Internetzugang in Prüfungssituationen

  • Schüler sollen im Internet nach Argumenten suchen für ihre Erörterung. Ich sehe schon die Googlesuche" Pro und Contra für xy" oder "Argumente für xy". Das Internet liefert zu allem ausreichend Informationen.


    Naja ich halte nichts davon. Während des Studiums habe ich die Übungsblätter bearbeitet. Wenn ich aber gar nicht mehr weiter gekommen bin, gab es irgendwo diese Aufgabe mit den entsprechenden Herleitungen.


    Ich wäre froh wenn meine Schüler neben dem Lehrbuch sich auch im Internet schlau machen würden, wenn sie bei einem Thema nicht weiter wissen. Es gibt auch richtig gute Youtube-Videos die vom 1x1 bis in den Oberstufenstoff die Themen erklären. Selbst Uni-Stoff kann man sich dort noch einmal näher bringen. Aber dazu sind die Schüler entweder zu faul oder einfach zu doof.


    Die Bestrebungen jetzt noch das Internet in Prüfungen zuzulassen wird das Niveau noch weiter herabziehen. Kein sich mühsam erarbeitetes Faktenwissen mehr...nur noch dümmliche "Medienkompetenz"

  • Teil der Bewertung ist die Auswahl der Quellen, die Umsetzung der Quellen und die richtige Zitierweise (inkl. Bibliographie) am Ende. Wenn man ohnehin schon am Rechner arbeiten lässt, könnte man unter Umständen auch noch Layout mitbewerten (bspw. wenn die Aufgabenstellung nicht einfach nur eine Erörterung ist, sondern ein Zeitungsartikel).

    Wenn so vorgegangen wird, dann können die Schüler so viel nach "Argumente für xy" suchen wie sie wollen, weil dann nämlich Seiten wie "hausaufgaben.de" oder so einfach nicht adequat sind. Meine Güte, die meisten Hausarbeitsthemen der Proseminare in den ersten beiden Semestern sind auch total ausgelutscht. Da könnte man auch einfach nach "American Dream in Great Gatsby" oder so. Trotzdem funktioniert das, weil eben die Auswahl der Quellen und die Arbeit mit den Quellen eine wichtige Rolle spielt. Warum sollte das denn auch bei einfachen Erörterungen funktionieren. Außerdem behaupte ich, dass man durchaus Themen finden kann, die nicht 1:1 im Internet aufrufbar sind.

    Schüler sollen im Internet nach Argumenten suchen für ihre Erörterung. Ich sehe schon die Googlesuche" Pro und Contra für xy" oder "Argumente für xy". Das Internet liefert zu allem ausreichend Informationen.

  • Inwiefern das jetzt rechtlich zulässig ist, weiß ich nicht. Generell würde ich aber den Sinn dahinter hinterfragen, da sowas nach meiner Meinung dazu führen würde, dass sich SuS auf das "Wissen" im Internet verlassen und dann nur noch sehr oberflächlich vorbereiten wenn überhaupt, da sie denken, dass können sie ja jetzt schnell googlen.

  • Inwiefern das jetzt rechtlich zulässig ist, weiß ich nicht. Generell würde ich aber den Sinn dahinter hinterfragen, da sowas nach meiner Meinung dazu führen würde, dass sich SuS auf das "Wissen" im Internet verlassen und dann nur noch sehr oberflächlich vorbereiten wenn überhaupt, da sie denken, dass können sie ja jetzt schnell googlen.

    Wenn ich meinen Schülern bei Programmierklausuren erlaube, alle ihre Unterlagen und bearbeiteten Projekte zu benutzen, merken sie schnell, dass es nichts nutzt, etwas im Heft stehen zu haben, wenn man nicht in der Lage ist, darauf auch sinnvoll zuzugreifen. Ich finde, das ist eine sehr wichtige Erfahrung. Von mir aus könnten sie auch Internet haben, die Klausuren würden auch nicht besser, sie könnten nur leichter voneinander abschreiben.


    Darüber klagen auch Ärzte und Handwerker, dass sich die Leute ein Halbwissen ergooglen, das ihnen nachher mehr schadet als nutzt, weil eben der ganze Background fehlt.

  • Bei allem Verlaub, aber wenn wir das in der Mathematik durchziehen, dann leiden die Schwächeren Schüler massiv darunter. Jeder Schüler ist in der Lage etwas auswendig zu lernen oder einen Algorithmus anzuwenden (wenn er ihn oft genug geübt hat), aber diese Fähigkeiten sind mit Internetzugang nicht mehr abprüfbar. Ich würde in Mathe komplett auf die Sachaufgaben und Beweisebene gedrückt, für die Stärkeren sicher in Ordnung, aber der Rest?
    Ich hatte auch an der Uni Matheprüfungen in die wir Taschenrechner, Lehrbücher, Aufzeichnungen, etc. mitschleppen durften...ich war sehr dankbar für die Klausuren in denen das alles verboten war. :p

    If you look for the light, you can often find it.
    But if you look for the dark that is all you will ever see.

  • Beim Taschenrechner ist es natürlich dasselbe Problem, da gibt es auch Leute, die sagen, dass sie den Schülern gern Punkte für das Anwenden der pq-Formel geben möchten (in der Sek II, wohlgemerkt). Daher gibt es einen Teil ohne Hilfsmittel.


    Es steht nicht "Auswendiglernen" neben "klug ergoogeln". Beides muss man können und tun. Mein Punkt war: Googeln ersetzt das Denken nicht, und je früher man das verinnerlicht hat, desto besser.

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