Das Lehramtsstudium - Fachwissenschaftlich mittlerweile murks?

  • Hallo liebe Mitforisten,


    ich persönlich bin ja kein großer Freund vom Bachelor/Mastersystem beim Lehramsstudium. Ich habe mir eben einmal auf der Seite der Uni Köln die Modulhandbücher und Studienverlaufspläne für diverse naturwissenschaftliche Fächer angeschaut: In Physik ist lediglich ein kleines Mathemodul vorgeschrieben, das noch nicht einmal Differentialgleichungen behandelt! In Chemie gibt es überhaupt kein Mathemodul und in Bio ist der Chemieanteil äußerst gering.


    Warum nimmt man die 9(?) LP, die für Bildungswissenschaften im Bachelor vorgesehen sind nicht für eine ordentliche Matheausbildung in Physik bzw. eine ordentliche Physikausbildung im Chemiestudium? Man kann kein guter Chemiker und damit auch kein guter Chemielehrer werden, wenn man nicht entsprechende Phyiskkenntnisse hat und man kann kein guter Physiker/Physiklehrer werden, wenn man nicht die entsprechenden mathematischen Methoden beherrscht.


    Als ich "damals" vor c.a 13 Jahren studiert habe, hatte ich noch wesentlich mehr solcher "harten Siebfächer" und ich halte sie für immens wichtig, im Gegensatz zu dem pseudowissenschaftlichen Bilungs"wissenschaften"-Gedöns.


    Hat sich das LA-Studium so verändert? Wie war das bei euch damals? Merkt ihr das den Referendaren an? (Ich betreue leider schon länger keine Refis mehr, deswegen kann ich das in dem Hinblick nicht beurteilen..)

  • Ich spreche mal aus der Position des Studenten: Der Lehrer hat vier Aufgaben - erziehen, beurteilen, innovieren und unterrichten (BW). Beim Unterrichten geht es darum, die Unterrichtsinhalte (Fachwissenschaften) didaktisch sinnvoll aufbereitet (Fachdidaktik) adressatengerecht zu vermitteln. Da gehört natürlich auch das reine Fachwissen dazu, aber auch in der gymnasialen Oberstufe dürfte es eher untypisch sein, dass man sich vorne hinstellt und 90 Minuten über irgendein Thema referiert. Und um zu wissen, wie man "richtig" Unterricht macht, sind eben die Didaktik und die Bildungswissenschaften da. Zugegeben, nicht jede Sitzung eines bildungswissenschaftlichen Seminars hat mir jetzt die Erkenntnis schlechthin gebracht, aber das war auch nicht in jeder fachwissenschaftlichen Veranstaltung der Fall. Da das Studium zeitlich beschränkt ist (irgendwann muss man ja auch fertig werden), musste irgendwie entschieden werden, welche Inhalte für die Lehramtsausbildung von Relevanz sind. Und da wurde wohl die Entscheidung getroffen, dass spezifische Mathevorlesungen für angehende Nichtmathe-Lehrer nicht so wichtig sind. Es hätte auch anders kommen können und stattdessen wären andere Inhalte aus dem Hochschulcurriculum geflogen. Sagen wir mal so: Wenn es im Volksmund um Kritik an Lehrern geht, dann wird selten zu geringe Fachkompetenz genannt.

  • Ich spreche mal aus der Position des Studenten: Der Lehrer hat vier Aufgaben - erziehen, beurteilen, innovieren und unterrichten (BW). Beim Unterrichten geht es darum, die Unterrichtsinhalte (Fachwissenschaften) didaktisch sinnvoll aufbereitet (Fachdidaktik) adressatengerecht zu vermitteln. Da gehört natürlich auch das reine Fachwissen dazu, aber auch in der gymnasialen Oberstufe dürfte es eher untypisch sein, dass man sich vorne hinstellt und 90 Minuten über irgendein Thema referiert. Und um zu wissen, wie man "richtig" Unterricht macht, sind eben die Didaktik und die Bildungswissenschaften da. Zugegeben, nicht jede Sitzung eines bildungswissenschaftlichen Seminars hat mir jetzt die Erkenntnis schlechthin gebracht, aber das war auch nicht in jeder fachwissenschaftlichen Veranstaltung der Fall. Da das Studium zeitlich beschränkt ist (irgendwann muss man ja auch fertig werden), musste irgendwie entschieden werden, welche Inhalte für die Lehramtsausbildung von Relevanz sind. Und da wurde wohl die Entscheidung getroffen, dass spezifische Mathevorlesungen für angehende Nichtmathe-Lehrer nicht so wichtig sind. Es hätte auch anders kommen können und stattdessen wären andere Inhalte aus dem Hochschulcurriculum geflogen. Sagen wir mal so: Wenn es im Volksmund um Kritik an Lehrern geht, dann wird selten zu geringe Fachkompetenz genannt.

    Ich beobachte deine Einträge ungewollt innerhalb verschiedener Themen schon länger und entweder bist du ein Troll höchster Güte mit viel zu viel Freizeit oder ein naiver Anfänger mit viel zu viel Mittelungsdrang. In beiden Fällen gehst du dem Forum jedenfalls mächtig auf die Nerven - du willst hier gerade nicht ernsthaft einem stellvertreteden Schulleiter etwas über die Kernaufgaben der Paukerei erzählen? Wenn man keinerlei Kompetenzen außerhalb der ersten bestandenen BiWi-Scheine hat, dann sollte man als Kind zwischen Erwachsenen einfach mal den Mund halten.

  • Also ich hatte mich schon in einem anderen Thread gewundert über die Aussage das soooooo viel Physik im Chemiestudium nötig sei...
    Ich habe Diplom-Chemie bis zum Vordiplom gemacht und hatte auch nur 2 abgespeckte Physikvorlesungen und ein Mini-Praktikum (und ich kann sogar 2 Universitäten vergleichen, beides Technische Unis)
    Wenn man nicht gerade in PC vertieft reicht das meines Erachtens auch.
    Und Mathe war eine Vorlesung für Biologen und Chemiker. Viel mehr als ein bisschen rechnen war das auch nicht...
    Trotzdem bin ich der Meinung, dass mein physikalisches Grundwissen durchaus für fachfremd en Unterricht in Sek I reicht.
    Klar musste ich mich nochmal reinlesen aber ich konnte selbst in der 10. problemlos unterrichten. Das was mir tatsächlich etwas gefehlt hat waren eher die praktischen/fachdidaktischen Feinheiten, nicht die Fachwissenschaft an sich.

    (Keine Ahnung warum sich die Schrift/größe zwischendurch ändert)

  • Danke für deine Rückmeldung!


    Ich denke einfach, dass man die Welt der Chemie nur dann richtig verstehen kann, wenn man gut in Physik ausgebildet ist- Die meiste Chemie lässt sich halt auf Physik runterbrechen.
    Klar braucht man für den Unterricht an sich, insbesondere in der Sek1, keine weitergehenden Physikkenntnisse - Aber ich erachte sie eben als allgemein sehr hilfreich.


    Und immerhin hattest du Physik- und Mathevoresungen - Mittlerweile scheint das ja nicht mehr der Fall zu sein. :(

  • Naja das mit der Physik kann ich weiterhin nicht so ganz nachvollziehen....
    Wie gesagt, ich habe damals (schon fast 15 Jahre her) auf Diplom studiert und fand einen Großteil der Vorlesungen nicht unbedingt zielführend. Die Lehramtler hatten damals schon nur eine noch reduziertere Menge an Physik und Chemie.

  • Die Diskussion ist ja nun ein wenig abgeglitten.... Deshalb möchte ich nun wieder auf den Eingangsbeitrag von Lord Voldemort zurückkommen: Ja, es stimmt (zumindest nach meinem Dafürhalten): Das Fachwissen der Lehramtskandidaten (und auch mancher "fertiger" Lehrer) hat leider massiv nachgelassen. Im Fach Physik kann ich das zwar nicht so beurteilen, aber vor kurzem las ich in einem approbierten Schulbuch für Physik, daß "in der Steckdose ein Strom (sic!!!) von 220 Volt" sei. Daß man Strom mit Spannung verwechselt, sollte einem Physiklehrer nicht passieren (schon gar keinem, der ein Lehrbuch schreibt!) Beurteilen kann ich das nur für Geschichte - da war das Studium schon zu meiner Zeit eher grottenschlecht, aber heute haben die Leute kaum mehr Ahnung von Alter Geschichte oder Mediävistik. Wenn dann Fragen seitens der Schüler auftauchen, dann können die mitunter kaum bis gar nicht beantwortet werden. Und meiner Erfahrung nach wird seitens der Schüler ein Lehrer sehr wohl nach seiner fachlichen Kompetenz beurteilt. Natürlich ist auch die Fachdidaktik wichtig, aber ich denke schon, daß ich kaum etwas vernünftig unterrichten kann, das ich nicht verstehe...

  • Ich spreche mal aus der Position des Studenten: Der Lehrer hat vier Aufgaben - erziehen, beurteilen, innovieren und unterrichten (BW). Beim Unterrichten geht es darum, die Unterrichtsinhalte (Fachwissenschaften) didaktisch sinnvoll aufbereitet (Fachdidaktik) adressatengerecht zu vermitteln. Da gehört natürlich auch das reine Fachwissen dazu, aber auch in der gymnasialen Oberstufe dürfte es eher untypisch sein, dass man sich vorne hinstellt und 90 Minuten über irgendein Thema referiert. Und um zu wissen, wie man "richtig" Unterricht macht, sind eben die Didaktik und die Bildungswissenschaften da. Zugegeben, nicht jede Sitzung eines bildungswissenschaftlichen Seminars hat mir jetzt die Erkenntnis schlechthin gebracht, aber das war auch nicht in jeder fachwissenschaftlichen Veranstaltung der Fall. Da das Studium zeitlich beschränkt ist (irgendwann muss man ja auch fertig werden), musste irgendwie entschieden werden, welche Inhalte für die Lehramtsausbildung von Relevanz sind. Und da wurde wohl die Entscheidung getroffen, dass spezifische Mathevorlesungen für angehende Nichtmathe-Lehrer nicht so wichtig sind. Es hätte auch anders kommen können und stattdessen wären andere Inhalte aus dem Hochschulcurriculum geflogen. Sagen wir mal so: Wenn es im Volksmund um Kritik an Lehrern geht, dann wird selten zu geringe Fachkompetenz genannt.

    und jetzt sag mal, warum dein text "aus der position eines studenten" deiner meinung nach die fertigen lehrer, die hier gerne in ruhe diskutieren wollen, interessieren sollte? wir kennen die studieninhalte, wir haben das alle mal studiert. alt, aber wahr: wenn der kuchen spricht, dann sollten die krümel schweigen.

  • und jetzt sag mal, warum dein text "aus der position eines studenten" deiner meinung nach die fertigen lehrer, die hier gerne in ruhe diskutieren wollen, interessieren sollte? wir kennen die studieninhalte, wir haben das alle mal studiert. alt, aber wahr: wenn der kuchen spricht, dann sollten die krümel schweigen.

    Zumal er sich umgucken wird, was für Aufgaben Lehrer noch so haben, in der Praxis mein ich jetzt... Wenn es bei den vier Dingen bliebe... Boah, das wär was...

  • Falls "das Lehramtsstudium fachwissenschaftlich mittlerweile murks" ist, wäre das in anbetracht des sinkenden Niveaus der Prüfungen quasi nur ökonomisch folgerichtig.


    Die Schulen erfüllen bereits die politischen Vorgaben/Absolventenquoten und die Unis (die ja bereits eingeknickt sind mit ihren Vorkursen usw.) werden nachziehen.

  • wenn der kuchen spricht, dann sollten die krümel schweigen.

    Der Satz ist mir schon häufig begegnet und stehe mit ihm auf Kriegsfuß. Ich habe ja bislang nie gesagt, dass meine Meinung die einzig richtige sei. Es ging stets darum, meine Sicht der Dinge mitzuteilen, die andere Leute teilen können, aber nicht müssen - eben was ein Forum ausmacht. Vor allem von einem Lehrer finde ich aber eine solche Aussage äußerst problematisch. Hast du eine entsprechende Einstellung auch gegenüber deinen Schülern? Auch wenn ein Lehrer Abitur, Studium und Referendariat hat - es gibt viele Dinge, die auch wir von Schülern lernen können. Das sorgt letztendlich auch für eine angenehmere Lehr-Lern-Atmospähre als die Kuchen-Einstellung. Und das ist meine Meinung zu der Thematik.

  • Ich habe ja bislang nie gesagt, dass meine Meinung die einzig richtige sei. Es ging stets darum, meine Sicht der Dinge mitzuteilen, die andere Leute teilen können, aber nicht müssen - eben was ein Forum ausmacht.

    Das ist das Problem mit dir. Hier hat jemand eine Frage gestellt, zu deren Beantwortung du überhaupt keine Qualifikation hast. Du weißt nicht, wie das Studium (deiner Fächer) früher ablief, kannst dasselbe für die heutigen Studiengänge (deiner Fächer) nur eingeschränkt beantworten, da du selbst noch mittendrin bist, bezüglich der Fächer Physik und Chemie um die es schwerpunktmäßig geht hast du vermutlich noch weniger Ahnung als das Nichtwissen über deine eigenen Fächer, und wovon du nicht einmal den blassesten Schimmer haben kannst ist die eigentliche Abschlussfrage, nämlich inwiefern sich solche (vermuteten) Veränderungen im Lehrerhandeln heutiger Junglehrer spiegelt. Kurzum: Du hast keine Ahnung und kannst hier nichts beitragen, was von Interesse wäre.
    Deine eigene Meinung zu einem anderen Thema interessiert hier niemanden! Und sie bringt niemanden weiter. Es geht um eine spezifische Frage, mit der deine Antwort nichts zu tun hatte. Deswegen nervt sie hier einfach.
    Und selbst wenn die Frage gewesen wäre, was die Kernaufgaben eines Lehrers sind - dann würde dein Zitat aus dem Schulgesetz trotzdem niemanden hier weiterbringen, weil wir das, was auf dem Papier steht selbst wissen; wir wissen aber auch, dass wir wesentlich mehr Aufgaben als nur diese 4 haben. Deine Beiträge über den Beurfsalltag bringen hier niemanden weiter, weil sie, auch wenn du versuchst Dinge gut zu begründen und immer auf verschiedene Aspekte eingehst - total naiv sind und davon künden, dass du von der Praxis noch keine Ahnung hast. Wie irgendjemand hier so passend in der Signatur stehen hat: "In der Theorie gibt es keinen Unterschied zwischen Theorie und Praxis. In der Praxis schon..."
    Du solltest wirklich lernen zu erkennen, wann deine Meinung gefragt ist und den Diskussionsverlauf weiterbringen könnte (weil du dich wirklich auskennst) und wann du eine Frage einfach nicht beantworten und maximal theoretische und allen Usern hier bekannte Plattitüden verbeiten kannst. In letzterem Fall (und das wird bei dir als Studenten in einem Forum, in dem Lehrer schwerpunktmäßig Fragen ihres Berufsalltages, den du noch nicht kennst, diskutieren) solltest du dich einfach raushhalten. Diese Regel befolgt hier so ziemlich jeder andere, weshalb du immer wieder so negativ hervorstichst. Fachlich hätte ich zu diesem Thema z.B. niemals etwas geschrieben, denn als Junglehrerin fehlt mir hier der notwendige Erfahrungshorizont insbesondere zur Beantwortung der Abschlussfrage. Also lese ich interessiert mit, beteilige mich aber nicht, denn es gilt: "Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal die Fresse halten."

    Warum Trübsal blasen, wenn man auch Seifenblasen kann?

  • Es sieht zumindest so aus, als wäre das LA Physikstudium heute deutlich weiter vom Fachstudium weg als früher.
    Das ist allerdings kein Weltuntergang, da schon die Experimentalphysikvorlesungen (physikalisch und mathematisch) für den Schulstoff überqualifizieren.
    Ich frage mich allerdings, wie gut die Studenten mit der theoretischen Physik klar kommen, wenn sie nur so wenig Mathe machen.

  • Darf ich fragen wo mein Post ist?

    Es gibt genau einen Post von dir, der in den Sicherungsbereich verschoben wurde - und zwar zusammen mit den Trollbeiträgen. Der Grund dafür liegt einfach darin, dass er sich ausschließlich auf die Trollposts bezog und keinen konstruktiven Beitrag für diesen Thread darstellt.

    SCHOKOEIS!


    Ich lese und schreibe nach dem Paretoprinzip.

  • Das könnte dir zu denken geben ;)

    Wir hatten immer einen Praktikanten (später dann Referendar) bei uns, der auch meinte, er hätte die Weisheit mit Löffeln gefressen... Ein einziges Mal hatte ich ihn als Praktikant im Unterricht hinten drin sitzen. Da meinte, er, er müsste klugscheißen und mich vor meinen Schülern korrigieren. In einer Klasse voller ehemaiger Hauptschüler hatte ich mir erlaubt nicht die "korrekte Fachsprache" zu verwenden; einige Schüler verstehen da kaum Deutsch... Ich hatte damals schon seinen Mentor angesprochen, damit er ihm mal die Leviten liest... Kuchen und Krümmel und so. Dann kam das Ref und er hatte seinen ersten Unterrichtsbesuch. Ging in die Hose. Dann den ersten Unterrichtsbesuch im zweiten Fach. Ging in die Hose. Krisensitzung mit Mentoren, Fachleitern und unserer SL. Da haben sie ihm wohl alle zusammen ordentlich den Kopf gewaschen. Er lief dann die ersten paar Wochen etwas bedröpelt rum, hat sich aber in Zukunft sehr viel zurückhaltender und generell bescheidener verhalten. Er bestand dann auch die Lehrproben... Das lässt mich hoffen für unseren "Lehramtsstudenten". :teufel:

  • Es gibt genau einen Post von dir, der in den Sicherungsbereich verschoben wurde - und zwar zusammen mit den Trollbeiträgen. Der Grund dafür liegt einfach darin, dass er sich ausschließlich auf die Trollposts bezog und keinen konstruktiven Beitrag für diesen Thread darstellt.

    Ah ich erinnere mich. Der erste Teil bezog sich auf den Troll. Der zweite dagegen auf den Thread. Okay, passt. Danke.

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