• Mir ist es in der Vergangenheit häufiger passiert, dass mich Eltern mit Migrationshinergrund duzen. Ich habe das bislnag toleriert, weil ich es auf fehlende Sprachkenntnisse geschoben habe. Nun ist es mir gestern passiert, dass dies ausgerechnet in einem Konfliktgespräch erfolgte.
    Ich ärgere mich inzwischen, dass ich nicht direkt gesagt habe "Ich möchte von ihnen nicht mit "DU" angeprochen werden".
    Wie geht ihr damit um? Für ich ist es Teil des immer weiteren Grenzen übeschreitens mit Kollegen,andererseits weiß ich, dass es Sprachen gibt, die gar kein "Sie" vorsehen.
    Wie handelt ihr?

  • Wenn nicht klar ist, ob es nicht an unzureichenden Deutschkenntnissen liegt, würde ich die Eltern zunächst einfach nett und freundlich darauf hinweisen und es ihnen ggf. kurz erklären. Ich habe das auch schon erlebt und es war tatsächlich nicht unhöflich gemeint. Wenn es allerdings bewusst gemacht wird oder in einem schwierigen Gespräch passiert, würde ich auch, so wie du geschrieben hast, dies direkt ansprechen und Grenzen setzen (insbesondere auch als Frau Vätern gegenüber).

  • Teilweise kann das auch einfach am sprachlichen Hintergrund liegen und in stressigen Situationen rausrutschen. Ich habe z.B. eine Schülerin, der passiert das dann ganz schnell und die ist absolut nicht respektlos.
    Freundlich drauf hinweisen. Wenn da keine angemessene Reaktion kommt, dann kann man immer noch sauer werden. Aber man verfällt schnell in altgewohnte Sprachmuster!
    (Ich fange an, Schimpfwörter zu benutzen und kriege nen rheinischen EInschlag. :rotwerd: )

    Quiet brain, or I'll stab you with a Q-Tip!

  • Ja, MSS das war bei mir auch bislang der Grund, warum ich wohlwollend darüber hinweggesehen habe.
    Aber man gerät ja immer "an diese eine Mutter" etc., nach der man dann Dinge ändert.
    Ich unterrichte im Ballungsraum Rhein-Main, da ist das sowieso nochmal was anderes...
    Ich habe für mich beschlossen, dass ab sofort Duzen durch Eltern mit "Ich möchte nicht mit "Du" angesprochen werden" und ähnlichen freundlichen Formulierungen quittiert wird. Irgendwoher müssen sie es ja lernen. Genau so muss man auch Ärzte nicht mit dem Vornamen ansprechen etc., da in vielen Herkunftsländern Lehrer und Ärzte ja noch echte Respektspersonen sind.

  • Freundlich drauf hinweisen.

    Ich wollte dir da ja auch gar nicht widersprechen, sondern dir nur ans Herz legen, dich nicht zu sehr aufzuregen. Ich schieße dann oft auch ein kurzes "Sie" dazwischen.

    Quiet brain, or I'll stab you with a Q-Tip!

  • Wobei "ich möchtr nicht mit du angesprochen werden" ja noch nicht enthält, wie es richtig ist. Da wäre ein "man sagt hier Sie" wohl lösungsorientierter.
    Ich kenne einige Ausländer, die schon lange hier leben und denen es trotzdem in längeren Gesprächen oder in Aufregung/Anspannung passiert.
    Vielleicht kann man ja das Fass ansonsten auch nur bei der einen Mutter aufmachen ...?!

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