"Kleinigkeiten" die man uns nicht sagt

  • Hi,


    mein erstes Semester als Quereinsteiger ist bald rum und ich denke zurück.
    Nach dem Sommer fangen an unserer Schule auch wieder neue Quereinsteiger an und ich überlege, was für Ratschläge/Tips/Infos ich ihnen geben möchte, die ich selbst gern gehabt hätte.


    Dabei geht es mir jetzt nicht um Pädagogisches oder darum, wie man am besten mit der eigenen Motivation umgeht, wie man sich am besten organisiert etc.
    Ich glaube, das sind sehr persönliche Dinge, die man nur schwer verallgemeinern kann - und zu den Themen findet man eh recht viel guten Rat und auch Unterstützung.


    Mir geht es eher um die "Kleinigkeiten", also um Dinge, die mich (und euch) überascht haben. Dinge, die für unsere erfahreneren Kollegen so selbstverständlich sind, dass sie nicht erwähnenswert sind... ich gebe euch einfach mal meine Beispiele und wäre um eure Beiträge erfreut.


    • Wenn man nicht im Klassenbuch, sondern in einem gesonderten Kursbuch einträgt, müssen die Klassenlehrer über Fehlzeiten informiert werden...Ist komplett logisch! Hat mir aber niemand gesagt, da musste ich dann erstmal nen Berg abarbeiten
    • Schlecht ausfallende LEKs müssen von der Schulleitung "abgesegnet" werden. Steht sicherlich im Schulgesetz. Habe ich nicht gewusst, da bin ich meiner Selbstinformationspflicht nicht ausreichend nachgegangen.
    • Es gibt "offizielle" Prozent-Punkte-Note Bewertungsschlüssel. Ist bei uns im Fach-Seminar behandelt worden aber ich war an dem Tag krank. Habe mich nicht ausreichend informiert, bin aber zum Glück von Kollegen im Vorbeigehen darauf aufmerksam gemacht worden

    Was hat euch überrascht/auf dem falschen Fuß erwischt?
    InTimoDator


    PS: Bitte entschuldigt, wenn das ein Doppel-Post ist. Ich habe jedenfalls kein Ähnliches Thema im Forum gefunden

  • Die Sachen die du jetzt aufzählst, klingen nach schulinternen Regeln z.B. das mit dem Kursbuch, jeder Schulleiter kann selbst festlegen welche Notengrenze er gerne hätte ...


    Was du vorschlägst finde ich total gut. Ich habe das vor zwei Jahren an meiner jetzigen Schule auch bekommen. Waren 1-2 DinA4 Seiten mit schulinternen Regelungen. Von A wie Absenzen bis Z wie Zeiteinteilung. Sehr praktisch gerade am Anfang.
    Frage doch am besten mal deine Kollegen, was sie als wichtig erachten an eurer Schule. Da kannst du durchaus auch banale Sachen aufnehmen wie "wie funktioniert das mit den Kopien", "wo finde ich Papier, Kreide, Folien,..."

    Gerade in Elternzeit, deshalb fast nur stille Mitleserin :essen:

  • Hallo,


    diese Regelungen sind in jedem Bundesland, jeder Schulart, teilweise jeder Schule unterschiedlich.


    Allgemeinere Tips könnten lauten:
    1. informiere dich als allererstes über die zuständigen Gesetze, Verordnungen und Erlasse deines Bundeslandes, die für deine Schulart und dein Fach zutreffend sind!
    2. sei auf Konferenzen anwesend, wenn entschuldigt mal nicht, lies das Protokoll
    3. Studiere immer die Pinwand im Lehrerzimmer, um nichts zu verpassen
    4. Stell dich mit dem Hausmeister gut
    5. Stell dich mit der Sekretärin gut
    6. Stell dich mit der Schulleitung gut
    7. Stell dich mit den KollegInnen gut :prost:
    8. Informiere dich über Gegebenheiten an der Schule, was die Disziplinierung der Schülerschaft angeht (wer darf in der Pause wo sein? wer wo rauchen oder nicht? Was passiert, wenn Kind x sich nicht daran hält? Wie wird Nachsitzen gehandhabt etc.pp.)

  • 9. Welche Regeln wurden bzgl. deiner Fächer in Fachkonferenzen aufgestellt, an die man sich zu halten hat.

    Freundlichkeit ist kostenlos, aber niemals umsonst.

  • Als Vertretungslehrer ohne Lehrbefähigung (nie Lehramtsstudium, nie Referendariat) fallen mir etliche Dinge ein, die man wissen sollte, die einem aber niemand sagt - und die man dann u.U. urplötzlich aus dem Stegreif machen muss :ohh: und die einem auch niemand erklärt, sowie bei denen man auf Nachfrage bei Kollegen X unterschiedliche Aussagen erhält (hier Gymnasium).


    - am Halbjahresende werden (neben den Fachnoten) Arbeits- und Sozialverhalten mit plus oder minus bewertet (sollte man natürlich von Anfang an wissen)
    - Mahnungen (einschl. rechtl. Folgen, insbes., wenn Mahnungen vergessen werden)
    - Schreiben von Förderempfehlungen ab Note 4- (wenn ich mich recht erinnere)
    - müssen oder können Kursbücher geführt werden, in welchen Kursen? wie wird bei Führung eines Kursbuches mit dem Klassenbuch verfahren (unser Schulleiter möchte immer vollständige Klassenbücher, trotz Kursbuch, "doppelte Buchführung" will aber auch keiner)
    - bei Kursen: liegt nur 1 Klassenbuch vor, darf oder soll man fehlende Schüler eintragen, die eigentlich in das andere Klassenbuch gehören (welches aber nie vorliegt) - manche Klassenlehrer reagieren da empfindlich
    - gerne vor den Sommerferien tauchen plötzlich reihenweise Termine auf, bei denen Unterricht ausfällt (neben den üblichen Wandertagen und Sportfesten, z.B. Firmenbesichtigungen u.ä. "Gedöns"); diese werden gerne recht kurzfristig angegeben und stehen u.U. nicht so wirklich am schwarzen Brett, erfährt man kurzfristig durch Hörensagen, die zeitliche Unterrichtsplanung kann dadurch in die Hose gehen...
    - interne Vorgaben der Fach- oder auch Stufenkonferenzen, die irgend wann einmal beschlossen wurden, über die aber kein Mensch mehr redet (z.B.: alle 5.-Klässler sollen ausschließlich mit Füllfederhalter schreiben)
    - Umgang mit Handys ?


    Ach, da gibt es so vieles :pirat:

  • 1. Förderempfehlungen sind fuer Minderleistungen. Eine 4- ist in der Sek I keine Minderleistung.
    2. Kursbücher dienen der Dokumentation des Unterrichts, der außerhalb des Klassenverbunds stattfindet.
    3. Fehlstunden der Kursschueler gehoeren ins Kursbuch.


    Es gilt auch das Prinzip, dass man Fragen stellen soll. zudem sollte man immer einen Mentor, auch als Vertretungslehrer, haben...

  • Jo, und dann fragt man 3 Kollegen und bekommt 5 verschiedene Antworten...


    Was man in der Schule "haben sollte", ist auch so eine Sache. Ich persönlich habe keinen Mentor, noch nie gehabt. Ich bin dem Fachleiter vorgestellt worden. Den frage ich vielleicht 2x im Halbjahr kurz etwas, für mehr hat er keine Zeit.

  • Tja, dann fragt man den Stufenkoordinator und bekommt 2 verschiedene Antworten (die des Stufenkoordinators und die Meinung des Schulleiters).


    :sterne:

  • Es gilt auch das Prinzip, dass man Fragen stellen soll. zudem sollte man immer einen Mentor, auch als Vertretungslehrer, haben...

    Da gebe ich dir natürlich völlig Recht, man kann ja aber erst fragen, wenn man weiß, dass man etwas noch nicht weiß.... Bei den unknown unknowns (frei nach Rumpsfeld ;) ) wird das unter Umständen schwierig.
    Und um genau die soll es hier ja Thread ja auch gehen, damit sie halt "known unknowns" werden und ich/wir gezielt nachfragen können.


    Zum Mentor:
    Das lief in meinem ersten Semester nicht sooo gut (heißt: ich hatte keinen ausgewiesenen Mentor, sondern eher eine informelle Bezugsperson).
    Wird kommendes Schuljahr besser :)

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