Mathe/Bio, Mathe/Chemie (Hilfe bei der Fächerwahl)

  • Also bei mir war es der gleiche "Anspruch" (aber nicht der gleiche Umfang). Vielleicht lag es einfach an deiner Uni, dass der "Anspruch" tiefergelegt war?

    Mit dem Umfang sinkt automatisch auch der Anspruch. Zumindest ist das in Chemie und Physik so und es war auch immer schon so, da hat sich mit der Bologna-Reform gar nichts geändert. Chemie habe ich auf Diplom studiert, Physik wurde mir als Zweitfach für das Lehramt anerkannt. Ich habe im Hauptstudium im Organisch Chemischen Fortgeschrittenenpraktikum irgendwelche Metathese-Reaktionen gekocht, während die Lehramtsstudenten nebenan im gleichen Großraumlabor Nylon-Fäden gezogen haben. Ich weiß in Physik nicht halb so viel wie in Chemie, weil ich in Physik einfach kein vollständiges Fachstudium vorweisen kann. So einfach ist das.


    Ich finde es auch absolut lächerlich, dass hier immer und immer wiederholt wird, der fachliche Anspruch an einen Lehramtsstudenten im NaWi-Bereich sei der gleiche, wie an einen Nicht-Lehramtsstudenten. In den Fächern Chemie und Physik ist das nicht so und ich wage auch zu bezweifeln, dass das in Mathe und Bio zutreffend ist. Es wird nicht wahrer, wenn man es 20000 wiederholt.


    Aber wisst ihr was? Das ist auch vollkommen egal. Ich kann sehr gut Physik unterrichten, auch ohne das vollständige Fachstudium. Für die Schule reicht mein Wissen eben und meine didaktischen Fähigkeiten halte ich für ziemlich gut *sich selbst auf die Schulter klopf* Mir ist aber sehr wohl bewusst, dass ich außerhalb des Mikrokosmos Schule mit meinem Fachwissen in Physik keinen Blumentopf gewinnen könnte. Aber auch das ist vollkommen egal, weil ich das ja gar nicht will.


    Ja, ich weiß ... in den Geisteswissenschaften ist das anders, dort war und ist der fachliche Umfang eines Lehramtsstudiums immer schon der gleiche wie der eines Nicht-Lehramtsstudiums. Jetzt können die hier anwesenden Geisteswissenschaftler aber auch einfach mal glauben, dass das in den naturwissenschaftlichen Fächern NICHT so ist.

  • Ja, ich weiß ... in den Geisteswissenschaften ist das anders, dort war und ist der fachliche Umfang eines Lehramtsstudiums immer schon der gleiche wie der eines Nicht-Lehramtsstudiums. Jetzt können die hier anwesenden Geisteswissenschaftler aber auch einfach mal glauben, dass das in den naturwissenschaftlichen Fächern NICHT so ist.

    Vollste Zustimmung zu deinem Beitrag.


    Der letzte Abschnitt zeigt auch schön, dass GeWis eben doch anspruchsloser sind als NaWis, ganz sachlich.

  • Der letzte Abschnitt zeigt auch schön, dass GeWis eben doch anspruchsloser sind als NaWis, ganz sachlich.

    Das habe ich aber ausdrücklich so nicht geschrieben. Ich kann es auch nicht beurteilen, weil ich wie gesagt Chemie studiert habe und nicht Germanistik oder sowas. Ich bin an dieser Stelle auch absolut kein Freund des sich "den anderen" (seien es nun NaWi gegen GeWi oder Lehramt gegen Nicht-Lehramt) überheben Wollens.


    Ein wesentlicher Unterschied zwischen diesen beiden Studiengängen ist, dass man in der Chemie zu 80 % in irgendwelchen Praktika abhängt. Es ist daher allein schon aus zeitlichen Gründen gar nicht möglich, einen Lehrämtler zwei naturwissenschaftliche Fächer in vollem Umfang studieren zu lassen, wohingegen ich mir vorstellen kann, dass das in den Geisteswissenschaften sehr wohl funktioniert.

  • Ich weiß, dass du das so nicht geschrieben hast.


    Trotzdem: Wenn man im GeWi-Lehramt (angeblich!) sogar mehr macht, als die normalen Magister und dazu noch Päda etc. - Das geht in Mathe z.B. nicht, und da gibts auch keine Praktika. Und in Info. Und in Physik gibts auch nicht soo viele Praktika.

  • Ich kann Trapito nur zustimmen. Natürlich ist die Biologie anspruchsvoller als anderen NaWis.
    Ein Molkeül ist klein, das kann jeder verstehen. Ein Lebewesen zu verstehen, das ist hochkomplex und das machen Biologen!

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