Gesellschaftswissenschaftliches Lehramt noch ratsam?

  • dass einige nur Deutsch wählen, weil sie von diesem Studienfach den geringsten Widerstand erwarten.

    Ein Freund von mir ist Mediävist (Uni-Prof). Dessen Definition von "einige" dürfte in diesem Zusammenhang eine ganz eigene sein.

    Die Mutter der Dummen ist immer schwanger.

  • Ah, zunächst einmal danke für die vielen Antworten. Das hilft mir sehr bei meiner Studienwahl, auch wenn die Meinungen und Ratschläge hier sehr divergieren.


    Na, der Stellenmarkt ist wahrscheinlich eher klein. Allerdings habe ich auch noch keinen arbeitslosen Lehrer getroffen - nun gut, will vielleicht auch nicht jeder gleich zugeben.

    Kann man denn also von Gymnasium auf Berufsschule einfach so wechseln? Entschuldigung wenn ich so viele Fragen habe, aber man sollte sich ja nicht blindlings in ein Studium stürzen.

    Das trifft schon auf mich zu, ohne in Eigenlob verfallen zu wollen. Ich war in unserer Schulbibliothek immer ziemlich der einzige, der historische Werke oder Literaturklassiker ausgeliehen hat. Du hast Recht, es werden ja so viele Mathe- wie Deutschlehrer gebraucht. Studieren denn einfach mehr Leute Deutsch als Mathe? Zumindest habe ich von einer Lehramtsstudentin gehört, dass einige nur Deutsch wählen, weil sie von diesem Studienfach den geringsten Widerstand erwarten.

    Ja, du kannst auf eine Berufsschule wechseln. Aber mit D/G in einer berufsbildenden Schule wirst du nicht viel Spaß haben.


    Einerseits ist das Niveau in Vollzeitschulen tw. unterirdisch (wenn man das Gymnasium gewöhnt ist) und insbesondere wenn du im Berufsschulwesen unterwegs bist, wirst du fluchen. Das sind ein-bzw. zweistündige Fächer. Viel Spass dann damit dein Deputat zu füllen und jährlich Prüfungsklassen zu haben.


    Diese Kombination ist suboptimal um es freundlich auszudrücken. Deutsch und eine weitere Fremdsprache ist korrekturtechnisch Wahnsinn. Allein die Vorstellung mehr als einen Tag für einen Klassensatz Korrekturen zu benötigen :staun: . Und einige Kollegen in Deutsch brauchen die kompletten Ferien um ihre Klassenarbeiten zu korrigieren.
    Und bei beiden Fächerkombinationen hast du in der freien Wirtschaft auch kaum Nutzen. Das Gehalt eines Lehrers rangiert für diese und ähnliche Fächerkombinationen vermutlich ganz weit oben.
    Andere Fächerkombinationen dagegen kannst du am Markt dagegen mit höheren Gehältern verwerten. Dieser Erkenntnis solltest du in deiner Entscheidungsfindung eine hohe Priorität beimessen.


    Wegen des Studiums. Mathe entledigt sich schon selbst von Schnarchzapfen.

  • Ich bin sehr glücklich mit meinen Fächern an den beruflichen Schulen - wir haben bei uns über 20 verschieden Schularten/Fachrichtungen/Berufe unter einem Dach. Zwar habe ich einige Klassen einstündig, aber der Lehrplan ist gerade in der Berufsschule sehr an der Wirklichkeit orientiert. Daneben habe ich auch Gymnasialklassen im Abimodus und sehr interessierte Klassen in der "Erwachsenenbildung". Ich finde das sehr abwechslungsreich und absolut nicht niveaulos, wenn meine Berufsschulklassen (bei den Industriekaufleuten verkürzt sind das flächendeckend Abiturieneten!) zum Thema Strukturwandel oder Friedenssicherung arbeiten. Das kann sehr spannend sein. Die meisten wissen nicht, wie vielfältig das berufliche Schulwesen ist und mögen sich kundig machen.


    An Febe:
    Man kann auch nach dem Gymnasialref an den Beruflichen Schulen arbeiten, dort gibt es meist (nicht immer!) keine SEK 1, darum geht der umgekehrte Wechsel nur mit Zusatzlehrprobe in der Unterstufe.
    Empfehlenswert ist das Schnuppern - in Bawü ist es möglich, das Praktikumssemester auch als GY-Student an den Beruflichen Schulen zu machen. Von der Besoldung gibt es keinen Unterschied.

  • Ich habe nicht von Abi-Klassen gesprochen.


    Dass aber die Industriekaufleute mit Abitur bei dir sind, überrascht mich. Das Erste was ich zu meiner Ausbildungszeit gemacht habe, war mich von D und GK zu befreien.


    Da man mit dem Abitur den höchsten deutschen Schulabschluss hat, war es für mich unnötig diese Unterrichtsfächer zu besuchen. Zumal D und GK keinen Mehrwert bringen, wenn man diese Fächer als Grundkurs hatte.


    Aber wir haben Kollegen, die haben eben diese Fächerkombi und sind hauptsächlich im TZ-Bereich eingeteilt. Und somit haben die viele Klassen und jedes Jahr eine Unmenge an Prüfungskorrekturen.

  • Hallo Yummi,


    man kann sich in BAwü nicht von D und GK befreien lassen, weil man ein Abi hat. Das können nur Personen mit einer vorherigen einschlägigen (und bestandenen) Ausbildung.


    Das macht insofern Sinn, als dass die Themen doch ganz andere sind. D ist natürlich auf die Berufe zugeschnitten und das Thema Geschäftsbrief nehme ich den Wirtschaftskollegen gern ab. Wer nicht in D drinsitzt, kann ein Problem mit den Prüfungen in den WS-Fächern haben, dort werden regelmäßig Angebote oder Reklamationen verlangt.

  • Nein.


    http://www.landesrecht-bw.de/j…&doc.price=0.0#focuspoint


    II. 2.


    Wenn du diese Verwaltungsvorschrift googelst, wirst du pdf von beruflichen Schulen erhalten, die die Schülern explizit auf eine Befreiung von D unf GK hinweisen.
    Es muss vernünftig ausgelegt werden und gute Schulen ermöglichen dies ihren Schülern :victory:


    Und dein Hinweis mit Angeboten und Reklamationen.
    1. Das haben die SuS in den Betrieben zu genüge.
    2. Das wird in BWL behandelt.
    3. Das wird im Rahmen eines Warenwirtschaftssystems im Unterricht behandelt.

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