Malala Yousafzai im Englischunterricht

  • Hallo liebe Kollegen,


    ich würde gerne eine Stunde zu Malala Yousafzai im Englischunterricht (10. Klasse) zum Oberthema "Make a difference" machen, bin aber einfach nicht sicher, wie ich die Stunde aufbauen soll.
    Ihre Rede als Hörauftrag könnte wegen ihrem Akzent nicht funktionieren und die Rede als Text auszugeben halte ich für nicht oberstufengerecht...


    Habt ihr Ideen, wie ich aus diesem Thema eine interessante und runde Stunde basteln könnte? Aufhänger gibt es viele, z. Bsp. ein Zitat von ihr, der Trailer zum Film, aber das bring mir nicht so viel, wenn der inhaltliche und sprachliche Input fehlt...



    Liebe Grüße!

  • Welche Lernziele hast du dir denn überlegt? Ohne kann man dir kaum Hinweise geben.

  • Inhaltliches (also übergeordnetes) Lernziel wäre, dass die SuS Malala Yousafzai als positives Beispiel für den Kampf gegen gender inequality nennen können und sich kritisch mit dem Thema gender inequality im Kontext von "education" auseinandersetzen.


    Sicherlich sind meine Lernziele noch etwas zu schwammig, daher geht meine Frage auch in die Richtung, ob jemand schon einmal zu dem Oberthema "Make a difference" etwas zu Malala Yousafzai gemacht hat und wie man das Thema sinnvoll gestalten kann.

  • fachfremder tipp: ich weiß nicht, ob das inhaltlich für die oberstufe so toll ist; wir machen malala in ethik in klasse 6 (reihe "vorbilder") und zu beginn der mittelstufe als lektüre in deutsch, dann auch mit ersten politischen hintergründen.


    ich würde an deiner stelle, wenn du irgendwas zur geschlechterungerechtigkeit in der bildung machen willst, mal nach indien oder saudi-arabien gucken. bei englisch vermutlich eher nach indien.

  • Thematisch wollte ich schon eine Persönlichkeit im Mittelpunkt der Stunde haben, an dem sich die SUS orientieren können, wenn es darum geht, eine Veränderung in der Gesellschaft zu bewirken. Im Schulbuch gibt es Persönlichkeiten wie Gandhi und Bob Geldof, die meiner Meinung nach nicht mehr an das Interesse der SuS anknüpfen...
    Aber eventuell könntest du mit deinem Beitrag schon recht haben.

  • Ich habe eben in die Nobelpreis-Rede von Malala hineingehört. Ich finde ihren Akzent nicht so schwer zu verstehen. Es wird für die Schüler eher ungewohnt sein, aber Lernziel in der Oberstufe ist doch gerade, verschiedene Varietäten und Varianten von Englisch verstehen zu können - global English ist Teil unseres Alltags. Sie werden mehr Hilfen und ggf. ein weiteres Hören benötigen. Ich fände das einen tollen Anlass, unsere Schulbuch-CD-gewohnten Schüler ein bißchen abzuhärten.
    Andererseits sei es nicht oberstufengerecht, eine Rede als Transkript zu geben, sagst du. Das kann ich nun auch nicht nachvollziehen. Das ist quasi täglich Brot in der Kursstufe.
    Auch wenn man in Deutsch Malala in Kl. 6 macht, erscheint sie mir für Englisch m. E. inhaltlich und sprachlich durchaus angemessen in Kl. 10, gerade zu dem Oberthema und gerade angesichts des zu Beginn angesprochenen Akzents . Die TE möchte ja keine ganze Einheit zu ihr gestalten.

    Einmal editiert, zuletzt von blabla92 () aus folgendem Grund: blöde Autokorrektur

  • Danke für deinen Beitrag.
    Nein, das wird keine ganze Einheit, es wird aber ein UB und daher mache ich mir da auch gerade so viele Gedanken dazu.



    Es ging bei dem Transkript ihrer Rede eher darum, dass ich die Rede inhaltlich nicht anspruchsvoll genug finde, um sie als Text zu bearbeiten. (Im Vergleich zu anderen Reden, die in dieser Einheit vorgeschlagen werden, wie z. Bsp. von Barack Obama)


    Das mit dem Akzent lasse ich mir noch einmal durch den Kopf gehen!

  • Ah, ok, da habe ich nicht genau genug gelesen.
    Bezüglich des Hörens kannst du vielleicht in den nächsten Stunden zu einem anderen Thema einen kurzen Hörtext von jemand anderen mit ähnlichem Akzent verwenden, um zu üben und die listening skills der Schüler zu testen?
    Ein Kriterium für die Vorgehensweise und den Schwierigkeitsgrad ist schon auch die Länge der Stunde. In 45 min. müssen Texte kurz und gehaltvoll sein, damit man auch noch Zeit hat, damit weiter zu arbeiten, während in einer Doppelstunde die Texte länger und schwerer sein können. Für 45 min, in denen S ggf diskutieren, schreiben usw. sollen, genügen auch in der KS durchaus einfache Zitate oder gar Bilder als Input. Da der Schwerpunkt deiner Stunde ja nicht Leseverstehen sein soll, würde ich mich da nicht zu sehr davon einschränken lassen, sofern die besagte Rede genug inhaltlichen Diskussionsstoff enthält. Der sprachliche Lernzuwachs der Schüler kann ja durchaus nach dem passiven schriftlichen Konsum der Rede liegen...
    Wenn die Rede natürlich nicht genug Gedanken enthält, warum solltest du sie dann behandeln wollen (außer als Hörtext, um HV zu schulen)?

  • Wieso bitte sind Texte nicht oberstufengerecht? Die gibt's auch noch im LK Q4 bei mir. Je nachdem, worauf ich hinaus will. Redeanalyse ohne Text zB ist zwecklos.


    Normalerweise funktioniert es so oder ähnlich am besten:
    A) die Schü hören die Rede nur. Hörauftrag "globales Verständnis". Nach dem Hören berichten sie, was sie bisher verstanden haben.
    B) Dann gibts die Rede oder den Ausschnitt als Text, mit entsprechenden Feinzielaufträgen: "Listen again and find out how she uses... // Also listen to tone / intonation and explain the ways she... // solche Sachen halt. Mit den Notizen des Nachbarn vergleichen, vortragen.
    C) Nach der Verständnisarbeit bietet sich oft ein aktiverer Auftrag an: With a partner, discuss the idea "...xyz" i lines a-d. Assess different ways to .... / comment on how realistic .... is / ...etc. Und das kann man dann als Kommentar unter dem youtube video, als Brief, als Dialog oder sonstwie aktiv zum Besten geben.

    WE are the music-makers, and we are the dreamers of dreams,
    World-losers and world-forsakers on whom the pale moon gleams
    yet we are the movers and shakers of the world for ever, it seems.

  • Ein Gedanke noch:
    Ich mache es in solchen Fällen - also, wenn ich unbedingt das Video zeigen möchte, es aber evtl. zu schwer ist - oft, dass ich einen Teil der Rede vorspiele und einen anderen Teil dann - wohl den, der die Kerngedanken enthält - als Text ausgebe. Eine Mischform also.
    Ansonsten ist die klassische Vorgehensweise - auch in der Oberstufe - natürlich die, die Meike vorschlägt.

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