Eingangsklassen mit 30 Kindern

  • Bei uns (NRW) wurde jetzt angekündigt, dass wir mit großen Eingangsklassen rechnen müssen.Zwei Klassen mit 30 Kinder pro Klasse sei schon absehbar, dazu Kinder die in der Eingangsstufe verbleiben (kommen dann im Laufe des Schuljahres runter) und Zuzüge. Das sei natürlich nicht schön, aber so sei es halt. Auf meine Frage, wo denn da die Obergrenze sei hieß es, die Teilungsgrenze liege bei 36 Kindern. Dann müsste man ja eigentlich mit gut 60 Kindern locker drei Klassen bilden können. Ich muss noch ergänzen, dass bei uns dieZügigkeit pro Schule festgeschrieben ist und wir gar keinen Raum für eine 3. Eingangsklasse hätten.
    Die Nachbarschulen sind wohl ähnlich voll. Gibt es festgeschriebene Höchstgrenzen?

  • Bei uns sind Eingangsklassen mit 30 oder 31 Schülern die Regel. Kapazitäten Klassen zu teilen, haben wir nicht. Ich glaube der "offizielle" Klassenteiler bei uns ist sogar 31, aber daran wurde sich noch nie gehalten. In Religion etc. sind es teils 42 Schüler pro Kurs. Nach oben scheint es keine Grenzen zu geben. ;)

  • Bei uns sind Eingangsklassen mit 30 oder 31 Schülern die Regel. Kapazitäten Klassen zu teilen, haben wir nicht. Ich glaube der "offizielle" Klassenteiler bei uns ist sogar 31, aber daran wurde sich noch nie gehalten. In Religion etc. sind es teils 42 Schüler pro Kurs. Nach oben scheint es keine Grenzen zu geben. ;)

    Dir ist schon klar, dass ich im Primarbereich geschrieben habe? Das die weiterführenden Schulen größere "Eingangsklassen" haben ist mir schon klar. Hilfreicher fände ich Infos zum Primarbereich.

  • Das passiert leider in allen Bundesländern immer mal wieder. Ich kenne einen Fall, in dem der Teiler überschritten wurde und in dem bis zum letzten Tag mit Anwälten dagegen vorgegangen wurde. Erfolglos - das Schulamt wollte es so, aus Prinzip, und dann muss das so gemacht werden. Das Überschreiten des Teilers wurde zur Kenntnis genommen und damit hatte es sich. Hat niemand was von. Nun wird ein neues Wohngebiet erschlossen, Zuzüge sind zu erwarten, aber .... dann ist das eben so.

    • Offizieller Beitrag

    Grundsätzlich sind Eingangsklassen auf maximal 29 Schüler beschränkt. Wenn es dadurch (z. B. aufgrund der Kommunalen Klassenrichtzahl und der damit verbundenen maximalen Anzahl an Eingangsklassen in der Kommune / in der Schule dazu kommt, dass ein 30. Kind abgelehnt werden muss, kann man in Ausnahmefällen nach Absprache mit dem Schulamt auch 30 Kinder in der Klasse aufnehmen.
    Als Schulleiter sollte man die Klasse (bzw die beiden Klassen bei euch) dann mit Lehrerstunden unterfüttern, so dass über Teamteaching oder das einrichten von Lerngruppen nachgedacht werden kann.


    Eine entsprechend große Klasse hat allerdings, neben der Tatsache, dass sie halt groß ist, noch den Nachteil, dass Kinder aus der Klasse drüber nicht zurückgehen können. Der von dir geschilderte Fall, dass Kinder runter kommen) wäre in dem Fall also nicht möglich. (Doof und unpädagogisch, aber ist leider so.) Im Zweifelsfall müsste ein Kind, welches die Klasse wiederholt die Schule wechseln. (Was bei euch aber scheinbar auch nicht geht.)


    Grüße,


    Kl. Gr frosch


    P. S. : Kinder, die ins 1. Schuljahr herintergegeben werden müssen, zählen übrigens nicht für die Bildung der Eingangsklassen.

  • Das stimmt so nicht. kleiner gruener Frosch hat dazu schon detaillierteres geschrieben. Auch aus schulorganisatorischen, baulichen oder pädagogischen Gründen darf die eigentliche Klassenzahl unterschritten werden. Die entsprechende Verordnung gibt hierfür auch keine Höchstzahl von Schülern pro Klasse vor, bis zu der das zulässig wäre. Da laut Eingangsthread die Nachbarschulen ähnlich voll sind und die baulichen Voraussetzungen keine 3. Klasse ermöglichen, dürfte die Bildung von nur 2 Klassen hier durchaus zulässig sein.

  • Danke, ich habe schon befürchtet, dass es keine starre Richtlinie gibt. Scheinbar sind zumindestens in unserem Stadtteil die Anmeldezahlen sehr hoch. Von den zusätzlichen Lehrerstunden für Teamteaching o. ähnl. können wir nur träumen. Die weiß unsere Schulleitung anders zu nutzen.

  • Die Info haben wir auch bekommen, dass wir davon ausgehen müssen Klassen mit 30 Kindern ab Sommer zu haben (wenn es mehr werden, dürfen wir uns mal beschweren, aber im Prinzip wird dann auch nichts geschehen so die Aussage). Ganz besonders unverschämt finde ich, dass Seiteneinsteiger und Flüchtlingskinder noch oben drauf kommen und nicht in die reguläre Zahl eingerechnet werden. Dabei müssten sie eigentlich sogar mehr zählen, weil man als Lehrer da wesentlich mehr Aufwand hat. Achso, netterweise “dürfen“ wir für Nichtsprachler eine Auffangklasse einrichten, wo die Kinder stundenweise hingehen, aber eine zusätzliche Lehrkraft gibt es dafür nicht. Woher auch? Gibt ja keine...

  • Vielleicht sollte man das mal der breiten Öffentlichkeit durch Pressearbeit zugänglich machen, die immer noch meinen, Grundschullehrer sei so ein easy going job
    Im Wahljahr hilft das vielleicht bei der Bildung kleinerer Klassen...

  • Eine entsprechend große Klasse hat allerdings, neben der Tatsache, dass sie halt groß ist, noch den Nachteil, dass Kinder aus der Klasse drüber nicht zurückgehen können

    Das habe ich auch schon öfters erleben müssen - ich könnte gar nicht so viel essen wie ich... aber lassen wir das.
    Die Konsequenz ist die, dass alle Kinder irgendwie durchgezogen werden, weil sie ja nunmal nicht zurück kommen.
    Wenns hart auf hart kommt, müssen solche Kinder die Schule wechseln. Aber das will natürlich verständlicherweise niemand.
    Die andere Möglichkeit ist die, die Kinder trotzdem wiederholen zu lassen. Dann sind eben 34 Kinder in der Klasse drunter, ist doch kein Problem, sofern alle Beteiligten einverstanden sind. So die Aussage des Schulamts.

  • Ihr tut mir echt leid. Aber wenn ich diesen Thread und den anderen wegen der Teilzeitanträge lese, kann ich nur hoffen, dass wenn ihr krank seid auch wirklich daheim bleibt und die Landesregierung mal so richtig ins Rudern kommt.

  • Vor zwei Tagen war ein ausführlicher Artikel in der FAZ über die gesamte Misere im Grundschulbereich. So sieht inzwischen die Realität aus!
    Und ich glaube, dass die Lehrerin mit der Aussage "Ich bin seit 15 Jahren Lehrerin, aber wenn ich gewusst hätte, dass der Unterricht irgendwann mal so aussieht wie jetzt, hätte ich einen anderen Beruf gewählt" nicht alleine dasteht:


    http://www.faz.net/aktuell/ges…dArticle=true#pageIndex_0

  • Ihr tut mir echt leid. Aber wenn ich diesen Thread und den anderen wegen der Teilzeitanträge lese, kann ich nur hoffen, dass wenn ihr krank seid auch wirklich daheim bleibt und die Landesregierung mal so richtig ins Rudern kommt.

    Das mag in anderen Bundesländern (und vielleicht sogar schon in anderen Schulformen) anders sein, aber die Landesregierung (bzw. unsere übergeordnete Behörde) hat bei uns mit krankheitsbedingten Ausfällen eher weniger zu tun. Die muss sich letztendlich nur für strukturellen Ausfall, der wegen Lehrermangel entsteht, rechtfertigen. Die Kurzzeit-Krankheitsvertretungen sind bei uns komplett innerschulisch zu regeln.


    Der strukturelle Lehrermangel wird dann im Übrigen dadurch verschleiert, dass einfach pro Schule gerechnet wird "Anzahl der Schüler / Anzahl der Lehrer". Ob dann die Religionslehrer Metalltechnik und Physik unterrichten müssten, damit man einigermaßebn handlebare Klassenstärken hat, interessiert die Damen und Herren da oben nicht, Hauptsache die Statistik stimmt.


    Gruß,
    DpB

  • Das Schimpfwort dazu lautet in NRW "Vertretungskonzept".
    Vor einigen Jahren wurde der Druck immer weiter nach unten bis hin zu den Schulleitern weitergegeben,
    ein fertiges Konzept an der Schule zu entwickeln, um die Ausfallstunden zu reduzieren.


    Ob du mit 52 Kindern im Klassenraum Mandalas ausmalen lässt oder einen Film guckst, taucht, denke ich, nicht in der Statistik auf.


    Vertretungslehrer, Poollehrer? Bin ich in den letzten 15 Jahren nie begegnet, auch als der Lehrermarkt es damals noch hergab...

  • Gestern dazu im heute journal aus Frankfurt:


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    Da kann man schon fast Wetten abschließen, wann die Schulen wegen massiven Krankheitsausfällen den Schulbetrieb einstellen müssen.


    So schlimm ist es bei meinem Kleinen zum Glück nicht. Ansonsten wäre er schon an einer Privatschule. Alles ist besser als das dort, wenn man will, dass Schule noch ihrem Bildunhsauftrag nachkommt.

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