aus dem Feld geschlagen haben. Aber einfach einen "Kumpel" auf eine Stelle setzen ist beamtenrechtlich nicht möglich. Sollte es auf die Stellen weitere Bewerber gegeben haben bietet sich natürlich eine Konkurrentenklage an, wobei diese selten von Erfolg gekrönt sind.

    Wer immer das tut, was er schon kann, bleibt immer das, was er schon ist.


    Henry Ford

  • Mit dem richtigen Parteibuch kann man zumindest bei uns in NRW schneller befördert werden, nur mal so nebenbei erwähnt ;).

  • Mit dem richtigen Parteibuch kann man zumindest bei uns in NRW schneller befördert werden, nur mal so nebenbei erwähnt ;).

    Kennst du dazu einen konkreten Fall? Es hört sich nämlich sonst (wieder) wie eine dieser Stammtischparolen aus dem frühen 90ern an.
    Die Leute, die über meine Beförderung entscheiden, wissen doch gar nicht, in welcher Partei ich bin.

Werbung