Meinung zum "Lehrerrat" im Kontext Karrierelaufbahn

  • Hallo zusammen,


    wie ist Ihre/Eure Meinung zum Thema "Lehrerrat" im oben genannten Kontext?


    Ist es für die Vita eher vorteilhaft, wenn man einmal in dem Gremium mitgewirkt hat oder ist dies bei Bewerbungen o. Ä. eher kontraproduktiv?


    In der Wirtschaft sind derartige Gremien ja gerade bei den Chefetagen eher unbeliebt...


    Man kann dies natürlich auch in Bewerbungen einfach verschweigen, aber ich wäre trotzdem an einem Meinungsbild interessiert.


    Freundliche Grüße

  • Wenn Lehrerrat das selbe ist wie Personalrat, ist es ein Wahlamt in einem unabhängigen Gremium und darf weder positiv noch negativ in irgendwelche Beurteilungen einfließen. Steht jeweils in den Landes-PVG und in den Richtlinien zur Beurteilung.


    Dass ein relativ hoher Anteil von Schulleitern vorher im (Gesamt)personalrat waren, hängt wohl damit zusammen, dass man dort ein umfassendes Rechts- und Verfahrenswissen anhäufen kann, je nachdem wie man das Amt ausfüllt und wie sehr man die Fortbildungen nutzt. Man ist bei Überprüfungsverfahren dabei und bei Auswahlgesprächen, usw. Diese Kenntnisse nützen natürlich ggf. erheblich.


    Dass ich nichts pestiger finde, als Leute, die nur aus Karrieregründen in der Beschäftigtenvertretung tätig werden wollen, merke ich der Vollständigkeit halber gleich auch nochmal an...

    WE are the music-makers, and we are the dreamers of dreams,
    World-losers and world-forsakers on whom the pale moon gleams
    yet we are the movers and shakers of the world for ever, it seems.

  • Kommt aber ziemlich oft vor. Ein Teil der Kandidaten für den Lehrerrat möchten sich die Nähe zur Schulleitung zunutze machen. (Und tut das dann eben auch.) Dass damit der Lehrerrat seines Sinns beraubt wird, stört die Betreffenden mal so gar nicht.

    Dödudeldö ist das 2. Futur bei Sonnenaufgang.

  • Bei uns ist das eher so:
    - viele Kolleginnen und Kollegen haben Bedenken, dass sich eine Position im Personalrat negativ auf ihre Karrierechancen auswirken würde, weil man da der Schulleitung ja auch mal widersprechen müsste
    - eine "Nähe zur Schulleitung" sehe ich bei uns nicht - außer, dass die SL es evtl. wertschätzt, wenn der Personalrat mit Argumenten sachlich arbeitet - und nicht auf Streit gebürstet ist.


    Aber: Ich sehe auch nicht, dass eine Mitgliedschaft im Personalrat und damit verbunden an der Schulleitung geäußerte Kritik sich hier negativ auf Karrieren auswirkt. Bei allen Fehlern ist unsere SL so ... fair / vernünftig / Manns genug, vom Personalrat auch Widerworte/Kritik zu erwarten und sieht das auch als eine der Aufgaben der Personalvertretung.


    Ich glaube nicht, dass eine Mitgliedschaft im Personalrat per se der Karriere schadet (es kommt wohl darauf an, wie man diese Mitgliedschaft ausübt - und das meine ich jetzt nicht in dem Sinn, dass man da gegenüber der SL buckelt, sondern dass man eben fair, sachlich etc bleibt). Ich denke eher, dass es ganz, ganz leicht nutzen kann (Meike hat ja schon angesprochen, dass man da durchaus Kenntnisse erlangt, die nützlich sind ... aber sich für das Kollegium zu engagieren ist oft auch einfach ein Pluspunkt in der Vita).

  • Ein Teil der Kandidaten für den Lehrerrat möchten sich die Nähe zur Schulleitung zunutze machen.

    Also ich habe zumindest bei uns, nicht das Gefühl, dass der Lehrerrat eine besondere Nähe zur Schulleitung hat. Da gibt es viele andere Positionen, wo das viel mehr der Fall ist - und wo man auch nicht in Konflikte mit der SL gerät.

  • Zitat einer meiner Kolleginnen, die mittlerweile pensioniert ist: "Wenn du mal Personalrat warst, ist deine Karriere an dieser Schule vorbei."


    Im Moment haben wir einen Personalrat, der der SL die Pfoten leckt um Vorteile daraus zu schlagen. Ich beabsichtige das 2018 zu ändern... :wink_1:

  • Zitat einer meiner Kolleginnen, die mittlerweile pensioniert ist: "Wenn du mal Personalrat warst, ist deine Karriere an dieser Schule vorbei."

    Die Frage ist natürlich welche Karriere man anstrebt. Wir haben z.B. sehr viele Kollegen, die sagen, daß sie den Posten eines StD oder gar OstD gar nicht anstreben sondern ihr "persönliches Karriereziel bei a14" sehen (also OstR). So von wegen Work-Life-Balance usw. ...


    Allein schon, weil man da ab a15 in den Sommerferien in der Schule das Telefon bewachen muß, es könnte ja klingeln.

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