L3 Mathe/Bio, Abwechslung durch ''fachfremden'' Unterricht

  • Hallo, ich fange bald mein Lehramtsstudium L3 in Mathe und Bio an. Jetzt ist es so, dass ich mir nicht vorstellen kann, mein ganzes Leben ausschließlich reinen Mathe/Bio Unterricht zu machen. Hatte deshalb überlegt, Chemie auf L2 dazu zu studieren. Da dies aber ein erheblicher Mehraufwand ist, frage ich mich, ob das wirklich nötig ist, nur um mehr Abwechslung zu haben. Es gibt ja (Wahl)-Fächer wie Gl, NaWi, MINT, Informatik (für die Kleinen) und wie die alle heißen...denkt ihr, man hat als Mathe/Bio Lehrer genug Chancen auf Abwechslung mit solchen Fächern, oder wer wird dazu eingesetzt bzw. wie wird entschieden, wer das macht?
    Liebe Grüße:)

  • Deine Bedenken hinsichtlich eines eintönigen Unterrichtsalltags sind nachvollziehbar. Letztendlich hat aber ein Chemiestudium seine Berechtigung, da jemand, der Chemie lehrt, von seinem Fach und der dahinter stehenden Didaktik Ahnung haben sollte. Du musst ja nicht sofort ein Drittfach hinzunehmen. Mache erst einmal Mathe und Bio und wenn du nach ein paar Semestern merken solltest, dass dir was fehlt, nimm Chemie dazu! Davon mal abgesehen... So eintönig ist es ja auch nicht. Wenn du ein Fach hättest und das jedes Jahr erneut in der selben Jahrgangsstufe unterrichten würdest, das wäre eintönig. Du dürftest aber nach erfolgreichem Studium + Referendariat z.B. in 9 unterschiedlichen Jahrgangsstufen Mathematikunterricht geben - von der Systematisierung der natürlichen Zahlen in Klasse 5 bishin zu Analysis im reellen Zahlenraum in Klasse 13. Du wirst ja nicht jedes Jahr in Klasse 13 z.B. eingesetzt und auch wenn man das Rad nicht neu erfinden kann, so kann man das Rad auf unterschiedliche Weisen darstellen, auch Mathematik bietet dazu genug Möglichkeiten. In der Q4 wird traditionell ein Wahlthema gewählt: Bis es da zu Wiederholungen kommt, hättest du bereits einige Jahrgänge zum Abitur geführt. Und das war erst ein Fach. Da würde ich mir nicht so viele Gedanken machen! In anderen Berufen entsteht viel schneller Routine als im Lehrberuf...


    PS: //OT// Du musst dich nicht wegen jeder Fragestellung neu anmelden. Doppelprofile werden meist als Trolle interpretiert, da solltest du vorsichtig sein!

  • Also ich hab drei Fächer gemacht und genieße durchaus die Abwechslung. Allerdings habe ich mich erst im Laufe des Studiums dafür entschieden und die Pause zwischen Staatsexamen und Referendariat dazu genutzt mein Examen im dritten Fach abzulegen. Du musst dich also nicht gleich jetzt entscheiden.


    Wie du eingesetzt wirst, entscheidet die Schulleitung (evlt. in Rücksprache mit dir). Was du unterrichtest hängt z.B. davon ab welche anderen Lehrer mit anderen Kombinationen da sind. Grundsätzlich würde ich aber Lehramtsstudent zustimmen, die ersten Jahre wird es selten langweilig, weil du meistens immer mind. eine neue Klassenstufe hast.

    Gerade in Elternzeit, deshalb fast nur stille Mitleserin :essen:

  • Freundlichen Gruß von jemandem, der Mathe zu seinen Fächern zählt - warte erst mal die ersten paar Semester ab, bevor Du Dir ein drittes Fach ans Bein bindest. Genug zu tun hast Du auch so. Und ein Drittfach bedeutet nicht automatisch, dass Du später mehr Abwechslung hast, vor allem, wenn Du Mathe hast - das kann nämlich durchaus den Großteil Deiner Stunden in Anspruch nehmen.

  • Ich möchte ergänzen, dass du dir jetzt vielleicht nicht allzu große Gedanken darüber machen solltest, ob dir später langweilig werden könnte. In der Schule gibt es ja noch genug andere Aufgaben, die mehr Abwechslung bringen. Ich habe im Studium aber auch gedacht, dass ich später Mathematik eigentlich gar nicht so gern unterrichten würde (im Vergleich zum Zweitfach), tatsächlich ist es aber genau umgekehrt: Mathematik zu unterrichten macht großen Spaß, ich empfinde es als sehr kurzweilig. Es kommt aber auch auf den eigenen Zugang zum Fach und auf das Klientel an. Was mir allerdings schon wichtig ist: Ich möchte nicht viele Jahrgänge parallel haben, sonst wird es schon etwas mühsam, wenn man in der Stunde drauf genau wieder dasselbe machen muss. :)

  • Wenn Du an einer Gesamtschule arbeitest, wirst Du ohnehin mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit NW unterrichten, und damit auch Chemie und Physik. Und wenn Du dann noch eine Gartenbau-AG, eine Tierzucht-AG, eine Wald-AG oder aber eine Programmier-AG anbietest, dürfte sich Deine Langeweile in Grenzen halten. :D

    Dödudeldö ist das 2. Futur bei Sonnenaufgang.

  • Dein Wunsch nach "Abwechslung" ist verständlich, aber Chemie würde ich dafür nicht nehmen. Generell keine experimentelle Naturwissenschaft. Denn wenn du Chemie hast, heißt das automatisch, dass du Experimente vor- und nachbereiten musst, und dich zumindest anteilig um die Chemiesammlung kümmern musst. Und das kostet Zeit (und davon hast du später am wenigsten).


    Wenn du Talent dafür hast, würde ich Sport oder Latein nehmen. Dass sind so mit die Fächer, wo du am wenigsten Aufwand hast.


    Gruß !

  • Latein - wenig Aufwand? Nicht, wenn man es gescheit unterrichtet, und schon gar nicht im Studium!
    Und bitte hört auf, Latein als Unterrichtsfach zu bewerben. So viele Stellen gibt es derzeit gar nicht!

    Dödudeldö ist das 2. Futur bei Sonnenaufgang.

  • Letztendlich bringt die Interaktion mit den Schülern die Abwechslung und nicht das Fach.


    Alles was du studiert hast, unterrichtest du später auf einem (für dich) fachlich nicht forderndem Niveau.
    Die Kompetenzerwartungen, Fachinhalte und Fachdidaktik stehen fest.


    Variabel ist deine Lerngruppe und deine Methodik. Daraus ergibt sich die Abwechslung.

Werbung