Auslandsjahr (englischsprachig) ohne hohe Kosten - minderjährige Schülerin

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    Hallo!


    Eine Schülerin von mir wird zum Zeitpunkt des Abis keine 18 sein (erst Ende November darauf), denkt gerade über ein Englisch-Studium nach, und würde natürlich gerne ins Ausland davor (finde ich persönlich auch durchaus sinnvoll.
    Das Abi ist erst 2018, sie hat also noch ein bisschen Zeit...
    Fakt ist: das Mädchen hat kein / kaum Geld. Sie hat zwei Nebenjobs neben der Schule, um sich ihre Sachen zu leisten und wir reden nicht über die neuesten Markenklamotten, sondern die Kursfahrt oder einen zusätzlichen Ausflug. Über die realen, finanziellen Bedingungen (sprich: ob Transfertleistungenbezug oder nicht), weiß ich nicht. Aber die Eltern finanzieren keinen teueren Auslandsaufenthalt einer Organisation.
    Das Mädchen ist meiner Meinung nach toll, engagiert, usw.. aber kein Fall für ein Begabtenstipendium, und sie hilft zwar beim Kinderturnen und ist in der Schule engagiert, aber ist auch da keine Kandidatin für einen Engagementpreis.
    Kennt ihr Lösungen, wie man als Minderjährige relativ günstig ins Ausland kommt? Schulbesuch, Au-Pair, FSJ, ... ? Gibt es Organisationen, die keine 4000 Euro verlangen (obwohl die Gastfamilien eh kein Geld bekommen?)? Oder vielleicht das Ganze durch einen Gegenbesuch finanzieren?


    Vielen Dank für eure Ideen!
    chili

  • Ganz ehrlich: wenn es finanziell nicht drin ist, geht es eben nicht.


    Finanziell günstig wäre sicher Au Pair, aber ob man sich das antun will... .


    High School Jahr macht man gewöhnlich während der Schulzeit.


    Was spricht dagegen, das Ganze während des Studiums über Bafög bzw. dann Auslandsbafög zu finanzieren?

  • Wie wäre es mit "Work and Travel"? Da finanziert man sich seinen Aufenthalt, indem man für Kost und Logis und ein Taschengeld arbeitet. Eine Freundin von mir war auf diese Art ein Jahr in Neuseeland.


    Reisekosten muss man trotzdem selbst bezahlen, aber es muss ja auch nicht Neuseeland sein. Nach Großbritannien z.B. halten sich die Kosten sehr im Rahmen.


    Infos gibt es z.B. hier.


    EDIT: Ich sehe gerade, für die allermeisten Länder können Holiday-Work-Visa erst ab 18 Jahren beantragt werden. Dann ist Work & Travel vermutlich doch nicht das richtige.
    Scheint außerdem trotzdem nicht ganz billig zu sein...



    Ganz ehrlich: wenn es finanziell nicht drin ist, geht es eben nicht.

    Ist wohl so, und auch so wird wieder ausgesiebt. An meiner Uni wurde man vom Lehrpersonal (Anglistik und Amerikanistik) schon recht schief angeschaut, wenn man zugab, nicht wenigstens ein Jahr Aufenthalt im Ausland gehabt zu haben. Das wurde als selbstverständlich vorausgesetzt, ein Prof. hat in einem Seminar mal deutlich gemacht, dass er ein solches Studium ohne die Erfahrung für unmöglich halte und auch schlechter benote, wenn er merken sollte, dass die Zielsprachenlanderfahrung fehlt.

  • Kostenlos und sogar von der EU bezahlt ist der europäische Freiwilligendienst, http://go4europe.de/ . Ich habe auch mal bei so einem Programm mitgemacht, damals hieß es noch anders. Ich meine, dass ich 500 Euro im Monat bekommen habe plus Reisekosten. Der Betrag ist von Land zu Land verschieden, ich war in Osteuropa. Wenn man kein Geld hat ist das auf jeden Fall eine tolle Möglichkeit!

  • Die work & travel in Australien/ Neuseeland Generation :D

    Ist aber anscheinend doch echt teuer. Australien z.B. setzt zur Erteilung eines Visums wohl voraus, dass man mindestens 3.000 $ im Gepäck hat um joblose Zeiten zu überbrücken.

    • Offizieller Beitrag

    Ganz ehrlich: wenn es finanziell nicht drin ist, geht es eben nicht.

    Interessanter Einsatz...
    Deswegen frage ich ja nach Möglichkeiten. Ich bin nicht der Meinung, dass man einfach still aufgibt, nur weil man kein Geld hat. Für Frankreich fielen mir Lösungen ein, aber ich unterrichte nunmal kein Englisch und dachte, einige KollegInnen haben Ideen.
    Vielen Dank für den europäischen Dienst. Tatsächlich ab 17. Klingt gut.
    Leider muss man in den meisten Ländern für Au-Pair 18 sein und sogar oft einen Führerschein haben.


    Ich weiß auch ehrlich gesagt nicht, warum man sich sowas nicht antun solle. So eine Bemerkung gehört für mich eben zu den Auswüchsen des Systems, dass man am liebsten wenig leistet aber viel bekommt. Ich war selbst AuPair, das erste Mal nach dem Abi in Deutschland einen Sommer, das zweite Mal war ich 28, anders hätte ich mir kein Jahr in Neuseeland leisten können (und ich hatte im Vorfeld viel Geld gespart, aber irgendwie war es gut, wenigstens Unterkunft und Kost zu sparen), meine Schwester war insgesamt 3 mal Au Pair (2* in Italien und 1*Deutschland), ich weiß also um die ganzen Erfahrungen, die man machen kann. und? dafür macht man eben Lebenserfahrungen.


    chili

    • Offizieller Beitrag

    So kann man sich die Ausbeutung auch schönreden. Denk nochmal drüber nach, wenn du mit persönlich beleidigten fertig bist. Oder auch nicht. Mir dann auch egal. :sterne:

    es wird doch wohl nicht SCHON wieder hier ein thread zur Plattform für persönliches Gefühl des "Angefressenseins" ausarten??? :autsch:

    • Offizieller Beitrag

    So kann man sich die Ausbeutung auch schönreden. Denk nochmal drüber nach, wenn du mit persönlich beleidigten fertig bist. Oder auch nicht. Mir dann auch egal. :sterne:

    Eyh?
    Habe ich was verpasst? Ich bin persönlich beleidigt? Woher und warum? Also nein, bin ich überhaupt nicht.


    und eine Ausbeutung ist es meiner Meinung nach nicht (wenn der Vertrag einigermaßen respektiert wird.)
    40 Stunden Arbeiten, Kost, Logis, Sprachkurs + Taschengeld., ich hatte selbst 20 Stunden, Kost und Logis, kein Taschengeld. Natürlich gibt es Leute, die einen veräppeln und ausnutzen, aber ich habe selbst nur gute und bessere Erfahrungen in meinem Umkreis. Gut, in einigen Wochen habe ich mehr arbeiten müssen, es war doof, ich habe einen Dankeschön-Schein zugesteckt bekommen und gut war.


    und ja, sorry, ich finde es okay, mit 18-Anfang 20 zu lernen, dass man als Ungelernter mal eine vollgekackte Windel wechseln muss. Ich habe in Neuseeland sehr (zu) viele deutsche Abiturienten kennengelernt, die von ihren Eltern Geld nachgeschickt bekommen haben, weil sie "keinen Job" gefunden haben. Naja, sie hatten keine Lust auf Ernte, Kellnern war schwer (kein Alkohol vor 21 Jahre), Aushilfsarbeiten auf Farmen waren "zu doof".


    und bei betroffener Schülerin wäre es auch okay, sie würde es machen. Sie ist halt unter 18 und das ist eins der Probleme.


    chili

    • Offizieller Beitrag

    Nein, das habe ich nicht gesagt. Aber eins, ich komme in der Familie auf insgesamt 5 Erfahrungen und habe auch Freunde und Umkreis benannt. Natürlich ist es trotzdem gar keine Garantie. Aber was soll es bringen? Es gibt Leute, die schlechte Erfahrungen bei jedem Job machen. Trotzdem kann man sie auch empfehlen? Es hat doch nichts mit beleidigt sein zu tun? Irgendwie verstehe ich deine Argumentation gerade gar nicht...
    und ich empfehle auch nicht allen meinen Schülern AuPair für 10 Jahre zu werden, sondern versuche, einer Schülerin, die sich das anders nicht leisten kann, zu einem Auslandsaufenthalt zu verhelfen. Mehr nicht.
    Wenn sie / ihre Eltern 8000 Euro über hätten, würde ich auch dazu raten, ein Jahr High-School in Südafrika zu machen...


    chili

  • Hallöchen,


    erkundigt euch doch mal bei Erasmus plus. Das ist ein EU-Programm wo man Förderung z.B. für Auslandspraktika abgreifen kann. Hier steht zwar was von Azubis, soweit ich weiß werden aber auch Schüler von allgemeinbildenden Schulen unterstützt:


    http://www.azubi-atlas.de/serv…ndsprogramm-erasmus-plus/


    und


    https://www.uni-paderborn.de/s…im-europaeischen-ausland/

  • Und wenn sie sich für einen Schüleraustausch bewirbt? Die meisten Organisationen vergeben Stipendien und das was du so sagst klingt doch schon mal gut. Sie kann es ja zumindest versuchen. Und je nach Land ist die Lage auch noch besser/ schlechter. https://www.yfu.de/austauschjahr/stipendien/ueberblick In den meisten Ländern wird englisch gesprochen und vor allem bis man die Landessprache beherrscht.
    Ich war selbst im Austausch in Neuseeland (sehr geringe Kosten über die Bezirksregierung) und auch als Au-pair in Australien und man merkt, dass beide Länder von work and Travellern übersättigt sind. Dann lieber als Au-pair nach England oder vielleicht zu einer expat-Familie nach sonst wohin? Skandinavien?

    Only Robinson Crusoe had everything done by Friday.

  • Ich kann das Amity Institute empfehlen. Reisekosten muss man selbst tragen, aber sonst sind keine großen finanziellen Herausforderungen zu erwarten. Beim Amity Institute werden sogenannte Assistenzlehrer an Schulen in verschiedenen Ländern eingesetzt (man bewirbt sich jedoch für ein konkretes Land) und leben in der Zeit kostenfrei bei Gastfamilien. Ein Lehramtsstudium wird nicht zwingend vorausgesetzt, wohl aber ein pädagogisches Grundverständnis (sprich dass man den Kindern bspw. hilft, wenn sie einfache Aufgaben nicht verstehen). Man macht quasi ein Praktikum an einer Schule und unterstützt den Fachlehrer.
    Ich z.B. war mit denen acht Monate lang in den USA.

  • Ich hab vor einiger Zeit mal etwas über das "parlamentarische Patenschaftsprogramm" gelesen. https://www.bundestag.de/ppp#u…zI3MzMyOA==&mod=mod462062


    Dort werden vom Bundestag Stipendien an Schüler für ein Austauschjahr in den USA vergeben. Ein bestimmter Notendurchschnitt ist nicht erforderlich, es werden nur Minderjährige (Alter 15-17 Jahre) zugelassen. Nur: Voraussetzung ist, dass der Bewerber Schüler ist. Nach dem Abitur kommt es nicht mehr in Frage...

  • Wie muss das nachgewiesen werden?

    Das weiß ich nicht, ich habe das nur beim Überfliegen auf der Website eines Anbieters gelesen. Ich nehme an, dass das Visum auf Widerruf erteilt wird uns man ggf. bei der Einreise am Flughafen entweder einen entsprechenden Bargeldvorrat oder aber eine Kreditkarte mit der notwendigen Deckungssumme vorweisen muss, ansonsten wird man vermutlich nicht eingelassen. Ist den USA teilweise auch so.

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