Klassenarbeit schlecht ausgefallen

  • Versetzungsantrag ist hoffentlich gestellt?! Was sind denn das für Zustände bei euch???


    3,5 ist ein absolut vertretbarer Schnitt. Genau das arithmetische Mittel... Ich dachte bei "schlecht" eher an 4,x oder so....

  • Bei der Mischung
    - unterschiedliche Proben in der 4. Klasse (da bietet man nörgeligen Eltern natürlich auch richtig Munition und macht sich selbst zum Einzelkämpfer)
    - Schulleitung ohne Rückgrat
    - sehr fordernde Eltern


    würde ich dir auch raten, ganz schnell an den Schrauben zu drehen, die du selbst beeinflussen kannst und - wie MrsPace schon schrieb - die Augen nach einer neuen Stelle offen zu halten...


    Puuuuh, wünsche dir gute Nerven!

    • Offizieller Beitrag

    Grundsätzlich würde ich die Aufgabe auch werten.
    Was ich mich nur frage: ist die Bepunktung für diese Aufgabe evtl etwas unangemessen. Wenn das Nicht-Lösen dieser Aufgabe dafür sorgt, dass Schüler von einer 1 auf eine 3 fallen, ist sie evtl. etwas überbewertet. (Aber das kann ich von hier aus natürlich nicht gut beurteilen, dafür müsste ich die ganze Arbeit sehen. Der Verdacht drängt sich nur auf. Evtl. solltest du daher die Bepunktung noch einmal kontrollieren.


    kl. gr. frosch


    P.S.: Kann natürlich auch sein, dass ich es falsch verstanden habe und die üblichen Einser-Kandidaten nicht nur diese Aufgabe falsch haben.

  • Wenn ich das so lese... Kannst du nicht an der Gewichtung drehen?
    Am Anfang wollte ich erstmal fragen, auf was für einem Niverau die Aufgabe war, man kann sich ja als Lehrer mal verschätzen in seiner Begeisterung. :rotwerd: Aber das hast du ja beantwortet.
    Dann wollte ich vorschlagen, die Note so stehen zu lassen, weil die Kinder so auch etwas lernen können, nämlich mit Enttäuschungen umzugehen, aber wenn die Note eh aufgehoben wird, gib regulär Punkte auf die Aufgabe, aber etwas weniger und auf ne andere dann mehr. Dann gibt es hoffentlich nen besseren Schnitt, der aber wenigstens noch ein bisschen realistisch ist. :traenen:

    Quiet brain, or I'll stab you with a Q-Tip!

    • Offizieller Beitrag

    Was ich nicht verstehe, ist warum die Note aufgehoben werden soll...
    Ich hatte schon mal (mehrere) Arbeiten, wo der Schnitt unter der 4 war und auch mehr als ein Drittel im defizitären Bereich waren.
    Und? Dann lege ich meine Vorbereitung vor, die Übungen, die im Unterricht gemacht worden sind, und meine Schulleiterin hat die Arbeit genehmigt bzw. nie gesagt, ich müsse sie wiederholen.
    Einmal im Ref. Da haben die Kids (und einige Eltern) echt doof geguckt, als sie nach einer Wiederholung geschrieen haben und ich ihnen gesagt habe, dass dies nicht passieren wird. Die Kids haben fürs Leben (oder zumindest unser gemeinsames Jahr) gelernt, einige haben echt einen Anschiss von den Eltern bekommen (gut, es war eine 10. Klasse und die meisten hatten einfach gepockert, dass sie alles neu machen könnten).
    Jetzt bei der Planstelle ist es auch mehrmals passiert, insbesondere in der Sek I (ja, ich bin mir dessen bewusst, dass es nicht dasselbe wie Grundschule ist). Aber es ist der Punkt: ich habe SchülerInnen in der 6., 7. / 8. Klasse, die nie gelernt haben, dass es ein gewisses Niveau gibt und dass man nicht alles angleicht.
    Manchmal tut es nur einmal weh und das Arbeitsverhalten wird reguliert, und manchmal sind es einfach SchülerInnen, die eben nicht die Note verdient haben, denen man es gerne geben würde (weil sie lieb sind, weil sie fleissig sind, wei man keinen Stress will, usw...)

  • Es gibt doch garantiert in Berlin auch Regeln, wie da zu verfahren ist.
    Aus leidvoller Erfahrung kann ich sagen, dass Wiederholungsarbeiten nicht besser ausfallen bzw. nur dann, wenn sie leichter sind. Lerneffekt für die Schüler: Wir stellen uns schon blöd und dann wird noch einmal geschrieben, und ich kann mich verbessern. So blöd ist nämlich kein Schüler, dass er das nicht kapiert.
    Das alles (nicht wiederholen) gilt natürlich nur, wenn die Arbeit angemessen war, aber davon gehe ich mal aus.

  • Chilipaprika man muss sich halt selbstkritisch fragen, ob man seinen Anteil hat. Ich habe schon nach Arbeiten selbstkritisch gemerkt, dass ich vielleicht einen Bereich zu wenig trainiert habe, oder nicht oft genug wiederholt habe, oder die Aufgabe missverständlich war, die Gewichtung zu hoch etc. ....


    Das kann sein, muss aber nicht. Man muss das eben halt genau schauen und wenn man seinen Anteil hat, sollte man die Note verändern....

    • Offizieller Beitrag

    Hab ich doch direkt im Beitrag 2 geschrieben.


    und wenn ich anhand meiner Vorbereitung zeige / weiß, dass ich jede einzelne Übung schon in dem Format hatte, dann ist es geübt. (ich spreche jetzt in den Fällen von Lückentexten mit Verbkonjugation, Adjektivangleichung, Umformulierung in indirekte Rede, also Sachen, die man einfach lernen muss, ...)
    Ich masse mich nicht an, zu sagen, dass es immer die Schuld der Schüler ist. Da die TE aber selbst sagt, die Übung schon in etwa im Unterricht gehabt zu haben, habe ich von ähnlichen Situationen berichtet.
    Ich kann natürlich auch hinzufügen, dass ich schon mal eine Übung komplett zur Bonusaufgabe umdeklariert habe, weil ich gemerkt habe, dass sie zu schwer war, oder mal in der Arbeit gesehen habe, dass ich ein Verb nicht mehr eingeführt hatte und deswegen allen SchülerInnen die 2 Punkte geschenkt habe, ...
    Also ja: Reflexion ist das Stichwort, aber auch daraus die richtigen Konsequenzen ohne Angst zu treffen.

  • Du hast in deinem letzten Beitrag gefragt warum man die Note sufgehoben werden soll. Ich habe dir verschiedene Gründe genannt.


    Einige wurden von der TS nicht entkräftet. Ja die Aufgabe wurde vorher geübt, dass heißt nicht, dass die Lehrkraft nicht auch ihren Anteil haben kann. Siehe meine weiteren Punkte.

    • Offizieller Beitrag

    ach so, danke für die Erklärung.
    Mein Beitrag war sicher unklar, ich hatte im Hinterkopf "in dem Fall, dass ich die Fehler nicht bei mir sehe..." und sollte aufmuntern, auch mal den vermeintlich unangenehmeren Weg zu gehen. Mich macht es wahnsinnig, wenn Kollegen die Noten einfach so anheben, nur damit sie den Notenspiegel nicht genehmigen lassen müssen (obwohl es eben fast immer genehmigt würde...)

  • Also, ich habe die Maßstabaufgabe jetzt mit weniger Punkten bewertet als üblich geplant. Ich denke, dass das der Mittelweg war. So haben einige wenige Kinder eine Note besser aber trotzdem ist die Klassenarbeit für viele eine negative Überraschung und diese wirkt sich hoffentlich so aus, dass man sich beim nächsten Mal besser vorbereitet. Ich habe außerdem angekündigt, eine Klassenarbeit in diesem Hj. mehr zu schreiben, sodass auch die Chance auf Ausbesserung besteht...aber eben nicht durch Wiederholung des letzten Tests.
    Vielen Dank Euch!
    Kati

  • Es wurde einfach nicht verstanden. "Aber ordentlich arbeiten ist wichtig." "Ja, das ist wichtig. Aber der Inhalt braucht auch eine Gewichtung." "Ja aber ordentlich arbeiten ist wichtig". "Mhm, und was schreibt der Lehrplan als Ziel vor?" "Ich finde Ordentlichkeit wichtig."

    Hatten wir es nicht kürzlich mal von sächsischen Kollegen und deren gelegentlich etwas, hm, angestaubten Vorstellungen von guten Leistungen? Da würde das von mir zitierte auch wieder gut ins Bild passen.

    Die Mutter der Dummen ist immer schwanger.

  • Mein Beitrag war sicher unklar, ich hatte im Hinterkopf "in dem Fall, dass ich die Fehler nicht bei mir sehe..." und sollte aufmuntern, auch mal den vermeintlich unangenehmeren Weg zu gehen.

    Ja, aber da braucht man Erfahrung, Sicherheit und einen Schulleiter, der einem nicht in den Rücken fällt. Ein Chef, der Eltern genehmigt im Unterricht zu sitzen, weil kontrolliert werden soll, ob das Kind wirklich schwierig ist oder vielleicht doch der Lehrer unfähig, kann einen massiv in die Bredouille bringen. Sich gegen Eltern und gegen Schulleiter durchzusetzen braucht schon große innere Ruhe.

  • Naja Moment, auch bei uns können Eltern nach Anmeldung hospitieren. Das ist doch völlig normal. Da ich nichts zu verbergen habe, habe ich da auch überhaupt nichts gegen. Das hat nichts mit einem Schulleiter zu tun, der einem in dem Rücken fällt.

  • Bei uns geht das prinzipiell auch. Ist nur leider eine Sache, die nicht Standard ist, sondern erst wahrgenommen wird, wenn das Vertrauensverhältnis gekippt ist. (Nicht dass ich mich freuen würde, da fühlt man sich ja wie im UB! Wobei es natürlich auch dran liegt, dass es als Kontrolle empfunden wird.)

    Quiet brain, or I'll stab you with a Q-Tip!

  • Naja Moment, auch bei uns können Eltern nach Anmeldung hospitieren. Das ist doch völlig normal. Da ich nichts zu verbergen habe, habe ich da auch überhaupt nichts gegen. Das hat nichts mit einem Schulleiter zu tun, der einem in dem Rücken fällt.

    Als ob Eltern beurteilen könnten, ob der Lehrer seinen Job gut macht oder nicht... Und das natürlich auch noch nachdem sie eine einzige Unterrichtsstunde gesehen haben...


    Ich werde meine Hautärztin dann auch fragen, ob ich erstmal bei einer ihrer OPs hospitieren darf, bevor sie mich in den Osterferien operiert... Muss ja sehen, ob sie das kann...


    Sachen gibt's... :autsch:

  • Beim Hospitieren ist nicht nur der Sinn den Lehrer zu beurteilen.


    Und wir brauchen darüber auch nicht lamentieren. Eltern haben ein Recht darauf, zumindest in einigen Bundesländern die ich kenne (Niedersachsen, Hamburg, RLP, NRW....


    Beispiel aus einem Schulgesetz:
    https://www.anwalt.de/rechtsti…me-der-eltern_061031.html


    Hospitieren kann auch vieles erleichtern. Ich habe einen (leicht) autistischen Schüler, der zu Hause immer erzählte wir Lehrer würden ihn immer nur anschreien. Mutter kam, Mutter schaute. Mutter sah, dass alles gut ist. Kind erzählte im Auto "siehst du, jetzt hast du mal gesehen, wie sie mich immer anschreien". Nun können wir ganz anders miteinander arbeiten.


    LG Anja

  • Hospitieren kann auch vieles erleichtern. Ich habe einen (leicht) autistischen Schüler, der zu Hause immer erzählte wir Lehrer würden ihn immer nur anschreien. Mutter kam, Mutter schaute. Mutter sah, dass alles gut ist. Kind erzählte im Auto "siehst du, jetzt hast du mal gesehen, wie sie mich immer anschreien". Nun können wir ganz anders miteinander arbeiten.

    Ist ja nun ziemlich OT aber wenn die Mutter nach 6 Jahren die Geschichten ihres Kindes nicht einordnen kann, hat wohl jemand anderer (leichten) Autismus.


    Ich hab kritische Eltern übrigens schon selber eingeladen, zuzuschauen. Das will dann doch keiner, wenn mans bereitwillig anbietet :_o_)
    Aber die TE hat ihre Hospitation in einem ganz anderen Zusammenhang erwähnt, das machte auf mich den Eindruck einer laschen Schulleitung. Allein mit Datenschutz könnte man einen besorgten Bürger, äh Vater, mundtot machen, um eine Kollegin vor dieser Art Observation zu schützen. Wenn man denn wollte.

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