Beim Spicken erwischt

  • Hallo zukünftige Kollegen,


    Zurzeit bin ich an einer bayerischen Berufsschule als Praktikant (Student im 2. Semester) tätig. Heute wurde in der 11. Klasse eine Ex geschrieben, bei der ich sah, wie ein Schüler ständig mithilfe seines Smartphones spickte.
    Da ich ja nur Praktikant bin und ich mich vor der Lehrerin nicht aufspielen wollte, da sie ihn nicht beim Unterschleif gesehen hat, habe ich ihr nichts erzählt. Jetzt plagt mich aber mein schlechtes Gewissen gegenüber der Lehrerin, mit der ich mich super verstehe und gegenüber den Schülern, die nicht gespickt haben. Soll ich deshalb meiner Betreuungslehrerin Bescheid geben oder es lassen? Bzw. würde das überhaupt noch was nützen jetzt im Nachhinein?


    Ich würde mich freuen, wenn Ihr mir weiterhelfen könntet.


    Mit freundlichen Grüßen,


    xwaldemarx

  • Du bist Praktikant. Lass es sein. Warum kriegst du da jetzt ein schlechtes Gewissen? Warum sich Leute freiwillig geißeln verstehe ich einfach nicht.


    Wenn ein Lehrer nicht merkt, dass ein Schüler sein Smartphone zum spicken nutzt, ist er selber schuld.

  • Wenn du es der Lehrerin erst nachträglich sagst, hilft ihr das nicht mehr. Sie hat ihn weder auf frischer Tat ertappt, noch wird sie ihm anhand seiner Arbeit irgendetwas nachweisen können.


    Wenn, dann hättest du sie unauffällig direkt in der Stunde wähtend die Ex geschrieben wurde darauf aufmerksam machen müssen.


    Schüler sind heute so gewieft beim Spicken... Kein Kollege wird sicher ausschließen können, dass in seinen Klausuren gespickt wird...


    Im Endeffekt hat den Schaden dann doch der Schüler... Habe in meiner 13. Klasse zwei Kandidaten, die sich munter durch die Oberstufe gespickt haben... Das große Erwachen wird dann im Abitur kommen, das sie nicht bestehen werden...

  • Ok, vielen Dank Euch beiden!


    Ich habe ein schlechtes Gewissen, da mich die Lehrerin beauftragt hat, in den letzten Reihen nach dem Rechten zu sehen.


    Aber wenn das jetzt eh nichts mehr nützt...

  • Im Nachhinein nützt es nichts mehr - das wurde ja schon gesagt. Aber was ich mich frage: Wenn du den Auftrag hattest, in den letzten Reihen nach dem Rechten zu sehen, wäre es doch kein "Aufspielen" gewesen.


    kl. gr. frosch

  • Vor allem sollte es dir zeigen, was bedeutet, den Wechsel von der Schüler- in die Lehrerperspektive zu vollziehen.

  • Bisschen komisch diese Geschichte.


    Wenn du selbst der Schüler warst, der gespickt ha und jetzt Sorge hast, es könnte raus kommen, lass es halt beim nächsten Mal einfach bleiben und lerne vernünftig.
    Im Nachhinein wird dir da vermutlich niemand etwas nachweisen können, auch wenn dich noch jemand bei der Lehrerin verpetzt.


    Wenn die Lehrerin dich (als Praktikant?!) beauftragt hat, in den hinteren Reihen nach dem Rechten zu sehen (komisch, dass sie nicht selbst herum geht), dann hätte es doch nun nichts mit "Aufspielen" zu tun, wenn du es der Lehrerin gesagt hättest.

  • Wieso sollte ich der Schüler sein?



    Naja, die Situation hat mich einfach überfordert. Ich weiß auch nicht, wieso ich nichts gesagt habe. Ich dachte wohl genauso wie MrsPace, dass sich das spätestens bei der Abschlussprüfung rächen wird. Es ist einfach eine enorme Umstellung vom Schülerdasein zum Lehrerdasein. So empfinde ich das zumindest, ich weiß nicht, ob das bei Euch auch so war.

    Unterschleif - so nennen wir das in Bayern ;)

  • Ich würde da jetzt kein Drama draus machen. Man macht halt Erfahrungen und die gehen einem gerade am Anfang oft nach. Nächstes Mal machst du es besser. Yummi hat schon recht, man sollte sich nicht geißeln.

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