Vorgehen bei nicht erledigten HA und Unterrichtsstörungen

  • Hallo,


    habt ihr ein "System" bzw. ein Maßnahmenrepertoire für
    a) nicht erledigte Hausaufgaben
    b) generelle Unterrichtsstörungen (wie z.B. Reinrufen, Schwatzen, Kippeln...)?



    Wie handhabt ihr das?
    Habe schon viel im Forum gesucht, aber es scheint kein Patentrezept zu geben.
    Ich würde bei Störern generell für Zusatzaufgaben plädieren; bei den HA finde ich es schwer, eine gute Lösung zu finden.
    Wie differenziert ihr außerdem hinsichtlich nicht gemachter HA und Klassenstufe? (bei den "Kleinen" sollte man ja noch strenger sein als in der Oberstufe, denke ich...)


    Danke für eure Beiträge!

  • Oberstufe: Ist mir wurscht. Ich gebe spätestens ab der 11 auch keine Hausaufgaben mehr, sondern "Lernempfehlungen" - Die kann man machen, wenn man üben will und sie werden besprochen, aber man muss nicht. Außer bei Aufgaben, die für den Unterricht in der nächsten Stunde wichtig sind.


    Bei den Kleinen mache ich einen Strich, wenn sie die HAs nicht gemacht haben. Zeigen sie die gemachten Hausaufgaben unaufgefordert in der nächsten Stunde nach, mache ich aus dem Strich einen "halben" Strich. Bei drei Strichen bzw. fünf halben Strichen folgt entweder eine Nachricht an die Eltern, oder eine Strafarbeit, oder beides.


    Generelle Unterrichtsstörungen kann ich bedingt durch meine Stimme und Statur sehr schnell beenden, das kenne ich kaum.

  • Bei Hausaufgaben hab ich alles probiert. Trotzdem macht die Hälfte die Aufgaben immer, ein Viertel manchmal, ein Viertel nie. Hängt maßgeblich von Unterstützung Elternhaus ab. Gebe deshalb selten welche auf. Wenn Eltern sich beschweren, sage ich, dass Lesen und kleines Einmaleins immer geübt werden müssen...


    Aufgeregtes Reinreden: ich nehme den dran, der sich meldet und sage dazu "Max hat sich gemeldet". Oder "schön, dass dus weißt, melde dich."


    Andere Störungen unterbinde ich halt sofort. Wenn jemand mehrmals stört bleibt er an einem anderen Tag länger und arbeitet nach. Elternanruf.


    Ich setze auch vor die Tür zum draußen arbeiten (wenn jemand sich abregen muss oder wenn es einer wirklich drauf anlegt. Freche Klappe geht für mich gar nicht. Ist zwar aufsichtstechnisch ein Problem, das nehm ich aber in Kauf (10-16-jährige Förderschüler).


    Punktesysteme sind nicht so mein Ding. Erstens muss man da selbst sehr konsequent und aufmerksam sein (mich stören diese Unterbrechungen eher), zweitens flippen richtig Verhaltensauffällige erst recht aus, wenn sie nicht ihr Sternchen kriegen, drittens mag ich diese Art Dressur nicht sonderlich und viertens können sich manche nicht regulieren. Sie lernen es mit konkreter Hilfe und erst nach Beziehungsaufbau. Für Schoki kann sich unsere Klientel nicht eine Woche lang benehmen oder Wutausbrüche unterbrechen...

  • hausaufgaben: die unkreativen drei striche bei freiwilliger ansage vor stundenbeginn. nach drei strichen nacharbeit (zentral am freitag, jeder kollege 1x aufsicht pro schuljahr), bei besonders hartnäckigen mittelstufenfällen auch früharbeit (7.00-7.45, schulleitung ist ab 7.00 im haus deren büro ist recht groß). sonst auch gern mal anruf daheim, bei gym wirkt das meistens erstmal ein bisschen.


    nicht gemachte hausaufgaben zu verschweigen kommt i.a. nur einmal vor, nach dem folgenden gespräch i.a. kein zweites mal. vorgehen hier individuell, das verhalten hat unterschiedlichste ursachen.


    ab klasse 11 schreibe ich mir nur auf, wer nicht übt, und verwerte das in kommentaren auf schulaufgaben ("mit mehr häuslicher übung wäre sicherlich eine bessere leistung möglich.") meist reicht schon der anblick der schreibenden lehrkraft, damit die ha-moral besser wird. ob sie den kram machen oder nicht, ist mir eigentlich egal, außer bei den leuten, die die übung dringen brauchen oder wenn es sachen sind, die die folgestunde vorentlasten. diese markiere ich verbal als solche und die werden dann in der folgestunde an passender stelle von schülern präsentiert; ist ein kleiner leistungsnachweis, also benotet.


    unterrichtsstörungen: kommen kaum vor, erfahrung, routine, stimme, beziehung, beziehung, beziehung tragen erfreulich zur reduzierung bei. wenn doch: blöder spruch, witz, blickkontakt, hingehen, einzelgespräch, extraaufgabe, hinweis, nacharbeit, sozialstunden, umsetzen, arbeit im stehen oder liegen oder auf dem fensterbrett (freiwillig oder auf ansage, gerne angenommen am nachmittag), sehr straffer unterricht mit hohem tempo und anspruch ohne leerlauf...

  • Oberstufe: Ist mir wurscht. Ich gebe spätestens ab der 11 auch keine Hausaufgaben mehr, sondern "Lernempfehlungen" - Die kann man machen, wenn man üben will und sie werden besprochen, aber man muss nicht. Außer bei Aufgaben, die für den Unterricht in der nächsten Stunde wichtig sind.

    Mach ich genauso - hab ja auch nur Oberstufe. Mit Ankündigung kommt fast jedes Mal eine Aufgabe aus den Hausaufgaben minimalst (oder auch 1:1) verändert in der Klausur dran. Ist zwar nur mäßig erfolgreich, da es auch einige nicht zu den Hausaufgaben bewegt, aber zumindest die fleißigen haben dadurch oft eine halbe bis ganze Note besser.


    Unterrichtsstörungen in normalem Maße sitze ich einfach aus. Wenn Ermahnungen, blöde Sprüche oder ähnliche Dinge nicht mehr klappen, dann ziehe ich einfach meinen Unterricht durch mit dem Hinweis auf Klausurrelevanz. Damit reguliert sich die Klasse dann selbst. Obwohl ich an einem BK bin, habe ich tatsächlich noch keine Klasse erlebt, die mir auf der Nase rumtanzt oder bei der es unerträglich laut war. Liegt vielleicht auch an meinem Auftreten. Unterrichtsstörungen sind so ein weites Feld, dass dir dort auch keine Universallösung gegeben werden kann. Finde deinen eigenen Weg.

  • Bei Hausaufgaben hab ich alles probiert. Trotzdem macht die Hälfte die Aufgaben immer, ein Viertel manchmal, ein Viertel nie.

    Ja, das kenne ich.


    Egal, was man macht, es bleibt im Großen und Ganzen so. Oder es fängt mit der nächsten (neuen) Klasse alles wieder von vorne an.


    Deshalb gebe ich kaum Hausaufgaben. Meist sind es Lernaufgaben (mündlich) oder Aufgaben, die zu Hause bitte beendet werden sollen.


    Übungs-Hausaufgaben machen nach meinem Eindruck immer die, die sie eigentlich nicht nötig hätten. Die sie nötig hätten, machen sie nicht - oft genug, weil sie zu Hause damit genauso wenig klar kommen wie in der Schule.

    Es gibt für alles ein Publikum und für jede Meinung das passende Argument.

  • Da ich nur Oberstufe habe ist es mir auch egal. Aber ich streue tw. diese Aufgaben gerne in Klassenarbeiten. Meistens passen diejenigen die sie nicht machen auch bei der Besprechung nicht auf.

  • Habe nur Volljährige, denen sage ich in der ersten Stunde, dass meine Hausaufgabenkontrolle meistens im Satz "Haben Sie Fragen zu den Hausaufgaben?" besteht. Wenn Sie keine haben, gehe ich davon aus, dass es keine Fragen gibt. Haben Sie keine Fragen, weil Sie die HA nicht gemacht haben, erleben sie die Konsequenzen in der nächsten Klausur, ...


    Bei Unterrichtsstörungen habe ich noch kein Patentrezept gefunden, wahrscheinlich weil es keines gibt. Ermahnungen, Sprüche, etc. helfen oft, aber nicht immer. Wenn's in einer Phase ist, in der ich etwas demonstriere, dann mache ich schneller - ist meistens sehr wirksam. Generell sind Störungen nach meiner Beobachtung bei hoher Eigenaktivität am geringsten, deshalb versuche ich immer so viel Übungszeit wie möglich in die Stunde zu packen - in Mathe typischerweise kein Problem ;) . Falls Sie aber vor oder nach mir eine schwere Klausur hatten bzw. haben, oder wenn sie in der letzten Stunde nach einem langen Tag durch sind hilft manchmal nur Geduld.

    • Offizieller Beitrag

    dreimal keine HA = mail an die Eltern.
    Beim vierten mal gibt es die in der mail angekündigte kleine runde Note am Ende der Notenskala für nicht erfolgte mündliche Mitarbeit.


    Wenn große Teile der Klassen meinen, sie müssten keine HA machen, wird schnell mal ein spontaner Test über genau das HA-Thema geschrieben.


    HA schreibe ich immer im ersten Stundendrittel an, damit sie nicht in der sich bildenden Unruhe nach Stundenende untergehen (habe viele Koppelklassen, und oft drängen die Kinder der anderen Fremdsprachen schon in den Raum).


    Aber Patentlösungen sind das alles nicht :heul:

    • Offizieller Beitrag

    zum Thema Unterrichtsstörungen gibt es bei uns in den unteren Klassen ein allgemein eingeführtes und auch beherzigtes System, nach dem mehrfachen Störungen mit einem kurzfirstigen Ausschluss aus dem Unterricht begegnet wird. Der Störer muss dann unter Aufsicht eine ausgiebige Reflektion über sein Verhalten schreiben. Gleichzeitig mail an die Eltern.
    Wirkt bis etwa Kl.7/8


    Zwei extrem und sich dauerhaft behakende Schüler aus Kl.6 habe ich neulich in Absprache mit den Kollegen während meiner Stunde ausquartiert in höhere Klassen.


    Hat gut gewirkt und vor allem den pflegeleichten Schülern gezeigt, dass tatsächlich eine Reaktion auf die Störer erfolgt ;)

  • Beim vierten mal gibt es die in der mail angekündigte kleine runde Note am Ende der Notenskala für nicht erfolgte mündliche Mitarbeit.

    Keine Ahnung, ob das überall so ist, aber das wäre in NRW IMHO rechtlich nicht erlaubt. (Fehlende) Hausaufgaben dürfen, soweit ich das weiß, nicht bewertet werden.

  • Dann schreib am Tag darauf direkt einen unangekündigt Test über das Thema. Und das solange bis sie es verstehen. Und wenn das nichts bringt dann hast du zumindest eine sattelfeste Note 8)

    • Offizieller Beitrag

    Keine Ahnung, ob das überall so ist, aber das wäre in NRW IMHO rechtlich nicht erlaubt. (Fehlende) Hausaufgaben dürfen, soweit ich das weiß, nicht bewertet werden.

    ich wusste, dass der Einwand kommt.


    HA dürfen auch in Thüringen nicht benotet werden, mündliche und sonstige Mitarbeit jedoch schon.Die Schüler haben übrigens eine HA- und eine Mitarbeitspflicht.


    Wer also häufig keine HA macht, streikt in punkto Mitarbeit. Daher die Benotung

  • SI:
    Fehlende Hausaufgaben (einzelner Schüler): 3x keine Hausaufgaben --> Nacharbeit unter Aufsicht von 7:15 bis Schulbeginn
    Fehlende Hausaufgaben (größere Anzahl an Schülern): Schriftliche Hausaufgabenüberprüfung (selber Aufgabentyp, andere Zahlen) in derselben Stunden
    Unterrichtsstörungen (3x pro Woche und Schüler): inhaltliche Zusatzaufgabe
    Unterrichtsstörungen (5x pro Woche und Schüler): Nacharbeit unter Aufsicht von 7:15 bis Schulbeginn


    SII:
    Fehlende Hausaufgabe: Leistungsverweigerung --> 0 Punkte für den Teil der Stunde
    Unterrichtsstörungen: gibt's in der SII jetzt nicht so oft


    Hausaufgaben und Noten (SI):
    Ich schreib mir auf wer wie oft keine Hausaufgaben hatte und wenn ich zu den Zeugnissen hin zwischen zwei Noten stehe, dann sind immer erledigte Hausaufgaben sicherlich ein Grund sich für die bessere Note zu entscheiden...

    If you look for the light, you can often find it.
    But if you look for the dark that is all you will ever see.

  • Hausaufgaben in den kleineren Klassen wie oben beschrieben, werden notiert, bei wiederholtem Vergessen Nachricht an die Eltern (und wenn das mehrfach vorkommt, Gespräch und Ursachenforschung). In den höheren Klassen unterschiedlich, hängt ein bisschen von der grundsätzliche Einstellung des Kurses ab. Hatte jetzt eine extrem faule (und dazu extrem schwache) 10. Klasse, da bin ich eine Weile lang dazu übergegangen, wirklich jede Stunde etwas aufzugeben (normalerweise handhabe ich das deutlich flexibler), habe dann alle, die sie nicht angefertigt haben, in einen Nebenraum geschickt, sie sollten das dort bearbeiten und mir am Ende abgeben (ich kontrolliere das nicht, sondern nur darauf hin, dass sie nicht drei Seiten "bla bla bla" aufschreiben), während ich mit den anderen dann mit den Hausaufgaben weiter gearbeitet habe. Mir ging es nämlich auf den Keks, dass sich die Faulen auf die vier, fünf Guten verlassen haben und dann alles vorgekaut bekommen wollen (davon mal abgesehen, dass die sich dann auch noch so dermaßen undiszipliniert verhalten hatten, dass ich schlicht den Papp auf hatte). Man sollte meinen, das manche das angenehm fanden im anderen Raum ihre Ruhe zu haben ;) , war aber de facto nicht so, das fanden sie total nervig. Manche saßen eine Weile lang regelmäßig dort. Nach vier, fünf Wochen wurde es dann besser. Man braucht halt einen langen Atem.


    In der Q1 kontrolliere ich es - traurigerweise - auch, weil sie extrem undiszipliniert und faul (und ebenfalls im Schnitt alles andere als leistungsstark sind) und ich im Unterricht eigentlich keine längeren Texte verfassen lassen (nur in Ausnahmesituationen), sondern da halt lieber Diskussionen anregen möchte. Wurde auch im Bereich der mdl Noten vermerkt, dass sie dann natürlich in Sicherungsphasen/ Phasen, die auf den Hausaufgaben aufbauten, nicht gut mitarbeiten konnten und für die Phase eine dementsprechende Note kassiert haben.


    Was das Thema Unterrichtsstörungen angeht: Das ist tatsächlich ein extrem großes Feld, das von vielen Faktoren abhängig ist.
    In der Regel ist aber meine erste Reaktion, wenn irgendwer quatscht in einer Phase, in der ich etwas erläutere o.ä., dass ich sofort abbreche, mitten im Satz und ggf. die betroffenen Schüler angucke. Zieht meistens eigentlich schon ganz gut (also bei unserer im Allgemeinen wohlerzogenen mittelständischen Schülerschaft). Wenn mir das zu lange dauert, ziehe ich mir demonstrativ meinen Stuhl vorne zentral vor die Klasse und setze mich mit gekreuzten Beinen und verschränkten Armen hin und beobachte das Treiben "mild-interessiert". Wenn es dann still wird (und ja, ich staune immer noch, wie extrem gut das klappt, aber das tut es bei uns), stehe ich auf, sage irgendwas "dann können wir ja weiter machen" und gut ist. Das mache ich pro Stunde aber maximal einmal, sollte danach wieder extreme Unruhe aufkommen, erfolgt in den kleinen Klassen die klassische Strichliste (anfangs, wenn ich Klassen noch recht neu habe, Name plus ein Strich = Zusatzaufgabe, später, wenn es insgesamt gut läuft, gibt es evtl. auch erst bei zwei Strichen die Aufgabe -- ich habe aber seit ein, zwei Jahren kaum noch Klassen, in denen ich die Strichliste (dauerhaft) einsetzen muss, wenn man da am Anfang schnell und konsequent ist, reicht das bei uns). Als Zusatzaufgabe gibt es unterschiedliche Dinge, die i.d.R. zum Unterricht passen (z.B. bei Grammatik in Deutsch/ Englisch sollen sie ein übersichtliches Regelplakat für die Klasse erstellen, eigene Übungsaufgaben plus Lösungen erstellen, 10 Sätze “what I mustn't do at school", wenn das in Englisch gerade dran war; oder ein Reflexionsblatt (1. welche Regel habe ich gebrochen? 2. Warum ist mir das passiert? Welche Konsequenzen hat das für meine Mitschüler? Was kann ich tun, damit mir das nicht wieder passiert? -- macht aber nur Sinn, wenn man das dann in der nächsten Stunde mit dem Kind auch bespricht). Theoretisch gibt es auch Abschreibtexte, mache ich höchst ungern. Alles aber immer mit Unterschrift der Eltern.
    In den paar Fällen, in denen jemand um die drei Mal eine Zusatzaufgabe eingefangen hat, kommt er/sie zum Nachsitzen in meinen Nachmittagsunterricht (oder den eines Kollegen).
    In der Oberstufe mache ich den ganzen Zirkus nicht mehr, sondern schmeiße die Leute im Zweifel raus, wenn Ermahnungen nichts bringen und sie ständig quatschen o.ä.. Das muss ich mir und den anderen nicht antun, vor allem den Mitschülern gegenüber, die etwas lernen wollen, die die Vorbereitung für die Klausuren etc brauchen. Aber auch das passiert extrem selten. Ich toleriere dort aber auch mehr als in der Mittelstufe (die Oberstufe schaukelt sich i.d.R. nicht so extrem hoch).
    Und ja, mitunter werde ich auch mal richtig laut und pfeife sie an. Danach geht es im ganz normalen und auch freundlichen Ton weiter im Programm.


    Ich habe aber die Erfahrung gemacht, dass es extrem wichtig ist, Störungen ganz frühzeitig zu unterbrechen, wenn sie sich einmal hochgeschaukelt haben (und ich einzelne Unruhestifter nicht mehr ausmachen kann), ist es sauschwer, die wieder runterzufahren. Schnell und unkompliziert... "Wer weiß denn noch - Sina, pack den Fidget Spinner weg - wer weiß noch, was ein Adjektiv ist?" (meine 5er glauben noch, dass ich alles sehe :P ^^ ). Namentlich ansprechen ist auch sehr wichtig. Dazu eben noch Konsequenz, wenn der Schüler an der Tafel steht, darf ich den auch nicht vergessen am Ende der Stunde, wer reinruft, landet halt an der Tafel (oder was auch immer die Ansage deinerseits war).
    Man muss nicht streng sein. Man muss klar und konsequent sein. Und das ist deutlich schwerer.

    "Et steht übrijens alles im Buch, wat ich saje. ... Nur nit so schön." - Feuerzangenbowle

  • Zum Umgang mit Störungen fällt mir spontan "Classroom Management" ein. Also alle Maßnahmen, die schon im Vorfeld bewirken, dass es erst gar nicht zu Störungen kommt bzw. diese unterbunden werden, bevor sie sicb ausbreiten. Dazu gehören z.B.
    Präsenz zeigen: den Schülern vermitteln, dass ich auch im Hinterkopf Augen habe, dass mir also nichts entgeht. Sprich, auch zeigen, dass ich Störungen wahrnehme, die ich nur im Augenwinkel sehe oder die ein Schüler vermeintlich versteckt durchführt. Dann auch sofort reagieren und nicht warten, bis die Störung sich hochschaukelt. Wenn man als Lehrer reagiert, sollte die eigene Reaktion aber nicht auch in eine Störung ausarten. Sprich, meine Ermahnung erfolgt kurz und prägnant, ohne großartig den Unterricht zu unterbrechen. Meistens reicht es, kurz den Namen des Schülers zu nennen. Oder ihm nonverbal zu signalisieren, dass man ihn im Auge hat. Z.B. dass man den Störer gezielt anschaut (mache ich sehr gerne und habe insgeheim meinen diebischen Spaß zu beobachten, wie die Sitznachbarn den Störer dann anstupsen) oder auf ihn zugeht, während man ganz normal im Unterricht weitermacht.
    Auf den Unterrichtsfluss achten und mögliche Stolpersteine ausfindig machen, die den Fluss behindern. Z.B. wenn ich erst umständlich nach meiner Folie krame oder den Laptop an den Beamer anschließe, unterbreche ich den Unterricht und muss anschließend erst wieder die Schüler einfangen und zurück in den Arbeitsmodus bringen. Solche Sachen sollten also auch nebenbei erledigt werden, ohne den Fluss zu stören.
    Stets die ganze Klasse aktivieren, z.B durch entsprechende Bemerkungen wie "Jetzt wird's spannend!" oder erst die Frage stellen, dann den Blick pber die Klasse schweifen lassen, um erstens den Schülern Gelegenheit zum Nachdenken geben und zweitens der Klasse zu signalisieren, dass nun jeder aufgerufen werden könnte. Daher auch zuerst die Frage stellen, dann den Schüler namentlich aufrufen.
    In dem Zusammenhang: Schüler und ihre Namen kennen! (Ich weiß, dass dies in neuen Klassen eine Weile dauert.) Wenn ich einen störenden Schüler sofort mit Namen aufrufe, hat das eine ganz andere Wirkung, als wenn ich erst überlege, herumeiere und dann doch nur "Hey du!" rufe.
    Regeln einführen. Und zwar gleich zu Beginn. Bloß nicht zu viele Regeln, sondern auf die Dinge bezogen, die mir am wichtigsten sind. Und dann auch konsequent auf deren Einhaltung achten.


    Sarek

  • Wer also häufig keine HA macht, streikt in punkto Mitarbeit.

    Wie lange besprichst du denn Hausaufgaben? 45min?


    Wenn jemand keine Hausaufgaben hat, und die werden vielleicht in 5 Min besprochen, aber er arbeitet den Rest der Stunde mit, halte ich es für sehr fragwürdig hier deswegen eine schlechte Note zu geben.

    • Offizieller Beitrag

    Wenn jemand keine Hausaufgaben hat, und die werden vielleicht in 5 Min besprochen, aber er arbeitet den Rest der Stunde mit, halte ich es für sehr fragwürdig hier deswegen eine schlechte Note zu geben.

    Übersetzungshausaufgaben brauchen deutlich mehr als 5 Minuten für die Besprechung, meist 10 -15.


    Eine 6 gibt es für mehrfach nicht gemachte HA. Wir reden hier vom mindestens 4. Mal.
    4 x 10 Minuten sind auch eine Schulstunde.

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